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Jüngste Mitglieder im Vf L. - vfl-wob

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Unser Präsident ,<br />

Pr. Willi Wolf ,<br />

zum Jahreswechsel .<br />

Ich schreibe meinen Bericht an einem besinnlichen,<br />

aber unschönen Novembertag ,<br />

dem 14 .11 . 1982. Ich höre gerade die Ansprache<br />

des Bundestagspräsidenten Stückten<br />

zum Volkstrauertag . Auch meine Gedanken<br />

gehen zurück an viele gute <strong>Vf</strong>L-<strong>Mitglieder</strong>,<br />

die nicht mehr unter uns sind . Stellvertretend<br />

für alle darf ich Dr. Herman n<br />

Schmitz, Hermann Heuser, Joseph Hotz ,<br />

Dieter Möhring und Frau Christel Dziomb a<br />

nennen. Sie leben aber unter uns durch ihr e<br />

Kinder und Enkelkinder und setzen die Tradition<br />

unseres Vereines fort .<br />

mehr wir uns dem Lichterfest nähern ,<br />

werden auch die Tage wieder freudvoller .<br />

Viele von Ihnen werden sich noch des Berichtes<br />

erinnern, den ich zu Weihnachte n<br />

1980 schrieb. Manches haben wir uns damals<br />

vorgenommen, vieles wollten wir fü r<br />

unseren Verein, unser Zusammenleben un d<br />

vor allen Dingen für unsere Jugend zum Positiven<br />

verändern . Die gleichen Vorstellungen<br />

hatte <strong>im</strong> Dezember 1952 der damalige 1 .<br />

Vorsitzende Studienrat Helmut Büngener . E r<br />

schrieb <strong>im</strong> Vereinsmitteilungsblatt :<br />

„Und nun möchte ich an der Jahreswend e<br />

1952/53 allen unseren Vereinsmitgliedern ,<br />

vor allem der uns anvertrauten Jugend, noc h<br />

ines zurufen : Noch mehr als bisher mu ß<br />

uns in unserem großen, vielgestaltigen Verein<br />

das Gefühl des Verbundenseins beseelen<br />

. Hat sich nicht auch schon mancher von<br />

Neue Techniken, neue Produkte, neue Erfindungen,<br />

neue Ideen bringen ständig neu e<br />

Worte mit sich . Alte, überholte Begriffe verschwinden<br />

allmählich aus dem Sprachgebrauch<br />

.<br />

Eine lebendige Sprache verarbeitet all dies e<br />

Veränderungen, n<strong>im</strong>mt sie auf, formt sie gegebenenfalls<br />

um . Und der Duden sorgt da -<br />

für, daß dies nicht <strong>im</strong> sprachlichen Chao s<br />

endet, sondern sich nach festen Regeln ab -<br />

spielt. Nach Regeln, auf die zwar heftig gesch<strong>im</strong>pft<br />

worden ist und heftig gesch<strong>im</strong>pf t<br />

wird — die aber andererseits der rote Fade n<br />

sind, an dem man sich orientieren kann un d<br />

orientieren muß . So weit — so gut .<br />

Wer sich mit Sprache, mit dem Wort beschäftigt<br />

und damit umgeht, der sollte sic h<br />

eigentlich auch <strong>im</strong>mer der Verantwortun g<br />

bewußt sein, die er gegenüber dem Instrunent<br />

„Sprache” hat .<br />

Liebe <strong>Vf</strong>L-Familie !<br />

uns Gedanken darüber gemacht, daß eine m<br />

Großverein sehr leicht die Gefahr des Versinkens<br />

<strong>im</strong> Unpersönlichen drohen kann ,<br />

worunter ich in erster Linie die Gefahr de s<br />

Auseinanderfallens in einzelne Sparten verstehe!<br />

Dieser Entwicklung, die sich schon i n<br />

manchem Großverein angebahnt hat, müssen<br />

wir dadurch entgegenwirken, daß wir<br />

Auf ein Wort ,<br />

Sportsfreunde !<br />

Klar die Sprache, klar die Gedanken : es ist<br />

schon etwas dran an dieser Feststellung .<br />

Und vielleicht ist die Sprache mancher deshalb<br />

oft so unklar, so nebulös, weil die Begriffe<br />

und Gedanken, die dahinter stehen, i m<br />

Halbdunkel, <strong>im</strong> Verschwommenen bleibe n<br />

sollen . . . ?<br />

Achten Sie mal bei irgendeinem Gespräch ,<br />

bei irgendeiner Diskussion darauf . Da sag t<br />

nicht jemand klipp und klar seine Meinung .<br />

Da heißt es oft : Ich würde meinen, ich würd e<br />

sagen wollen, ich würde empfehlen usw .<br />

Oder werfen wir einen Blick in unseren Bereich,<br />

den Sport. Ist da nicht sogar vo n<br />

„Spielermaterial” die Rede? Mit andere n<br />

Worten : der Mensch — ein Stück Material .<br />

Diese Sprache ist entlarvend .<br />

Es mag zwar häufig Gedankenlosigkeit dahinterstehen<br />

. Aber — wer so schreibt und<br />

uns zu allererst der großen, verbindende n<br />

Gemeinschaft unseres Vereins zugehöri g<br />

fühlen, auch wenn wir als einzelne in de r<br />

Sparte „gebunden” sind . Wenn wir in unserem<br />

Verein eine Tradition entwickeln wollen ,<br />

so müssen wir den Standpunkt des überpitzten<br />

Eigendaseins der Sparten, des Verein s<br />

<strong>im</strong> Verein, überwinden und in unserer Jugend<br />

vielmehr das Gefühl des Geborgen -<br />

seins in einer großen, einheitlich ausgerichteten<br />

Gemeinschaft wachwerden lassen . Mi t<br />

innerer Zuneigung muß unsere Jugend „ihrem”<br />

Verein angehören . Eine dankbare un d<br />

schöne Aufgabe aller unserer Jugendleite r<br />

liegt hier : unsere Jugend zur Vereinstreue z u<br />

erziehen. Für unsere älteren <strong>Mitglieder</strong> bedeutet<br />

das Bereitschaft zur Mitarbeit, Verantwortung,<br />

Opferbereitschaft und nicht zu -<br />

letzt Verständnis für die Maßnahmen de s<br />

Vorstandes .”<br />

Das Vereinspräsidium, der heutige Vorstan d<br />

und alle, die <strong>im</strong> Verein Verantwortung tragen,<br />

haben sich auch 30 Jahre danach mi t<br />

viel Engagement diesen schönen Aufgabe n<br />

verschrieben . Wie damals, so werden wi r<br />

auch in diesem Jahr wieder mit unserer Jugend,<br />

die sich stets einsatzbereit und dankbar<br />

zeigte, das Weihnachtsfest in althergebrachter<br />

Weise begehen, hoffentlich aber i n<br />

einer Art, die der heutigen, für uns alle n<br />

nicht einfachen Zeit angemessen ist . Hierz u<br />

wünsche ich allen Vereinsmitgliedern alle s<br />

Gute und ein glückliches 1983 !<br />

spricht, der denkt auch so. Und wer s o<br />

denkt, der handelt auch so . Er geht mit Men -<br />

schen um wie mit Material .<br />

Solche Sprach- und Denkweise ist <strong>im</strong> höchsten<br />

Maße inhuman . Der Mensch zum bloßen,<br />

seelenlosen Materialgegenstand degra -<br />

diert — müßte nicht jeder, der lesen un d<br />

denken kann, empört sein? Empören wir un s<br />

also, wenn das nächste Mal wieder vo n<br />

„Spielermaterial” oder „Menschenmateria l<br />

die Rede ist . . .<br />

Ein anderes Beispiel, wie Sprache mißbraucht<br />

werden kann : Während eines Seminars<br />

sagte jemand, daß irgendeine Sach e<br />

noch zufriedenstellend geregelt werde n<br />

konnte. „Sonst hätten wir aber ganz schö n<br />

alt ausgesehen! ”<br />

Oder: „Gott sei Dank, daß es die Mannschaft<br />

noch geschafft hat — sonst hätte sie

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