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26<br />

COVERSTORY<br />

4<br />

Der Weg zu frischen<br />

Wirkstoffen mit Lebenskraft<br />

Mag. Robert Müntz<br />

FORTBILDUNG<br />

Arthrose der kleinen Gelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Dr. Thomas Schwingenschlögl<br />

Die orthopädische Behandlung der Kniearthrose –<br />

wann ist was sinnvoll? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Priv.-Doz. Dr. Ronald Dorotka<br />

Diagnostik und Therapie der Osteoporose –<br />

so verhindern Sie Knochenbrüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Christopher Niedhart<br />

Eine Darstellung an Hand der Messung der Bodenreaktionskräfte<br />

Gehen mit einer oder mit zwei Stützkrücken –<br />

wo liegen die Unterschiede? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Mag. Dr. Ingo Kobenz<br />

FORUM MEDICUM<br />

Eine neue Ära der Thromboseprophylaxe – Xarelto ® . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Noax Uno ® : Bewährter Wirkstoff, neue Galenik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Einzelinjektion hilft bei Arthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Erectus ® : die viskoelastische Lösung für „kratzige“ Knie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Fachkurzinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Impressum<br />

Verleger: Verlag der Mediziner gmbh. Herausgeber und Geschäftsführer: Peter Hübler. Projektleitung:<br />

Helga Rothenpieler. Redaktion: Andrea Ballasch, Dr. Csilla Putz-Bankuti, Jutta Gruber,<br />

Dr. Birgit Jeschek, Bernhard Plank. Anschrift von Verlag und Herausgeber: A-9375 Hüttenberg,<br />

Steirer Straße 24, Telefon: 04263/200 34. Fax: 04263/200 74. Redaktion: A-8020 Graz, Payer-Weyprecht-Straße<br />

33–35, Telefon: 0316/26 29 88, Fax: 0316/26 29 93. Produktion: Richard Schmidt. Druck:<br />

Medienfabrik Graz. E-Mail: office@mediziner.at. Homepage: www. mediziner.at. Einzelpreis: € 3,–.<br />

Erscheinungsweise: periodisch.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: Verlag der Mediziner gmbh. Richtung der Zeitschrift: Medizinisch-pharmazeutisches<br />

Informationsjournal für österreichische Ärztinnen und Ärzte. Soweit in diesem Journal eine Dosierung oder eine<br />

Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf<br />

verwandt haben, dass diese Ausgabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Journals entspricht. Für Angaben über<br />

Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer<br />

ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation<br />

eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebenen Empfehlungen für Dosierung oder die Beachtung von Kontraindikationen<br />

gegenüber der Angabe in diesem Heft abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten<br />

oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des<br />

Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.<br />

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht immer besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen<br />

Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Die mit FB (Firmenbeitrag)<br />

gekennzeichneten bzw. als Produktbeschreibung erkenntlichen Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen und geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Es handelt sich somit um „entgeltliche Einschaltungen“ im Sinne § 26 Mediengesetz.<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Auf vielfachen Wunsch verzichten wir für eine bessere<br />

Lesbarkeit auf das Binnen-I und auf die gesonderte weibliche und männliche Form bei Begriffen<br />

wie Patient oder Arzt. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und Ihre Zustimmung!<br />

INHALT, IMPRESSUM UND EITORIAL<br />

Arzneiprobe<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser<br />

Heute starten wir ein Experiment und<br />

machen einen Beitrag eines wunderlichen<br />

Apothekers aus Eisenstadt zur<br />

Cover-Story. In der Gemeinde der<br />

Homöopathen wird Robert Müntz hoch<br />

geschätzt. Seine Globuli und Dilutionen<br />

sind rein und wirkstark. Seine Idee, über<br />

4.000 homöopathische Arzneimittel on<br />

demand anzubieten, hat sich nicht nur in<br />

Europa herumgesprochen. Auch Ärzte<br />

aus den USA, Brasilien und selbst aus Indien<br />

fragen ihn, ob er Ursubstanzen wie<br />

Büffelsperma, Schweiß aus den Drüsen<br />

der Pfeilgiftfrösche oder das Serum des<br />

Zitteraals am Amazonas auffinden und<br />

dynamisieren könnte. Dafür reist der<br />

kühne Pharmazeut rund um den Globus.<br />

Für Ärzte, die keine homöopathische<br />

Anamnese durchführen, hat der umtriebige<br />

Müntz jetzt Globuli aus Gebirgsarnika<br />

in großer Verdünnung als Arzneimittel<br />

registrieren lassen. Die Globuli<br />

(Remasan ® ) sind bei Sportverletzungen<br />

wie Prellungen, Verstauchungen und<br />

Blutungen indiziert. Das klassische „einfache“<br />

Homöopathikum enthält, so<br />

Müntz, nur ein einziges Agens.<br />

Doch selbst die besten klassischen<br />

Homöopathika nach Hahnemann sind<br />

unter Ärzten umstritten. Während in<br />

den Medien häufig die Gegner zu Wort<br />

kommen, verordnet knapp die Hälfte<br />

der niedergelassenen Ärzte die kleinen<br />

Helferlein auf Milchzucker. Die freundlicheren<br />

Therapeuten schwören, dass sie<br />

die Selbstheilungskräfte des Organismus<br />

mobilisieren und so die Regeneration<br />

spürbar beschleunigen.<br />

Vielleicht werden die neuen Globuli<br />

im Blister noch zur Geheimwaffe der<br />

Sportmediziner. Zu Remasan können<br />

ausführliche Informationen angefordert<br />

werden. Nützen Sie dazu das Antwortfax<br />

auf Seite 26, meint Ihr<br />

Peter Hübler, Herausgeber<br />

1/2009 3


KLASSISCHE HOMÖOPATHIE<br />

Der Weg zu frischen<br />

Wirkstoffen mit Lebenskraft<br />

In Eisenstadt gibt es heute einen Arzneimittelhersteller,<br />

eine Manufaktur für<br />

homöopathische Spezialitäten, in der 55<br />

Mitarbeiter etwa 60.000 Ärzte in aller<br />

Welt versorgen. Über 90% der „Bestellungen<br />

nach Maß“ gehen in den Export.<br />

Diese pharmazeutische Erfolgsstory<br />

begann wie so vieles zufällig in einer alten<br />

Apothekerfamilie: Mit der Homöopathie<br />

hatte ich mich zunächst aus bloßem Protest<br />

gegen meinen Vater, der diese Lehre<br />

heftigst negiert und verlacht hat, beschäftigt.<br />

Für mich ist die Homöopathie ein<br />

Widerspruch zu allem, was ich im damaligen<br />

Studium gelernt hatte.Tatsache ist,<br />

ich kann die Homöopahie bis heute<br />

nicht erklären, aber man muss die Ergebnisse<br />

einfach respektvoll anerkennen.<br />

Mein Sohn zum Beispiel hatte einjährig<br />

viele Infekte, immer wieder Angina,<br />

immer wieder Otitis media. Unser<br />

Hausarzt hatte die glückliche Hand, ein<br />

Konstitutionsmittel zu wählen, das auf<br />

das Kind genau gepasst hat. Diese Simile<br />

hat dazu geführt, dass er in den folgenden<br />

20 Jahren nie wieder ernsthaft<br />

krank geworden ist. Auch in meinen<br />

abenteuerlichen Reisen bin ich immer<br />

wieder an die Grenzen meiner Gesundheit<br />

gestoßen und die homöo-<br />

4<br />

1/2009<br />

„Ich lasse nicht locker.“<br />

Robert Koch<br />

Mag. Robert Müntz, Gründer der Remedia Homöopathie-Manufaktur<br />

pathische Medizin hat dabei<br />

gute Dienste geleistet.<br />

Arzneisuche jenseits<br />

der Zivilisation<br />

Die Ursubstanzen der<br />

homöopathischen Arzneimittel wurden<br />

früher nur in getrockneter Form angeliefert,<br />

was nicht ideal war. Wenn man<br />

eine Blüte abreißt und sie nicht sofort<br />

ins Wasser gibt, verwelkt sie – ihre<br />

Lebenskraft nimmt ab. Die Herausforderung<br />

ist daher, die Pflanze an ihrem<br />

natürlichen Standort aufzusuchen und<br />

möglichst frisch zu entnehmen. Und sie<br />

nicht etwa in einer Gärtnerei oder in<br />

einem Supermarkt zu kaufen.<br />

Ebenso ist es optimal, Schlangengift in<br />

der ägyptischen Wüste oder am Rio<br />

Negro direkt nach dem „Melken“ zu<br />

verreiben und nicht gefrierzutrocknen.<br />

Zusätzlich ist die Handverreibung, also<br />

das Verreiben des Giftes mit Milchzukker<br />

im Verhältnis 1:100, ein wesentlich<br />

potenterer Arbeitsschritt als wenn das im<br />

Labor mit einem Mahlwerk gemacht wird.<br />

Den Wunsch, pharmazeutische Spezialitäten<br />

zu verbessern oder weiter zu<br />

entwickeln, hat mir mein Großvater in<br />

der Eisenstädter Apotheke mitgegeben.<br />

Er hat zu Kriegszeiten wegen Rohstoffknappheit<br />

Erfindungsreichtum beweisen<br />

müssen, um fehlende Arzneien selbst<br />

herzustellen. Seine manualen Aufzeichnungen<br />

dienen mir sogar heute noch als<br />

Grundlage für verschiedene Rezepte, so<br />

auch für die „Musikertropfen“ gegen<br />

Lampenfieber und zur Regulierung der<br />

Verdauung. Auf Wunsch der Landesväter<br />

darf ich dieses Konzept aus Joseph<br />

Haydns Zeiten in der „Langen Nacht<br />

der Museen“ am 3. Oktober vorstellen.<br />

Auftragsforschung für<br />

die Homöopathen<br />

Die wachsende Schar der homöopathischen<br />

Ärzte aus<br />

allen Erdteilen hat<br />

an dem Angebot,<br />

Pflanzen und Gifte


am natürlichen Ursprungsort zu gewinnen,<br />

zunehmend Gefallen gefunden. Ich<br />

bin mit einigen Vertrauten deshalb zwei<br />

Monate im Jahr auf Expedition. Die<br />

Wünsche dieser Ärztegruppe aus allen<br />

Ecken der Welt und das Know-How<br />

unserer Mitarbeiter in Eisenstadt haben<br />

zu einer Zahl von neuen Medikamenten<br />

geführt, die im internationalen homöopathischen<br />

Arzneibuch aufgenommen<br />

wurden.<br />

Die Arzneisuche vor Ort gestaltet sich<br />

übrigens keineswegs immer zielorientiert,<br />

denn vielfach „stolpert“ man über<br />

eine interessante Substanz, die nach<br />

Aufarbeitung erst Jahre später Eingang<br />

in die Materia Medica findet. In der<br />

Fachliteratur etabliert haben sich einige<br />

unserer Entdeckungen: Die schwarze<br />

Orchidee aus Papua Neuguinea, das<br />

Fett der Boa constrictor und die Lamamilch,<br />

Pyrarara, ein brasilianischer<br />

Piranha und Caapi, eine bewusstseinserweiternde<br />

Droge der Andenbewohner.<br />

Vor einer Reise ins Ungewisse<br />

Bei Reisezielen fern aller Straßen und<br />

Eisenbahnlinien ist die Vorbereitung das<br />

Um und Auf. Ins Gepäck gehören eine<br />

Schusswaffe, eine Signalpistole und eine<br />

Machete. Um Einheimische in ihrer Sprache<br />

nach bestimmten Pflanzen zu befragen,<br />

nehme ich ethno-botanische Wörterbücher<br />

mit. Bevor ich in den Urwald mit<br />

einem bis dahin unbekannten Führer<br />

gehe, melde ich mich bei der Polizei, um<br />

meine Absicht mitzuteilen. Da hat auch<br />

der Führer u.U. weniger Anreiz, jemanden<br />

zu beseitigen, um an dessen Hab und<br />

Gut zu kommen.<br />

Natürlich mache ich auch sämtliche<br />

Impfungen inklusive Tollwut und Gelbfieber<br />

schon zwei bis drei Monate vorher,um<br />

nicht in einen Energietiefpunkt zu kommen,<br />

der nach diesen Impfungen auftritt.<br />

Mit dabei habe ich den hauseigenen Amazonas<br />

Gelsenspray und natürlich Arnika.<br />

Das erforderliche pharmazeutische<br />

Instrumentarium für Trituration vor Ort<br />

ist platzsparend und passt in jeden<br />

Rucksack. Eine Porzellanreibschale mit<br />

Spatel und Pistill, mehrere Dosen gefüllt<br />

mit 6 g Milchzucker, eine kleine Handwaage<br />

und ein scharfes Messer bilden<br />

die Grundausstattung. Weiters sind<br />

destilliertes Wasser und Ethanol zur Sterilisation<br />

der Geräte und eine Stoppuhr<br />

für die Einhaltung der Verreibungsintervalle<br />

erforderlich.<br />

Extreme Belastungen bei<br />

der Spurensuche<br />

Wer die verborgenen Schätze der<br />

Natur sucht, muss auch leidensfähig sein.<br />

Bei meiner ersten Forschungsreise bin<br />

ich als junger Mann ohne Sonnenschutz<br />

an den Rio Negro gefahren und mit<br />

einem Hitzekollaps im Militärspital<br />

gelandet. Ich bin schon von einer Fledermaus<br />

gebissen worden, Killerbienen<br />

haben mich einmal überrascht, und Blattschneiderameisen<br />

haben uns im Lager<br />

überfallen und den Rucksack durchlöchert.<br />

Bei der hohen Luftfeuchtigkeit ist es<br />

nicht ganz einfach, unter hygienischen<br />

Bedingungen zu arbeiten, die Schweißbildung<br />

an Stirn und Hand macht sehr<br />

zu schaffen. Der scheinbar härteste Teil,<br />

den ich jemals verreiben musste, war<br />

bemerkenswerter Weise ein Schmetterlingsfühler,der<br />

auch nach einer Stunde dem<br />

Druck und der Scherkraft des Pistills zu<br />

trotzen schien.<br />

Eine Reise hat mich nach Peru geführt,<br />

die mir immer in Erinnerung<br />

bleiben wird:<br />

Im Wildwasser eines<br />

Quellflusses des Amazonas<br />

sind wir geken-<br />

KLASSISCHE HOMÖOPATHIE<br />

tert und haben alles verloren, darunter<br />

meine Schuhe. Nach einer Woche mit<br />

blutigen Füßen habe ich mir vorgenommen,<br />

nie wieder ohne Arnika zu verreisen.<br />

Remasan ® , die ersten Globuli<br />

im Blister<br />

Für alle Reisenden und (Freizeit-)<br />

Sportler sind die von uns entwickelten<br />

Globuli eine praktische Hilfe. Statt wie<br />

traditionell fünf Globuli unter der Zunge<br />

zergehen zu lassen, drückt der Patient<br />

einen einzigen Globulus aus Arnica montana<br />

aus dem Blister.<br />

Remasan ® wird nach den Prinzipien<br />

unserer Manufaktur händisch ohne<br />

Schüttelmaschine hergestellt. Das Präparat<br />

entspricht den Gedanken der klassischen<br />

Homöopathie. Es ist ein „einfaches“<br />

Mittel mit einem einzigen Wirkstoff<br />

– also kein Komplexmittel mit einem Blumenstrauß<br />

an Inhaltstoffen.<br />

Die Frage nach der richtigen Potenz<br />

im akuten oder chronischen Zustand<br />

wurde durch die Zusammensetzung von<br />

Remasan ® gelöst. Das neue Präparat<br />

enthält drei verschiedene Potenzstufen<br />

gemischt, C12 und C30 sowie C200.<br />

Remasan ® ist ein Indikations-Arzneimittel.<br />

Für die Anwendung ist keine ausführliche<br />

homöopathische Anamnese<br />

erforderlich. Ärzte können damit erste<br />

Erfahrungen mit der Wirkstärke der<br />

Homöopathie sammeln.<br />

Remasan ® ist jetzt rezeptfrei in der<br />

Apotheke erhältlich. Interessierte Ärzte<br />

sind eingeladen, Ärztemuster zu bestellen.<br />

Mag. Robert Müntz<br />

Remedia Homöopathie<br />

Hauptstraße 4, 7000 Eisenstadt<br />

Tel.: +43/2682/62 220-88, Fax: DW 62<br />

hahnemann@remedia.at<br />

1/2009 5


ARTHROSE<br />

Arthrose der kleinen Gelenke<br />

6<br />

Dr. Thomas Schwingenschlögl<br />

Die Arthrose ist die mit Abstand häufigste<br />

Gelenkserkrankung und Ursache<br />

von Gelenksschmerzen. Die Arthrose,<br />

auch Osteoarthrosis oder Osteoarthritis<br />

genannt, gehört zum Formenkreis des<br />

degenerativen Rheumatismus. Die Inzidenz<br />

und Symptomatik nehmen zwar<br />

mit steigendem Lebensalter rapid zu,<br />

die ersten Verschleißerscheinungen an<br />

den Gelenken treten aber bereits in der<br />

Jugend auf, weshalb der Frühbehandlung<br />

zunehmend größere Bedeutung<br />

zukommt. Das rechtzeitige Erkennen<br />

sowie die Entwicklung neuer Therapien<br />

nehmen deshalb einen zentralen Stellenwert<br />

in der Rheumatologie ein.<br />

Grundsätzlich können alle Gelenke betroffen<br />

sein, am meisten aber jene Gelenke,<br />

die wir mechanisch sehr beanspruchen:<br />

die durch das Körpergewicht<br />

belasteten Gelenke der Beine wie Knie-,<br />

Hüft- und Sprunggelenke. Zur zweiten<br />

großen Gruppe zählen Hand-, Finger- und<br />

Zehengelenke, wobei hier erbliche familiäre<br />

Belastungen besonders häufig gesehen<br />

werden. Auch die kleinen Wirbelgelenke<br />

sind oft betroffen.<br />

Fingerpolyarthrose<br />

Diese meist polyartikuläre und primäre<br />

Arthrose tritt meist nach dem 45. Lebensjahr<br />

auf und nimmt mit steigendem<br />

Lebensalter rasch zu. Sie wird bei 20–<br />

30% aller Frauen und nur bei 3–4% aller<br />

Männer gesehen, womit sich ein Geschlechtsverhältnis<br />

Frauen : Männer von<br />

zirka 10 :1 ergibt. Je nachdem, welche<br />

Fingergelenke befallen sind, unterscheidet<br />

man:<br />

1/2009<br />

Heberden-Arthrose (distale Interphalangealgelenke):<br />

Sie beginnt meist mit<br />

dem Auftreten von zwei oder mehreren<br />

dorsolateral gelegenen Knötchen über<br />

dem Fingerendgelenk, die von prallelastischer<br />

bis derber Konsistenz sein<br />

können. Schmerzen, Morgensteifigkeit,<br />

Kraftverlust und Kälteempfindlichkeit<br />

treten anfänglich häufig auf. Manche Patienten<br />

verspüren allerdings trotz ausgeprägter<br />

optischer Veränderungen keine<br />

Beschwerden. Mit Fortschreiten der Erkrankung<br />

kommt es zu Fehlstellungen<br />

mit radialer Deviation und Fixierung der<br />

Gelenke in Beugestellung.<br />

Bouchard-Arthrose (proximale Interphalangealgelenke):<br />

Knotenbildungen<br />

sind selten, dagegen kommt es zu derben<br />

und oft erheblichen Verdickungen<br />

der Gelenke mit teilweise prall-elastischer<br />

Konsistenz. Bei jedem dritten Patienten<br />

tritt sie gemeinsam mit der Heberden-Arthrose<br />

auf und verursacht<br />

Schmerzen, Steifigkeit, Kraftverlust, Fehlstellungen<br />

und Bewegungseinschränkungen.<br />

Fingergrundgelenksarthrose (Metakarpophalangealarthrose):<br />

Sie tritt wesentlich<br />

seltener als die anderen Arthrosen<br />

auf und löst ähnliche Beschwerden<br />

aus. Ein kräftiger Händedruck oder der<br />

„Squeeze Test“ verursachen starke<br />

Schmerzen.<br />

Rhizarthrose (Daumensattelgelenk):<br />

Sie tritt meist in Kombination mit den<br />

anderen Fingerarthrosen auf, kann aber<br />

auch isoliert vorkommen. Meist treten<br />

erhebliche Schmerzen bei manuellen Tä-<br />

tigkeiten wie Öffnen von Gläsern und<br />

Flaschen, Wäscheauswringen und generell<br />

beim Greifen auf. Über dem Gelenk<br />

besteht eine starke Druckdolenz, Krepitationen<br />

und oft sichtbare Gelenksfehlstellungen<br />

mit Stufenbildung, Subluxation<br />

und Thenaratrophie. Da das Daumensattelgelenk<br />

für die Handfunktion wichtiger<br />

als die peripheren Fingergelenke ist, werden<br />

Veränderungen vom Patienten oft<br />

dramatisch empfunden.<br />

Trapezio-Skaphoid-Arthrose: Diese<br />

isoliert oder mit anderen Arthrosen in<br />

Kombination auftretende und oft durch<br />

Traumen verursachte Arthrose im Handwurzelbereich<br />

verläuft häufig klinisch<br />

stumm und wird lediglich radiologisch<br />

diagnostiziert.<br />

Radiokarpalarthrose: Diese Abnützung<br />

zwischen Radius und Handwurzel wird<br />

gerne sekundär nach Traumen, chronischen<br />

Überbeanspruchungen und Entzündungen<br />

wie einer rheumatoiden Arthritis<br />

gesehen und kann zu erheblichen<br />

Funktions- und Bewegungseinschränkungen<br />

führen.<br />

Erosive destruierende Fingerpolyarthrose:<br />

Sie ist eine besonders aggressive<br />

Form mit stärkerer entzündlicher Aktivierung,<br />

Verdickung und Deformierung<br />

als bei der banalen Arthrose. Meist bei<br />

Männern, insgesamt in 5% aller Fingerarthrosen.<br />

PIP-Gelenke sind bevorzugt<br />

mit oft langdauernden entzündlichen<br />

Schüben mit erheblicher Beeinträchtigung<br />

der Gelenksfunktion. Hier werden<br />

auch knöcherne Ankylosen als Folge<br />

der Entzündung gesehen.<br />

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26


Diagnosekriterien im Überblick<br />

Entsprechend den Vorschlägen des<br />

American College of Rheumatology<br />

müssen folgende Kriterien vorliegen:<br />

• Schmerzen und Steifigkeit in den Finger-<br />

und Handgelenken<br />

• Harte Schwellung oder Auftreibung<br />

von zwei der folgenden Gelenke: Daumensattelgelenk<br />

beidseits, PIP II und<br />

III bds., DIP II und III bds.<br />

• Deformierung von mindestens einem<br />

dieser Gelenke<br />

• Weniger als drei geschwollene MCP-<br />

Gelenke<br />

Die Verläufe der Fingerarthrosen sind<br />

variabel von chronisch progredientem<br />

bis schubweise verlaufendem Charakter.<br />

Bei manchen Patienten kommt es<br />

nur zu schmerzlosen Verdickungen,<br />

andere leiden unter Dauerschmerzen.<br />

Klassische Anzeichen sind eine Morgensteifigkeit<br />

von weniger als 30 Minuten,<br />

Krepitationen, Wetterfühligkeit, Kraftverlust,<br />

Bewegungsschmerzen und eine<br />

Bewegungseinschränkung. Im Spätstadium<br />

treten Gelenksdeformierungen<br />

mit nächtlichen Schmerzen und schließlich<br />

Dauerschmerzen auf.<br />

Röntgenologisch sieht man asymmetrische<br />

Gelenksspaltverschmälerungen,<br />

subchondrale Sklerosierungen, Osteophytenbildungen,<br />

Fehlstellungen und<br />

Weichteilschwellungen sowie Ossikelbildungen<br />

im Bereich der Gelenkskapsel.<br />

Zur Diagnose von Arthrosen werden<br />

neben den klinischen Symptomen und<br />

konventionellen Röntgenaufnahmen zunehmend<br />

die Sonographie und Magnetresonanztomographie<br />

eingesetzt. Diese<br />

Methode erlaubt neben dem Erkennen<br />

von Frühzeichen der Abnützung auch<br />

die graduelle Abstufung des Knorpelschadens.<br />

Laborbefunde sind bei Arthrosen in<br />

der Regel unauffällig. Lediglich bei stark<br />

ARTHROSE<br />

aktivierten Arthosen sind die Entzündungsmarker<br />

im Serum wie Blutsenkung<br />

und CRP mäßig erhöht. Ein wichtiges<br />

diagnostisches Instrument zur Unterscheidung<br />

von primär entzündlichen<br />

Gelenkserkrankungen ist die Synovialanalyse<br />

mittels Gelenkspunktion.<br />

Differenzialdiagnostisch müssen eine<br />

rheumatoide Arthritis, eine Psoriasisarthritis<br />

und Arthropathien bei Hämochromatose<br />

und Hypothyreose ausgeschlossen<br />

werden. Schwierigkeiten stellt oft die<br />

Abgrenzung einer Propfpolyarthritis<br />

dar, bei der sich zu bestehenden Arthrosen<br />

eine chronische Polyarthritis dazugesellt.<br />

Das Gelenksmuster, erhöhte humorale<br />

Entzündungsaktvität und typische<br />

Beschwerden lassen aber auch hier eine<br />

Unterscheidung zu. Eine Arthritis urica<br />

in den Fingergelenken ist eher selten.<br />

Als Ursachen der Arthrosen werden<br />

neben genetischen und hormonellen<br />

Faktoren chronische mechanische Über-<br />

1/2009 7


ARTHROSE<br />

lastungen, rezidivierende Mikrotraumen,<br />

Instabilitäten, Hypermobilität und<br />

chronische Kälteeinflüsse diskutiert.Auch<br />

entzündliche Prozesse und Stoffwechselstörungen<br />

begünstigen das frühe Auftreten<br />

von Arthrosen.<br />

8<br />

Frühzeitige Therapie<br />

sinnvoll<br />

Die Behandlung der Fingerarthrosen<br />

läuft grundsätzlich auf mehreren Ebenen<br />

ab, die optimalerweise miteinander<br />

kombiniert werden. Da Schmerzen<br />

meist im Vordergrund stehen, kommen<br />

in erster Linie auch Schmerzmittel zum<br />

Einsatz.<br />

Bei der nicht aktivierten blanden Arthrose<br />

sind rein analgetisch wirksame<br />

Substanzen wie Paracetamol, Mefenaminsäure,<br />

schwache und starke Opioide die<br />

Mittel der Wahl.<br />

Zu den schwachen Opioiden zählen<br />

Tramadol und Dihydrocodein. Bewährt<br />

haben sich hier die Tabletten NOAX<br />

UNO der Firma CSC Pharmaceuticals mit<br />

dem Wirkstoff Tramadol. Die analgetische<br />

Wirkung tritt bereits innerhalb von ein bis<br />

zwei Stunden ein bzw. wird der Wirkstoff<br />

über weitere 22 Stunden kontrolliert und<br />

kontinuierlich abgegeben. Zu den starken<br />

Opioiden zählt man Morphin und Hydromorphon.<br />

In letzter Zeit haben sich die<br />

transdermalen Präparate (Buprenorphin<br />

und Fentanyl) aufgrund der einfachen<br />

Handhabung und guten Verträglichkeit<br />

durchgesetzt. Die häufigste Nebenwirkung<br />

ist bei Opioiden die Obstipation, die<br />

von Beginn an prophylaktisch durch diätetische<br />

Maßnahmen behandelt werden<br />

sollte. Bei Buprenorphin kommt es jedoch<br />

zu einer weitaus schwächer ausgeprägten<br />

Obstipation, was neben einer geringeren<br />

Toleranzentwicklung und der längeren<br />

Tragdauer (96 Stunden) von entscheidendem<br />

Vorteil ist.<br />

Gegen die zeitweise am Anfang der<br />

Behandlung auftretende Übelkeit wird<br />

Metoclopramid erfolgreich eingesetzt.<br />

Bei chronischen Schmerzen bewähren<br />

sich als Zusatzmittel Antidepressiva, die<br />

Schmerzschwelle und -wahrnehmung<br />

günstig beeinflussen.<br />

Nichtsteroidale Antirheumatika<br />

(NSAR) sollten vorwiegend bei entzündlicher<br />

Aktivierung einer Arthrose<br />

mit Gelenksschwellungen und -ergüssen<br />

zum Einsatz kommen. Dabei muss den<br />

1/2009<br />

eventuell möglichen Nebenwirkungen<br />

und vor allem bei älteren Patienten den<br />

möglichen Interaktionen mit anderen<br />

Pharmaka Rechnung getragen werden.<br />

NSAR sollten immer so niedrig wie<br />

möglich dosiert werden. Bei vorbestehenden<br />

Problemen am Gastrointestinaltrakt<br />

ist der sofortige Einsatz von Magenschutzmitteln<br />

indiziert. Hier können<br />

alternativ auch die COX-2-Hemmer verwendet<br />

werden. Die topische Applikation<br />

von NSAR als Salbe, Gel oder Creme<br />

bietet ebenfalls eine brauchbare Alternative.<br />

Um eine Wirkung zu erzielen,<br />

sollte die lokale Anwendung zweimal<br />

täglich in ausreichender Menge über einen<br />

längeren Zeitraum durchgeführt<br />

werden.All diese Maßnahmen zielen nur<br />

auf eine Schmerzbekämpfung ab und<br />

sind eine rein symptomatische Therapie.<br />

Knorpelaufbau<br />

Im Gegensatz dazu gibt es auch Substanzen,<br />

die in den Krankheitsprozess<br />

eingreifen und den Knorpelabbau verzögern<br />

können. Sie werden unter dem<br />

Begriff SYSADOA (Symptomatic Slow<br />

Acting Drugs of Osteoarthritis) zusammengefasst.<br />

Chondroitin-, Glucosaminsulfat,<br />

Diacerin und Hyaluronsäurepräparate<br />

zählen zu diesen Medikamenten.<br />

Als orale Therapieform haben sich<br />

Chondroitin- und Glucosaminsulfat bewährt.<br />

Für beide Substanzen gibt es sehr<br />

gute Studienergebnisse, die nachweisen,<br />

dass sie große Effekte auf Schmerz und<br />

Funktionsfähigkeit besitzen und zugleich<br />

äußerst nebenwirkungsarm sind.<br />

Ein neues Therapiekonzept verfolgt der<br />

IL-1 Inhibitor Diacerein. Bei Arthrosen<br />

spielen wie auch bei echten Gelenksentzündungen<br />

verschiedene Botenstoffe unseres<br />

Immunsystems, allen voran Interleukin-1,<br />

eine große Rolle bei der weiteren<br />

Gelenkszerstörung. Diacerein hemmt<br />

diesen Entzündungsmediator, vermindert<br />

die Schmerzen und schützt den Knorpel.<br />

Für die drei genannten Präparate gilt,<br />

dass die volle Wirkung erst nach mindestens<br />

sechs bis acht Wochen regelmäßiger<br />

Einnahme zu merken ist, dafür aber<br />

nach Absetzten des Medikamentes noch<br />

längere Zeit anhält. Als Standard wird<br />

die Einnahme jedes dieser Medikamente<br />

über drei Monate empfohlen, danach<br />

wird für drei Monate pausiert.<br />

In den letzten Jahren hat man mit Hyaluronsäure<br />

auch kleinere Gelenke wie<br />

das Daumensattelgelenk und das Großzehengrundgelenk<br />

erfolgreich behandelt.<br />

Zwei Zyklen einer Therapieserie im Jahresabstand<br />

sind von der Wirkung auf<br />

Schmerz und Funktionsfähigkeit der<br />

Gelenke jeder anderen medikamentösen<br />

Therapie überlegen.<br />

Diese Technik verbessert die Viskosität<br />

der vorhandenen Knorpelschmiere,<br />

bildet einen Schutzfilm über den Knorpel<br />

und vermindert dadurch das Reiben<br />

der Gelenkflächen. Die Zellen der Gelenkskapsel<br />

werden außerdem zu einer<br />

vermehrten Produktion von natürlicher<br />

Hyaluronsäure für die Gelenke aktiviert.<br />

Unterschieden werden die verschiedenen<br />

Produkte nach ihrem Molekulargewicht.<br />

Präparate mit hohem<br />

Molekulargewicht fungieren eher nur<br />

als reine Schmiermittel und kommen bei<br />

hochgradigen Arthrosen zum Einsatz.<br />

Präparate mit niedrigerem Molekulargewicht<br />

haben dagegen eine zusätzlich<br />

knorpelstimulierende Wirkung. Die Voraussetzung<br />

ist hier aber das Vorhandensein<br />

von noch genügend funktionsfähigen<br />

Knorpelzellen, wie das bei gering- und<br />

mittelgradigen Arthrosen der Fall ist.<br />

Gute Ergebnisse weist bei dieser<br />

Behandlungsmethode ERECTUS, die<br />

viskoelastische Lösung der Firma CSC<br />

Pharmaceuticals auf. Der Ruhe- und<br />

Bewegungsschmerz verbessert sich signifikant,<br />

die Patientenzufriedenheit ist<br />

hoch und die Verträglichkeit gut.<br />

Bei aktivierten Arthrosen mit Entzündungszeichen<br />

und Ergussbildung bewähren<br />

sich Injektionen mit langwirksamen<br />

Kortikosteroiden,die allerdings auf einige<br />

Male beschränkt bleiben sollten.<br />

Eine kausale Therapie im Sinne einer<br />

Verhinderung der Arthroseentstehung<br />

oder einer vollständigen Reparatur einer<br />

bestehenden Arthrose ist derzeit noch<br />

nicht möglich.<br />

Nichtpharmakologische<br />

Maßnahmen<br />

Physikalische und balneologische Therapien<br />

zielen ebenfalls auf eine Symptomverbesserung<br />

ab und sind eine wichtige<br />

Säule jeder Arthrosebehandlung. Bei<br />

nicht aktivierten Arthrosen stehen Wärmeanwendungen<br />

im Sinne von Paraffinpackungen,<br />

Wärmelampen, Wärmewikkel<br />

oder warmen Heublumen-, Moorund<br />

Kräuterbädern zur Verfügung. Zellbäder<br />

und Ultraschallanwendungen wir-


Dr. Thomas Schwingenschlögl<br />

Reisenbauerring 5/1/5<br />

A-2351 Wiener Neudorf<br />

Tel.: +43/2236/86 59 10<br />

Fax: +43/2236/86 59 10-30<br />

gesundheit@dr-schwingenschloegl.at<br />

www.dr-schwingenschloegl.at<br />

ARTHROSE<br />

ken weiters schmerzlindernd. Bei der Balneotherapie<br />

ist schwefelhaltiges Heilwasser sicherlich das<br />

am stärksten wirksame Instrument.<br />

Der Schutz vor Kälte bei niedrigen Temperaturen<br />

im Winter durch das Tragen von Handschuhen<br />

und das Vermeiden von Kontakt mit kaltem<br />

Wasser sind einfache aber effiziente Maßnahmen.<br />

Gegen Fehlstellungen sollten auch frühzeitig<br />

Orthesen und ergotherapeutische Behandlungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Auch eine regelmäßig angewandte Magnetfeldtherapie<br />

unterstützt erfolgreich das Therapiekonzept.<br />

Über eine verbesserte Sauerstoffversorgung<br />

des Gewebes und Abtransport von Stoffwechselschlacken<br />

ergibt sich oft eine erstaunliche entzündungshemmende<br />

und schmerzlindernde Wirkung.<br />

Da auch die Gelenkskapsel besser durchblutet<br />

wird, kommt es zu einer vermehrten Produktion<br />

von Gelenksschmiere. Dies nährt einerseits den<br />

Knorpel und verhindert Reibungsphänomene.<br />

Bei akuten Entzündungen (Gelenke geschwollen,<br />

überwärmt, gerötet, stark druckschmerzhaft)<br />

sollte dagegen nur Kälte verwendet werden. Kalte<br />

Topfenumschläge oder Eisbeutel können mehrmals<br />

täglich für jeweils 15–20 Minuten aufgelegt<br />

werden.<br />

Für ausgeprägte Arthrosen mit starken Fehlstellungen<br />

und nach Ausschöpfen aller konservativen<br />

Maßnahmen sind orthopädisch-rekonstruierende<br />

Eingriffe zu überlegen.<br />

Natürlich spielen auch präventive Maßnahmen<br />

eine große Rolle. Belastende einseitige und stereotype<br />

Bewegungen sollten vermieden werden,<br />

kleine Verletzungen immer adäquat behandelt<br />

werden. Gesunde Ernährung und Lebensstilveränderungen<br />

(kein Nikotin, wenig Alkohol)<br />

wirken ebenfalls positiv auf das Fortschreiten der<br />

Arthrose. Fischöle und diverse Vitamine (Provitamin<br />

A, Vitamin C und E) haben antioxydative<br />

Eigenschaften und verlangsamen Entzündungsprozesse.<br />

Obwohl bei Arthrosen bis heute keine Heilung<br />

angeboten werden kann, gibt es dennoch viele<br />

gute Möglichkeiten, um den Krankheitsverlauf<br />

positiv zu beeinflussen. Dabei braucht natürlich<br />

jeder Patient je nach Alter, Schweregrad und<br />

Komorbidität ein individuell maßgeschneidertes<br />

Therapieprogramm.<br />

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26


KNIEARTHROSE<br />

Die orthopädische Behandlung der Kniearthrose –<br />

wann ist was sinnvoll?<br />

Priv.-Doz. Dr. Ronald Dorotka<br />

10<br />

1/2009<br />

Epidemiologie<br />

Insgesamt wird in den Industriestaaten<br />

die Zahl der Arthrosepatienten auf<br />

34 Millionen geschätzt und in den nächsten<br />

fünf Jahren ist eine Zunahme auf<br />

annähernd 40 Millionen Personen anzunehmen.<br />

Knorpelschäden betreffen somit<br />

den überwiegenden Teil der Bevölkerung<br />

im mittleren und höheren Alter.<br />

Die Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem<br />

sind enorm.<br />

Klinik<br />

Knorpelläsionen machen sich anfangs<br />

als Belastungsschmerzen bemerkbar, die<br />

in weiterer Folge auch nach Beendigung<br />

der Belastung anhalten können. Bei zunehmendem<br />

Fortschreiten der pathologischen<br />

Vorgänge im Gelenk kommt es<br />

letztendlich auch zu Beschwerden bei alltäglichen<br />

Belastungen, morgendlichen<br />

Anlaufschmerzen sowie Schwellungen<br />

Tabelle 1<br />

Therapieformen bei der Kniearthrose<br />

Konservative Therapie<br />

Lebensstiladaption<br />

Physiotherapie<br />

Physikalische Therapie (TENS, Kryotherapie)<br />

Orthesen und Einlagen<br />

NSAID<br />

Chondroitinsulfat<br />

Diacerin<br />

Phytopharmaka (Avocado/Soja)<br />

Cortisoninfiltration<br />

Intraartikuläre Hyaluronsäure<br />

Operative Therapie<br />

Umstellungsosteotomien<br />

Endoprothesen, Arthrodesen<br />

und im dekompensierten Stadium zu<br />

Ruheschmerzen mit Fehlstellungen und<br />

Instabilität.<br />

Diagnose<br />

Die Anamnese des Patienten (posttraumatisch,<br />

zurückliegende Operationen)<br />

ist bereits richtungweisend, das klinische<br />

Bild kombiniert mit einer exakten<br />

orthopädischen Untersuchung des Gelenkes<br />

bereits in den meisten Fällen für<br />

die Diagnosestellung einer Arthrose ausreichend.<br />

Prinzipiell sollte trotzdem jeder<br />

Gelenkschmerz radiologisch abgeklärt<br />

werden.Am Anfang sollte auch immer<br />

ein Nativröntgen in zwei Ebenen des<br />

entsprechenden Gelenkes stehen. Zur<br />

Feststellung von Beinachsenabweichungen<br />

sind oft auch Ganzbeinaufnahmen<br />

im Stehen indiziert.<br />

Die konservative Therapie<br />

der Kniearthrose<br />

Aufgrund der hohen Zahl von betroffenen<br />

Patienten gibt es eine weit reichende<br />

Palette von Therapieformen mit konservativem<br />

und operativem Ansatz. Da viele<br />

Patienten alles unternehmen,um eine Endoprothese<br />

vermeiden zu können, werden<br />

in der überwiegenden Zahl seriöse<br />

Produkte angeboten, aber auch nicht selten<br />

Mittel, die sich zumindest im Randbereich<br />

der Scharlatanerie befinden.<br />

Lebensstiladaption<br />

Zur Vermeidung von Knorpelschäden<br />

oder auch bei bereits bestehenden Problemen<br />

ist die Anpassung des eigenen<br />

Lebensstils ein wertvoller Beitrag. Natürlich<br />

können gerade bei der Entwicklung<br />

einer primären Arthrose kaum aktiv Risikofaktoren<br />

vermieden werden.Trotzdem<br />

gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die<br />

man zur Risikominimierung anwenden<br />

kann. Eine richtige, ausgewogene Ernährung<br />

zur Vermeidung von Übergewicht<br />

stellt einen Pfeiler dar. Aus unzähligen<br />

Untersuchungen ist der positive Einfluss<br />

der Bewegung auf den Knorpel bekannt<br />

(Salter 2004). Sportliche Aktivität ist<br />

maßgeblich für die Erhaltung der Gelenkfunktion<br />

verantwortlich, einzig die Verletzungsanfälligkeit<br />

muss dabei vermindert<br />

werden. Diese ist von Faktoren wie<br />

Sportart, der Wahl des richtigen Schuhs,<br />

der richtigen Schibindung und auch der<br />

richtigen Sportunterlage abhängig. Eine<br />

sportorthopädische Beratung in diese<br />

Richtung scheint sinnvoll.<br />

Physiotherapie<br />

Die Physiotherapie dient bei Arthrosen<br />

dem Ziel, mit unterschiedlichen Mitteln<br />

die Beweglichkeit des Gelenkes zu<br />

verbessern, Schwellungen zum Abklingen<br />

zu bringen und Schmerzen zu reduzieren.Vor<br />

allem im Einsatz bei der Gonarthrose<br />

konnte die Wirksamkeit der Physiotherapie<br />

deutlich bewiesen werden<br />

(Fransen 2001). Insgesamt sollte die Physiotherapie<br />

Bestandteil jeder Arthrosetherapie<br />

sein.<br />

Physikalische Maßnahmen<br />

Physikalischen Therapien werden analgetische,<br />

hyperämische, antiinflammatorische<br />

und muskelrelaxierende Wirkun-<br />

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26


KNIEARTHROSE<br />

gen nachgesagt. Vorteilhafte Wirkungen<br />

von Wärmepackungen bei Arthrosen<br />

konnten bisher nicht nachgewiesen, im<br />

Gegenteil sogar ausgeschlossen werden.<br />

Die Verwendung von Eispackungen oder<br />

auch Eismassagen hat sich allerdings<br />

nach Kriterien der Evidence Based Medicine<br />

als vorteilhaft herausgestellt (Brosseau<br />

2003). Für Ultraschall oder Strom<br />

konnte bisher aufgrund der schlechten<br />

vorliegenden Daten kein Nutzen festgestellt<br />

werden (Robinson 2001), einzige<br />

Ausnahme bilden hier TENS-Geräte<br />

(Transkutane elektrische Nervenstimulierung),<br />

die bei der Gonarthrose doch<br />

einen deutlich positiven Einfluss auf<br />

Schmerzen und Beweglichkeit haben<br />

(Osiri 2000). Die auch häufig bei Arthrosen<br />

oder postoperativ verwendete Magnetfeldtherapie<br />

zeigt äußerst widersprüchliche<br />

Daten und kann derzeit nicht als<br />

anerkannte Arthrosetherapie angesehen<br />

werden (Hulme 2002).<br />

12<br />

1/2009<br />

Akupunktur<br />

Diese traditionell chinesische Methode<br />

(TCM) wird auch weit verbreitet bei Arthrosen<br />

eingesetzt, ist aber nicht unumstritten.<br />

In einer neueren Studie wurde<br />

gezeigt, dass das Stechen von Nadeln<br />

zwar besser ist als nichts zu tun, dass es<br />

aber dabei nicht darauf ankommt, ob die<br />

Nadeln im Sinne der TCM gesetzt oder<br />

einfach nur irgendwohin (außerhalb der<br />

TCM-Punkte) gestochen werden. (Scharf<br />

2006). In einer anderen Studie konnte<br />

zumindest ein Therapieeffekt der traditionellen<br />

Akupunktur bis acht Wochen<br />

nach Intervention gefunden werden<br />

(Witt 2005).<br />

Orthesen und Einlagen<br />

Orthesen werden bei Varusgonarthrosen<br />

auch zur Beinachsenlenkung verwendet.<br />

Orthesen mit speziellen Pelottensystemen<br />

können ein primär varisches Bein<br />

leicht valgisieren. Ein ähnliches Prinzip<br />

machen sich auch Einlagen mit Pronationsleisten<br />

und Schuhaußenranderhöhungen<br />

zu nutze. Gerade für Einlagen mit<br />

Pronationsleisten liegen dafür überzeugende<br />

Daten vor (Brouwer 2005).<br />

Nichtsteroidale antiinflammatorische<br />

Medikamente (NSAID)<br />

Wirkungen und Nebenwirkungen dieser<br />

Medikamentengruppe sind gut erforscht,ihre<br />

analgetische und antiphlogistische<br />

Wirkung überzeugend. Gerade bei<br />

den begleitenden Reizzuständen sind<br />

diese Wirkungen sehr willkommen, da<br />

eine Symptommodifizierung auf mehreren<br />

Ebenen abläuft. Nicht zu unterschätzen<br />

sind allerdings die teils massiven<br />

Nebenwirkungen der NSAID. Bei im<br />

Schnitt ein bis drei Prozent der damit behandelten<br />

Patienten tritt pro Jahr eine<br />

schwere gastrointestinale Komplikation<br />

(Blutung) auf. In Deutschland wird berechnet,<br />

dass pro Jahr etwa 2.000 Langzeiteinnehmer<br />

an NSAID-assoziierten<br />

Blutungen versterben (Bolten 1999). Bei<br />

der Verschreibung dieser Medikamente<br />

muss deshalb immer streng auf das Vorliegen<br />

von Risikofaktoren geachtet werden.<br />

Ein zusätzlich eingesetzter Magenschutz<br />

mit einem PPI zählt gerade bei<br />

Langzeiteinnehmern zur Standardtherapie<br />

(Steinmeyer 2006).<br />

Andere Analgetika<br />

Mit einem guten Wirkungsprofil kommen<br />

hier Paracetamol (vor allem im angloamerikanischen<br />

Raum) und Tramadol<br />

zur Anwendung.Bezüglich Verträglichkeit<br />

bewährt haben sich Tramadol-Verabreichungen<br />

als zusätzliche Gabe zu NSAR in<br />

Tropfenform oder auch in der retardierten<br />

Tablettenform, die täglich nur einmal verwendet<br />

wird. Die analgetische Wirkung<br />

tritt innerhalb von ein bis zwei Stunden ein<br />

und der Wirkstoff wird über weitere 22<br />

Stunden kontinuierlich abgegeben.<br />

Chondroitinsulfat (CS)<br />

Chondroitinsulfat zählt zu den so genannten<br />

SYmptomatic Slow Acting<br />

Drugs in OsteoArthritis (SYSADOA),<br />

also jenen Wirkstoffen, denen nachgesagt<br />

wird,eine langsam einsetzende symptommodifizierende<br />

Wirkung zu haben. Chondroitinsulfat<br />

ist natürlicher Bestandteil<br />

des Knorpels und wird mehrfach aus Rindertracheen<br />

oder Haifischknorpel gewonnen.<br />

Die Resorptionsfähigkeit im GI-Trakt<br />

ist aufgrund verschiedener Molekülgrößen<br />

bei Rindertrachea-Produkten besser.<br />

Ursprünglich wurden CS auch so genannte<br />

krankheitsmodifizierende Wirkungen<br />

im Sinne eines Wiederaufbaus<br />

oder verlangsamten Abbaus von Knorpel<br />

nachgesagt. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt<br />

es allerdings keinen schlüssigen Hinweis<br />

dafür. Nichtsdestotrotz werden CS antiphlogistische<br />

Wirkungen durch Prostaglandin-<br />

und Interleukinhemmung nachgesagt.<br />

Die klinischen Daten dazu sind<br />

gegensätzlich,so liegen Metaanalysen mit<br />

Nachweis über die positiven Effekte vor<br />

(Leeb 2000), aber auch rezent eine Studie<br />

mit Einschluss von mehr als 1.500 Personen,<br />

welche die Wirkung von CS nur minimal<br />

besser als Placebo sahen (Clegg<br />

2006).<br />

Eine endgültige Entscheidung über die<br />

Wirksamkeit dieses Wirkstoffes kann<br />

noch nicht getätigt werden. Die fehlenden<br />

Nebenwirkungen lassen aber den Einsatz<br />

von CS aus Rindertracheen bei Arthrosen<br />

sinnvoll erscheinen, insbesondere auch<br />

wenn man an die hohen Raten von fatalen<br />

Komplikationen bei NSAID denkt.<br />

Glucosamin<br />

Glucosamin ist ebenfalls ein Knorpelbestandteil<br />

und wird aus Chitin von Meerestieren<br />

gewonnen. Es ist in den USA<br />

weiter verbreitet als in Europa. Ähnlich<br />

wie bei Chondroitinsulfat werden auch<br />

Glucosamin struktur- und symptommodifizierende<br />

Effekte nachgesagt. In einer<br />

Metaanalyse mit 2.500 Patienten konnten<br />

aber diese Wirkungen nicht bestätigt<br />

werden (Towheed 2005), auch Kombinationspräparate<br />

CS/Glucosamin sind einen<br />

Beweis ihrer Wirkung noch schuldig.<br />

Aber auch bei diesen Medikamenten<br />

liegt der Vorteil im Nichtvorhandensein<br />

von Nebenwirkungen.<br />

Diacerin<br />

Diacerin wird aus Aloe, einem Liliengewächs,gewonnen.DiePharmakodynamik<br />

dieses Wirkstoffes ist noch nicht<br />

gänzlich verstanden, seine Wirkung beruht<br />

aber auf einer Kollagenase- und IL-<br />

1-Hemmung somit einer Entzündungshemmung.Als<br />

abführendes Pflanzenprodukt<br />

hat es aber auch Nebenwirkungen.<br />

Am unangenehmsten kann es zu Durchfällen<br />

für die Dauer von ein bis drei Wochen<br />

nach Behandlungsbeginn kommen<br />

und als harmlose Nebenwirkung verfärbt<br />

sich der Harn orange bis rot, das allerdings<br />

wiederum eine Hämaturie maskieren<br />

kann.<br />

Die leicht schmerzstillende Wirkung<br />

von Diacerin ist bei Kniearthrosen hinreichend<br />

nachgewiesen, es verfügt auch über<br />

einen Crossover-Effekt, d.h. seine Wirkung<br />

hält auch noch bis drei Monate nach<br />

Absetzen an (Fidelix 2006,Rintelen 2006).<br />

Phytopharmaka und sonstige orale und<br />

topische Knorpelprodukte<br />

Diese Gruppe umfasst einerseits Pflanzenwirkstoffe,<br />

deren Wirkung noch nicht


gänzlich geklärt ist, die aber erste, viel versprechende<br />

klinische Ergebnisse liefern,<br />

andererseits auch sinnlose pseudomedizinische<br />

Produkte wie Murmeltierfett<br />

oder Elchgeweihpulver. Unverseifbare<br />

Avocado-/Sojaöle oral eingenommen haben<br />

bisher den höchsten Evidenzgrad für<br />

eine schmerz- und entzündungsreduzierende<br />

Wirkung bei Kniearthrosen.<br />

Cortisoninfiltrationen<br />

Cortisoninfiltrationen direkt ins Gelenk<br />

haben bei Arthrosen einen nachgewiesen<br />

stark schmerzstillenden und entzündungshemmenden<br />

Effekt (Bellamy<br />

2006). Die Wirkung hält bis zu drei Wochen<br />

an. Aufgrund der Cortisonnebenwirkungen<br />

ist eine Dauertherapie nicht<br />

zu empfehlen. Das Haupteinsatzgebiet<br />

der Cortisoninfiltrationen ist deshalb die<br />

akute, aktivierte Arthrose, bei der eine<br />

rasche Beendigung des überschießenden<br />

Reizzustandes gewünscht wird.<br />

Intraartikuläre Hyaluronsäure (HA)<br />

Hyaluronsäure ist ebenfalls ein Bestandteil<br />

des Knorpels. Für Injektionszwecke<br />

wird sie entweder aus Hahnenkämmen<br />

gewonnen oder gentechnisch<br />

hergestellt. Hyaluronsäurehältige Spritzen<br />

werden üblicherweise in Kuren im<br />

Wochenabstand drei bis fünf Mal verabreicht.<br />

Ihre angenommenen Wirkungen<br />

beruhen auf der Reduktion der Aktivität<br />

von Entzündungszellen, Steigerung<br />

der Matrixsynthese von Chondrozyten<br />

und Anregung von Synovialzellen zur<br />

Produktion von endogener HA mit Erhöhung<br />

der viskösen Eigenschaften, außerdem<br />

der direkten Verbesserung der<br />

Gleiteigenschaften durch die hohe Viskosität<br />

der Produkte.<br />

HA-Produkte waren hinsichtlich ihrer<br />

klinischen Wirkung immer umstritten.<br />

Im Jahre 2004 wurde eine Metaanalyse<br />

veröffentlicht, die den klinischen Nutzen<br />

der intraartikulären HA nachwies (Wang<br />

2004). Bereits im Folgejahr wurde von<br />

einer österreichischen Gruppe ebenfalls<br />

eine Metaanalyse vorgestellt, die einen<br />

reinen Plazeboeffekt der HA aufzeigte<br />

(Arrich 2005). Diese Studie, die teilweise<br />

auch vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />

mitfinanziert wurde,<br />

hatte das Ende der Finanzierung dieser<br />

Therapiekuren durch die Krankenkasse<br />

zur Folge. Sowohl Ärzte als auch Patienten<br />

waren danach stark verunsichert,<br />

und die HA wurde als nicht wirksam abgetan.<br />

2006 wurde dann als bisher unabhängigste<br />

Stellungnahme eine 76 Studien<br />

umfassende Metaanalyse der Cochrane-<br />

Datenbank vorgestellt. Dabei wurde eine<br />

Wirksamkeit der HA-Therapie gegenüber<br />

Placebo festgestellt. Im Vergleich zu<br />

Cortisoninjektionen war die Wirkung der<br />

HA ähnlich, mit einem deutlich sichereren<br />

Nebenwirkungsprofil.Außerdem hielt<br />

der Crossover-Effekt durchschnittlich bis<br />

drei Monate nach Therapieende an.<br />

...statt Narben!<br />

Rezeptfrei!<br />

Die operative Behandlung von<br />

Kniearthrosen<br />

Biologische Verfahren<br />

Diese Gruppe umfasst operative Therapien<br />

wie Knochenmarkstimulation (Microfracture,<br />

Drilling), osteochondrale<br />

Auto- und Allografts und die Knorpelzelltransplantation.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt<br />

sind allerdings diese Operationsmethoden<br />

für die Behandlung der Kniearthrose<br />

ungeeignet. Zwar werden sie in der Behandlung<br />

umschriebener Knorpeldefekte<br />

des jüngeren Patienten mit Erfolg eingesetzt,<br />

aber eine Empfehlung zur Routinedurchführung<br />

bei Arthrosen wäre derzeit<br />

unseriös.<br />

Umstellungsosteotomien<br />

Bei Vorliegen einer Varusfehlstellung<br />

mit arthrotisch verändertem, medialem<br />

aber unauffälligem, lateralem Gelenkskompartment<br />

sind bis etwa zum 60. Lebensjahr<br />

valgisierende Umstellungsosteotomien<br />

an der proximalen Tibia zu empfehlen.<br />

Durch diesen Eingriff verlagert<br />

sich bei korrekter Durchführung die Belastungslinie<br />

vom geschädigten medialen<br />

Kompartment in Richtung des gesunden<br />

lateralen Kompartments. Technisch erreicht<br />

wird diese Valgisierung mit zuklappenden<br />

(closing wedge) und aufklappenden<br />

(open wedge) Methoden.<br />

KNIEARTHROSE<br />

Durchschnittlich wird eine Verzögerung<br />

der Notwendigkeit einer Endoprothesenversorgung<br />

von zehn Jahren erreicht<br />

(Trieb 2003).<br />

Teil- oder Totalendoprothesen<br />

Bei Vorliegen von Arthrosen und frustraner<br />

konservativer Therapie ist die Implantation<br />

einer Endoprothese zu empfehlen.<br />

Es gibt keine Altersobergrenze,<br />

die Indikation ist dabei im Sinne einer<br />

Nutzen/Risiko-Rechnung für den Patienten<br />

mehr von seinem Allgemeinzustand<br />

und Zusatzerkrankungen abhängig. Endoprothesen<br />

werden für alle Gelenke angeboten,<br />

die Ergebnisse bei Knie- und<br />

Hüftendoprothesen sind dabei am längsten<br />

nachuntersucht. Nach 20 Jahren ist im<br />

Schnitt nur bei etwa 20% der Patienten<br />

mit einer Revisionsoperation zu rechnen.<br />

Trotz der orthopädischen Routine bei Implantationen<br />

muss immer mit sehr seltenen,<br />

aber manchmal sehr schwerwiegenden<br />

Komplikationen und Folgen gerechnet<br />

werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Für die große Zahl von Patienten mit<br />

Kniearthrosen steht heute eine Fülle von<br />

konservativen und operativen Möglichkeiten<br />

zur Verfügung (Tab. 1). Für viele<br />

konnte die Wirksamkeit bereits nachgewiesen<br />

werden, für andere stehen rein<br />

persönliche Erfahrungswerte zur Verfügung.<br />

Für jeden Patienten kann ein individuelles<br />

Schema zur Schmerzreduktion<br />

und Verbesserung der Mobilität führen.<br />

Sowohl vorbeugend als auch therapeutisch<br />

stellen Anpassungen des Lebensstils<br />

eine wichtige Säule dar.<br />

Priv.-Doz. Dr. Ronald Dorotka<br />

Orthopädie-Zentrum Innere Stadt<br />

Dominikanerbastei 3, 1010 Wien<br />

Praxisklinik<br />

Naglergasse 11, A-1010 Wien<br />

Tel.: +43/1/535 46 57, Fax-DW: 9<br />

www.gelenk.at<br />

ordination@gelenk.at<br />

1/2009 13


FORUM MEDICUM<br />

Eine neue Ära der Thromboseprophylaxe – Xarelto ®<br />

Jedes Jahr<br />

sind 1,5 Millionen<br />

Menschen<br />

in Europa von<br />

Thromboembolienbetroffen<br />

– Tendenz<br />

steigend. Die<br />

Bedeutung einer<br />

effektiven Thromboseprophylaxe, vor allem<br />

nach großen orthopädischen Operationen<br />

wie bei elektiven Knie- und Hüftgelenksoperationen,<br />

ist somit klar gegeben.<br />

Bayer Schering Pharma setzt mit<br />

Xarelto ® (Wirkstoff: Rivaroxaban) neue<br />

Maßstäbe in der Thromboseprophylaxe.<br />

Xarelto ® – der erste orale direkte Faktor-<br />

Xa-Inhibitor – stellt eine effektive,<br />

schmerzfreie und einfache Thromboseprophylaxe<br />

dar. Seit 1. März 2009 wird<br />

Xarelto ® zur Thromboseprophylaxe nach<br />

elektivem Hüft – und Kniegelenksersatz<br />

aus der gelben Box RE 1 erstattet.<br />

Venöse Thromboembolien (VTE) sind<br />

schwere, potentiell tödliche Komplikationen<br />

nach großen orthopädischen Eingriffen.<br />

Patienten, die sich einer Hüft- oder<br />

Kniegelenksersatzoperation unterziehen,<br />

haben ein hohes VTE-Risiko.Ohne effektive<br />

Thromboseprophylaxe erleiden 40–<br />

60% dieser Patienten eine tiefe Venenthrombose.<br />

Anwendung leicht und schmerzfrei<br />

Der erste orale Faktor-Xa-Inhibitor<br />

Xarelto ® wird einmal täglich in fixer Dosierung<br />

von 10 mg eingenommen. Die erste<br />

Gabe erfolgt sechs bis zehn Stunden<br />

postoperativ. Es stehen fünf Stück (OP I)<br />

und zehn Stück (OP II) Packungen in<br />

Apotheken, sowie 100 Stück Packungen<br />

für die Klinik zur Verfügung. Die innovative<br />

Wirkweise des verschreibungspflichtigen<br />

Antithrombotikums basiert auf der<br />

direkten Hemmung des Faktor Xa in der<br />

Gerinnungskaskade. Dadurch wird eine<br />

der zentralen Schaltstellen der Blutgerinnung<br />

inhibiert und die Thrombusbildung<br />

minimiert ohne die primäre Hämostase<br />

zu beeinträchtigen.<br />

RECORD-verdächtige<br />

Studienergebnisse für Rivaroxaban<br />

Xarelto ® (Wirkstoff: Rivaroxaban) hat<br />

in klinischen Studien eine bessere Wirk-<br />

Noax Uno ® : Bewährter Wirkstoff, neue Galenik<br />

Mit nur einer Tablette am Tag<br />

24 Stunden gegen den Schmerz<br />

Mit Noax Uno ® (Wirkstoff Tramadol<br />

Hydrochlorid) steht eine innovative Tramadol<br />

Once-A-Day Formulierung (24-h<br />

Dosierungsintervall) zur Verfügung. Mit<br />

nur einer Tablette am Tag werden kontinuierliche<br />

und wirksame Plasmalevel erzielt.<br />

Plasma-Peaks, die für ein vermehrtes<br />

Auftreten von Nebenwirkungen verantwortlich<br />

sein können, treten bei Noax<br />

Uno ® im Gegensatz zu 2-x-täglich-Retardformen<br />

nicht auf.<br />

Schnelle und lange Wirkung<br />

Eine Besonderheit von Noax Uno ® ist<br />

die 2-Phasen-Galenik. Die Tabletten be-<br />

stehen aus einem schnell-freisetzenden<br />

Teil (Tablettenmantel mit 25% des<br />

Wirkstoffes) und einem stark retardierten<br />

Tablettenkern, der 75% des Wirkstoffes<br />

enthält. Dadurch tritt die analgetische<br />

Wirkung bereits innerhalb von ein<br />

bis zwei Stunden ein bzw. wird der Wirkstoff<br />

über weitere 22 Stunden kontrolliert<br />

und kontinuierlich abgegeben.<br />

Die nur einmal tägliche Tablettengabe<br />

fördert die Compliance Ihrer Patienten<br />

und ermöglicht eine analgetische Wirkung<br />

über 24 Stunden.<br />

Noax Uno ® gibt es zu 100 mg und 200<br />

mg zu jeweils 10 und 30 Stück und ist in<br />

der Green Box des Erstattungskodex<br />

gelistet. FB<br />

Weitere Informationen:<br />

Mag. (FH) Monika Cochlar<br />

CSC Pharmaceuticals,<br />

Gewerbestrasse 18-20, 2102 Bisamberg<br />

Tel.: +43(0)22 62/606-241<br />

m.cochlar@csc-pharma.com<br />

samkeit als der bisherige subkutan zu verabreichende<br />

Standard Enoxaparin gezeigt.Rivaroxaban<br />

wurde im Rahmen des<br />

groß angelegten RECORD-Studienprogramms<br />

an über 12.700 Patienten getestet.<br />

Ziel war es, die Wirksamkeit von Rivaroxaban<br />

mit jener von Enoxaparin hinsichtlich<br />

der Prävention von VTE bei Patienten<br />

nach elektiver Hüft- und Kniegelenks-<br />

TEP zu vergleichen. Eine überlegene<br />

Wirksamkeit von Rivaroxaban bei vergleichbar<br />

niedriger Blutungsrate wurde<br />

dabei belegt. In der RECORD-1-Studie<br />

(elektiver Hüftgelenksersatz) konnte<br />

durch Rivaroxaban eine Risikoreduktion<br />

der Gesamt-VTE-Rate um 70% erzielt<br />

werden.Aufgrund des umfangreichen klinischen<br />

Studienprogramms ist Rivaroxaban<br />

der zurzeit am intensivsten untersuchte<br />

orale, direkte Faktor-Xa-Inhibitor<br />

weltweit. Mit seiner Entwicklung ist ein<br />

echter Durchbruch gelungen, der vor allem<br />

den Patienten zu Gute kommt.<br />

Verbesserte Compliance –<br />

zufriedene Patienten<br />

Bayer Schering Pharma hat mit Xarelto<br />

® den ersten oralen Faktor Xa-Inhibitor<br />

entwickelt und somit einen bedeutenden<br />

Schritt in der modernen Thromboseprophylaxe<br />

gesetzt. Durch die orale und<br />

daher schmerzfreie Darreichung wird die<br />

Compliance beim Patienten verbessert.<br />

Die erste Einnahme von Xarelto ® erfolgt<br />

im Spital – sechs bis zehn Stunden<br />

nach Operationsende.<br />

Auch in der Rehabilitationsphase zu<br />

Hause bleibt den Patienten nun das bisherige<br />

tägliche Injizieren der pharmakologischen<br />

Thromboseprophylaxe nach der<br />

Operation erspart. Das Einnahmeschema<br />

von Xarelto ® ist einfach und kann so zu einer<br />

höheren Patientenzufriedenheit führen.<br />

Durch Compliance-fördernde Maßnahmen<br />

unterstützt Bayer Schering Pharma<br />

die Aufklärungsarbeit und den Wissenstransfer<br />

durch Arzt und Apotheker beim<br />

Patienten.<br />

Der Patient betrachtet die Thromboseprophylaxe<br />

nicht mehr als eine schmerzvolle<br />

Notwendigkeit, sondern als eine<br />

wichtige Präventionsmaßnahme.<br />

FB


Einzelinjektion hilft bei Arthrose<br />

Bei Patienten mit Arthrose ist die Qualität<br />

und Quantität endogener Hyaluronsäure<br />

in der Gelenkflüssigkeit reduziert.<br />

Dies führt zu einer mangelhaften Schmierung<br />

und Stoßdämpfung der erkrankten<br />

Gelenke. Intraartikulär injizierte Hyaluronsäure<br />

verbessert die Qualität der Synovia.<br />

So wird etwa durch Einmalapplikation<br />

eines stabilisierten Hyaluronsäure-<br />

Gels eine deutliche Schmerzlinderung<br />

erzielt und die Belastbarkeit des Gelenks<br />

gesteigert.<br />

DUROLANE ® Hyaluronsäure zur<br />

Therapie der Arthrose mit nur einer Injektion<br />

stellt einen Durchbruch bei der<br />

Behandlung einer der häufigsten Krankheiten<br />

unserer Zeit dar. Es verbessert die<br />

Gelenkfunktion, lindert den Schmerz<br />

und ermöglicht dem Patienten ein normales<br />

aktives Leben. Die Substanz wird<br />

in nur einer Injektion verabreicht und ist<br />

eine sichere und wirkungsvolle symptomatische<br />

Behandlung bei Arthrose. Der<br />

hohe Reinheitsgrad und die lang anhaltende<br />

therapeutische Wirkung machen<br />

DUROLANE zu einem einzigartigen<br />

Produkt, das aufgrund seiner<br />

zahlreichen Vorteile älteren<br />

Therapieformen weit überlegen<br />

ist. Dies ermöglicht das einzigartige,<br />

patentierte NASHA Verfahren<br />

(Nicht-Animalische, Stabilisierte<br />

Hyaluronsäure).<br />

Einzigartiges<br />

Stabilisierungsverfahren<br />

Die beweglichkeitsfördernde und<br />

schmerzlindernde Wirkung der stabilisierten<br />

Hyaluronsäure, wie sie bei der Injektionstherapie<br />

mit DUROLANE verwendet<br />

wird, kann nach nur einer Injektion<br />

bereits bis sechs Monate oder sogar<br />

noch länger anhalten. Durch die mittels<br />

NASHA Verfahren erfolgte Stabilisierung<br />

der Polysaccharid-Ketten der Hyaluronsäure<br />

wird deren Modifikation und Abbau<br />

verlangsamt. Die dadurch erreichte<br />

vielfach längere Halbwertszeit führt zu<br />

einer ebenfalls längeren Verweildauer<br />

von DUROLANE im Gelenk und kann<br />

somit eine anhaltende und konstante<br />

Schmerz- und Entzündungshemmung<br />

FORUM MEDICUM<br />

bewirken. Um bei einer vergleichbaren<br />

Therapie mit nicht-stabilisierter Hyaluronsäure<br />

einen gleichwertigen Behandlungserfolg<br />

zu erzielen, sind in der Regel<br />

drei bis fünf Injektionen notwendig.<br />

DUROLANE spart Zeit, mindert das<br />

Infektionsrisiko, reduziert die Notwendigkeit<br />

schmerzlindernder Medikamente<br />

und vermindert das Risiko allergischer<br />

Reaktionen, da es nicht tierischen Ursprungs<br />

ist.<br />

Mit DUROLANE steht eine sehr verträgliche<br />

und schonende Injektionstherapie,<br />

nicht nur bei Knie-, sondern nun<br />

auch bei Hüftgelenksarthrose zur Verfügung.<br />

FB<br />

Weitere Informationen zum Thema:<br />

www.durolane.com<br />

26 Anzeige Plus<br />

Fachkurzinformation siehe Seite 27<br />

1/2009 15


OSTEOPOROSE<br />

Diagnostik und Therapie der Osteoporose –<br />

so verhindern Sie Knochenbrüche<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Christopher Niedhart<br />

Die Osteoporose ist eine systemische<br />

Skeletterkrankung, die durch eine unzureichende<br />

Knochenfestigkeit charakterisiert<br />

ist, welche zu einem erhöhten<br />

Frakturrisiko prädisponiert. Die Knochenfestigkeit<br />

spiegelt dabei primär das<br />

Zusammenwirken von Knochendichte<br />

und Knochenqualität wider. Sind bereits<br />

eine oder mehrere Frakturen als Folge der<br />

Osteoporose aufgetreten,spricht man von<br />

einer manifesten Osteoporose.<br />

Die WHO hat als Schwellenwert zur<br />

Diagnose einer Osteoporose eine Knochendichte<br />

von T ≤ 2,5 festgesetzt. In der<br />

Umsetzung der deutschen Leitlinien bedeutet<br />

dies jedoch nicht, dass jede<br />

Frau/jeder Mann mit einem T-Score von<br />

T ≤≤2,5 therapiebedürftig ist. Ziel einer<br />

Therapie ist die Reduktion osteoporoseassoziierter<br />

Frakturen (Fragilitätsfrakturen<br />

ohne adäquates Trauma). Da verschiedene<br />

Risikofaktoren, die im Folgenden<br />

dargestellt sind, das Frakturrisiko<br />

deutlicher beeinflussen als eine erniedrigte<br />

Knochendichte, allen voran das zunehmende<br />

Alter, sind für Deutschland alters-<br />

und risikofaktorassoziierte Schwellenwerte<br />

für den Beginn einer Therapie<br />

festgelegt worden.<br />

16<br />

Prävalenz und Inzidenz<br />

der Osteoporose<br />

Die Prävalenz einer Osteoporose auf<br />

der Grundlage der WHO-Definition einer<br />

erniedrigten Knochendichtemessung<br />

(DXA T-Wert ≤ 2,5) liegt bei postmenopausalen<br />

Frauen bei etwa 7% im Alter<br />

von 55 Jahren und steigt auf 19% im Alter<br />

von 80 Jahren an. Für Männer liegen<br />

für den deutschen Sprachraum keine ausreichenden<br />

Angaben vor. Die jährliche<br />

1/2009<br />

Inzidenz nachweisbarer Wirbelkörperbrüche<br />

bei 50- bis 79-jährigen Frauen beträgt<br />

etwa 1%, bei den Männern im gleichen<br />

Alter 0,6%.<br />

Auf Osteomalaziezeichen<br />

achten<br />

Es existieren bisher keine Warnzeichen<br />

zur Erkennung einer drohenden Fraktur.<br />

Zu beachten sind jedoch die Symptome<br />

eines chronischen, zur Osteomalazie führenden<br />

Vitamin-D-Mangels, der bei älteren<br />

Patienten mit einseitiger Ernährung<br />

und geringer Sonnenlichtexposition häufiger<br />

als vermutet ist.Typische Symptome<br />

des Vitamin-D-Mangels sind unspezifischeMuskel-/Knochenschmerzen,Ermüdbarkeit,<br />

Muskelschwäche, Watschelgang,<br />

Hängebauch oder psychische Veränderungen.<br />

Bei diesen unspezifischen Symptomen<br />

sollte die Osteomalazie differentialdiagnostisch<br />

miterfasst werden.<br />

Ab 25 sinkt die Knochenmasse<br />

Die primäre Osteoporose entsteht<br />

durch kontinuierlichen Knochenmasse-<br />

Tabelle 1<br />

Risikofaktoren Osteoporose<br />

• zunehmendes Alter<br />

• weibliches Geschlecht<br />

• bestehende Fragilitätsfrakturen an<br />

der Wirbelsäule<br />

• periphere Frakturen nach Bagatelletrauma<br />

• positive Familienanamnese für<br />

Schenkelhalsfrakturen der Eltern<br />

• erhöhtes Sturzrisiko<br />

• Immobilität<br />

• Untergewicht<br />

• Nikotinkonsum<br />

verlust von etwa 0,5–1% pro Jahr nach<br />

Erreichen der sogenannten „peak bone<br />

mass“ um das 25. Lebensjahr. Mit zunehmendem<br />

Alter steigt daher das Risiko<br />

einer Osteoporose signifikant an.<br />

Bei Frauen wird der Knochenverlust mit<br />

Eintritt in die Menopause durch den<br />

resultierenden Östrogenentzug häufig<br />

beschleunigt, Verluste bis zu 10% pro<br />

Jahr sind möglich.<br />

Basisdiagnostik zur Erkennung<br />

der Osteoporose<br />

Die Diagnose „Osteoporose“ sollte<br />

möglichst vor der ersten Fraktur, jedoch<br />

spätestens nach der ersten atraumatischen<br />

Fraktur gestellt werden. Da der<br />

osteoporoseassoziierten Fraktur in der<br />

Regel keine Symptome vorausgehen, ist<br />

es notwendig, das sogenannte 10-Jahres-<br />

Frakturrisiko für jeden Patienten individuell<br />

zu schätzen. Dies gelingt vor allem<br />

über folgende in den Leitlinien definierten<br />

Risikofaktoren (Tabelle 1).<br />

Zunehmendes Alter<br />

Mit jeder Dekade verdoppelt sich das<br />

Frakturrisiko. Alter als Frakturrisiko ist<br />

unabhängig von der Knochendichte und<br />

unabhängig von klinischen Risikofaktoren<br />

wie einer Immobilisation oder multiplen<br />

Stürzen,die ebenfalls mit dem Alter<br />

zunehmen.<br />

Weibliches Geschlecht<br />

Männer haben bei einem vergleichbaren<br />

Lebensalter und T-Wert der Knochendichte<br />

ein etwa 50% niedrigeres Risiko<br />

für osteoporotische Frakturen als<br />

Frauen.


Tabelle 2<br />

Alter (Jahre)<br />

Risikofaktoren Osteoporose<br />

Risikoprofil, bei dem eine Basisdiagnostik empfohlen<br />

wird, sofern der/die Risikofaktor(en) nicht behebbar ist<br />

Frau Mann (sind)<br />

50–60 60–70 Wirbelkörperfraktur periphere Fraktur als<br />

Einzelfallentscheidung<br />

60–70 70–80 Wirbelkörperfraktur periphere Fraktur proximale Femurfraktur<br />

eines Elternteils, Untergewicht, Nikotinkonsum<br />

multiple Stürze, Immobilität<br />

> 70 > 80 Lebensalter als Risiko ausreichend<br />

Bestehende Frakturen<br />

Wirbelkörperfrakturen nach Niedrigenergietrauma<br />

sind neben dem Lebensalter<br />

der stärkste unabhängige Risikofaktor<br />

für zukünftige Knochenbrüche.<br />

Dies gilt prognostisch sowohl für klinisch<br />

manifeste Wirbelkörperfrakturen als auch<br />

für radiologische Zufallsbefunde. Einzelne<br />

Wirbelkörperfrakturen 1. Grades<br />

(20–25% Höhenminderung) sind mit einem<br />

mäßigen, 1,5–2-fach erhöhten unabhängigen<br />

Risiko für osteoporotische Folgefrakturen<br />

verbunden. Zwei oder mehr<br />

Wirbelkörperfrakturen 1. Grades bzw.<br />

eine oder mehrere Frakturen 2. oder 3.<br />

Grades sind ein sehr starker Risikofaktor<br />

für weitere osteoporotische Frakturen<br />

(relatives Risiko von 2-fach bis > 10-fach<br />

erhöht).<br />

Eine osteoporotisch mitbedingte periphere<br />

Fraktur kann angenommen werden,<br />

wenn sie bei einem Sturz aus dem<br />

Stand oder aus geringerer Höhe aufgetreten<br />

ist.<br />

Positive Familienanamnese<br />

Die Anamnese einer proximalen Femurfraktur<br />

bei Vater oder Mutter gilt als<br />

prognostisch verlässlichste Angabe des<br />

genetischen Risikos für osteoporotische<br />

Frakturen.<br />

Erhöhtes Sturzrisiko<br />

Die Anamnese multipler Stürze in der<br />

Vorgeschichte erhöht das Risiko für periphere<br />

Frakturen bei postmenopausalen<br />

Frauen und älteren Männern. Gemeint<br />

sind damit Stürze ohne externe Einwirkung,<br />

die mehr als einmal in den letzten<br />

zwölf Monaten vor der Anamneseerhebung<br />

aufgetreten sind.<br />

Immobilität<br />

Mangelnde körperliche Aktivität oder<br />

mangelnde Fähigkeit körperlicher Aktivität<br />

ist ein Risikofaktor für Frakturen.<br />

Untergewicht<br />

Bei einem Untergewicht (Body-Mass-<br />

Index von < 20) ist das relative Risiko für<br />

eine proximale Femurfraktur bei Frauen<br />

und Männern etwa zweifach erhöht. Das<br />

erhöhte Frakturrisiko bei einem erniedrigten<br />

Körpergewicht ist eng mit einer<br />

erniedrigten Knochendichte assoziiert.<br />

Untergewicht ist somit im Wesentlichen<br />

ein von der Knochendichte abhängiger Risikofaktor.<br />

Nikotinkonsum<br />

Nikotinkonsum ist bei Frauen und<br />

Männern ein unabhängiger mäßiger Risikofaktor<br />

für Wirbelkörperfrakturen und<br />

periphere Frakturen, auch wenn die Bestimmung<br />

eines graduellen Risikos in<br />

Abhängigkeit von der Zahl der Zigaretten<br />

derzeit nur ungenau möglich ist (relatives<br />

Risiko 1,2- bis 1,8-fach erhöht).<br />

Von diesen genannten Risikofaktoren<br />

ist das zunehmende Alter der größte<br />

Risikofaktor. Ab einem 10-Jahres-Frakturrisiko<br />

von mehr als 20% sollte eine<br />

entsprechende Basisdiagnostik durchgeführt<br />

werden. Zur besseren Praktikabilität<br />

sind die Empfehlungen gemäß<br />

DVO-Leitlinien dekadenabhängig in Tabelle<br />

2 aufgeführt.<br />

OSTEOPOROSE<br />

Bei diagnostizierter Fragilitätsfraktur<br />

(Fraktur ohne adäquates Trauma) muss<br />

in jedem Fall die weiterführende Diagnostik<br />

und Differentialdiagnostik eingeleitet<br />

werden. Dies gilt auch für den radiologischen<br />

Zufallsbefund einer stattgehabten<br />

Wirbelkörperfraktur ohne erinnerliches<br />

adäquates Unfallereignis.<br />

Spätestens ab dem 60. Lebensjahr bei<br />

Frauen und dem 70. Lebensjahr bei Männern<br />

sollten die Risikofaktoren standardisiert<br />

abgefragt werden.Ab dem 70. Lebensjahr<br />

bei Frauen und dem 80. Lebensjahr<br />

bei Männern ist das Frakturrisiko<br />

auch ohne Risikofaktoren so hoch, dass<br />

eine weitere Diagnostik in jedem Fall<br />

notwendig ist.<br />

Zunehmendes Alter ist der größte Risikofaktor<br />

für eine Osteoporose. Daher<br />

sollte bei Frauen ab 70 und bei Männern<br />

ab 80 Jahren immer eine Basisdiagnostik<br />

erfolgen.<br />

Sekundäre Osteoporosen treten in<br />

Zusammenhang mit verschiedenen<br />

Grunderkrankungen oder der regelmäßigen<br />

Einnahme verschiedener Medikamente<br />

auf, als häufigster Auslöser einer<br />

sekundären Osteoporose sei hier das<br />

Kortison genannt (vgl. Tabelle 3). Bei<br />

der Gefahr einer sekundären Osteoporose<br />

ist die weitere Abklärung unabhängig<br />

vom Alter notwendig.<br />

Basisdiagnostik<br />

Folgende Untersuchungen schließen<br />

sich bei oben genannter Konstellation an:<br />

Anamnese und klinischer Befund<br />

Erfasst werden sollten Risikofaktoren,<br />

Sturzrisiko, Medikamente, mögliche se-<br />

Tabelle 3<br />

Sekundäre Osteoporose möglich bei<br />

Grunderkrankung Dauermedikation<br />

Schilddrüsenfunktionsstörung Kortison<br />

Chronisch entzündliche Erkrankungen Sedativa, Antidepressiva, Serotonin-Reuptake-Inhibitoren<br />

(rheumatoide Arthritis, M. Crohn,…)<br />

Diabetes mellitus Protonenpumpeninhibitoren<br />

Niereninsuffizienz Schilddrüsenmedikation<br />

Malabsorption Aromatasehemmer, GnRH-Agonisten<br />

Alkoholismus Anti-Androgene<br />

Anorexia nervosa Thiazolidindion (Glitazon, nur bei Frauen)<br />

Gastrektomie/B II-Magenresektion<br />

Hyperparathyreoidismus<br />

Cushing-Syndrom<br />

Hypogonadismus (Männer)<br />

1/2009 17


OSTEOPOROSE<br />

kundäre Osteoporoseformen, Körpergröße<br />

und -gewicht sowie Lokalisation<br />

von Schmerzen.<br />

Überprüfung der Koordinationsfähigkeit<br />

und Muskelkraft<br />

• Chair-Rising-Test (Muskelleistung)<br />

1. In 10 Sekunden so oft wie möglich<br />

von einem Stuhl aufstehen.<br />

2. < 5 Mal: erhöhte Sturzgefahr.<br />

• Tandemstand (Koordination)<br />

1. Zehn Sekunden mit den Füßen<br />

hintereinander auf einer Linie stehen.<br />

2. Bei drei Fehlversuchen: erhöhte<br />

Sturzgefahr.<br />

• Timed-up-and-go (Alltagsmotorik)<br />

1. Von einem Stuhl aufstehen, 3 m<br />

laufen, umdrehen und wieder hinsetzen.<br />

2. 30 Sekunden: ausgeprägte Mobilitätseinschränkung.<br />

18<br />

Bestimmung der Knochendichte<br />

Das empfohlene Standardverfahren<br />

zur Knochendichtemessung ist die<br />

Osteodensitometrie mittels der „Dual-<br />

X-Ray-Absorptiometrie“ (DXA) an der<br />

Lendenwirbelsäule und am proximalen<br />

Femur. Für die Schätzung des Zehn-Jahres-Frakturrisikos<br />

in der DVO-Leitlinie<br />

wurde der niedrigere der beiden T-Werte<br />

der DXA-Messungen an der Lendenwirbelsäule<br />

und am Gesamtfemur zugrunde<br />

gelegt. Ist radiologisch mehr als eine typische<br />

osteoporotische Wirbelkörperfraktur<br />

gesichert, kann vor einer medikamentösen<br />

Therapieeinleitung auf eine Knochendichtemessung<br />

verzichtet werden,<br />

wenn dies der klinischen Gesamtsituation<br />

angemessen ist.<br />

• Differentialdiagnostisches Labor zum<br />

Ausschluss anderer Knochenstoffwechselerkrankungen/malignerErkrankungen<br />

(BSG, Blutbild, Kalzium, Phosphat,<br />

Kreatinin, alkalische Phosphatase, γGT,<br />

TSH und Proteinelektrophorese).<br />

1/2009<br />

• Bei Rückenschmerzen oder Verdacht<br />

auf Fraktur Röntgen BWS/LWS in<br />

zwei Ebenen.<br />

Therapie der Osteoporose<br />

Die Therapie der Osteoporose teilt sich<br />

in sogenannte Basismaßnahmen und eine<br />

spezifische medikamentöse Therapie:<br />

Basismaßnahmen<br />

Unter Basismaßnahmen zur Osteoporose-<br />

und Frakturprophylaxe sind allgemeine<br />

Maßnahmen zu verstehen, durch<br />

deren Umsetzung für alle Bereiche von<br />

der Primär- bis zur Tertiärprophylaxe eine<br />

Verbesserung der Knochenstabilität und<br />

eine Verringerung sturzbedingter peripherer<br />

Frakturen erreichbar sind. Hierzu<br />

gehört ein regelmäßiges Übungsprogramm<br />

zur Förderung der Kraft und Koordination,<br />

das idealerweise im Rahmen<br />

einer Turn-/Rehagruppe durchgeführt<br />

wird. Sturzanamnese und die Beseitigung<br />

von Stolperfallen in der häuslichen Umgebung<br />

sowie die Medikamentenanamnese<br />

zur Erkennung sturzfördernder Medikamente<br />

sind sinnvoll.<br />

Eine knochengesunde Lebensweise<br />

ist anzuraten: Hierzu gehört in erster Linie<br />

die ausreichende Zufuhr von Vitamin<br />

D und Kalzium. Bei ausreichender<br />

Zufuhr von Kalzium (1.200–1.500 mg<br />

Kalzium/Tag) über Nahrungsmittel und<br />

Mineralwasser ist eine zusätzliche Substitution<br />

nicht notwendig, eine Überdosierung<br />

ist zu vermeiden. Vitamin D<br />

muss in unseren Breitengraden in der<br />

Regel substituiert werden (Tagesbedarf<br />

800–1.200 IE). Untergewicht ist ebenso<br />

wie Rauchen zu vermeiden.<br />

Spezifische medikamentöse Therapie<br />

Die Einleitung einer spezifischen medikamentösen<br />

Therapie erfolgt bei einem<br />

10-Jahres-Frakturrisiko von mehr als 40%<br />

(vgl. Tabelle 4). Bei manifester Osteopo-<br />

Tabelle 4<br />

Empfehlung für eine spezifische medikamentöse Therapie<br />

Ohne WK-Fraktur bei<br />

Lebensalter (Jahre)<br />

T-Wert (nur anwendbar auf DXA-Werte)<br />

Frau Mann –2,0 bis –2,5 bis –3,0 bis –3,5 bis < –4,0<br />

–2,5 –3,0 –3,5 –4,0<br />

50–60 60–70 Nein Nein Nein Nein Ja<br />

60–65 70–75 Nein Nein Nein Ja Ja<br />

65–70 75–80 Nein Nein Ja Ja Ja<br />

70–75 75–80 Nein Ja Ja Ja Ja<br />

> 75 > 85 Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Mit WK-Fraktur Ja – rasche Therapie wichtig, da hohes akutes Folgerisiko für WK-Frakturen!<br />

rose mit bereits bestehender Fraktur<br />

wird eine Therapie unabhängig vom Alter<br />

bereits ab einem T-Score von –2 oder<br />

kleiner eingeleitet. Das Folgerisiko für<br />

Wirbelkörperfrakturen ist in den ersten<br />

Monaten bis Jahren nach einer frischen<br />

osteoporotischen Wirbelkörperfraktur<br />

besonders hoch, so dass eine rasche Therapieeinleitung<br />

wichtig ist.<br />

Die Empfehlungen für eine spezifische<br />

medikamentöse Therapie in Tabelle 4 berücksichtigen<br />

nur Geschlecht, Alter und<br />

Knochendichte als Risikofaktoren. Wenn<br />

zusätzlich einer der folgenden Risikofaktoren<br />

vorliegt,ist das Gesamtfrakturrisiko<br />

schätzungsweise um das 1,5- bis 2-fache<br />

höher, so dass eine 30%-ige Frakturwahrscheinlichkeit<br />

schon bei maximal um einen<br />

T-Wert höheren Messwerten erreicht<br />

wird. Entsprechend verschiebt sich die<br />

Empfehlung für eine medikamentöse Therapie<br />

bei Vorliegen eines oder mehrerer<br />

dieser Risikofaktoren um maximal einen<br />

T-Wert nach oben. Zum Beispiel würde<br />

man einer 67-jährigen Frau mit einem der<br />

nachfolgenden Risiken bereits bei T-Werten<br />

zwischen –3,0 bis maximal –2,0 eine<br />

Therapie empfehlen, während die Empfehlung<br />

ohne Zusatzrisiko erst bei –3,0 gegeben<br />

wäre.Die Risiken,die hier einbezogen<br />

werden sollten, sind:<br />

• proximale Femurfraktur eines Elternteils,<br />

• periphere Fraktur nach Bagatelltrauma,<br />

• fortgesetzter Nikotinkonsum,<br />

• multiple Stürze,<br />

• Immobilität.<br />

Die in Bezug auf eine Fraktursenkung<br />

am besten belegten medikamentösen<br />

Therapieoptionen bei der postmenopausalen<br />

Frau sind:<br />

• die Bisphosphonate Alendronat,Risedronat,<br />

Ibandronat sowie Zoledronat,<br />

• Raloxifen als selektiver Östrogenrezeptor-Modulator<br />

(SERM),<br />

• Strontiumranelat,<br />

• Teriparatid/Parathormon als osteoanabole<br />

Substanzen.<br />

Für alle genannten Präparate ist eine<br />

Verminderung von Wirbelkörperfrakturen<br />

nach drei Jahren in ähnlichem Umfang<br />

nachgewiesen. Für Alendronat, Östrogene,<br />

Risedronat, Strontiumranelat,<br />

Teriparatid und Zoledronat ist auch eine<br />

Verminderung peripherer Frakturen<br />

nachgewiesen.<br />

Auch Östrogene vermindern das Frakturrisiko.<br />

Bei postmenopausalen Frauen,<br />

Anzeige Plus<br />

26


OSTEOPOROSE<br />

die primär wegen vasomotorischer Symptome<br />

mit Östrogenen therapiert werden,<br />

ist mit Ausnahme sehr niedrig dosierter<br />

Präparate in der Regel keine weitere spezifische<br />

Osteoporosetherapie erforderlich.<br />

Außerhalb der Indikation der vasomotorischen<br />

Symptome kann eine Kombinationstherapie<br />

mit Östrogenen und Gestagenen<br />

bei postmenopausalen Frauen mit<br />

hohem Frakturrisiko aufgrund des individuell<br />

unterschiedlichen, gesamt gesehenen<br />

jedoch ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses<br />

nur ausnahmsweise<br />

zur Frakturprävention empfohlen werden.<br />

Für den Mann sind zur Therapie der<br />

Osteoporose in Deutschland lediglich<br />

Alendronat 10 mg täglich, Risedronat<br />

35 mg wöchentlich, Aclasta und Teriparatid<br />

zugelassen.<br />

Es gibt derzeit keine Belege für eine<br />

präferentielle Fraktur senkende Wirkung<br />

der o.g. Substanzen bei bestimmten<br />

Patientenuntergruppen (z. B. Alter, Höhe<br />

des Knochenumbaus,Ausmaß der Osteoporose).<br />

Die einzelnen Präparate zeigen<br />

Unterschiede bezüglich der Art der Wirkung<br />

und der Pharmakokinetik. Sie sind<br />

auch unterschiedlich gut bezüglich der<br />

Wirkung auf verschiedene Frakturarten<br />

und der langfristigen Fraktursenkung bei<br />

kontinuierlicher oder diskontinuierlicher<br />

Einnahme belegt. Eine generelle oder bei<br />

bestimmten Patientenuntergruppen vorhandene<br />

Überlegenheit eines bestimmten<br />

Medikaments im Hinblick auf eine Fraktursenkung<br />

ist aber nicht belegt.<br />

Für die individuelle Auswahl der Medikamente<br />

sollten die möglichen Nebenund<br />

Zusatzwirkungen und die Einnahmemodalität<br />

sowie bei Verordnung zulasten<br />

der GKV die Wirtschaftlichkeit in<br />

die Überlegungen einbezogen werden.<br />

20<br />

1/2009<br />

Bisphosphonate<br />

Die Bisphosphonate sind die am häuigsten<br />

verordneten Antiresorptiva. Sie lagern<br />

sich am Knochen an und führen<br />

über eine Hemmung der Osteoklasten zu<br />

einer Verminderung der Knochenresorption<br />

und damit zur Frakturreduktion<br />

um 41–70% an der Wirbelsäule. Sie sind<br />

in der Regel gut verträglich und nebenwirkungsarm.<br />

Sie können aufgrund der<br />

sauren Struktur zu Reizungen des Ösophagus<br />

oder des Magens führen, insbesondere<br />

bei Fehleinnahme.<br />

Bei Gabe von oralen Bisphosphonaten<br />

sollte der Patient wiederholt auf die<br />

besonderen Einnahmemodalitäten (auf<br />

nüchternen Magen mit Leitungswasser,<br />

kein Mineralwasser! Keine anderen Medikamente<br />

gleichzeitig einnehmen, cave:<br />

Schilddrüsenmedikation! 30 Minuten<br />

nüchtern bleiben, nicht wieder hinlegen)<br />

hingewiesen werden, da die Resorptionsrate<br />

der Bisphosphonate sonst deutlich<br />

reduziert wird.<br />

Bei Unverträglichkeit der oralen Bisphosphonate<br />

kann die Umstellung auf intravenöse<br />

Gabe erfolgen (Ibandronat,<br />

Bonviva ® oder Zoledronat, Aclasta ® ).<br />

Kontraindikationen sind u.a.schwere Niereninsuizienz<br />

(GFR < 35 ml/h) oder schwere<br />

gastrointestinale/ösophageale Erkrankungen<br />

im letzten Jahr (orale Gabe), Hypokalzämien<br />

und die Unfähigkeit, 30 Minuten<br />

aufrecht zu sitzen oder zu stehen. Ein<br />

Vitamin-D-Mangel muss vor Therapiebeginn<br />

mit Bisphosphonaten ausgeglichen<br />

werden. Eine spezifische medikamentöse<br />

Therapie mit einem Bisphosphonat,<br />

Raloxifen, Strontiumranelat oder Teriparatid<br />

ist ab einem 10-Jahres-Frakturrisiko<br />

von über 40% indiziert.<br />

Raloxifen<br />

… hat östrogenagonistische und östrogenantagonistische<br />

Wirkungen in den<br />

verschiedenen Zielgeweben. In Bezug<br />

auf den Knochenstoffwechsel wirkt es<br />

ähnlich wie die Östrogene resorptionshemmend.<br />

Die fraktursenkende Wirkung<br />

beruht vermutlich überwiegend auf einer<br />

Verbesserung der Skelettarchitektur. Daten<br />

über eine periphere Frakturreduktion<br />

liegen nicht vor. Als positiver Zusatznutzen<br />

ist die Reduktion östrogenrezeptorpositiver<br />

Mammakarzinome um 76% zu<br />

nennen. Kontraindikationen sind u. a. ein<br />

erhöhtes thromboembolisches Risiko sowie<br />

eingeschränkte Leberfunktion und<br />

schwere Niereninsuffizienz.<br />

Strontiumranelat<br />

… besitzt eine hohe Affinität zum Knochengewebe<br />

und wird am Knochen angelagert.<br />

Der genaue Wirkmechanismus<br />

ist unzureichend geklärt. Die Frakturreduktion<br />

beträgt an der Wirbelsäule 41%<br />

über drei Jahre, extravertebral 16%. Kontraindikationen<br />

sind schwere Niereninsuffizienz,<br />

bei erhöhtem Risiko für thromboembolische<br />

Ereignisse sollte Strontiumranelat<br />

mit Vorsicht angewandt werden.<br />

Teriparatid<br />

Im Gegensatz zu den bisher erhältlichen<br />

Antiresorptiva steht mit Teriparatid,<br />

dem N-terminalen Aminosäurefragment<br />

des humanen Parathormons, erstmals<br />

eine osteoanabole Therapie mit nachgewiesenem<br />

fraktursenkenden Effekt zur<br />

Verfügung. Teriparatid/Parathormon stimuliert<br />

bei erhaltenem Remodelling die<br />

osteoblastäre Neubildung von Knochengewebe.<br />

Das bedeutet, dass nicht nur die<br />

weitere Resorption von Knochensubstanz<br />

gebremst wird,sondern tatsächlich neuer,<br />

physiologischer Knochen mit typischer<br />

Mikroarchitektur gebildet werden kann.<br />

Vor allem bei den schweren Osteoporosen<br />

mit mehreren vorbestehenden Frakturen<br />

scheint Teriparatid Vorteile gegenüber<br />

anderen derzeit zur Verfügung stehenden<br />

Therapieoptionen zu besitzen.<br />

Hier kann die Behandlung mit Teriparatid<br />

zu einer Frakturreduktion um bis zu 90%<br />

führen. Im Gegensatz zu den Antiresorptiva<br />

ist unter der Therapie mit Teriparatid<br />

zum ersten Mal auch der Zusammenhang<br />

zwischen der Zahl und Schwere vorbestehender<br />

Frakturen und dem weiteren Frakturrisiko<br />

aufgehoben.<br />

Die Therapie einer Osteoporose sollte<br />

mindestens drei bis fünf Jahre fortgesetzt<br />

werden. Kontrollen der Knochendichte<br />

sind nicht vor Ablauf von zwei<br />

Jahren erforderlich.<br />

Aus diesem Grund erscheint Teriparatid<br />

insbesondere bei schweren Verlaufsformen<br />

der manifesten Osteoporose indiziert<br />

sowie bei Patientinnen, die auf die<br />

antiresorptiven Therapieformen nicht<br />

adäquat angesprochen haben.<br />

Für Parathormon ist eine Reduktion der<br />

Rate an Wirbelkörperfrakturen für Patientinnen<br />

mit und ohne vorbestehende Frakturen<br />

nachgewiesen. In den vorliegenden<br />

Studien ließ sich eine Reduktion der extravertebralen<br />

Frakturrate nicht nachweisen.<br />

Teriparatid (Forsteo ® ) ist zugelassen für<br />

die Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen<br />

Frauen und bei Männern<br />

mit einem hohen Frakturrisiko sowie der<br />

mit einer systemischen Langzeit-Glukokortikoidtherapie<br />

assoziierten Osteoporose<br />

bei Frauen und Männern mit hohem<br />

Frakturrisiko für 24 Monate.Parathormon<br />

(Preotact ® ) ist zugelassen zur Behandlung<br />

der Osteoporose von Hochrisikopatientinnen<br />

in der Postmenopause,die ein hohes<br />

Frakturrisiko aufweisen, für 24 Monate.<br />

Kontraindikationen sind u. a. metabolische<br />

Knochenerkrankungen mit Ausnahme der<br />

primären Osteoporose, jede ungeklärte<br />

Erhöhung des Serumkalziumspiegels oder


der alkalischen Phosphatase, schwere Niereninsuffizienz<br />

oder eine vorausgegangene<br />

Strahlentherapie des Skeletts. Bei Gabe<br />

von Preotact ® sind regelmäßige Serumkalziumkontrollen<br />

notwendig.<br />

Außer den genannten Präparaten gibt<br />

es mehrere zusätzliche OsteoporoseTherapeutika,<br />

die zur Therapie der postmenopausalen<br />

Osteoporose zugelassen sind,<br />

deren Wirkung in Bezug auf eine Senkung<br />

von Wirbelkörperfrakturen aber mit einem<br />

niedrigeren Evidenzgrad belegt ist,<br />

als dies bei den o. g. Medikamenten der<br />

Fall ist.Zu diesen Präparaten zählen Alfacalcidol,<br />

Calcitonin, Etidronat, Fluoride<br />

und Nandrolon-Decanoat. Diese sollten<br />

nicht als Therapie der ersten Wahl dienen.<br />

Therapiedauer<br />

Von behebbaren, überwiegend monokausalen<br />

Ursachen einer sekundären<br />

Osteoporose abgesehen, ist die Osteoporose<br />

eine chronische Erkrankung. Die<br />

Therapiedauer sollte deshalb mindestens<br />

drei bis fünf Jahre betragen. Dies<br />

ist die minimale Zeitspanne, in der Aussagen<br />

zur fraktursenkenden Wirkung<br />

der Medikamente sicher getroffen werden<br />

können. Danach sollte der Patient<br />

erneut evaluiert werden. Die derzeitigen<br />

Behandlungskonzepte reichen von einer<br />

vorübergehenden Therapiepause bis hin<br />

zu einer Dauertherapie bei einem bleibend<br />

erhöhten Frakturrisiko.<br />

Verlaufskontrollen<br />

Patienten ohne medikamentöse Therapie,<br />

aber mit mäßig erhöhtem Risiko sollten<br />

bezüglich der Umsetzung der Basismaßnahmen,<br />

der Risikofaktoren und der<br />

zukünftigen Entwicklung des Frakturrisikos<br />

in Intervallen reevaluiert werden,<br />

die dem jeweiligen Risiko angemessen<br />

sind. Da über die Messfehlergrenze hinausgehende<br />

Abnahmen der Knochendichte<br />

vor Ablauf von zwei Jahren selten<br />

sind, werden Kontrolluntersuchungen<br />

der Knochendichte in der Regel nicht vor<br />

Ablauf von zwei Jahren empfohlen.<br />

Eine dokumentierte Größenabnahme<br />

seit der letzten Untersuchung von mehr<br />

als 2 cm oder akute Rückenschmerzen<br />

können Hinweise für neue Frakturen sein.<br />

In diesen Fällen wird eine radiologische<br />

Abklärung empfohlen. Bei Auffälligkeiten<br />

im Basislabor oder bei einem begründeten<br />

Verdacht auf Änderungen im Basislabor<br />

sollten entsprechende Laborkontrollen<br />

erfolgen.<br />

�����<br />

�������<br />

Selbst bei alten Narben aktiv!<br />

Rezeptfrei.<br />

Nach Einleitung einer spezifischen medikamentösen<br />

Therapie werden klinische<br />

Untersuchungen anfangs alle drei bis sechs<br />

Monate und später aller sechs bis zwölf<br />

Monate Abständen empfohlen. Ziele sind<br />

die Erfassung von Schmerzen, Funktionalität,<br />

Risikofaktoren, Umsetzung der<br />

Basismaßnahmen, Gewicht und Größe.<br />

OSTEOPOROSE<br />

Zur Abschätzung des medikamentösen<br />

Therapieerfolgs sind Knochendichtemessungen<br />

nur bedingt tauglich. Ein Nichtanstieg<br />

der Knochendichte unter einer antiresorptiven<br />

Medikation ist kein Hinweis<br />

für eine verminderte fraktursenkende<br />

Wirkung. Es gibt derzeit keine evaluierten<br />

Kriterien für ein medikamentöses Therapieversagen.<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Christopher Niedhart<br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie/Rheumatologie<br />

Schwerpunktzentrum Osteologie<br />

(DVO), Chirotherapie, Sportmedizin,<br />

physikalische Therapie<br />

Lieckerstraße 23, D-52525 Heinsberg<br />

cniedhart@gmx.de<br />

Erectus ® : die viskoelastische Lösung<br />

für „kratzige“ Knie<br />

In einer Anwendungsbeobachtung<br />

wurden 204 Patienten mit Gonarthrose<br />

einer Behandlung mit fünf Injektionen<br />

Erectus i.a. im Abstand von einer Woche<br />

unterzogen.<br />

Die Ergebnisse zeigen eine hochsignifikante<br />

Verbesserung des Ruhe- und Bewegungsschmerzes<br />

(VAS Mittelwert von<br />

5,47 auf 2,28 bzw. 4,68 auf 1,8). Weiters<br />

zeichnet die Therapie mit Erectus eine<br />

hohe Patientenzufriedenheit (80,9% sehr<br />

zufrieden oder zufrieden) und gute Verträglichkeit<br />

aus 1 .<br />

Im Rahmen einer Behandlung mit<br />

fünf Erectus ® -Injektionen werden 120 mg<br />

Hyaluronsäure verabreicht, das ist um<br />

20% mehr als bei den gängigen Präparaten.<br />

Durch die biofermentative Herstel-<br />

lung wird das allergene Risiko für Patienten<br />

minimiert. Erectus ® -Injektionslösung<br />

mit 1,2%iger Hyaluronsäure verfügt über<br />

ein mittleres Molekulargewicht von<br />

1.100 kDa.<br />

CSC verpflichtet sich zu einem zertifizierten<br />

Qualitätsmanagement nach ISO<br />

9001 und ISO 13485 (Herstellung von Medizinprodukten)<br />

und wird jährlich durch<br />

die benannte Stelle überwacht.<br />

FB<br />

Weitere Informationen:<br />

Mag. (FH) Monika Cochlar<br />

CSC Pharmaceuticals, Gewerbestrasse<br />

18-20, 2102 Bisamberg<br />

Tel.: +43/(0)22 62/606-241<br />

m.cochlar@csc-pharma.com<br />

1. J. Miner. Stoffwechs. 2007; 14 (1):32-35<br />

1/2009 21


STÜTZKRÜCKEN<br />

Eine Darstellung an Hand der Messung der Bodenreaktionskräfte<br />

Gehen mit einer oder mit zwei Stützkrücken –<br />

wo liegen die Unterschiede?<br />

Mag. Dr. Ingo Kobenz<br />

Die Wiedererlangung eines symmetrischen<br />

und ökonomischen Bewegungsablaufs<br />

beim Gehen ist eines der wesentlichen<br />

Ziele im postoperativen Rehabilitationsprozess<br />

nach Gelenksoperationen<br />

an den unteren Extremitäten.Die in dieser<br />

Phase eingesetzten Gehbehelfe (Gehbock,<br />

Achselstützkrücken, Unterarmstütkrükken<br />

oder Gehstock) erlauben dem Patienten<br />

eine Dosierung der Belastung<br />

der unteren Extremitäten bei größtmöglicher<br />

Mobilität. Der optimale Einsatz<br />

von Gehbehelfen in der Rehabilitationsphase,<br />

insbesondere von Stützkrücken,<br />

ist postoperativ die wesentliche Voraussetzung<br />

für einen späteren symmetrischen<br />

Bewegungsablauf beim Gehen ohne<br />

Krücken.<br />

Dabei ist postoperativ der kontrollierte<br />

Einsatz der jeweils optimalen Gehhilfen,<br />

der kontinuierliche Abbau der Unterstützung<br />

durch Gehbehelfe entsprechend dem<br />

Bewegungsfortschritt und der Übergang<br />

hin zur bewegungsökonomischen, symmetrischen<br />

Fortbewegung ohne zusätzliche<br />

Unterstützung wesentlich.<br />

Entscheidend für einen optimalen Rehabilitationsverlauf<br />

ist die phasenabhängige<br />

optimale Nutzung der adäquaten<br />

Gehhilfe, ebenso wie der sukzessive<br />

Wechsel von diversen Gehbehelfen mit<br />

erhöhtem Anspruch an die Koordinationsleistung<br />

während des Rehabilitationsprozesses.Dabei<br />

ist der Erhalt eines symmetrischen<br />

Bewegungsablaufes bei der<br />

Reduktion der unterstützenden Komponenten<br />

eines der obersten Ziele.<br />

Sowohl für den behandelnden Arzt<br />

und Therapeuten, als auch für Patienten<br />

22<br />

1/2009<br />

ist das Gehen ohne Stützkrücken nach<br />

Operationen das größte Therapieziel,<br />

bzw. es wird fälschlicherweise als großer<br />

Therapiefortschritt angesehen, wenn die<br />

Fortbewegung mit nur einer Stützkrücke<br />

möglich ist.<br />

Diese Arbeit zeigt die Problematik<br />

der postoperativen Versorgung von Patienten<br />

mit asymmetrischen Gehhilfen –<br />

speziell mit nur einer Stützkrücke – anhand<br />

der gemessenen Belastung der unteren<br />

Extremitäten. Das Therapieziel<br />

sollte in erster Linie die Bewegungs- und<br />

Belastungssymmetrie sein.<br />

Methode<br />

PatientInnen<br />

Für die statistische Analyse dieser Untersuchung<br />

wurden die Daten von 20 PatientInen<br />

(9 Männer, 11 Frauen) verwendet.<br />

Im Mittel wurden die Untersuchungen<br />

am 33. postoperativen Tag<br />

durchgeführt. Die Verteilung der orthopädischen<br />

Hauptdiagnosen beläuft sich<br />

im vorliegenden Kollektiv auf 9 Knietotalendoprothesen<br />

und 11 Hüfttotalendoprothesen.<br />

Die Auswahl der Patienten<br />

erfolgte randomisiert. Bedingung für die<br />

Teilnahme an der Untersuchung war die<br />

Nutzung von zwei Unterarmstützkrükken<br />

im Vier- oder Zwei-Punkte-Gang,<br />

wobei die Stützkrücken entweder in<br />

Normalhaltung oder bereits in umgedrehter<br />

Haltung (Einsatz der Krücken<br />

wie Gehstöcke) verwendet wurden.<br />

Um gültige Messungen der Bodenreaktionskräfte<br />

durchführen zu können,<br />

musste durch die fixe Position der Kraft-<br />

Fotostudio: Sissi Furgler<br />

messplatten (Abmessung der Platten<br />

500 x 500 mm,Abstand zischen den Platten<br />

120 mm), eine notwendige Schrittlänge<br />

von mindestens 45 cm vorausgesetzt<br />

werden.<br />

Die Auswahl der Patienten war unabhängig<br />

vom Alter (Mittelwert des Alters<br />

der untersuchten Patienten lag bei 64 Jahren).<br />

Erhebung der Daten<br />

Die Erhebung der Daten erfolgte<br />

während des routinemäßigen Therapieablaufes<br />

ohne Berücksichtigung der unmittelbar<br />

vorausgegangenen Therapieeinheit.<br />

Die Messung stellt die Erfassung der<br />

betreffenden Bodenreaktionskräfte dar.<br />

Die Gangstrecke betrug 12 Meter. Speziell<br />

wurden die beim Bodenkontakt auftretenden<br />

vertikalen Bodenreaktionskräfte<br />

(Fz) für die Analyse herangezogen.<br />

Ausgewählte Kraftspitzen wurden definiert<br />

und in der statistischen Analyse<br />

verarbeitet.<br />

Datenbearbeitung – ausgewählte<br />

Extremwerte<br />

Spezielle Punkte wurden aus dem Verlauf<br />

der vertikalen Bodenreaktionskraftkurve<br />

(Fz) selektiert und für die statistische<br />

Analyse herangezogen. Diese<br />

Werte wurden mit einem Analysepaket<br />

der Auswertsoftware BIO 2.2 durch die<br />

Bestimmung der Extremwerte ermittelt<br />

(Abb. 1).


Ausgewählte Extremwerte die zur statistischen Analyse herangezogen wurden<br />

Die einzelnen angeführten Extrema<br />

(Newton) wurden in Relation zur Körpergewichtskraft<br />

der betreffenden Patienten<br />

gestellt. Diese Werte werden in Prozenten<br />

der Körpergewichtskraft angegeben.<br />

Die statistische Analyse wurde mit<br />

dem Mann Whitney U Test (Nonparametic<br />

test for 2 independent samples) in<br />

SPSS 10.0 durchgeführt.<br />

Untersuchungsablauf<br />

Der Patient wird nach kurzer Einweisung<br />

in den Versuchsablauf und ohne<br />

Beschreibung der Arbeitshypothese ge-<br />

Abbildung 1<br />

1) FzMax1: Bezeichnet das erste Maximum im Verlauf von Fz ab Beginn der Messung (f(x)`=0) zur Zeit x<br />

2) FzMin1: Bezeichnet das Minimum zwischen FzMax1 und FzMax2 (f(x)`=0) zur Zeit y<br />

3) FzMax2: Bezeichnet das zweite Maximum vor dem Ende der Messung (f(x)`=0) zur Zeit z<br />

4) Start: Beginn der Messung<br />

5) End: Ende der Messung von Fz (Reihenfolge)<br />

Körpergewicht in Prozent<br />

Abbildung 2<br />

Mittelwerte der Belastungsdifferenzen<br />

zwischen den beiden Beinen bei den<br />

beiden Untersuchungsbedingungen<br />

1 Krücke<br />

13,95%<br />

5,62%<br />

2 Krücke<br />

Belastungsdifferenzen zwischen operiertem und<br />

nicht operiertem Bein unter Verwendung von ein<br />

und zwei Krücken (in Bezug auf das Körpergewicht<br />

in Prozent).<br />

beten, eine vorgegebene Gehstrecke<br />

über die im Boden integrierten Messplatten<br />

mehrmals abzugehen.Bei der ersten<br />

Messung absolvierte der Patient die<br />

Gangstrecke unter Verwendung beider<br />

Unterarmstützkrücken, entweder im<br />

Vier- oder Zwei-Punkte-Gang.<br />

Anschließend als zweiten Teil dieses<br />

Messzykluses verwendete der Patient<br />

eine Stützkrücke auf der kontralateralen<br />

Seite zur betroffenen unteren Extremität.Es<br />

wurde während der Untersuchung<br />

darauf geachtet, dass der Gangrhythmus<br />

über den gesamten Verlauf der Messstrecke<br />

nicht geändert wird.Vielfach waren<br />

mehrere Versuche notwendig, um<br />

eine gültige Messung zu erhalten.<br />

Im Anschluss daran wurde die aktuelle<br />

Gewichtskraft der Patienten mit den Bodenreaktionskraftmessplatten<br />

erhoben.<br />

Die Erhebung der Daten war nicht an<br />

die Verwendung eines bestimmten Schuhwerks<br />

gebunden, keine Messung wurde<br />

barfuß durchgeführt.<br />

Spezifische Beschreibung<br />

der Messung<br />

Als gültiger Versuch wurde die Messung<br />

der Bodenreaktionskräfte bezeichnet,<br />

wenn die gesamte Schuhsohle mit<br />

der Messplatte Kontakt hatte und der<br />

Gangrhythmus während des messrelevanten<br />

Doppelschrittes nicht verändert<br />

wurde. Messungen, die diese beschriebe-<br />

STÜTZKRÜCKEN<br />

nen Kriterien nicht oder nur teilweise erfüllten,<br />

wurden nicht in die statistische<br />

Analyse miteinbezogen.<br />

Die Messung der Bodenreaktionskräfte<br />

erfolgte mit einer Abtastrate von<br />

250 Hz. Die Messdauer betrug generell<br />

drei Sekunden, wodurch eine Erfassung<br />

aller Kräfte der Standbeinphase während<br />

der Doppelschrittanalyse bei allen<br />

Patienten garantiert war. Die Gewichtsmessung<br />

der Patienten auf den Kraftmessplatten<br />

dauerte sechs Sekunden und<br />

wurde mit der gleichen Abtastfrequenz<br />

durchgeführt. Die „Drift“ einer statischen<br />

Messung auf Piezokristalltechnologie<br />

wurde in diesem Zeitintervall bei<br />

den gemessenen Körpergewichtskräften<br />

(≤ 1000N) nicht beachtet.<br />

Abbildung 3<br />

Darstellung der Belastungsdifferenzen bei<br />

den beiden Gangarten in Boxplotform<br />

Belastungsdifferenz relativ zum Körpergewicht (%)<br />

Ergebnisse<br />

Belastungsdifferenz zwischen dem<br />

betroffenen (operierten) und nicht<br />

betroffenen (gesunden) Bein<br />

Bildet man jeweils den Mittelwert der<br />

Extrema der vertikalen Kraftkomponente<br />

(Fzmax 1+2 und Fz min) einer<br />

Seite und bildet die Differenz zwischen<br />

operiertem und nicht operiertem Bein,<br />

so lässt sich bei der Versuchsbedingung<br />

„Gehen mit einer Stützkrücke“ im Mittel<br />

eine Belastungsdifferenz von 13,95%<br />

des Körpergewichtes zwischen den beiden<br />

Beinen in Relation zum jeweiligen<br />

Körpergewicht des Patienten feststellen,<br />

d.h. die operierte Seite wird um ca. 14%<br />

der betreffenden Körpergewichtskraft<br />

geringer belastet als das gesunde Bein.<br />

Unter der Versuchsbedingung „Gehen<br />

im Vier-Punkte-Gang“, also mit zwei<br />

Stützkrücken, liegt der Mittelwert dieser<br />

Differenz bei 5,62% in Relation zum<br />

Körpergewicht des Patienten.<br />

N = 20 20<br />

mit einer Krücke mit zwei Krücken<br />

Gangart<br />

Darstellung der Belastungsdifferenzen bei den<br />

beiden Gangarten in Boxplotform.<br />

1/2009 23


STÜTZKRÜCKEN<br />

120.000%<br />

100.00%<br />

Belastung relativ zum Körpergewicht (%)<br />

24<br />

80.00%<br />

50.00%<br />

40.00%<br />

20.00%<br />

0.00%<br />

Nicht operierte<br />

Seite<br />

1/2009<br />

99,51%<br />

99,40%<br />

101,05%<br />

Operierte Seite Nicht operierte<br />

Seite<br />

Somit ergibt sich annähernd eine um<br />

60% geringere Belastungsdifferenz zwischen<br />

operiertem und nicht operiertem<br />

Bein unter Verwendung von zwei Stützkrücken<br />

im Vier-Punkte-Gang!<br />

Es zeigt sich ein hochsignifikanter Unterschied<br />

in der Messung zwischen dem<br />

operierten und dem nicht operierten<br />

Bein in Hinblick auf die Belastungsdifferenzen<br />

in der vertikalen Kraftrichtung<br />

Fz (p < 0,001).<br />

Nicht operiert<br />

85,86%<br />

76,32%<br />

85,94%<br />

Kraftspitzen<br />

93,81%<br />

82,21%<br />

85,36%<br />

Mit 1 Krücke Mit 2 Krücken<br />

Belastung relativ zum Körpergewicht<br />

Operierte Seite<br />

Darstellung der Belastung der nicht operierten unteren Extremität als Mittelwert der Kraftspitzen zum<br />

Körpergewicht (%). Es lässt sich erkennen, dass die Extremwerte der Belastung der operierten Seite<br />

bei beiden Untersuchungsbedingungen vergleichbar sind, die entsprechenden Werte der nicht operierten<br />

Seite bei dem Gang mit nur einer Krücke auffallend höher sind als bei dem Gang mit zwei Krücken<br />

Gangarten im Vergleich<br />

Unterschiedliche<br />

Belastungsspitzen<br />

Ein Merkmal der anzustrebenden Bewegungsökonomie<br />

im Gehen ist die Vermeidung<br />

von Belastungsspitzen. Dies<br />

bedeutet eine Reduktion und Optimierung<br />

der Bodenreaktionskräfte und dadurch<br />

eine Senkung der auf die Gelenke<br />

wirkenden Drehmomente beziehungsweise<br />

auf den gesamten Körper wirkenden<br />

Kräfte.<br />

operiert<br />

Operierte und nicht operierte Seite<br />

87,76%<br />

77,73%<br />

88,01%<br />

Abbildung 4<br />

Fz Max 1<br />

Fz Min 1<br />

Fz Max 2<br />

Abbildung 5<br />

Mit einer Krücke<br />

Mit zwei Krücken<br />

Mittelwerte der drei definierten Extremwerte bei den beiden unterschiedlichen Untersuchungsbedingungen,<br />

operierte und nicht operierte Seite im Vergleich.<br />

Die Bildung des Mittelwertes über die<br />

definierten Extrema in den einzelnen Situationen<br />

zeigt eine deutlich höhere Gesamtbelastung<br />

der nicht operierten Seite<br />

beim Gehen mit nur einer Stützkrücke.<br />

Die Belastung der betroffenen bzw. operierten<br />

Seite ist unter den beiden Versuchsbedingungen<br />

allerdings vergleichbar<br />

ähnlich.<br />

Ein Vergleich der nicht operierten Seite<br />

bei den beiden unterschiedlichen Bedingungen<br />

zeigt einen hoch signifikanten<br />

Unterschied.Während die nicht operierte<br />

Seite durch den Einsatz der kontralateralen<br />

Seite ebenso entlastet wird (der Median<br />

liegt bei 90,13% des Körpergewichtes),<br />

liegt der Median der Belastung der<br />

nicht operierten Seite beim Gehen mit nur<br />

einer Krücke bei 96,82%.Der Unterschied<br />

zwischen diesen beiden Werten ist hoch<br />

signifikant (p < 0,001). Der Median der<br />

Belastung der operierten Seite liegt bei<br />

84,50% beim Gehen mit zwei Krücken<br />

und bei 82,71% mit einer Stützkrücke.<br />

Diese Ergebnisse unterscheiden sich<br />

nicht signifikant von einander (p = 0,277)<br />

Diskussion<br />

Eine Literaturrecherche zeigte eine<br />

sehr kleine Anzahl an Arbeiten, die sich<br />

mit dem Gang mit Stützkrücken bei postoperativen<br />

Patienten beschäftigen. In einigen<br />

Arbeiten wird die muskuläre Aktivität<br />

von Kennmuskeln beim Gehen mit<br />

und ohne Gehhilfen untersucht. 1,2 Die Bewegungssymmetrie<br />

wurde dabei allerdings<br />

nicht gemessen.<br />

Häufig wird empfohlen, die Stützkrücken<br />

im Schnitt bis zu sechs Wochen<br />

nach der OP zu verwenden. Dabei sollten<br />

durch die Verwendung von Krücke<br />

in erster Linie Belastungsspitzen innerhalb<br />

dieser Zeit vermieden werden.<br />

Die Praxis zeigt eine hohe Anzahl an<br />

frühpostoperativ-orthopädischen Patienten,<br />

die allzu früh mit nur einer Stützkrücke<br />

versorgt werden, bzw. ihnen sogar<br />

der Verzicht auf beide Stützkrücken nahe<br />

gelegt wird.<br />

Der Belastungssymmetrie und der<br />

Symmetrie des Bewegungsablaufes des<br />

Ganges wird meines Erachtens in dieser<br />

Diskussion zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Bei der vertikalen Belastung der beiden<br />

unteren Extremitäten sind signifikante<br />

Belastungsunterschiede beim


Belastung relativ zum Körpergewicht (%)<br />

Belastung der nicht operierten Seite<br />

Die beiden Untersuchungensbedingungen Vergleich<br />

Mit einer Krücke<br />

Mit zwei Krücken<br />

Die beiden Gangarten<br />

Abbildung 6<br />

Darstellung der Belastung der nicht operierten unteren Extremität als Mittelwert der Kraftspitzen relativ<br />

zum Körpergewicht (%).<br />

Gang mit einer Stützkrücke im Vergleich<br />

zum Gang mit beiden Stützkrükken<br />

zu erkennen.<br />

Die dargestellte, wesentlich geringere<br />

Belastungsdifferenz zwischen den beiden<br />

Beinen beim Gang mit zwei Stützkrücken,<br />

spricht deutlich für den Einsatz<br />

von zwei Stützkrücken im Vier-Punkte-<br />

Gang.<br />

Der weitere sukzessive Abbau der Abstützkraft<br />

auf beiden Stützkrücken, vor<br />

allem auf der kontralateralen Seite, sollte<br />

postoperativ eines der weiteren Ziele des<br />

Belastung relativ zum Körpergewicht (%)<br />

Belastung der operierten Seite<br />

zuständigen Therapeuten oder des Orthopäden<br />

sein. Eine Möglichkeit dabei<br />

stellt der Einsatz einer Stützkrücke mit<br />

integriertem Messsystem dar, die eine<br />

Rückmeldung über den verwendeten<br />

Abstützdruck direkt und unmittelbar an<br />

den Patienten weitergibt. 3<br />

Zur Festlegung eines passenden Zeitpunktes<br />

für den Verzicht auf Gehhilfen<br />

sollte wesentlich stärker, wenn nicht sogar<br />

in erster Linie, die Beurteilung der<br />

Bewegungssymmetrie (Belastungssymmetrie)<br />

als entscheidender Faktor herangezogen<br />

werden.<br />

Die beiden Untersuchungensbedingungen im Vergleich<br />

Mit einer Krücke<br />

Mit zwei Krücken<br />

Die beiden Gangarten<br />

Abbildung 7<br />

Darstellung der Belastung der operierten unteren Extremität als Mittelwert der Kraftspitzen relativ<br />

zum Körpergewicht (%).<br />

STÜTZKRÜCKEN<br />

Literatur<br />

1) Laube W. in Biomechanik, Bewegungslehre, Leistungsphyiologie<br />

und Trainingslehre, Hüter-Becker A., Dölken M., Thiemer<br />

Verlag 2004, S. 286.<br />

2) Sonntag, D., Uhlenbrock D., Bardeleben A., Kading M., Hesse<br />

S.; Gait with and without crutches in patients with total hip arthroplasty;<br />

Int. J. Rehabil Res. 2000; Sep; 23 (3): 233-43.<br />

3) Kobenz I., Feichtinger K., Engelke K. The use of an instrumented<br />

crutch with an integrated feedback system, 13th ESMAC Kongress,<br />

Warschau, Polen, September 2004.<br />

Mag. Dr. Ingo Kobenz<br />

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Bonviva ® 3 mg Injektionslösung. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine Fertigspritze mit 3 ml Lösung enthält 3 mg Ibandronsäure (entsprechend 3,375 mg Mononatriumibandronat 1 H2O).Die Konzentration<br />

an Ibandronsäure in der Injektionslösung beträgt 1 mg pro ml. Anwendungsgebiete: Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko (siehe veröffentlichte Fachinformation Abschnitt<br />

5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften"). Eine Reduktion des Risikos vertebraler Frakturen wurde gezeigt, eine Wirksamkeit hinsichtlich Oberschenkelhalsfrakturen ist nicht ermittelt worden. Gegenanzeigen: -<br />

Hypokalzämie (siehe veröffentlichte Fachinformation Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). • Überempfindlichkeit gegen Ibandronsäure oder einen der sonstigen Bestandteile.<br />

Liste der sonstigen Bestandteile: Natriumchlorid, Eisessig, Natriumacetat 3 H2O, Wasser für Injektionszwecke. Inhaber der Zulassung: Roche Registration Limited, 6 Falcon Way, Shire Park, Welwyn Garden<br />

City, AL7 1TW, Vereinigtes Königreich. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Bisphosphonate, ATC-Code:<br />

M05B A06. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Informationen zu Schwangerschaft und Stillzeit<br />

und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

DUROLANE Intraartikuläre Injektion, Einmaldosispräparat. Enthält 20 mg/ml nicht-animalische stabilisierte Hyaluronsäure (NASHA) in gepufferter physiologischer Natriumchloridlösung mit pH-Wert 7. Es ist ein<br />

steriles, transparentes viscoelastisches Gel, das in einer 3-ml-Glasspritze geliefert wird. Anwendungsbereich: Symptomatische Behandlung von leichter bis mäßiger Osteoarthritis im Knie oder in der Hüfte. Gegenanzeigen:<br />

keine bekannt. Beachten Sie bitte die Warnhinweise auf dem Beipackzettel! Pharmazentralnummer Österreich: 3195748. Weitere Informationen: Smith & Nephew GmbH, Concorde Business Park C3,<br />

2320 Schwechat, Telefon: 01 / 707 91 02 Fax: 01 / 707 91 01, www.smith-nephew.com, www.durolane.com.<br />

Kelosoft – Narbensalbe. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 g Salbe enthält 500 mg Oleum Hyoscyami (Grünöl). Sonstige Bestandteile: 2 mg Methylparaben. Anwendungsgebiete: Kelosoft- Narbensalbe<br />

dient zur kosmetischen Behandlung von hypertrophen Narben, Narben nach Operationen, Verbrennungen, Unfällen und Hauttransplantationen. Ist die operative Korrektur einer Narbe vorgesehen, bewirkt die vorherige<br />

Anwendung von Kelosoft – Narbensalbe eine günstige Ausgangslage für den Eingriff. Kelosoft – Narbensalbe wird in der kosmetischen Chirurgie zur unmittelbaren Nachbehandlung von Narben eingesetzt um ein rascheres<br />

Erreichen der normalen Hautfarbe zu erwirken. Gegenanzeigen: Kelosoft - Narbensalbe darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, bei bekannter Überempfindlichkeit<br />

gegen Parabene (Paragruppenallergie), an frischen, offenen oder schlecht verheilten Wunden, an Schleimhäuten. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Dermatika, ATC-Code: D11AX.<br />

Liste der sonstigen Bestandteile: Destilliertes Wasser, Gebleichtes Wachs, Kollagen, Polyethylenglykol 400, Triglyceroldiisostearat (Lameform TGI), hydroxyliertes Lanolin, Parfüm, Methylparaben. Inhaber der Zulassung:<br />

Chemomedica, Medizintechnik und Arzneimittel Vertriebsges.m.b.H., Wipplingerstraße 19, 1013 Wien, e-mail: office@chemomedica.at. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Weitere<br />

Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen<br />

sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: Jänner 2009<br />

Noax uno ® 100 mg / 200mg Retardtabletten, Packungsgrössen: 10 und 30 Stück. Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 100 mg bzw. 200 mg Tramadol Hydrochlorid. Anwendungsgebiete: Behandlung von<br />

mittelstarken bis starken Schmerzen. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Tramadol oder einen der sonstigen Bestandteile. Akuter Vergiftung oder Überdosierung mit zentral wirkenden Beruhigungsmitteln<br />

(Alkohol, Schlafmittel, andere opioide Analgetika, usw.). Patienten, die gleichzeitig mit MAO Hemmern behandelt werden oder mit MAO Hemmern während der letzten 2 Wochen behandelt wurden. Bei gleichzeitiger<br />

Behandlung mit Linezolid. Bei schwerer Leberinsuffizienz oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin Clearance < 10 ml/min). Bei Epilepsie, die nicht ausreichend durch eine Behandlung kontrolliert wird. Tramadol<br />

darf nicht verabreicht werden während der Stillzeit, wenn eine länger dauernder Behandlung, zum Beispiel mehr als 2 bis 3 Tage erforderlich ist. Hilfsstoffe: Poly(vinylacetat); Povidon; Natriumdodecylsulfat, Siliciumdioxid<br />

(Kollidon SR), Xanthangummi, Pflanzenöle hydriert (Baumwollsamenöl), Magnesiumstearat, Siliciumdioxid, Hydroxypropyldistärkephosphat (E 1442) (Contramid). Zulassungsinhaber: CSC Pharmaceuticals<br />

Handels GmbH, Heiligenstädter Straße 395b, 1190 Wien. SG, Abgabe auf Rezept, NR, apothekenpflichtig, ATC-Code: N02AX. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Gewöhnungseffekten und zu den<br />

besonderen Warnhinweisen zur sicheren Anwendung sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

Remasan ® Blisterpackung zu 30 Globuli, Zusammensetzung: 1 Globulus zu 200 mg enthält: Arnica montana C12, C30 und C200 sowie 200 mg Saccharose. Anwendungsgebiete: Akute Verletzungen aller Art,<br />

Prellungen, Wunden, Blutungen, Sportverletzungen. Schmerzzustände oder Befindlichkeitsstörungen nach Verletzungen. Vor und nach operativen Eingriffen. Die Anwendung dieses homöopathischen Arzneimittels in<br />

den genannten Anwendungsgebieten beruht ausschließlich auf homöopathischer Erfahrung. Bei schweren Formen dieser Erkrankungen darf die homöopathische Therapie eine klinisch belegte wirksame Behandlung<br />

nicht ersetzen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Die Informationen bez. Warnhinweisen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten<br />

Fachinformation zu entnehmen. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. ATC-Code: V03AX, Zulassungsinhaber: Remedia Homöopathie, Mag.pharm. Robert Müntz GesmbH, 7000 Eisenstadt, Stand der<br />

Information: Juli 2009<br />

Xarelto ® 10 mg Filmtabletten<br />

Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 10 mg Rivaroxaban. Liste der sonstigen Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat,<br />

Macrogol (3350), Titanoxid (E171), Eisen(III)oxid (E172). Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere antithrombotische Mittel, ATC-Code: B01AX06. Anwendungsgebiete: Zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) b. erwachsenen Patienten<br />

nach elektiven Hüft- oder Kniegelenksersatzoperationen. Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegen Rivaroxaban oder einen d. sonst. Bestandteile, klinisch relevante akute Blutungen, Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie u. einem<br />

klinisch relevanten Blutungsrisiko verbunden sind, Schwangerschaft u. Stillzeit. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise: Die Anwendung von Rivaroxaban wird nicht empfohlen bei Patienten: - die gleichzeitig eine systemische Behandlung<br />

mit starken CYP3A4 u. P-gp Inhibitoren, z. B. Azol-Antimykotika (wie Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol u. Posaconazol) oder HIV-Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir) erhalten, - mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance<br />

< 15 ml/min), und, da keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen, bei Patienten: - unter 18 Jahren, - die sich einer Operation nach einer Hüftfraktur unterziehen. Die folgenden Patientengruppen weisen ein erhöhtes Blutungsrisiko auf<br />

u. müssen daher von Beginn der Behandlung an sorgfältig beobachtet werden: Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 15 - 29 ml/min), Patienten mit einer mittelschweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-<br />

Clearance 30 - 49 ml/min), die gleichzeitig andere Arzneimittel erhalten, die zu erhöhten Rivaroxaban Plasmaspiegeln führen können, zirrhotische Patienten mit einer mittelschweren Leberfunktionsstörung (Child Pugh B), falls diese nicht in<br />

Verbindung mit einer Koagulopathie auftritt; Patienten, die gleichzeitig auf die Gerinnung wirkende Arzneimittel (wie nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR), Acetylsalicylsäure, Thrombozytenaggregationshemmer, andere Antikoagulanzien)<br />

oder den moderaten CYP3A4 u. P-gp Hemmer Fluconazol erhalten, Patienten mit angeborenen oder erworbenen Blutgerinnungsstörungen, nicht eingestellter, schwerer arterieller Hypertonie, aktiven ulzerativen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts,<br />

kürzlich aufgetretenen Ulcera im Gastrointestinaltrakt, vaskulärer Retinopathie, kürzlich erlittenen intrakraniellen oder intrazerebralen Blutungen, intraspinalen oder intrazerebralen Gefäßanomalien, kürzlich durchgeführten Operationen<br />

am Gehirn, Rückenmark oder Auge. Starke CYP3A4 Induktoren (z. B. Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Johanniskraut) können zu einer verringerten Plasmakonzentration von Rivaroxaban führen u. somit seine Wirksamkeit<br />

verringern u. sind bei gleichzeitiger Einnahme mit Rivaroxaban mit Vorsicht anzuwenden. Besondere Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von neuraxialer Anästhesie (Spinal/Epiduralanästhesie) oder Spinal/Epiduralpunktion. Xarelto enthält<br />

Lactose. Nebenwirkungen: Häufi g: Anstieg der GGT, Transaminasenanstieg (einschl. erhöhte ALT u. AST), Anämie (einschl. entspr. Laborparameter), Übelkeit, postoperative Blutungen (einschl. postoperativer Anämie u. Wundblutungen).<br />

Gelegentlich: Anstieg von Lipase, Amylase, Bilirubin im Blut, LDH u. alkalischer Phosphatase, Tachykardie, Thrombozytose (einschl. erhöhter Thrombozytenzahl), Synkope (einschl. Bewusstlosigkeit), Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung,<br />

Durchfall, abdominale u. gastrointestinale Schmerzen (einschl. Oberbauchschmerzen, Magenbeschwerden), Dyspepsie (einschl. epigastrische Beschwerden), trockener Mund, Erbrechen, Einschränkung der Nierenfunktion (einschl. Kreatinin- u.<br />

Harnstoff-Anstieg im Blut), Pruritus (einschl. seltener Fälle von generalisiertem Pruritus), Hautrötung, Urtikaria (einschl. seltener Fälle von generalisierter Urtikaria), Bluterguss, Schmerzen in den Extremitäten, Wundsekretion, Blutungen (einschl.<br />

Hämatomen u. seltenen Fällen von Muskelblutungen), gastrointestinale Blutungen (einschl. Zahnfl eisch- u. Rektalblutungen, Bluterbrechen), Hämaturie (einschl. Blut im Urin),<br />

Blutungen im Genitaltrakt (einschl. Menorrhagie), Hypotension (einschl. Blutdruckabfall, behandlungsbedingter Hypotension), Nasenbluten, lokale Ödeme, periphere Ödeme, Unwohlsein<br />

(einschl. Müdigkeit, Asthenie), Fieber. Selten: Anstieg von konjugiertem Bilirubin (mit oder ohne gleichzeitigem ALT Anstieg), allergische Dermatitis, Leberfunktionsstörung.<br />

Häufi gkeit nicht bekannt: Blutungen in ein kritisches Organ (z. B. Gehirn), Blutungen der Nebenniere, Blutungen der Bindehaut, Hämoptysis, Überempfi ndlichkeitsreaktionen, Gelbsucht.<br />

Inhaber der Zulassung: Bayer HealthCare AG, 51368 Leverkusen, Deutschland. Verschreibungs-/Apothekenpfl icht: Rezeptpfl ichtig (NR), apothekenpfl ichtig. Weitere<br />

Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft<br />

und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. Stand der Information: September 2008.<br />

1. Eriksson BI, Borris LC, Friedman RJ, et al. Rivaroxaban versus enoxaparin for thromboprophylaxis after hip arthroplasty. N Engl J Med. 2008; 358: 2765-2775. 2. Lassen MR,<br />

Ageno W, Borris LC, et al. Rivaroxaban – an oral, direct Factor Xa inhibitor – for the prevention of venous thrombolism after total knee arthroplasty. N Engl J Med. 2008; 358:<br />

2776-2785. 3. Kakkar AK, Brenner B, Dahl, OE, et al. Extended duration rivaroxaban versus short-term enoxaparin for the prevention of venous thromboembolism after total<br />

hip arthroplasty: a double-blind, randomised controlled trial. Lancet. 2008; 372: 29-37. 4. http://www.theheart.org/article/878097.do<br />

0209-24-AT 17.02.09<br />

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