Dolmetschen Musik - Gebärdensprache - Sonos
Dolmetschen Musik - Gebärdensprache - Sonos
Dolmetschen Musik - Gebärdensprache - Sonos
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das <strong>Dolmetschen</strong> von <strong>Musik</strong> in <strong>Gebärdensprache</strong><br />
Schaffen ein, bilden projektbezogene Arbeitsgemeinschaften oder schaffen gemeinsam mul-<br />
timediale Werke. (Finscher, 1994-1998, Bd 6, S. 729-732)<br />
Paul Gaugin schrieb im Jahr 1899 in einem Brief an André Fontainas:<br />
„Denken Sie auch an den musikalischen Part, der künftig in der modernen Malerei die<br />
Rolle der Farbe einnehmen wird. Die Farbe ist genauso Schwingung, wie die <strong>Musik</strong><br />
zu erreichen in der Lage ist, was das Allgemeinste und dabei doch am wenigsten Kla-<br />
re in der Natur ist: ihre innere Kraft.“ (Malingue, 1946, S. 291 f.)<br />
In ihrem Artikel „<strong>Musik</strong> ohne Klang, wie man Lieder in <strong>Gebärdensprache</strong> übersetzt“ schreibt<br />
Sharon Neumann Solow, dass akustische Ereignisse, auch Geräusche und Klänge ohne<br />
Text, eine bestimmte Art von Bildvorstellungen beim Zuhörer auslösen können. Sie erwähnt<br />
eine 1983 ausgestrahlte Fernsehsendung in Los Angeles. Dort malt Harry Williams, ein ge-<br />
hörloser Künstler, das Geräusch von Papier, das zusammengeknüllt wird, indem er Farben<br />
wählt und Bewegungen ausführt, die seinem Empfinden nach wiedergeben, wie das Ge-<br />
räusch und dessen Ablauf aussehen müsste. (Neumann Solow , 1988, S.1)<br />
Sharon Neumann Solow gibt aber auch zu bedenken:<br />
„Man kann jedoch in keinem Falle den akustischen Ausdruck als solchen durch einen<br />
visuellen ersetzen. Beide können das Erlebnis in Wechselwirkung vertiefen und er-<br />
gänzen, aber individuell unterscheiden sich visuelle und akustische Erfahrungen<br />
grundlegend. Hier sind der Übertragbarkeit Grenzen gesetzt.“ (Neumann Solow,<br />
1988, S.1)<br />
2.5 <strong>Musik</strong> und Sprache: Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
„Überschneidungen von <strong>Musik</strong> und Sprache sind in Teilbereichen zu finden; beiden sind<br />
Struktur und Semantik zueigen, beide nutzen eine eigene Rhetorik. <strong>Musik</strong> ist dennoch keine<br />
(eigentliche) Sprache, wohl aber sprachähnlich.“ (Riethmüller, 1999, S. 7)<br />
<strong>Musik</strong> ist Sprache im metaphorischen Sinn. Im Prinzip ist sie eine Mitteilung ohne Begriffe,<br />
die der Mensch sinnlich wahrnimmt. Um sie ästhetisch zu verstehen, muss der Hörer die<br />
innermusikalischen Definitionsprozesse nachvollziehen können, die die <strong>Musik</strong> als System<br />
ordnen, z. B. in Abhängigkeit von einem tonalen Kontext auflösungsbedürftige Dissonanzen<br />
erkennen. Wo Sprachähnlichkeit auftritt, da kann der Hörer <strong>Musik</strong> grundsätzlich auch ohne<br />
Katharina Wüthrich 7<br />
Hochschule für Heilpädagogik