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Religion und Allgemeine Hochschulreife - Evangelische Kirche in ...

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E<strong>in</strong>leitungDas deutsche Schulwesen bef<strong>in</strong>det sich im Umbruch.„Bildungsstandards“, „Kompetenzbereiche“,„Schulzeitverkürzung“, „Schulprogramme“,„Zentrale Prüfungen“, „Ganztagsschulen“s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Stichworte der Debatte beziehungsweiseder bereits e<strong>in</strong>geleiteten Veränderungen.Internationale <strong>und</strong> nationale Vergleichsuntersuchungenvon Schulleistungen wie TIMSSoder PISA haben gezeigt, dass <strong>in</strong> DeutschlandJugendliche mit schlechteren Startchancen nichtausreichend gefördert werden, <strong>und</strong> verweisengleichzeitig auf Defizite des deutschen Schulsystemsbei der Ausbildung von Excellenz. Dieletzte Feststellung richtet e<strong>in</strong>e besondere Aufmerksamkeitauf die gymnasiale Oberstufe.Unterschiedliche Schwerpunktsetzungen <strong>und</strong>teilweise gegensätzliche Tendenzen bee<strong>in</strong>trächtigene<strong>in</strong> klares Bild von den Bildungsaufgabender gymnasialen Oberstufe <strong>und</strong> den Wegen zuihrer Erfüllung.Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland (EKD)begrüßt viele Elemente der neueren Schulentwicklung,sofern sie e<strong>in</strong> umfassendes Bildungsverständnisbeachtet <strong>und</strong> Schule qualitativ weiterentwickelt(vgl. z.B. „Ganztagsschule – <strong>in</strong> guterForm!“, EKD-Stellungnahme 2004). „Die evangelische<strong>Kirche</strong> versteht Bildung als Zusammenhangvon Lernen, Wissen, Können, Wertbewusstse<strong>in</strong>,Haltungen (E<strong>in</strong>stellungen) <strong>und</strong> Handlungsfähigkeitim Horizont s<strong>in</strong>nstiftender Deutungendes Lebens“ (EKD-Denkschrift „Maße desMenschlichen. <strong>Evangelische</strong> Perspektiven zurBildung <strong>in</strong> der Wissens- <strong>und</strong> Lerngesellschaft“2003). E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> dieser Weise <strong>in</strong>halts- sowie s<strong>in</strong>n<strong>und</strong>wertbezogene Bildung braucht <strong>in</strong> der Schuleden <strong>Religion</strong>s- <strong>und</strong> Ethikunterricht. Gerade <strong>in</strong>der gymnasialen Oberstufe muss heute auf denUmgang mit Pluralität <strong>in</strong> verschiedenster Gestaltvorbereitet werden, nicht zuletzt <strong>in</strong> Form deskulturellen, ethischen <strong>und</strong> religiösen Pluralismus.Dazu gehört das Wissen um die eigenenhistorischen Wurzeln.Zu Standort <strong>und</strong> Perspektiven des <strong>Religion</strong>sunterrichts<strong>in</strong> der Pluralität hat sich die <strong>Evangelische</strong><strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> ihrer Denkschrift„Identität <strong>und</strong> Verständigung“ von 1994 gr<strong>und</strong>sätzlichgeäußert. Sie ist nach wie vor gültig. Indiesem Rahmen kommt der evangelische<strong>Religion</strong>sunterricht <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Schularten<strong>in</strong> den Blick. Nach „<strong>Religion</strong> <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>schule“(EKD-Stellungnahme 2000) geht es jetzt um den<strong>Religion</strong>sunterricht <strong>in</strong> der gymnasialen Oberstufe.Die letzten Stellungnahmen <strong>und</strong> Entschließungender EKD zu diesem Bereich, diesich vor allem auf die damals begonnene Reformder Sek<strong>und</strong>arstufe II beziehen, liegen dreißig<strong>und</strong> mehr Jahre zurück. Inzwischen ist dieStruktur der gymnasialen Oberstufe weiterentwickeltworden. E<strong>in</strong> wichtiger aktueller Aspekt istauch die anstehende Überarbeitung der „E<strong>in</strong>heitlichenPrüfungsanforderungen für die Abiturprüfung“(EPA) im evangelischen <strong>Religion</strong>sunterricht.Die evangelische <strong>Kirche</strong>– beteiligt sich mit dieser Stellungnahme an derallgeme<strong>in</strong>en bildungspolitischen Diskussion,– sucht das Gespräch mit der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz,den Stellen der Schulverwaltung<strong>und</strong> -organisation <strong>in</strong> den B<strong>und</strong>esländernsowie den Verantwortlichen <strong>in</strong> den Schulen,– will dazu beitragen, dass Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>Schüler das Angebot des <strong>Religion</strong>sunterrichtsauch <strong>in</strong> der gymnasialen Oberstufewahrnehmen,– will <strong>Religion</strong>slehrer <strong>und</strong> <strong>Religion</strong>slehrer<strong>in</strong>nenstärken <strong>und</strong> ermutigen, die reflexive Ause<strong>in</strong>andersetzungmit <strong>Religion</strong> zu fördern <strong>und</strong> dieBedeutung christlichen Glaubens bewusst zumachen.1. Zielsetzung <strong>und</strong> Gestaltungder gymnasialen OberstufeDie Ständige Konferenz der Kultusm<strong>in</strong>ister derLänder <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland(KMK) hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren mehrfachmit der Gestaltung der gymnasialen Oberstufebefasst. Nach ihrer Auffassung „hat sich die gymnasialeOberstufe <strong>in</strong> ihrer Zielsetzung <strong>und</strong> <strong>in</strong> densie tragenden Pr<strong>in</strong>zipien“ zwar bewährt, gleichwohlbedürfe es aber e<strong>in</strong>er „Fortentwicklungihrer curricularen <strong>und</strong> organisatorischenStrukturen“.4

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