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Migranten in der Schuldnerberatung - BAG-SB

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<strong>Migranten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schuldnerberatung</strong><br />

bereut, da er erst jetzt das Leben zu schätzen weiß (vgl. Anhang, S. 131f Z.<br />

275ff).<br />

Abschließend zur Beschreibung dieses Interviews soll nun kurz auf das<br />

Gesprochene <strong>der</strong> Erzählperson e<strong>in</strong>gegangen werden. Der letzte<br />

beschriebene Abschnitt nimmt e<strong>in</strong>en großen Teil <strong>der</strong> Erzählung e<strong>in</strong>. Der<br />

Interviewte hat die Hilfe verschiedener sozialpädagogischer E<strong>in</strong>richtungen<br />

und e<strong>in</strong>es Psychologen angenommen. Die Institution, die ihm die<br />

<strong>Schuldnerberatung</strong> empfohlen hat, war allem Ansche<strong>in</strong> nach für e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Zeit die e<strong>in</strong>zige Stelle, an die er sich mit se<strong>in</strong>en Problemen wenden<br />

konnte, nachdem er von se<strong>in</strong>er Familie und se<strong>in</strong>em Freundeskreis ke<strong>in</strong>e<br />

Unterstützung erwarten konnte.<br />

„diese Sozialpädagogen die s<strong>in</strong>d für jemanden da die haben e<strong>in</strong> offenes Ohr<br />

(.) die helfen dir hoch ja und zeigen dir den Weg und (1) man geht halt<br />

diesen Weg langsam langsam langsam (.) auch wenn man dann ke<strong>in</strong>e Kraft<br />

mehr hat man geht geht geht“ (Anhang, S. 130 Z. 225ff).<br />

Von den Sozialpädagogen wurde er ermutigt wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Zukunft zu<br />

schauen und haben ihm e<strong>in</strong>en Weg aufgezeigt. Dieser be<strong>in</strong>haltet den<br />

Besuch weiterer Institutionen, wie die <strong>Schuldnerberatung</strong> und e<strong>in</strong>en<br />

Psychologen. Der Befragte ist bereit, trotz anhalten<strong>der</strong> Kraftlosigkeit, die<br />

vorgegebenen Schritte zu gehen, was Vertrauen <strong>in</strong> die sozialpädagogische<br />

E<strong>in</strong>richtung voraussetzt. Die schon vorgenommenen Än<strong>der</strong>ungen sche<strong>in</strong>en<br />

demzufolge e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf ihn gehabt zu haben.<br />

Mittlerweile hat er den Mut gefasst, dass alles besser wird, solange er sich<br />

an die Ratschläge <strong>der</strong> Institutionen hält. Er ist sehr <strong>in</strong> das soziale<br />

Hilfssystem e<strong>in</strong>gebunden und macht se<strong>in</strong>en Lebenss<strong>in</strong>n von <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung<br />

des von <strong>der</strong> Beratungsstelle gezeichneten weiteren Lebensweges abhängig.<br />

Der Befragte hat das Vertrauen <strong>in</strong> sich selbst gefunden, dass er nie wie<strong>der</strong><br />

„fallen“ (Anhang, S. 131 Z. 248 und Z. 249) wird und irgendwann<br />

freigelassen werden wird, um wie<strong>der</strong> auf eigenen Be<strong>in</strong>en zu stehen (vgl.<br />

Anhang, S. 131 Z. 245).<br />

Diese letzte Aussage zeigt, dass er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

Beratungsstellen so sehr verankert ist, dass ihm se<strong>in</strong> Leben als<br />

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