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Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 24.11.2010 in der ...

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Wir werden weiter an den Fragen <strong>der</strong> Steuern arbeiten. Wir brauchen e<strong>in</strong>e bessere Ausstattung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den. Dafür werden wir Lösungen vorschlagen. Das ist e<strong>in</strong> drängendes Problem.<br />

(Thomas Oppermann [SPD]: Aber wann denn? Da wäre doch heute <strong>der</strong> richtige Tag dafür!)<br />

Es ist schon wirklich abenteuerlich,<br />

(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> SPD)<br />

dass Sie, die Sie d<strong>am</strong>als durch Steuerreformen den Kommunen Gewerbesteuern en masse gestohlen<br />

haben, uns jetzt hier sagen, Sie wüssten, wie man e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzreform macht. Das ist doch<br />

wirklich abenteuerlich.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP –Thomas Oppermann [SPD]: Sie weiß gar nicht,<br />

wo<strong>von</strong> sie redet! –Petra <strong>Merkel</strong> [Berl<strong>in</strong>] [SPD]: Das ist doch unglaublich!)<br />

Wir werden Vorschläge zur Steuervere<strong>in</strong>fachung machen.<br />

(Thomas Oppermann [SPD]: Wo s<strong>in</strong>d die denn?)<br />

Diese werden <strong>am</strong> 1. Januar 2012 <strong>in</strong> Kraft treten. Die Beratungen dazu laufen. Wir können viel im<br />

deutschen Steuerrecht vere<strong>in</strong>fachen. E<strong>in</strong> erstes Paket werden wir vorschlagen. Es wäre schön, wenn<br />

vielleicht auch Ihre Län<strong>der</strong> die Bereitschaft zeigen würden, sich an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung zu beteiligen.<br />

(Thomas Oppermann [SPD]: Fragen Sie erst e<strong>in</strong>mal Ihre eigenen Län<strong>der</strong>!)<br />

Denn unser Spielraum könnte viel größer se<strong>in</strong>, wenn das nicht nur als Aufgabe des Bundes gesehen<br />

würde, son<strong>der</strong>n wenn sich auch alle Län<strong>der</strong> dafür mitverantwortlich fühlen würden.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Wir haben e<strong>in</strong>e ganz klare Priorität. Wir sagen: Haushaltskonsolidierung kommt zuerst. Aber<br />

deshalb haben wir das Thema „e<strong>in</strong>faches, gerechtes und niedriges Steuersystem“<br />

(Lachen <strong>der</strong> Abg. Petra <strong>Merkel</strong> [Berl<strong>in</strong>] [SPD])<br />

gerade für kle<strong>in</strong>e und mittlere E<strong>in</strong>kommen nicht vergessen.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Wenn die Haushalte konsolidiert s<strong>in</strong>d, wenn wir Spielräume haben, machen wir das. Aber wir können<br />

heute nicht sagen, wann genau. Deshalb werden wir diese D<strong>in</strong>ge Schritt für Schritt abarbeiten.<br />

(Thomas Oppermann [SPD]: Schritt für Schritt seitwärts!)<br />

Deutschland ist e<strong>in</strong> Beispiel für das, was wir uns unter Stabilitätskultur vorstellen. Nach unserer<br />

festen Überzeugung ist jetzt auch e<strong>in</strong>e Ausstiegsstrategie aus den Konjunkturmaßnahmen, die wir <strong>in</strong><br />

großem Umfang gemacht haben, notwendig. Es zeigt sich, dass Deutschland diesen Schritt gehen<br />

muss, auch und gerade im Blick auf Europa. Denn wir haben <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>e Situation, die deutlich<br />

zeigt, dass Stabilitätskultur überall gelebt werden muss. Wir haben schwierige Monate h<strong>in</strong>ter uns.<br />

Herr Ste<strong>in</strong>meier, das, was Sie dazu gesagt haben, kann mich wirklich nicht zufriedenstellen.<br />

(Johannes Kahrs [SPD]: Aber er hat recht!)<br />

In Europa ist man heute noch entsetzt, dass 2004 <strong>der</strong> Stabilitätspakt aufgeweicht wurde, und zwar auf<br />

Vorschlag <strong>der</strong> Bundesregierung unter Bundeskanzler Schrö<strong>der</strong>. <strong>Rede</strong>n Sie e<strong>in</strong>mal mit dem<br />

Präsidenten <strong>der</strong> EZB!<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Dann haben Sie die politische Entscheidung getroffen, dass Griechenland <strong>in</strong> den Euro-Raum soll.<br />

(Carsten Schnei<strong>der</strong> [Erfurt] [SPD]: Waren Sie denn dagegen?)<br />

Es hat sich gezeigt, dass das e<strong>in</strong>e eher komplizierte Entscheidung war. Als es im Frühjahr dieses<br />

Jahres darum g<strong>in</strong>g, dass Verantwortung gezeigt werden muss, haben Sie sich unter fadensche<strong>in</strong>igen<br />

Begründungen enthalten; Sie haben sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zentralen Stunde Europas zweimal enthalten.<br />

Darüber wird die Geschichte richten; sie wird zeigen, was man da<strong>von</strong> zu halten hat.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Wir haben im Frühjahr dieses Jahres <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union e<strong>in</strong>en Euro-Rettungsschirm<br />

gespannt. Dass Irland jetzt e<strong>in</strong>en Antrag stellt, Teil dieses Schirms zu werden, ist genau die<br />

Verhaltensweise, für die wir vorgesorgt haben. Wir haben gesagt: Die Stabilität des Euro als Ganzes<br />

muss gesichert se<strong>in</strong>. Deshalb werden wir –das haben die F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister gesagt –den Antrag Irlands

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