Blickpunkte 01-2008 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

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Verbandsleben Regionalstelle Magdeburg/Börde Wiener Straße 2 39112 Magdeburg fon 0391 / 7 90 55 15 fax 0391 / 7 90 55 55 sdutschko @mdlv.paritaet.org Dr. Sabine Dutschko Regionalleiterin Magdeburg 50 Blickpunkte 01 | 08 Qualitätssiegel für die Freiwilligenagentur Magdeburg Geprüft und für gut befunden Wie kann der Einstieg in eine freiwillige Tätigkeit erleichtert werden? Sind Freiwillige kompetent und umfassend beraten worden? Können die Angebote für Freiwillige und soziale Organisationen noch verbessert werden? Mit solchen Fragen hat die Freiwilligenagentur Magdeburg ihre Arbeit auf Herz und Nieren geprüft und weiter verbessert. Am Montag, 25. Februar 2008 wurde sie in Berlin in den Räumen des Bundestages mit dem Qualitätssiegel »Q.« der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen ausgezeichnet. Es steht für »Q. - Qualität! Auf den Punkt gebracht«. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Berliner Paul-Löbe- Haus bekam die Freiwilligenagentur gemeinsam mit 12 weiteren Freiwilligenagenturen das Gütesiegel der bagfa verliehen. Von den ca. 300 Freiwilligenagenturen und Ehrenamtsbörsen bundesweit arbeiten damit 45 Einrichtungen dieser Art nach einheitlichen Qualitätsstandards. Staatssekretär im Bundesfamilienministerium Gerd Hoofe überreichte das Qualitätssiegel der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) an Vertreter der Mitgliedsorganisationen der Magdeburger Freiwilligenagentur. Die Sozialbeigeordnete der Landeshaupt- stadt Magdeburg Beate Bröcker, die den Aufbau der Freiwilligenagentur maßgeblich unterstützt hatte, nahm ebenfalls an der Gütesiegel-Übergabe teil. Die Freiwilligenagentur Magdeburg hatte sich im vergangenen Jahr an einem umfangreichen Zertifi zierungsverfahren beteiligt. In dem eigens für Freiwilligenagenturen entwickeltenQualitätsmanagementsystem sind elf zentrale Aufgabenbereiche anhand von insgesamt 32 Qualitätsmerkmalen beschrieben, die anhand konkreter Standards überprüft wurden. Sie beziehen sich z.B. auf Organisationsprozesse im Zusammenhang mit Beratung von Freiwilligen, bei der Unterstützung und Qualifi zierung von gemeinnützigen Organisationen oder zur Entwicklung engagementfördernder Projekte. Das verliehene Gütesiegel gilt für den Zeitraum von zwei Jahren und kann durch eine konsequente Fortführung der Erster »Marktplatz für Magdeburg« Gemeinsam mit der Stadtsparkasse Magdeburg, dem Stadtmarketing Pro Magdeburg e.V. und dem Marketingclub Magdeburg e.V. veranstaltet die Freiwilligenagentur am 17.04.2008 den ersten »Marktplatz für Magdeburg«. Auf diesem Marktplatz verhandeln Unternehmen und gemeinnützige Organisationen auf gleicher Augenhöhe Leistungen und Gegenleistungen zur Umsetzung vielfältiger Projekte. erreichten Standards verlängert werden. Vorstand und Leitung der Freiwilligenagentur danken allen Mitgliedern, Kooperationspartnern und MitarbeiterInnen, die die Freiwilligenagentur in der bisherigen Arbeit unterstützt haben. Die Verleihung des Gütesiegels bedeutet für alle Beteiligten eine besondere Anerkennung der erreichten Ergebnisse, die für weitere Projekte und Vorhaben motiviert. Der Marktplatz bietet mit seiner dynamischen Atmosphäre den Raum, der ungewöhnliche Begegnungen, neue Partnerschaften und kreative Ideen ermöglicht. Ziel des Marktplatzes ist es, möglichst viele Engagement-Vereinbarungen zwischen Unternehmen und Gemeinnützigen abzuschließen - als Basis einer projektbezogenen Partnerschaft.
Magdeburger 12-Punkte-Programm gegen Kinderarmut Wege hin zur Teilhabe Die Teilnehmer der Tagung »Zu wenig für zu viele – Magdeburger Familien in Armut« am 26.11.2007 in der Volkshochschule Magdeburg haben sich mit dem Thema Armut unter dem Fokus auf bestimmende Umstände und aus der Armut resultierende Folgen beschäftigt. Von den Teilnehmern wurden folgende Forderungen erhoben: 1. Dringend muss von Seiten der Stadt das Problem der Verfestigung sozialer Brennpunkte in den Stadteilen erkannt und müssen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Integration ist sonst nicht möglich und die Gesellschaft trennt sich auch räumlich in arm und reich. 2. Kleidung wird gerade bei Kindern und Jugendlichen immer mehr als Statussymbol wahrgenommen und führt zu sozialer Ausgrenzung. Die Schaff ung einheitlicher Schulkleidung, die die einzelne Schule als „Marke“ etabliert und somit Identifi kation und Zusammengehörigkeit schaff t, wird als absolut sinnvoll angesehen. 3. Essen und Gesundheit hängen eng zusammen. Die Vermittlung von Wissen um gesunde Ernährung muss in der Jugendarbeit, aber auch in Kita und Schule –unter Einbeziehung der Eltern– etabliert werden, umso auch in die Familien zu gelangen. 4. Insgesamt ist zu beobachten, dass in den Jahren viele gute Projekte entstanden sind, die den Menschen geholfen haben, aber nicht langfristig gefördert wurden. Daher fordern wir: Erfolgreiche Modelle sollen transparent gemacht und in regelhafte Angebote überführt werden. 5. Die Kostenfreiheit und das Angebot an Ganztags Kita-Plätzen für Bedürftige müssen endlich zur Gewährleistung einer Chancengleichheit erreicht werden. 6. Um zu verhindern, dass Kinder in der Kita vom Organisiert wurde die Tagung von der PARI- TÄTISCHEN Regionalstelle Magdeburg in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen Familienhaus Magdeburg e.V., dem Deutschen Familienverband Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. und dem Verein Kinderbildungswerk Magdeburg e.V. Im Februar 2008 wurden in einem von der Regionalstelle organisierten Kaminabend mit Magdeburger Stadträten aller Frak- Essen ausgeschlossen werden, bietet es sich an, dass das Jobcenter dies in Kooperation mit den Eltern, wie die Miete, direkt an die Kita/Essensanbieter abführt. 7. Da Kindertagesstätten als wichtige Institutionen angesehen werden, die mit einer Vielzahl von Familien vertrauensvoll zusammen arbeiten, sind sie der geeignete Ort, niedrigschwellige Bildungsangebote und soziale Hilfsangebote besser bekannt machen. Hierfür müssen die Erzieherinnen qualifi ziert werden. 8. Es muss ein kostengünstiges, stadtweites Schülerferientickets analog zum Region-Schülerticket eingeführt werden, um Mobilität und soziokulturelle Teilhabe auch während der Schulferien für Familien mit wenig Geld zu gewährleisten. 9. Sportvereine sollen die Möglichkeit einer kostengünstigen Teilnahme an ihren Trainingsangeboten für alle Kinder mit Magdeburg-Pass schaff en. Dies wirkt der Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit entgegen. 10. Kostenfreie Schülerbeförderung für alle Schüler. 11. Die Lehrmittelfreiheit für alle Schüler ist eine Bedingung zur Erreichung von Chancengleichheit. 12. Sowohl in Schulen, als auch in Kitas muss eine warme, gesunde Mittagsverpfl egung angeboten werden. tionen die Folgen von Armut und Lösungsansätze diskutiert. In der Februarsitzung des Stadtrates wurde in einer aktuellen Stunde die »Soziale Situation Kinder und Jugendlicher in der Landeshauptstadt Magdeburg« diskutiert. Hierbei wurde deutlich, dass sich der Stadtrat diesem ernsten Thema nun ausführlich widmet. Dies zeigen erste Anträge, die gegenwärtig in den Ausschüssen des Stadtrates diskutiert werden. Verbandsleben In Magdeburg leben nach städtischen Angaben rund 40.000 Menschen von staatlichen Transferleistungen. Das bedeutet auch, dass knapp 38% der Gesamtbevölkerung unter 15 Jahren auf Hartz IV angewiesen sind. Mehr als jedes dritte Kind in unserer Stadt lebt von sozialen Transferleistungen und ist der Defi nition nach »arm«. Wer arm ist, hat schlechtere Bildungschancen, häufi g eine schlechtere Gesundheit und befi ndet sich in einer anderen sozialen Situation als die, die besser verdienen. Die Regionalstelle sieht gemeinsam mit dem Referat Kinder- und Jugendhilfe die Aufgabe, alle Anträge in den Ausschüssen positiv zu befördern, mit den Stadträten weiter in Diskussion zu sinnvollen Lösungsansätzen zu bleiben und die Mitgliedsorganisationen sowie die anderen Spitzenverbände in die Erarbeitung von Handlungsoptionen einzubinden. Blickpunkte 01| 08 51
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