KIBUM 2010
KIBUM 2010
KIBUM 2010
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BEILAGE<br />
Spezial:<br />
November <strong>2010</strong><br />
familie<br />
<strong>KIBUM</strong> <strong>2010</strong><br />
„NiHao! <strong>KIBUM</strong> trifft China“<br />
6.–16. November <strong>2010</strong><br />
Ein Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
AUF NEUEN<br />
WEGEN<br />
Wenn die Kleinen<br />
erwachsen werden<br />
NEUE KINDER,<br />
NEUE ELTERN<br />
So klappt die<br />
Patchwork-Familie
02<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
China ist in aller Munde. Kein Wunder, denn es ist ein<br />
Land mit unglaublich vielen Geschichten, Bildern und<br />
Künstlern. Das weiß auch die Kinder- und Jugendbuchmesse<br />
in Oldenburgund hat deswegen das Land der Mitte<br />
zum diesjährigen Gastland der bereits 36. <strong>KIBUM</strong> gekürt.<br />
Spannende Lesungen mit interessanten Autoren,<br />
Ausstellungen mit kreativen Illustratoren und Workshops<br />
mit den Experten locken wieder einmal rund 30 000 Besucher<br />
ins Kulturzentrum PFL und die umliegenden Veranstaltungsorte.Auch<br />
in Zeiten, in denen Computer und Co.<br />
unser Leben zu beherrschen scheinen, greifen insbesondere<br />
Eltern glücklicherweise immer wieder auf alte Geschichten<br />
und neuen Lesestoff zurück. Die Highlights<br />
und insbesonderedas Programm der beiden Familienwochenenden<br />
der <strong>KIBUM</strong> finden Sie indieses Mal inder<br />
Sonderbeilage „Abenteuer familie“. Auch einige Anregungen,<br />
interessante Geschichten und wertvolle Tipps, beispielsweise<br />
zum Thema Pubertät, warten in dieser Ausgabe<br />
auf Sie.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
Ihre Redaktion<br />
Zeit für Festliches<br />
Die schönste Freude ist bekanntlich<br />
die Vorfreude -das<br />
gilt auch für die Tage bis<br />
Weihnachten. Um die Wartezeit<br />
zu verkürzenund zu Hause<br />
eine festliche Stimmung zu<br />
zaubern, ist es Brauch, die<br />
Wohnung in der Adventszeit<br />
festlich zu dekorieren. Auf<br />
www.ferrero.de/deko können<br />
sich Bastelfans nun auf eine<br />
vorweihnachtliche Weltreise<br />
begeben.<br />
Die fantasievollen Ideen<br />
für Geschenkverpackungen,<br />
Adventsschmuck und Tischdekoration<br />
sind inspiriert von<br />
internationalen Traditionen.<br />
Dank Bastelanleitungen und<br />
Schablonen zum Download<br />
sind alle Ideen leicht zu Hause<br />
nachzumachen. In Skandinavien<br />
etwa dürfen zur Adventszeit<br />
die Rentiere nicht fehlen.<br />
In Finnland zum Beispiel ziehen<br />
sie den Schlitten von<br />
Weihnachtsmann Joulupukki,<br />
der am Heiligabend die Geschenke<br />
verteilt. Zum Nachbasteln<br />
wird einfach die Rentier-Vorlage<br />
auf weißen Filz<br />
übertragen und ausgeschnitten.<br />
Danach zwei Löcher stechen,<br />
Schleifenband zum Aufhängen<br />
durchziehen und das<br />
Band an beiden Enden mit<br />
einer Praline schmücken -fertig<br />
ist die süße Deko.<br />
In vielen europäischen<br />
Ländernwirdam4.Dezember<br />
der Barbara-Tag gefeiert. An<br />
ihrem Ehrentag werden<br />
Kirschzweige ins Wasser gestellt,<br />
deren Erblühen zum<br />
Weihnachtsfest Glück für das<br />
folgende Jahr bringen soll.<br />
Bastelfreunde können aus<br />
einer Vorlage Blüten aus<br />
Organzastoff mit Süßem dekorieren.<br />
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
Historische Reise<br />
Geschichte muss nicht langweilig<br />
sein. Wenn Kinder oder<br />
Erwachsene einen persönlichen<br />
Bezug zur Geschichte<br />
haben, wird diese immer<br />
spannend. Der persönliche<br />
Bezug lässt sich durch aktive<br />
Ahnenforschung herstellen.<br />
Doch häufig war Ahnenforschung<br />
durch aufwendiges<br />
Aktenstudium und langwierige<br />
Recherche bisher eine<br />
mühselige Arbeit. Im Internet<br />
lässt sich Ahnenforschung<br />
heute viel leichter betreiben.<br />
So umfasst das Ancestry-<br />
Netzwerk mit mehr als fünf<br />
Milliarden historischen Aufzeichnungen<br />
die größte<br />
Sammlung familienhistorischer<br />
Daten online - eine<br />
Goldgrube für die Ahnenforschung.<br />
Wer wissen will, welche<br />
Rolle seine Verwandten in der<br />
Geschichte gespielt haben,<br />
wird durch gezielte Recherchen<br />
schlauer. Ein Stammbaum<br />
ist im Internet einfach<br />
angelegt. Unddurch das NetzwerkvonAhnenforschernlassen<br />
sich schnell erste Ergebnisse<br />
erzielen. Ahnenforscher<br />
und an der Geschichte Inte-<br />
IMPRESSUM<br />
ressierte haben über www.ancestry.de<br />
jetzt auch Zugang zu<br />
einer der größten Online-<br />
Datenbanken deutscher Armeen<br />
und Soldaten aus der<br />
Zeit 1600-1914 und dem 1.<br />
Weltkrieg. Dafür wurden in<br />
Kooperation mit dem Bayerischen<br />
Hauptstaatsarchiv<br />
mehr als 23 000 Bände mit Informationen<br />
zu mehr als 1,5<br />
Millionen Soldaten gescannt<br />
und digitalisiert.<br />
Ebenfalls für Ahnenforscher<br />
besonders interessant<br />
dürften die online zugänglichen<br />
Siebmachers Wappenbücher<br />
sein. Diese umfassen<br />
über 150000 durchsuchbare<br />
Namen von Wappeninhabern.<br />
Das müssen nicht immer<br />
Adlige sein. So gibt es<br />
auch Familienwappen der<br />
Müllers, Schmidts und Fischers.<br />
Natürlich verfügen<br />
auch Städte und Länder über<br />
Wappen. In Schweden etwa<br />
gibt es zwei Staatswappen:<br />
Daskleine und das große.Das<br />
kleine wird auch Drei-Kronen-Wappen<br />
genannt. Beider<br />
Hochzeit der Kronprinzessin<br />
Victoria wurde natürlich das<br />
große Staatswappen gezeigt.<br />
Herausgeber &Verlag:<br />
Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft mbH &Co.KG<br />
Postfach 2525, 26015 Oldenburg,www.NWZonline.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Ulrich Gathmann,HerbertSiedenbiedel<br />
Anzeigenleitung:<br />
Bodo M. Bauer<br />
Redaktion &Layout:<br />
Melanie Jülisch<br />
Titelbild: <strong>KIBUM</strong><br />
Druck:<br />
WE-Druck GmbH &Co.KG<br />
Wilhelmshavener Heerstraße 270, 26125 Oldenburg
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
„Wie eine zweite Geburt“<br />
Wenn Kinder erwachsen werden,<br />
kann das mitunter ganz<br />
schön anstrengend sein –für<br />
alle. Jürgen Rauch, Dipl.-Sozialpädagoge<br />
und Leiter der<br />
AWO Familienberatungsstelle<br />
Oldenburg, äußert sich zum<br />
Thema Pubertät im Interview.<br />
Frage: Grenzen setzen ist in<br />
der Pubertät wichtig – aber<br />
auch sehr schwer. Wie sollten<br />
sich Eltern verhalten, wenn<br />
der Nachwuchs mal wieder<br />
mit den Türen knallt oder die<br />
Regeln missachtet?<br />
Rauch: Patentrezepte gibt es<br />
nicht, es hängt immer vonder<br />
jeweiligen individuellen Situation<br />
ab. Eltern sollten ihrem<br />
Gefühl trauen. Schwierig wird<br />
es, wenn Eltern glauben, dass<br />
ihreKinder sich absichtlich so<br />
verhalten, um sie zu ärgern.<br />
Kinder in der Pubertät sind jedoch<br />
oftmals von ihren Emotionen<br />
gesteuert. Sie sind in<br />
dieser Phase von ihrer Entwicklung<br />
abhängig: Die Hormone<br />
werden umgestellt,<br />
aber auch im Gehirn tut sich<br />
was. Neuronale Vernetzungen<br />
werden umgebaut. ImGehirn<br />
ist sozusagen Großbaustelle.<br />
Leider ist es so, das nicht alle<br />
Bereiche gleichzeitig fertig<br />
sind. Der präfrontale Cortex,<br />
zuständig für Planung, Abwägen<br />
von Konsequenzen, Impulskontrolle,<br />
Motivation und<br />
Entscheidungsbildung, ist<br />
erst um das 20. Lebensjahr<br />
ausgereift. Eltern sollten sich<br />
immer wieder klar machen,<br />
dass es sich um biologische<br />
Vorgänge handelt, die zu diesem<br />
oftmals emotionalen Verhalten<br />
führen. Das Gehirn<br />
muss sich quasi neu erfinden;<br />
Immer im Gespräch bleiben –das ist auch in der Pubertät<br />
wichtig für die ganze Familie. BILD: BSI<br />
es ist wie eine zweite Geburt.<br />
Und das findet mitten im Leben,<br />
quasi so nebenbei statt.<br />
Das ist ungefähr so wie ein<br />
Raketenstart zum Mond. Nur<br />
das während des Starts im<br />
Kontrollzentrum noch schnell<br />
die Computer umprogrammiertwerden.<br />
Frage: Was bedeutet das<br />
Übertreten von Grenzen für<br />
den Jugendlichen in diesem<br />
Loslösungsprozess?<br />
Rauch: Eine Entwicklungsaufgabe<br />
die ein Kind in der Pubertät<br />
zu leisten hat ist, eine<br />
eigene Identität zu entwickeln.<br />
Hierzu braucht es den<br />
Kontakt, den Austausch mit<br />
Eltern, aber auch mit anderen.<br />
Kontakt findet immer an<br />
Bauen mit Hanekamp<br />
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der Grenze statt. Es braucht<br />
also Grenzerfahrungen um<br />
sich selbst zu spüren und seinen<br />
Stand im Leben zu finden.<br />
DerKontakt zu Gleichaltrigen<br />
spielt in der Pubertät<br />
eine wichtige Rolle. Hier können<br />
sie sich ausprobieren. Sie<br />
finden hier aber auch häufig<br />
emotionalen Rückhalt.<br />
Frage: Eltern messen das Erwachsenwerden<br />
ja auch gerne<br />
an den Leistungen in der<br />
Schule.<br />
Rauch: Bildung nimmt in<br />
Kindergeburtstage<br />
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Speisen<br />
und Getränke dürfen<br />
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03<br />
unserer Gesellschaft und besonders<br />
für die Eltern einen<br />
hohen Stellenwert ein. Jugendliche<br />
überlegen jedoch<br />
nicht, was in zehn Jahren sein<br />
könnte. Eltern sollten ihrem<br />
Kind behilflich sein beim Erwachsen<br />
werden. Ihm also<br />
helfen seinen eigenen Weg<br />
auch im schulischen und beruflichen<br />
Bereich zu finden.<br />
Dies sollte in Respekt und<br />
Achtung vor den Wünschen<br />
und Bedürfnissen des Kindes<br />
passieren. Im Umgang mit<br />
ihrem Kind müssen Elternlernen,<br />
dass es nun selbstständiger<br />
wird. Den Weg den sie gemeinsam<br />
gehen, der kann dabei<br />
auch durchaus verschlungene<br />
Pfade aufweisen.<br />
Frage: Kommen Kinder heute<br />
früher in die Pubertät?<br />
Rauch: Ja, bei Mädchen beginnt<br />
die Pubertät im Alter<br />
vonca.10,5 Jahren, bei Jungen<br />
etwas später. Forscher meinen,<br />
das dies auch etwas mit<br />
dem Entwicklungsstand einer<br />
Gesellschaft zu tun hat. Äußere<br />
Umstände aber auch die<br />
Qualität der Ernährung spielen<br />
da wohl eine Rolle. Meine<br />
Erfahrungen haben übrigens<br />
gezeigt, dass die meisten Jugendlichen<br />
und deren Eltern<br />
eigentlich recht gut durch die<br />
Pubertät kommen. Wichtig<br />
ist, dass die Eltern ihre Standpunkte<br />
vertreten, dabei aber<br />
auch immer gesprächsbereit<br />
bleiben und ihren Kinderndie<br />
Hand reichen.<br />
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30%<br />
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auf auf<br />
den<br />
Eintrittspreis<br />
pro Person!<br />
Nicht mit anderen<br />
Rabatten/Gutscheinen<br />
verrechenbar.
04<br />
Neues für Familien<br />
Ab sofort präsentiert sich das<br />
Serviceportal „Familien-Wegweiser“<br />
des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend in neuem<br />
und frischem Design. Informationen<br />
zu staatlichen Leistungen<br />
und Regelungen wie<br />
Elternzeit, Elterngeld, Kindergeld<br />
und Kinderzuschlagkönnen<br />
nun schnell und übersichtlich<br />
abgerufen werden.<br />
Einzelne Rubriken wie der<br />
„Kompass Erziehung“, die<br />
Datenbank „Familie Regional“<br />
und der neue Schwerpunkt<br />
„Alles zum Familienstart“<br />
bieten den Nutzerinnen<br />
BILD: EMMALJUNGA<br />
und Nutzern direkten Zugriff<br />
auf ein breites Informationsund<br />
Serviceangebot. Mit kurzen<br />
Videos zum Beispiel zu<br />
den Themen „Kinderbetreuung“<br />
und „Ernährung“ gibt es<br />
auch praktische Beispiele für<br />
den Alltag im Familienleben.<br />
Aufder PlattformFacebook ist<br />
der Expertenteddy „Herr<br />
Bärt“ als Botschafter des „Familien-<br />
Wegweisers“ unterwegs.<br />
Unter www.facebook.com/herrbaertberichtet<br />
er über seine Erlebnisse und<br />
gibt Einblick in seine Welt.<br />
P @www.familien-wegweiser.de<br />
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
Große Verlosung:<br />
Auf ins Fußballcamp<br />
Früh übt sich, wer einmal ein ganz Großer werden will. Eine gute<br />
Möglichkeit zum gemeinsamen Training bietet ein Fußballcamp.<br />
Klartext reden<br />
Wiesie sich in bestimmten Situationen<br />
verhalten können,<br />
das können Eltern auch im<br />
Internet erproben. So hat die<br />
Kampagne „Klartext reden!“<br />
des Arbeitskreises „Alkohol<br />
und Verantwortung“ des BSI<br />
einen Trainingskurs für Eltern<br />
online gestellt. 20 bis 30 Minuten<br />
dauert das Training, in<br />
dem Elternsich für Gespräche<br />
mit ihren Kindern zum Thema<br />
Alkohohl besser rüsten<br />
können. Mechthild Dyckmans,<br />
Drogenbeauftragte der<br />
Bundesregierung, appelliert<br />
an Eltern, sich mit dem Thema<br />
auseinanderzusetzen und<br />
Fußball pur und ein tolles Gemeinschaftserlebnis –das<br />
bieten die professionellen, dreitägigen Trainingscamps,<br />
die INTERSPORT nächsten Sommer wieder bundesweit<br />
für über 10 000 Kinder anbietet. Ab sofortkönnen sich Jungen<br />
und Mädchen zwischen 6und 14 Jahren anmelden.<br />
P @ Mehr Infos unter www.fussballcamps.de<br />
Ja,ich möchte gewinnen!<br />
Verlost werden ein Teilnahmeplatz im<br />
INTERSPORT-FußballcampimWert<br />
von120 Euro und vier tolle Fußballsets<br />
zu jeweils 75 Euro!<br />
Name<br />
Anschrift<br />
BILD: BSI<br />
sich ihrer eigenen Vorbildrolle<br />
bewusst zu werden. „Noch<br />
lange bevor Kinder und Jugendliche<br />
selbst in Kontakt<br />
mit alkoholhaltigen Produkten<br />
kommen, haben sie andere<br />
Personen, vor allem in der<br />
Familie, beim Trinken beobachtet.<br />
Ob Ihre Kinder also<br />
später maßvoll und verantwortungsvoll<br />
mit alkoholhaltigen<br />
Getränken umgehen<br />
können, hängt maßgeblich<br />
von den Erfahrungen und<br />
Vorbildern imengsten sozialen<br />
Umfeld der Familie ab.“<br />
P @www.klartext-elterntraining.de<br />
Bitte den Coupon ausfüllen und bis zum 12. November an folgende Adresse senden:<br />
Nordwest-Zeitung, Verlagsgesellschaft mbH &Co.KG, Verkaufsförderung, Postfach<br />
3824, 26028 Oldenburg.<br />
Mitarbeiter der NWZ dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung 05<br />
Mit Familienanschluss<br />
Wenn ein Elternteil einen<br />
neuen Partner hat, dann ändert<br />
sich so einiges. Doch<br />
nicht immer muss dies in<br />
Stress ausarten.<br />
So weit hatten am Anfang<br />
beide nicht gedacht: Susanne<br />
Unzner und ihr Freund Rainer<br />
Danz führten fünf Jahre lang<br />
eine Wochenendbeziehung,<br />
er wohnte im Ruhrgebiet, sie<br />
in Oldenburg. Voneinem Zusammenleben<br />
war überhaupt<br />
nicht die Rede.Die Kinder befürchteten<br />
zwischendurch<br />
mal, dass sie vielleicht irgendwann<br />
ins Ruhrgebiet ziehen<br />
müssen –weit weg vom Papa,<br />
den Großeltern und Freunden.<br />
Dieheute 43-Jährige versprach<br />
ihren Kindern damals:<br />
„Wir bleiben hier in Oldenburg<br />
wohnen“. Als es dann so<br />
weit war, und Rainer in den<br />
Norden zog, war dies ein ganz<br />
selbstverständlicher Schritt<br />
für den 43-jährigen Autoverkäufer,der<br />
selbst keine Kinder<br />
hat. Nach einigen gemeinsamen<br />
Urlauben, Radtouren<br />
und vielen zusammenschweißenden<br />
Erlebnissen hatte sich<br />
die neue Familie „zusammengerauft“.<br />
Daswar natürlich nicht immer<br />
so.„Als unsere Elternsich<br />
getrennt hatten, da haben wir<br />
anfangs schon gehofft, dass<br />
sie wieder zusammenkommen<br />
werden, besonders meine<br />
jüngste Schwester, die damals<br />
erst drei Jahre alt war“,<br />
sagt der 16-jährige Moritz, der<br />
Neue Eltern,<br />
neue Kinder<br />
In einer Patchworkfamilie,<br />
in die oft auch beide Partner<br />
Kinder aus früheren<br />
Beziehungen mit einbringen,<br />
können bestimmte<br />
Spielregeln das Zusammenleben<br />
erleichtern:<br />
-Erst wenn die frühereBeziehung<br />
wirklich abgeschlossen<br />
ist, kann auch<br />
eine neue reifen<br />
- Die biologischen Eltern<br />
stehen für die Kinder immer<br />
an erster Stelle, Konkurrenzverhalten<br />
lohnt<br />
sich nicht<br />
-Der neue Partner bringt<br />
oft auch neue Werte indie<br />
Erziehung mit ein. Diese<br />
sollten vorher genauestens<br />
besprochen werden, damit<br />
die Kinder auch weiterhin<br />
eine klareOrientierung haben<br />
Auch das gehört dazu: Alle gemeinsam am Tisch -– wie hier beim gemeinsamen Spanisch-<br />
Memory-Spiel mit Susanne Unzner, Rainer Danz, Moritz, Maja und Maite. BILD: JÜLISCH<br />
wie seine Schwestern Maja<br />
(14) und Maite (12) heute sehr<br />
zufrieden ist mit der Situation.<br />
Eingroßer Vorteil, den es<br />
sicher nur in wenigen getrennt<br />
lebenden Familien<br />
gibt: Susanne und ihr Ex-Partner<br />
Andreas verstehen sich<br />
auch seit der Trennung vor<br />
fast neun Jahren blendend.<br />
„Papa ist auch jetzt immer für<br />
uns da“, sagt Maite stolz, was<br />
auch die berufstätige Mutter,<br />
bestätigt, die mittlerweile mit<br />
ihrer Familie in Metjendorf<br />
lebt. Und auch die beiden<br />
Männer verstehen sich gut. So<br />
gut, dass auch mal eine gemeinsame<br />
Feier oder Unternehmungen<br />
mit der Familie<br />
möglich sind. „Schön war es<br />
auch, dass alle bei meiner<br />
Konfirmation dabei waren<br />
und wir das Fest gemeinsam<br />
gestaltet haben“, freut sich<br />
Moritz. Kein Wunder, bekommen<br />
die Kinder doch bei anderen<br />
Familien oft genug mit,<br />
dass das Leben nach einer<br />
Trennung alles andereals harmonisch<br />
weiterläuft.<br />
Doch wie lautet das Erfolgsrezept<br />
einer gut funktionierenden<br />
„neuen“ Familie?<br />
„Ganz wichtig sind Ehrlichkeit<br />
und Toleranz, allen Familienmitgliedern<br />
gegenüber.<br />
Das haben wir von Anfang an<br />
so gehalten“, sagt Susanne<br />
Unzner. „Natürlich gibt es<br />
auch mal Unklarheiten oder<br />
Reibereien wie in jeder Familie.“<br />
Dieversucht man aber so<br />
schnell wie möglich beizulegen,<br />
manchmal auch beim gemeinsamen<br />
Familienrat. „Wir<br />
haben es langsam angehen<br />
lassen: Bis die Kinder Rainer<br />
kennenlernten, vergingen einige<br />
Monate. Bis wir zu fünft<br />
ein gemeinsames Wochenende<br />
verbrachten, war fast ein<br />
Jahr vergangen“. Dass nichts<br />
überstürzt wurde, und es<br />
kaum Probleme zwischen den<br />
Eltern gab, ist sicherlich eine<br />
gute Voraussetzung für ein<br />
harmonisches Familienleben<br />
mit neuer Besetzung. Undseit<br />
Beginn des Jahres gehörtauch<br />
der Wirbelwind Paula, eine<br />
junge Labrador-Mix-Hündin,<br />
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zur Familie. Nach wie vor verbringen<br />
die drei Jugendlichen<br />
jedes zweite Wochenende bei<br />
ihrem Vater, und manchmal<br />
bleibt auch die Zeit für einen<br />
Besuch zwischendurch, „das<br />
läuft sehr harmonisch, und<br />
darauf sind wir alle sehr froh<br />
auch Papa“ freut sich Moritz.<br />
„Es gab zum Glück nie Rivalität,<br />
weil Rainer auch nicht<br />
versucht hat, unseren Vater zu<br />
ersetzen“, sagt Maja. „Dennoch<br />
ist es auch ganz gut,<br />
wenn er sich ab und zu in die<br />
Erziehung einmischt und<br />
auch mal Grenzen setzt. Als<br />
Mutter ist man dochmanches<br />
Mal emotional gesteuert und<br />
da ist es gut, wenn man einen<br />
Partner an seiner Seite hat,<br />
der es dann auch mal etwas<br />
sachlicher sieht und dieses<br />
auch so äußern kann.“ sagt<br />
Susanne Unzner lachend.
06<br />
Sonnabend, 6. November<br />
Kulturzentrum PFL/ Stadtbibliothek/ Kinder-und Jugendbibliothek<br />
14 Uhr: DasSpiel ist der Wegder Kinder<br />
15 Uhr: ERÖFFNUNG: DieChina-<strong>KIBUM</strong><br />
16.30 Uhr: Kuku –König der Tierkreiszeichen<br />
17 Uhr: Führung zur Ausstellung „Chinesische Kinderbücher“<br />
Casablanca-Kino<br />
14.30 Uhr: Mullewapp –Das große Kinoabenteuer<br />
15 Uhr: Hier kommt Lola!<br />
15 Uhr: Chandani und ihr Elefant<br />
16.15Uhr:Bal -Honig<br />
Kindgerecht stellt die erfahrene Museumspädagogin<br />
Dr. Christa Moschner das Gastland China in all<br />
seiner Vielfältigkeit vor –mit seinen Superlativen,<br />
seinen geografischen Gegebenheiten, seinem Essen<br />
und seinen Tischsitten. Das China von heute<br />
wird ebenso präsentiert wie das historische China<br />
mit all seinen Erfindungen, die es einst weltberühmt<br />
gemacht haben. Dr. Moschner bringt ihrem kleinen<br />
und großen <strong>KIBUM</strong>-Publikum das Reich der Mitte mit<br />
vielen Anschauungsobjekten in einem spannenden<br />
Kurzvortrag nahe.<br />
Ein großes Ei landet mitten<br />
in einem Entennest.<br />
Nicht schlecht staunt die<br />
Entenmutter, als aus dem<br />
Ei ein Krokodil schlüpft.<br />
Und so wächst Gui-Gui mit<br />
seinen Entengeschwisternauf,<br />
bis drei Krokodile<br />
die Idylle stören. Nach<br />
Chih Yuan Chens Lesung<br />
mit Bilderbuchkino führt<br />
die China-AG der Grundschule<br />
Bloherfelde das<br />
Stück als Schattentheater<br />
auf.<br />
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
Sonntag,7.November<br />
Kulturzentrum PFL/ Stadtbibliothek/ Kinder-und Jugendbibliothek<br />
10 Uhr: Führung zur Ausstellung „Chinesische Kinderbücher“<br />
11/14.30 Uhr: Chinesische Kalligraphie<br />
11.30 Uhr: Gui-Gui, das kleine Entodil<br />
13/16 Uhr: China –ein vielfältiges Land<br />
15 Uhr: Herr Schnorchelmütz und die sieben Weltwunder<br />
16 Uhr: Wirentdecken China<br />
16 Uhr: Kleiner Spaziergang<br />
16 Uhr: Nikodemus und das Mäusewunder<br />
17 Uhr: Nachdenklich-philosophische Gespräche über Kalendergeschichten<br />
17 Uhr: Diegroße Mauer und der weiße Fisch<br />
17 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Chinesische Comic-Kunst“<br />
BBK/Artothek/Wilhelm 13<br />
11.15 Uhr: Ausstellungseröffnung Comics made in Germany“<br />
14.30 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Wunderpferdund Tigerprinz“<br />
16 Uhr: Chinesische Teezeremonie<br />
Casablanca-Kino<br />
14.30 Uhr: Mullewapp –Das große Kinoabenteuer<br />
15 Uhr: Derkleine Bankräuber<br />
15 Uhr: Chandani und ihr Elefant<br />
16.15Uhr:Bal –Honig<br />
AndereOrte<br />
11.15 Uhr: DerJosa mit der Zauberfiedel (Oldenburgisches Staatstheater)<br />
11.30 Uhr: DieFeldmausgeschichte(Thalia Buchhandlung)<br />
11.30 Uhr: Haram(Exerzierhalle)<br />
Abent<br />
VonDrachen und a<br />
Bereits zum 36. Mal findet die Oldenburger Kinder-<br />
und Jugendbuchmesse <strong>KIBUM</strong> statt, dieses<br />
Mal mit dem Gastland China. Vom6.bis 16.<br />
November wirft sich das Kulturzentrum PFL<br />
wieder in eine große Bücherlandschaft mit fast<br />
3000 Neuerscheinungen der deutschsprachigen<br />
Kinder- und Jugendliteratur.Die erwarteten<br />
Kuku, der kleine Mäuserich begibt sich im Auftrag<br />
der Prinzessin Shasha auf eine lange<br />
WAnderung zu dem alten Weisen in den Bergen,<br />
um einen Rat zu holen. Auf seiner abenteuerlustigen<br />
Reise trifft Kuku den grimmigen<br />
Tiger, die giftige Schlange, und den schimmernden<br />
Drachen. Freuen auf die Lesung mit<br />
Anna Xiulan Zeeck dürfen sich alle Kinder ab<br />
fünf Jahren.<br />
35 000 k<br />
nach He<br />
und in de<br />
nesische<br />
und Auto<br />
lerinnen<br />
Bereiche<br />
So<br />
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G
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung 07<br />
dalten Sagen<br />
5 000 kleinen und großen Besucher können<br />
ch Herzenslust in den Werken schmökern<br />
d in den Veranstaltungen auf zahlreiche chisische<br />
und deutschsprachige Autorinnen<br />
d Autoren treffen sowie verschiedene Künstrinnen<br />
und Künstler der unterschiedlichsten<br />
ereiche.<br />
Sonnabend, 13. November<br />
Kulturzentrum PFL/Stadtbibliothek/Kinder-und Jugendbibliothek<br />
11 Uhr: Drei Bilderbücher mit Musik<br />
14 Uhr: DasSpiel ist der Wegder Kinder<br />
15 Uhr: Oh wie schön ist Fliegen<br />
16 Uhr: Drei Bilderbücher mit Musik<br />
16 Uhr: Keentied oder die Kunst<br />
BBK/Artothek/Wilhelm 13<br />
14/16Uhr:OLB und <strong>KIBUM</strong>: Tigerprinz (ausverkauft)<br />
Casablanca-Kino<br />
14.30 Uhr: 2kleine Helden<br />
15 Uhr: Tiger-Team –Der Berg der 1000 Drachen<br />
15 Uhr: Gregs Tagebuch –Von Idioten umzingelt<br />
17 Uhr: Renn, wenn du kannst<br />
AndereOrte<br />
16 Uhr: DieMusikschule geht auf eine musikalische Weltreise<br />
(Musikschule,Raum 1.02)<br />
Mitzahlreichen bedeutendePreisen ausgezeichnet wurde das Buch<br />
„Der Tigerprinz“ von Chen Jianghong, dessen Bilder in der Ausstellung<br />
in der BBK Galerie zu sehen sind. „Der Tigerprinz“ erzählt eine<br />
faszinierende Mutter-Sohn-Geschichte voller Spannung und voller<br />
Gefühle.<br />
Der aus Theater,Rundfunk und Fernsehen bekannte<br />
Schauspieler Thomas Nicolai erzählt das Märchen<br />
vom tapferen Schneiderlein auf geniale und<br />
unterhaltsame Weise. Er macht daraus eine richtige<br />
Märchenshow mit Liedern und vielen Gags, die<br />
Kinderndie Welt der Märchen auf lustige Weise erschließen.<br />
Sonntag,14. November<br />
Kulturzentrum PFL/ Stadtbibliothek/<br />
Kinder-und Jugendbibliothek<br />
14 Uhr: DasSpiel ist der Wegder Kinder<br />
15 Uhr: Schatzsuche im Möhrenbeet<br />
16 Uhr: Eine Tasse für Nofretete Nilpferd<br />
16 Uhr: Östlich der Sonne und westlich vomMond<br />
16 Uhr: Farbrausch ohne Ende<br />
16.45 Uhr: Nachdenklich-philosophische<br />
Gespräche über Kalendergeschichten<br />
BBK/ Artothek/ Wilhelm 13<br />
14/16 Uhr: DastapfereSchneiderlein<br />
Casablanca-Kino<br />
14.30 Uhr: Derkleine Nick<br />
15 Uhr: DerBrief für den König<br />
15 Uhr: Gregs Tagebuch –Von Idioten umzingelt<br />
17 Uhr: Renn, wenn du kannst<br />
AndereOrte<br />
11.30 Uhr: Derkleine Vampir<br />
(OldenburgischesStaatstheater)<br />
Farbrausch ohne<br />
Ende<br />
Unter Anleitung<br />
vonPeter Vöge<br />
können im PFL am<br />
Sonntag,16Uhr,<br />
bunte Geschenkpapieregestaltet<br />
werden. Hier darf<br />
jeder seinen Farb-<br />
Rausch ausleben<br />
und genießen und<br />
zwar mit Spachtel,<br />
Farbwalzeund<br />
Pinsel.
08<br />
Im Interview berichtet <strong>KIBUM</strong>-<br />
Organisatorin Regina Peters<br />
von ihren ganz persönlichen<br />
Highlights im Programm.<br />
Frage: <strong>KIBUM</strong> trifft China –<br />
warum fiel in diesem Jahr die<br />
Wahl auf das Land der Mitte?<br />
Peters: Dafür gibt es viele ausgezeichnete<br />
Gründe: China ist<br />
eine der ältesten und bedeutendsten<br />
Kulturen der Welt –<br />
und Chinas wirtschaftliche<br />
und geopolitische Bedeutung<br />
wächst rasant. Wir möchten<br />
neugierig machen auf China:<br />
Einblicke in die chinesische<br />
Kultur, Gesellschaft und Sprache<br />
weiten unseren Blick.<br />
Ganz wichtig ist uns immer,<br />
interkulturelle Kompetenzen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
zu fördern. In vielen authentischen<br />
und dialogischen<br />
Begegnungen mit chinesischen<br />
Kinder- und Jugendbuchautoren<br />
und -illustratoren<br />
kann sich ein aktuelles,<br />
dabei differenziertes Bild Chinas<br />
vermitteln.<br />
Ein guter Weg ist zudem,<br />
sich über Ästhetiken einem<br />
Land zu nähern. Zur China-<br />
<strong>KIBUM</strong> zeigen wir ganz viel<br />
davon: in Bilderbuchkunst-<br />
Ausstellungen mit Originalen<br />
von Chen Jianghong und Yaxin<br />
Yang, in der Fotokunst-<br />
Ausstellung „China girl, China<br />
boy“ des Fotografen Feipeng<br />
Jiang und in der chinesischen<br />
Comic-Kunst von Benjamin<br />
für Jugendliche. Übrigens:<br />
Im <strong>KIBUM</strong>-Vorab-Pro-<br />
gramm mit chinesischen<br />
Autoren und Künstlern<br />
für Oldenburger<br />
Kinder zeigte sich<br />
einmal mehr: Kinder<br />
reagieren vorbehaltlos,wissbegierig,<br />
und wertschätzend<br />
auf<br />
‚exotische’ Kulturen.<br />
Wir als<br />
„Große“ können<br />
hier noch von ihnen<br />
lernen …<br />
Frage: Was sind<br />
Ihre persönlichen<br />
Highlights des Er-<br />
öffnungswochenendes?<br />
Peters: Lang ersehnt<br />
– heute<br />
öffnet die China-<strong>KIBUM</strong> um<br />
15 Uhr ihre Pforten. Dann<br />
heißt es: Vorhang auf für den<br />
„Neunfarbigen Hirsch“ von<br />
der Bilderbuchkünstlerin Yaxin<br />
Yang. Theaterkinder des<br />
„Vereins Jugendkulturarbeit<br />
e.V.“bringen das Bilderbuch<br />
farbenprächtig auf die Bühne<br />
des PFL. Dazu wurde chinesische<br />
Musik komponiert.<br />
Zuvor kann man die beiden<br />
chinesischen Künstler<br />
Chen Jianghong (Bilderbuchkunst)<br />
und Benjamin (Comic-<br />
Kunst) im Foyer des PFL erleben<br />
(14.15 Uhr). Nach der Eröffnung<br />
liest die Kinderbuchautorin<br />
Anna Xiulan Zeeck<br />
aus ihrem Debüt „Kuku –König<br />
der Tierkreiszeichen“.<br />
Begleitet wird sie von René<br />
Schack vom Oldenburgischen<br />
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
Die Highlights der <strong>KIBUM</strong><br />
China ist das Mutterland des<br />
Teeanbaus –und die Chinesische<br />
Teekultur ein bedeutender<br />
Teil der chinesischen Kultur.Innerhalb<br />
der Bilderbuchkunstausstellung<br />
„Tigerprinz<br />
und Wunderpferd“ wirdXiang<br />
Yu eine traditionelle Teezeremonie<br />
für die Besucher zelebrieren.<br />
Sonntag,7.Nov., 16 Uhr<br />
Chinesische Kalligraphie auf<br />
höchstem Niveau präsentiert<br />
Zhang Yongqing, einer der berühmtesten<br />
Kalligraphen Chinas.<br />
Die chinesische Kalligraphie<br />
gilt als Kunst der Schriftzeichen,<br />
bei der die Werkzeuge<br />
Schreibpinsel, Stangentusche,<br />
Reibstein und Papier<br />
verwendet werden.<br />
Sonntag,7.Nov., 11 Uhr<br />
Regina Peters beim Vorlesen in der Grundschule.<br />
BILD: <strong>KIBUM</strong><br />
Staatstheater, „Kukus“ Illustratorin<br />
Christa Unzner präsentiertdie<br />
Originale..<br />
Am Sonntag, 7. November:<br />
Chinesische Kalligraphie auf<br />
höchstem Niveau demonstriert<br />
der über Chinas Landesgrenzen<br />
hinaus bekannte Kalligraph<br />
Zhang Yongquing. Am<br />
Nachmittag stellt Chen für die<br />
ganz Kleinen ab 4Jahren sein<br />
Bilderbuchkino „Kleiner Spaziergang.<br />
Ein Bilderbuch aus<br />
Taiwan“(16 Uhr, PFL) vor. Ein<br />
Glanzlicht des Eröffnungs-<br />
Wochenendes ist die kindgerechte<br />
Vernissage zur Bilderbuchkunst-Ausstellung<br />
„Wunderpferd und Tigerprinz<br />
–Reise in die chinesischen<br />
Bilderbuchwelten<br />
Chen Jianghongs“ im Beisein<br />
des Illustrators und Autors<br />
Der „tiefbegabte“ Rico und<br />
der hochbegabte Oskar stolperninihr<br />
zweites Abenteuer:<br />
Ricos Mutter wirdverdächtigt,<br />
beim Senioren-Bingo zu<br />
schummeln, um wertvolle Taschen<br />
zu gewinnen. Ein Fall<br />
für die zwei Freunde, vorgelesen<br />
von Andreas Steinhöfel<br />
für Kinder ab zehn Jahren.<br />
Montag,15. Nov., 15 Uhr, PFL<br />
Chen Jianghong. Kinder der<br />
China-AG aus der Grundschule<br />
Bloherfelde gestalten<br />
die Eröffnung aktiv mit, ein<br />
Film von Janus Gebauer und<br />
Tim Hendrik Juhl dokumentiert<br />
Chens Arbeit mit den Oldenburger<br />
Kindern. Chinesische<br />
Live-Musik, köstliche<br />
Grüntee-Plätzchen und Lotus-Tee<br />
aus der chinesischen<br />
Kreativ-Küche von Xiang Yu<br />
erwarten die Besucher.<br />
(14.30 Uhr, BBK-Galerie, Peterstr.<br />
1) Die zauberhafte<br />
Inszenierung „Die große<br />
Mauer und der weiße<br />
Fisch“ von Daniel Theilen<br />
und Puse Schröder zeigt das<br />
alte Volksmärchen mit Elementen<br />
des chinesischen<br />
Schattentheaters (17 Uhr, PFL<br />
und Di,16.11., 16.30 Uhr)<br />
Frage: Und Ihre „heißen<br />
Tipps“ für das 2. Familienwochenende?<br />
Peters: Als Einstieg liest Mathias<br />
Sodtke aus „Wirbel um<br />
den Wetterfrosch“ aus dem<br />
neuesten Abenteuer der beiden<br />
Freunde Nulli & Priesemut<br />
(Fr., 12.11., 15 Uhr, PFL).<br />
Heike Ellermann, die seit 20<br />
Jahren bei der <strong>KIBUM</strong> dabei<br />
ist, stellt drei ihrer Werke vor,<br />
„in denen Musik steckt“.<br />
(13.11., 11/16 Uhr, PFL). Das<br />
alles könnte die <strong>KIBUM</strong> nicht<br />
stemmen und kostenfrei anbieten<br />
ohne die Unterstützung<br />
durch EWE Stiftung und<br />
OLB. Zudem gilt unser herzlicher<br />
Dank dem MWK, Cewe<br />
Color und der Vierol AG.<br />
Gutvorbereitet<br />
zur Kibum<br />
Zur Vorbereitung der Lesungen<br />
innerhalb des<br />
diesjährigen Themas<br />
wirdempfohlen, ausführliche<br />
Infos zu Autor und<br />
Werk bzw. didaktisches<br />
Material als Downloadangebot<br />
im Internet abzurufen.<br />
Für die Bilderbuchkunstausstellung<br />
„Tigerprinz und Wunderpferd“<br />
von Chen Jianhong<br />
steht zudem ein<br />
kleiner Ausstellungsführer<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
zum Download<br />
bereit.<br />
P @ Mehr Infos unter<br />
www.oldenburg.de/kibum
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung 09<br />
Erstellung<br />
einer<br />
Zaubermappe<br />
Eine, zugegeben, nicht ganz<br />
einfache buchbinderische<br />
Arbeit, aber für so ein tolles<br />
Ergebnis! Wer etwas Geduld<br />
mitbringt, wirdbegeistertsein<br />
vonder wundervollen kleinen<br />
Trickmappe, die hier vor Ort<br />
gefertigt wird. Dies geschieht<br />
am Mittwoch, 10. November,<br />
16 bis 18 Uhr unter Anleitung<br />
von Peter Vöge (Buchwerkstatt).<br />
Der kleine Workshop<br />
richtet sich an Menschen mit<br />
Zeit und Geduld ab neun Jahren.<br />
Während der gesamten<br />
<strong>KIBUM</strong> gibt es einen Informationsstand,<br />
der<br />
auch telefonisch zu erreichen<br />
ist. Möglich ist<br />
dies unter der Nummer<br />
0441/235-3071.<br />
Dass Liebe schrecklich weh<br />
tun kann, erfährt Charlotte,<br />
als sich ihre Eltern trennen.<br />
All das wärevielleicht noch zu<br />
ertragen, wenn die Familie<br />
nicht auch noch das Haus mit<br />
Charlottes geliebtem Erdbeerbaum<br />
verkaufen müsste.<br />
Neue Wohnung, neue Schule,<br />
neue Väter. Doch dann laufen<br />
ihr plötzlich gleich zwei Jungs<br />
über den Weg, Sulzer und Carlo.<br />
Und Charlotte erlebt<br />
selbst, dass die Liebe manchmal<br />
unberechenbar sein<br />
kann. Aus dem Jugendroman<br />
„Charlottes Traum“ liest die<br />
Autorin Gabi Kreslehner.<br />
8. November,15Uhr,PFL<br />
Rita und Ruth schlürfen Kokosnuss-Cocktails<br />
und genießen<br />
das Leben in der Karibik.<br />
Doch immer nur in der Hängematte<br />
herumlümmeln ist<br />
auf die Dauer auch langweilig.<br />
Da kommt der knorrige Karloff<br />
wie gerufen: Rita und<br />
Ruth sollenaus seinem zarten<br />
Sohn Rocco einen waschechten<br />
Wolf machen. Der will<br />
vom wilden Raubtierleben<br />
nämlich nichts wissen und<br />
steht mehr auf Glasperlzöpfchen<br />
und Knautschbälle. Eine<br />
spannende Lesung mit Martin<br />
Klein.<br />
8. November,16Uhr,PFL<br />
Matthias Sodkte, der Autor<br />
und Illustrator der bekannten<br />
Nulli & Priesemut-Reihe aus<br />
dem Lappan Verlag, liest aus<br />
seinem Buch „Wirbel um den<br />
Wetterfrosch“. Der Hase Nulli<br />
und der Frosch Priesemut lernen<br />
den Wetterfrosch Kwaki<br />
kennen. Mit seiner interessanten<br />
Tätigkeit weckt dieser<br />
nicht nur große Sympathien<br />
bei Nulli, sondern auch ein<br />
neues, unbekanntes Gefühl<br />
bei Priesemut: die Eifersucht!<br />
Verwirrt der eine, verletzt und<br />
enttäuscht der andere, stellen<br />
sie ihreFreundschaft in Frage.<br />
Für Kinder ab vier Jahren.<br />
12. November,15Uhr,PFL
10<br />
Einchinesisches Ehepaar bezaubertmit<br />
seinen bunten Illustrationen<br />
und dokumentarischen<br />
Fotografien. Auf<br />
der <strong>KIBUM</strong> kann man die<br />
kleinen Meisterwerke bewundern.<br />
Schon als Kind lauschteYaxin<br />
Yang gerne den alten Legenden<br />
ihres Landes. Soauch<br />
der Geschichte vom neunfarbigen<br />
Hirsch, der in den Wäldern<br />
Chinas lebte. Als sie vor<br />
einigen Jahren zum Studium<br />
an der Hamburger Kunstakademie<br />
nach Deutschland<br />
kam, brachte sie die Idee<br />
eines Kinderbuchs mit chinesischem<br />
Kulturgut gleich mit.<br />
„Ich habe lange überlegt, ob<br />
eine Legende aus meiner Heimat<br />
überhaupt nach Europa<br />
passt“, erinnert sich die 33-<br />
Jährige. Schnell stellte sie jedoch<br />
fest, dass insbesondere<br />
Kinder solchen Geschichten<br />
und damit auch anderen Kulturen<br />
noch sehr aufgeschlossen<br />
und ohne Vorurteile<br />
gegenüberstehen. Das gilt<br />
auch für die chinesische Sprache,<br />
die sehr zu ihrer Freude<br />
inzwischen an einigen Oldenburger<br />
Grundschulen in AGs<br />
gelehrt wird und die sie sogleich<br />
mit ein paar Schriftzeichen<br />
in ihr Werk eingebaut<br />
hat. Mit Hilfe von bunten<br />
Tuschzeichnungen und dem<br />
PC ist die Illustration dieser<br />
uralten Geschichte entstanden,<br />
die gleichzeitig ihre Diplomarbeit<br />
wurde und kurze<br />
Zeit später auch einen Verleger<br />
fand. Um das Geschehen<br />
auch den kleineren Kindern<br />
nahezubringen, präsentierte<br />
sie allerdings eine leicht entschärfte<br />
Version – Brutales<br />
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung<br />
Im Rausch der Farben<br />
Sind auf der <strong>KIBUM</strong> zu Gast: Die Illustratorin Yaxin Yang und der Fotograf Feipeng Jiang.Das<br />
Ehepaar lebt in Bremen. BILD: JÜLISCH<br />
wurde entfernt oder humorvoll<br />
in Szene gesetzt, beispielsweise<br />
das Bild einer bösen<br />
Frau, die sich schwarz ärgert.<br />
Doch nicht nur Yaxin Yang<br />
hat sich der Kunst verschrieben<br />
–auch ihr Ehemann Feipeng<br />
Jiang ist ebenfalls auf<br />
der <strong>KIBUM</strong> mit einem Buch<br />
präsent. „China girl, China<br />
boy“ heißt sein Bildband, für<br />
den er einen Monat lang am<br />
Alltag einer chinesischen<br />
Grundschule teilgenommen<br />
hat. Für den Fotografen und<br />
Grafikdesigner, den insbesondere<br />
Menschen mit ihren<br />
unterschiedlichen Facetten<br />
faszinieren, das erste Werk,<br />
das ausschließlich Kinder in<br />
ihrem täglichen Leben abbildet.<br />
Witzige, ernste und teilweise<br />
fast skurrile Szenen hat<br />
er mit seiner Kamera festge-<br />
halten. „Daich immer in ihrer<br />
Nähe war, haben die Kinder<br />
Vertrauen gefasst und sich<br />
unverstellt fotografieren lassen“,<br />
freut sich Feipeng Jiang<br />
über die vielen ungekünstelten<br />
Momente,die den 34-Jährigen<br />
in seine eigene Schulzeit<br />
zurückversetzt haben. „Es war<br />
ein richtiges Erlebnis, alles<br />
Filmtipp: Bal –Honig<br />
war so klein“, sagt er schmunzelnd.<br />
Das Paar wohnt übrigens<br />
inzwischen in Bremen.<br />
An eine Rückkehr nach China<br />
denkt es nicht, auch wenn<br />
häufige Besuche dazugehören.<br />
Besonders positiv: der<br />
noch recht frische Blick für<br />
beide Kulturen.<br />
Der neunfarbige Hirsch<br />
Yaxin Yangs magisch-poetische<br />
Originalillustrationen zu ihrem von<br />
den großen Feuilletons gefeierten<br />
Debüt „Der neunfarbige Hirsch“<br />
werden in der Kinder-und Jugendbibliothek<br />
präsentiert. Ergänzt<br />
werden Yangs Originale um eine<br />
schöne Auswahl der Kunstwerke<br />
vonden Kindernaus der China-AG<br />
der Grundschule Hogenkamp.<br />
Dersechsjährige Yusuf lebt mit seinen Elterninden Bergen der<br />
Schwarzmeerregion, im Nordosten der Türkei. Oft begleitet er<br />
seinen Vater,den Imker Yakup,bei dessen Streifzügen durch die<br />
tiefen, unberührten Wälder. Hoch oben werden die Bienenstöcke<br />
angebracht, um den berühmten schwarzen Honig zu ernten.<br />
Als ein unerklärliches Bienensterben die Gegend heimsucht,<br />
zieht Yakup los, umseine Bienenstöcke in einer schwer<br />
zugänglichen, gefährlichen Gebirgsregion aufzubauen. Als er<br />
nicht zurückkehrt,macht sich Yusuf auf, den Vater zu suchen.<br />
Semih Kaplanoglus Film ist ein kleinesMeisterwerk mit wunderschönen<br />
Bildern und einer einfühlsamen Vater-Sohn-Geschichte,erzählt<br />
aus der Sicht des Jungen. Nicht umsonst wurde<br />
der Film auf der Berlinale <strong>2010</strong>mit dem GoldenenBären ausgezeichnet.<br />
Bal–Honig: Casablanca-Kino,täglich um etwa 16.15 Uhr
Abenteuer Familie —Das Servicemagazin der Nordwest-Zeitung 11<br />
In Deutschland zuHause<br />
Schon seit vielen Jahren leben<br />
die Zhangs in Oldenburg. Ein<br />
Restaurant ist ihr berufliches<br />
Standbein, die Familie und die<br />
Freunde das private.<br />
Der Platz am Fenster ist perfekt.<br />
Wenn Neele aus der<br />
Schule kommt, sitzt sie oft<br />
hier und macht ihre Hausaufgaben.<br />
Genau dann hat das<br />
Restaurant Shanghai auch seine<br />
Pause, sodass die Siebenjährige<br />
ungestört über Büchern<br />
und Schreibheften sitzen<br />
kann, während ihre Mutter<br />
Yade Pan ihr von Zeit zu<br />
Zeit über die Schultern<br />
schaut. Ihr Vater, der Hotelfachmann<br />
Yong Zhang, ist bereits<br />
mit 23 Jahren nach<br />
Deutschland gekommen, um<br />
hier sein Glück zu versuchen.<br />
In China sah er damals für<br />
sich keine Zukunft mehr; in<br />
Deutschland, wo auch viele<br />
seiner Verwandten wohnen,<br />
schon. Zunächst lebte er in<br />
verschiedenen Städten wie<br />
Hamburg, Berlin oder Verden<br />
und nun seit 16 Jahren in Oldenburg.<br />
„Ich habe hier sehr<br />
viele Menschen kennen gelernt.<br />
Sicher, es gibt auch<br />
komplizierte Leute, aber das<br />
sind die wenigsten.“ Unterstützung<br />
hat er daher oft erfahren,<br />
auch in beruflichen<br />
Dingen, immerhin war er zunächst<br />
nur mit einem Lieferservice<br />
unterwegs.<br />
In Deutschland fühlt sich<br />
Yong Zhang zu Hause. Sein<br />
kleiner Familienbetrieb, in<br />
dem sich auch die Deutsch-<br />
Chinesische Gesellschaft ein-<br />
Wahlverwandtschaften: Oma Ilse und Opa Klaus gehören<br />
eigentlich schon zur Familie. BILD: JÜLISCH<br />
Täglich übt die siebenjährige Neele mit ihrer Mutter neben<br />
den Hausaufgaben auch die chinesische Sprache. BILD: JÜLISCH<br />
mal im Monat trifft, ist eine<br />
gute Anlaufstelle für langjährige<br />
Freunde. Über dem gemütlichen<br />
Restaurant wohnen<br />
die Zhangs –nach guter<br />
chinesischer Tradition mit<br />
drei Generationen. Denn<br />
auch Frau Yau, die Mutter<br />
Yong Zhangs, lebt hier. „Aber<br />
auch hier ändernsich die Zeiten.<br />
Ich glaube nicht, dass die<br />
nächste Generation diese Familientradition<br />
fortführen<br />
wird“, meint der 40-jährige<br />
Inhaber des Familienbetriebs.<br />
Doch noch ist alles im Lot.<br />
Frau Yau hat sich immer in<br />
das Familiengeschehen eingebracht.<br />
So hat sie morgens<br />
oft die Enkelin zum Kindergarten<br />
gebracht und auch im<br />
Restaurant war sie gernfür die<br />
Gäste da.<br />
Doch die kleine Neele hat<br />
noch mehr „Verwandte“ in direkter<br />
Nähe: Ilse und Klaus<br />
Müller heißen die deutschen<br />
„Großeltern“, die von der gesamten<br />
Familie nur Oma und<br />
Opa genannt werden. Kennengelernt<br />
haben sich die<br />
beiden Familien durch Zufall,<br />
als nämlich eine chinesische<br />
Studentin dringend eine<br />
Filmtipp: Hier kommt Lola!<br />
Lola geht in die dritte Klasse, hat einen brasilianischen Vater,<br />
eine deutsche Mutter, eine zweijährige Tante und liebt Kaugummis.<br />
Wenn sie nicht schlafen kann, träumt sie von einer<br />
Karriereals gefeierte SängerinJacky Jones.Und tagsüber träumt<br />
sie davon, was sie sich am meisten wünscht: eine echte beste<br />
Freundin. Doch in Lolas Schule gibt es nur diese komische Flo,<br />
die entsetzlich nach Fisch stinkt. Und die schöne Annalisa besucht<br />
sie ausgerechnet in dem Moment, als Lolas Vater splitterfasernackt<br />
durch die Wohnung rennt, weil seine Tochter ihn<br />
versehentlich im Badezimmer eingesperrthat. Klarer Fall: In Sachen<br />
Freundin muss Lola sich etwas einfallen lassen. In ihrem<br />
Versteck, dem Super-Weltallexpressraumschiff hat sie die Idee.<br />
Sieschickt ihren Herzenswunsch per Luftballon in den Himmel<br />
–und erhält kurzdarauf eine geheimnisvolle Flaschenpost.<br />
Hier kommt Lola!: Casablanca-Kino,6., 8., 9. Nov., 15 Uhr<br />
Unterkunft suchte. Die fand<br />
sie bei den Müllers –und daraus<br />
entwickelte sich eine intensive<br />
Freundschaft. Neben<br />
der eigenen Großmutter fühlt<br />
sich die kleine Neele auch bei<br />
ihnen rundum wohl. Gemeinsame<br />
Ausflüge und deutsche<br />
Geschichten lesen, das hat sie<br />
auch durch sie erfahren. Dass<br />
ihre Tochter die deutsche<br />
Sprache gut kennt, ist der Familie<br />
Zhang sehr wichtig.<br />
Doch auch die chinesische<br />
soll nicht vernachlässigt werden.<br />
„Wir üben jeden Tag, mal<br />
eine halbe Stunde, mal eine<br />
Stunde“, sagt Yade Pan. „Ich<br />
bin Neeles Chinesischlehrerin<br />
und sie ist meine Deutschlehrerin“,<br />
sagt sie lächelnd. Immerhin<br />
war Yade Pan, die erst<br />
voracht Jahren nach Deutschland<br />
gekommen ist, in China<br />
selbst Lehrerin an einer<br />
Grundschule. „Die beiden<br />
Systeme sind sehr unterschiedlich.<br />
In China arbeiten<br />
beide Eltern den ganzen Tag,<br />
dann sind die Kinder bis zum<br />
späten Nachmittag in der<br />
Schule und am Abend müssen<br />
sie noch viele Hausaufgaben<br />
machen“, sagt die 34-Jährige.
Derchinesische Fotograf und Designer Feipeng Jiang fotografierte im Auftrag der <strong>KIBUM</strong> <strong>2010</strong> in<br />
China für die Ausstellung „China girl, China boy –Chinas Kinder im Fokus. Seine meisterlichen<br />
Fotografien über die Lebenswirklichkeiten von chinesischen Kindern und Jugendlichen sind auf<br />
dem Messegelände im Kulturzentrum PFL ausgestellt.<br />
Die Ausstellung „Wunderpferd und Tigerprinz“<br />
führt indie Mythen und Legenden<br />
Chinas und zeigt Chen Jianghongs<br />
Aufwachsen während der Kulturrevolution.<br />
Chens preisgekröntes<br />
Werk ist ein Bekenntnis zur chinesischen<br />
Kunst und Kultur.Mit kolorierter<br />
Chinatusche auf Reispapier verbindet<br />
er klassische chinesische Malkunst mit<br />
moderner westlicher Bildsprache.<br />
Chen selbstversteht sich als Mittler der<br />
chinesischen Kultur. Kindern möchte<br />
er sein China zeigen. Zu den Bildern<br />
verfasst er auch die Texte.<br />
Als „Popstar des chinesischen Comic-Booms“ gilt Benjamin<br />
(links), der auch zur Ausstellungseröffnung und zu einem Comic-Workshop<br />
für Jugendliche nach Oldenburg kommt. Wunderschön<br />
sind die Bilder aus dem Buch „Der neunfarbige<br />
Hirsch“ (unten).<br />
Ausstellungen auf<br />
einenBlick<br />
Chinesische<br />
Kinderbücher<br />
PFL, Erdgeschoss<br />
China girl, China boy –<br />
Chinas Kinder im Fokus<br />
Kulturzentrum PFL<br />
Derneunfarbige Hirsch<br />
Kinder-und<br />
Jugendbibliothek<br />
Wanderausstellung<br />
Leseland Niedersachsen –<br />
Lesenetzwerke und Leseförder-Initiativen<br />
PFL, Stadtteilbibliothek<br />
Comics made in Germany<br />
– 60 Jahre Comics aus<br />
Deutschland<br />
Artothek<br />
Wunderpferdund<br />
Tigerprinz<br />
BBK-Galerie<br />
Benjamins „Chinesische<br />
Comic-Kunst“<br />
Kinder-und<br />
Jugendbibliothek