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Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 24.11.2010 in der ...

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ankommt, können wir euch gar nicht garantieren, dass wir das verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n können. –Ich f<strong>in</strong>de, das<br />

müsste er viel lauter sagen.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP –Alexan<strong>der</strong> Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n doch die Entscheidung! Sie blockieren das doch! Sie schicken die Wasserwerfer!)<br />

Um es noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Variante zu sagen, weil Sie vielleicht me<strong>in</strong>en, das sei zu<br />

holzschnittartig und zu grobschlächtig, zitiere ich Ihnen, was gestern im Feuilleton <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Süddeutschen Zeitung Interessantes geschrieben wurde:<br />

Die Ökologie ist das größte System <strong>der</strong> Welt; Technik, Kultur o<strong>der</strong> Ökonomie s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong><br />

Teilgebiete. Es ist richtig, dass die Fragen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit alle an<strong>der</strong>en Themen dom<strong>in</strong>ieren.<br />

Wenn wir ihrem grundsätzlichen Bedenkentum aber alle Kräfte <strong>der</strong> Euphorie opfern, werden wir<br />

kaum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, die Probleme <strong>der</strong> Zukunft zu lösen. Nicht e<strong>in</strong>mal die, die wir selbst im<br />

Glauben an die Zukunft verursacht haben.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Variante, mit <strong>der</strong> auf das h<strong>in</strong>gewiesen wird, was Sie gerade zerstören.<br />

Wir wollen nachhaltige Politik; <strong>der</strong> Bundestag wird hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Enquete-Kommission über<br />

nachhaltiges Wachstum diskutieren. Wir zerstören aber die Fähigkeit zur Zukunft, wenn wir den<br />

Bedenkenträgern folgen.<br />

(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat sie vorgeschlagen? –Jürgen Tritt<strong>in</strong><br />

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat die Kommission denn vorgeschlagen, Frau<br />

<strong>Bundeskanzler<strong>in</strong></strong>?)<br />

–Ich gebe Ihnen ja nur gute H<strong>in</strong>weise. Guten H<strong>in</strong>weisen <strong>von</strong> Ihnen schließen wir uns immer an; aber<br />

die gibt es lei<strong>der</strong> nur sehr selten.<br />

(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir warten ja darauf!)<br />

–Nun bleiben Sie e<strong>in</strong>mal ruhig. Beherzigen Sie doch e<strong>in</strong>mal, dass Sie die Probleme <strong>der</strong> Zukunft nicht<br />

lösen werden, noch nicht e<strong>in</strong>mal die, die Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit verursacht haben. Das ist doch <strong>der</strong><br />

Punkt: Sie drücken sich angeblich im Geiste <strong>der</strong> Nachhaltigkeit vor <strong>der</strong> Verantwortung.<br />

(Petra <strong>Merkel</strong> [Berl<strong>in</strong>] [SPD]: Das trifft überhaupt nicht zu! –Thomas Oppermann [SPD]:<br />

Lösen Sie erst e<strong>in</strong>mal die Probleme <strong>der</strong> Gegenwart!)<br />

Sie s<strong>in</strong>d gegen die Erkundung <strong>von</strong> Gorleben und beklagen, dass es ke<strong>in</strong> Endlager gibt. Das ist<br />

diese Zweideutigkeit, das s<strong>in</strong>d Schäden aus <strong>der</strong> Vergangenheit, die bereits angerichtet s<strong>in</strong>d. Darauf<br />

müssen Sie e<strong>in</strong>e Antwort geben. Das haben Sie nicht getan.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP –Alexan<strong>der</strong> Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:<br />

Welcher Atomkonzern hat Ihnen das aufgeschrieben? –Jürgen Tritt<strong>in</strong> [BÜNDNIS 90/ DIE<br />

GRÜNEN]: Also Erhalt <strong>der</strong> Schöpfung durch Salzkavernen!)<br />

Das ist bei Ihnen Thema für Thema gleich.<br />

Sie sprechen über nachhaltiges Wirtschaften. Dabei können Sie doch nicht die Augen davor<br />

verschließen, dass im Jahre 1950 sechs Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer für e<strong>in</strong>en Rentner<br />

gearbeitet haben und er zehn Jahre lang Rente bekommen hat. Heute arbeiten drei Arbeitnehmer für<br />

e<strong>in</strong>en Rentner, und er bekommt 18 Jahre lang Rente. Im Jahre 2030, also <strong>in</strong> 20 Jahren, werden zwei<br />

Menschen für e<strong>in</strong>en Rentner die Rente erarbeiten müssen, und er bekommt sie über 20 Jahre lang.<br />

Wenn man dann sagt, wie die SPD es tut, jetzt setze man die schrittweise E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Rente mit<br />

67 erst e<strong>in</strong>mal fünf Jahre aus, dann mutet man den zukünftigen Generationen etwas zu, was wir nicht<br />

wollen; denn wir wollen Generationengerechtigkeit. Sie stecken den Kopf <strong>in</strong> den Sand, Sie stellen sich<br />

den Realitäten nicht, Sie reden drum herum. So kommen wir nicht voran.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)<br />

Genauso ist es beim Thema Gesundheit. Herr Ste<strong>in</strong>meier, ich weiß, dass Sie es eigentlich wissen.<br />

Sie wissen nur nicht, wie Sie das bei sich rüberbr<strong>in</strong>gen können. Die Gesundheitskosten werden<br />

steigen, weil die mediz<strong>in</strong>ischen Möglichkeiten größer s<strong>in</strong>d, weil wir heute D<strong>in</strong>ge tun können, an die<br />

man früher überhaupt nicht gedacht hat, und weil unsere Bevölkerung gleichzeitig älter wird.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> <strong>der</strong> SPD: Solidarisierung à la Rösler!)<br />

Deshalb ist es doch ganz logisch, dass man die ausschließliche Kopplung an die Arbeitskosten nicht<br />

aufrechterhalten kann.<br />

(Thomas Oppermann [SPD]: Aber die Kopplung an die Arbeitnehmere<strong>in</strong>kommen!)

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