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Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 24.11.2010 in der ...

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dem man ke<strong>in</strong> Risiko e<strong>in</strong>gehen muss? Wir haben uns entschieden. Ich bitte Sie darum: Unterstützen<br />

Sie uns dabei.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Hier geht es um die Frage des Primats <strong>der</strong> Politik, hier geht es um die Frage <strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong><br />

Märkte, und hier geht es um e<strong>in</strong>e klassische Frage <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Genau so ist es.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP –Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> SPD –Jürgen Tritt<strong>in</strong><br />

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Was für e<strong>in</strong>e Begeisterung bei <strong>der</strong> FDP! –Thomas<br />

Oppermann [SPD]: Na ja! Ich f<strong>in</strong>de, die FDP klatscht eher verhalten!)<br />

Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, das alles spielt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt ab, <strong>in</strong> <strong>der</strong>, wie ich es oft gesagt<br />

habe, die Karten nach dieser Krise neu gemischt s<strong>in</strong>d. Zwei <strong>Dr</strong>ittel des Wachstums <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

kommen aus Ch<strong>in</strong>a, aus Schwellenlän<strong>der</strong>n und Entwicklungslän<strong>der</strong>n, nur e<strong>in</strong> <strong>Dr</strong>ittel kommt aus den<br />

klassischen Industrielän<strong>der</strong>n.<br />

(Jürgen Tritt<strong>in</strong> [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Mit zwei <strong>Dr</strong>itteln haben Sie also nichts zu<br />

tun?)<br />

–Ja, so ist es, Herr Tritt<strong>in</strong>.<br />

(Jürgen Tritt<strong>in</strong> [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Okay! Das wollen wir nur mal festhalten!)<br />

–Ja. –Herr Tritt<strong>in</strong> hat <strong>der</strong> deutschen Öffentlichkeit gerade mitgeteilt, dass wir, da zwei <strong>Dr</strong>ittel des<br />

Wachstums <strong>in</strong> Schwellenlän<strong>der</strong>n und Entwicklungslän<strong>der</strong>n stattgefunden haben, mit zwei <strong>Dr</strong>itteln<br />

nichts zu tun hatten. Das ist richtig, weil wir noch ke<strong>in</strong> Schwellenland und ke<strong>in</strong> Entwicklungsland s<strong>in</strong>d.<br />

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Dafür ist die christlich-liberale Koalition <strong>der</strong> Garant: Mit uns wird Deutschland auch ke<strong>in</strong><br />

Entwicklungsland. Bei Ihnen b<strong>in</strong> ich mir nicht ganz so sicher, me<strong>in</strong>e D<strong>am</strong>en und Herren.<br />

(Heiterkeit und Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Als wir beim G-20-Treffen <strong>in</strong> Südkorea gewesen s<strong>in</strong>d, haben wir festgestellt, mit welcher Dyn<strong>am</strong>ik<br />

die Län<strong>der</strong> Asiens an ihrer Zukunft arbeiten, <strong>in</strong> die sie optimistisch blicken. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>novationsfreudig<br />

und bildungshungrig. Genau daraus ergibt sich <strong>der</strong> Auftrag <strong>der</strong> christlich-liberalen Koalition. Wir haben<br />

e<strong>in</strong> starkes Deutschland. Unser Auftrag heißt: Wir wollen, dass Deutschland stark bleibt. Das ist <strong>der</strong><br />

Auftrag unserer Koalition.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Genau das werden wir <strong>in</strong> dieser Legislaturperiode machen; dafür haben wir unseren Auftrag<br />

bekommen. Wir werden 2013 Rechenschaft darüber ablegen, was wir auf diesem Weg geschafft<br />

haben.<br />

Wir s<strong>in</strong>d erstens für e<strong>in</strong>e starke Wirtschaft, zweitens für e<strong>in</strong>en starken Staat und drittens für e<strong>in</strong><br />

starkes Geme<strong>in</strong>wesen. Das s<strong>in</strong>d die Pfeiler unserer Politik.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU sowie bei Abgeordneten <strong>der</strong> FDP –Petra <strong>Merkel</strong> [Berl<strong>in</strong>] [SPD]:<br />

Genau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge!)<br />

Ja – darüber haben wir <strong>in</strong> diesem Herbst viele Debatten geführt –, wir haben kontroverse<br />

Entscheidungen gefällt. Aber wir s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass wir d<strong>am</strong>it die Weichen <strong>in</strong> die richtige<br />

Richtung gestellt haben.<br />

Ja, wir müssen noch weiter Überzeugungsarbeit für das leisten, was wir tun, weil es natürlich<br />

kontrovers diskutiert wird und weil es darüber auch Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen gibt. Wir werden zu den<br />

Menschen gehen und sie da<strong>von</strong> überzeugen, dass das, was wir tun, richtig ist.<br />

Ja, wir s<strong>in</strong>d bereit, auch ganz neue Wege zu gehen, bei denen man nicht genau weiß, was das<br />

Ergebnis ist. Wir s<strong>in</strong>d aber überzeugt: Wer ke<strong>in</strong>e neuen Wege geht, wird <strong>in</strong> die Vergangenheit gehen,<br />

und Deutschland wird zurückfallen. Genau das wollen wir nicht.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP –Thomas Oppermann [SPD]: Bisher war es doch so!)<br />

Wir wollen e<strong>in</strong> Land se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem sich Leistung und Arbeit lohnen,<br />

(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Siehe M<strong>in</strong>destlohn!)<br />

d<strong>am</strong>it wir die Kraft für die Solidarität <strong>in</strong> unserer Gesellschaft haben. Genau das ist immer das<br />

Wechselspiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft.

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