Blickpunkte 01-2008 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt
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Positionen<br />
Ansprechpartner:<br />
Sven Spier<br />
Grundatzreferent<br />
Jugendhilfe<br />
fon 0391/62 93 335<br />
fax 0391/62 93 433<br />
sspier@mdvl.paritaet.org<br />
42 <strong>Blickpunkte</strong> <strong>01</strong> | 08<br />
Förderschule überlassen hatte.<br />
<strong>Der</strong> Sozialhilfeträger musste<br />
angesichts der dem Kind bzw.<br />
den Eltern eingeräumten Wahlfreiheit<br />
deren Entscheidung für<br />
»Havelberger Erklärung« zur Erziehungshilfe des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Prävention, Erziehung, Hilfe<br />
Was Kinder und Jugendliche stark macht<br />
Auf einer Klausurtagung in Havelberg haben sich die Träger der Erziehungshilfe unter dem<br />
Dach des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> auf die »Havelberger Erklärung« verständigt. Diese<br />
stellt grundlegende Forderungen auf, um die Erziehungshilfe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Interesse<br />
der Betroff enen langfristig zukunftsfähig zu gestalten. Die Erklärung soll in der nächsten Zeit<br />
aktiv mit Kostenträgern und der Fachöff entlichkeit diskutiert werden.<br />
Kinder befi nden sich derzeit<br />
im Fokus der öff entlichen Aufmerksamkeit.<br />
Insbesondere soziale<br />
Probleme werden immer<br />
mehr in den Mittelpunkt der<br />
gesellschaftlichen Wahrnehmung<br />
gerückt. Wir alle müssen<br />
uns Fragen stellen, wie wir einen<br />
verbesserten Kindesschutz<br />
erreichen wollen, wie wir mit<br />
jugendlichen Straftätern um-<br />
Hilfen zur Erziehung haben sich in den vergangenen<br />
Jahren immer weiter professionalisiert,<br />
den Bedarfen der Familien angepasst<br />
und auch –wie insbesondere durch die Politik<br />
immer wieder gefordert– stärker an wirtschaftlichem<br />
Handeln ausgerichtet. Doch die aktuellen<br />
sozialen Entwicklungen stellen die Hilfen<br />
zur Erziehung vor immer größer werdende Herausforderungen.<br />
Die zunehmende Armut von<br />
Familien und Kinder und die damit einhergehenden<br />
Verluste an innerfamiliären Strukturen<br />
erfordern ein deutliches Mehr an qualifi zierter<br />
Erziehungshilfe. Armut und die daraus resultierenden<br />
Probleme sind »vererblich«, Hilfen zur<br />
Erziehung bieten jedoch die geeigneten Interventionen,<br />
um diesen Kreis zu durchbrechen.<br />
Um dies erreichen zu können, ist es jedoch<br />
notwendig auf qualifi ziertes Fachpersonal zurückgreifen<br />
zu können. Die Bedingung hierfür<br />
sind Ausbildungen, die neben der Vermittlung<br />
von aktuellem Fachwissen mit den unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten der Erziehungshilfe auf<br />
einen engen Bezug zur Praxis setzen. Die Ein-<br />
eine integrative Beschulung respektieren.<br />
BVerwG 5 C 34.06 und 35.06 /<br />
Urteile vom 26. Oktober 2007<br />
gehen möchten, und ob so genannte<br />
Erziehungscamps eine<br />
pädagogisch gewollte Maßnahme<br />
für bestimmte Zielgruppen<br />
sein können.<br />
Die »Havelberger Erklärung«<br />
des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N fordert<br />
eine Stärkung der Hilfen zur Erziehung,<br />
um den zunehmend<br />
problematischen Lebenssitu-<br />
ationen junger Menschen effektiv<br />
begegnen zu können. Die<br />
vorhandenen und auch erfolgreichen<br />
Leistungen der Erziehungshilfe<br />
müssen ausgebaut,<br />
fachlich ergänzt und mit den erforderlichen<br />
Ressourcen ausgestattet<br />
werden, um Kindern und<br />
auch deren Familien eff ektiv zu<br />
helfen.<br />
richtungen des <strong>PARITÄTISCHE</strong>N <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
bieten an, sich als Partner für den Praxisanteil<br />
der Ausbildung stärker einzubringen.<br />
Hilfen zur Erziehung Kinder- und Jugendhilfe<br />
wirken. Studien weisen nicht nur nach, dass<br />
dort investierte Geldern langfristig zu Einsparungen<br />
an andere Stelle führen, sondern auch<br />
die Entwicklungen der Hilfeformen – weg von<br />
klassischer stationärer Hilfe, immer mehr hin<br />
zu fl exiblen ambulanten Angeboten führen zu<br />
passgenaueren Hilfen für Familien und kostengünstigeren<br />
Angeboten für die öff entlichen<br />
Kassen. Jedoch ist es nach wie vor notwendig,<br />
die dennoch entstehenden Kosten für hervorragend<br />
ausgebildete Mitarbeiter auch durch<br />
die Öff entlichen Träger refi nanziert zu bekommen.<br />
Um mittelfristig zu einer Verbesserung bereits<br />
bei der Implementierung von Hilfen<br />
zur Erziehung zu kommen, sehen wir es als<br />
notwendigen Weg an, fl ächendeckend Clea-