STZ No. 7-1 - StadtZeit Kassel

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„Diese spezielle und gute Atmosphäre“ ist das am häufigsten auftauchende Attribut, spricht man über die Fabrik Chasalla, in dem Büros, Ateliers, Praxen, Vereins-, Sport- und Proberäumen und eine gastronomischer Einrichtung beheimatet sind. Vielfalt und Offenheit machen diesen Ort zu einem ganz speziellen. Die jüngst verputzte Straßenfassade lädt durch einen runden Torbogen, eingelassen in das Vorderhaus, in den Innenhof ein. Großflächige Firmenhinweistafeln geben dem Suchenden 24 Ehemalige Fabrik in neuer Blüte Chasalla heute: Ein Ort der Begegnung und Vielfalt Von Miriam Claus T’AI CHI QI GONG ZAPCHEN Gruppen - Einzelarbeit Hausbesuche - Seminare Marlies Winkler HP Psych Heilpraxis Friedrich-Ebert-Str. 159 Kontakt 05 61-97 97 891 www.zapchen-kassel.de Hinweis zu den zahlreichen Standorten in verschiedenen Bereichen und über vier Etagen hinweg. Der erste Blick geht über den mittelgroßen gepflasterten Hof und trifft rechter Hand auf die neu verfugte, aber noch sich im Originalzustand befindende Backsteinmauer des Haupttraktes und den Eingang zum Treppenhaus. Direkt geradeaus, im Seitenflügel, liegt das kurdische Restaurant „Arkada “. Seit nunmehr 21 Jahren ist das „Arkada “ inklusive des damit verbundenen „Künstler und Studenten e.V.“ mit etwa 500 Mitgliedern nicht nur ein Ort für das leibliche Wohl, sondern auch eine Stätte im Namen der Völkerverständigung, so Betreiber Serwan Kan iray. Die nicht nur aus Kassel kommende Stammkundschaft schätze die herzliche Gesellschaft, die deutlich über der Notwendigkeit hinausgehe, Geld zu verdienen. „Es ist so ein Hinterhaus mit einem schönen, großen Hof, wie man es meist aus Berlin kennt“, schwärmt der Inhaber. „Im Sommer stellen wir die Stühle raus und unsere Kinder können hier gemeinsam spielen.“ Kaum vorstellbar, hört man die Schilderungen vom damaliegen dunklen Hof, der Ratten und Mäuse beheimatete und Besucher durchaus abschrecken konnte. Koexistenz unterschiedlicher Interessen Freundschaftliche Beziehungen und viele Querverbindungen herrschen zwischen den Parteien im Haus. 1989 waren die ansässigen Musiker noch im 4. Stock untergebracht. Sie schlossen sich zu dem Interessenverein Miss United zusammen, der nach wie vor Bestand hat. Dann war da noch die „Bazille“. 2007 musste das autonome Zentrum nach ca. zwanzig Jahren eine andere Bleibe suchen; das überaus trinkfreudige Party- und Konzertpublikum ließ sich nicht mehr mit den Besuchern der Wochenendseminaren vereinbaren. Im Seitenflügel wurde eine Moschee der pakistanischen Gemeinde der Ahmadiyya-Muslime gegründet. Inzwischen wird der Raum von einem Schulungszentrum gehalten. Mit am längsten sind die Stadtplaner „Arbeitsgemeinschaft Stadt“ zugegen. Heute wird ein großer Bereich der Büros in der Fabrik Chasalla von Architekten und Raumgestaltern genutzt. Abseits dieser bunten Geschäftigkeit ist an der Hinterseite des gründerzeitlichen Baus mit dem runden Turm noch ein weiterer Bereich des Hauses mit Lastenaufzug hinter einem Parkplatz zu entdecken. Vom lockeren und multikulturellen Klima und der interessanten Mischung von Menschen und Nutzungen profitieren alle, nicht zuletzt das „Arkada “. Mieterfreundliches Konzept macht sich bezahlt Seinerzeit von Hilde Treibenreif mit der Vision von einem sich selbst tragenden Seminarhaus mühsam aufgewertet, führen inzwischen ihre Töchter Daniela und Iris Urbassek als Inhaberinnen diesen Grundgedanken fort. Mehr noch: Mit der Fabrik Chasalla verbinden sich auch deren Arbeitsplätze für Feldenkraismethode und Stimm- und Körpertherapie. Auch Schwiegersohn Stefan Krahl hat im Haus sein Architekturbüro. Die Unternehmensphilosophie ermutigt Existenzgründer, mit geringen Mitteln dort anzufangen und innerhalb des Komplexes zu wachsen. Konkret bedeutet das eine flexible und nachsichtige Haltung bei den Zahlungen und ein individuelles Finanzierungskonzept. Denn anfangs können die jungen Unternehmer oft kaum ihre Miete begleichen. Für diese Berufsfelder braucht es erst Aufträge und anschließend Bearbeitungszeit, um Umsatz zu machen. Das ist nichts Ungewöhnliches und stellt doch oft
genug eine unüberwindbare Hürde für Existenzgründer dar. In einem Zentrum, wo Kunst und Körperorientierung, Musik und Heilpraxis, kreativer, gestaltender und wirtschaftlicher Interessensfokus sowie kurdische Esskultur einen Platz gefunden haben, ist eine Politik der Offenheit und gegenseitigen Rücksichtnahme innerhalb der Mieterschaft selbstverständlich. Dass die Hausverwaltung mit gutem Beispiel vorangeht, die Kommunikation untereinander fördert und Verständnis zeigt, ist mit Blick auf andere Liegenschaften keine Selbstverständlichkeit. So gibt es viel Lob von Seiten der Mieter. „Man kann über alles reden, es gibt eine aufmerksame und gute Hausleitung, die immer an einer gütlichen Einigung interessiert ist“, freut sich Udo Wendel, langjähriger Trainer des Aikido-Vereins. Er darf von sich behaupten, den Wandel der letzten zwanzig Jahre hautnah miterlebt und auch mitgestaltet zu haben. Er erinnert sich noch gut an den vorherigen mangelhaften Zustand des Hauses, „wobei es doch mit Künstlern und Bands über das ganze Haus verteilt ein ziemlich interessantes Szenario gab.“ Auch der liebevoll renovierte Bau mit seinen hohen, hellen Räumen und großen Fenstern trägt deutlich zur guten Atmosphäre dazu bei. „Pionier am Rande der Innenstadt“ Gerade mal ein paar Minuten von der Fußgängerzone entfernt, in der Nähe des Hauptbahnhofs und der Universität am Holländischer Platz, prägt die ehemalige Schuhfabrik heute als kleine Oase der Selbstverwirklichung und friedlichem Miteinander das Bild der Umgebung mit. Das Zusammenspiel der verschiedenen und doch zueinander passenden Einheiten sei eigenständig gewachsen, betont Hilde Treibenreif. Fabrik Chasalla - Tag der Offenen Tür Samstag, 26. Juni 2010 Soziale Orientierung, sich gegenseitig bereichernde Kreativität und Freigeist - davon profitieren alle Beteiligten nachhaltig. „Wir versuchen immer auf die Wünsche unserer Mieter einzugehen“ bekräftigt die Senior-Chefin, „denn wir wollen ja auch, dass es dort schön ist.“ Zugegeben, da ist noch die räumliche Nähe zur Wolfhager Straße. Aber „die Gegend ist viel unspektakulärer als ihr Ruf“, weiß Udo Wendel. Natürlich liege am Ende der Straße das Rotlichtviertel, aber es ist auch ein ganz normales Wohngebiet. Es sei zwar über die Jahre auch schon mal eingebrochen worden, aber das könne man nicht der Gegend zuschreiben. Woanders passiere das noch viel öfter, so der Seminarleiter. Inzwischen wurde das Schließsystem erneuert. Besucher außerhalb der regulären Betriebszeiten öffnen über einen Zahlencode den Zugang zum Treppenhaus - soviel Sicherheit wie nötig und weiterhin soviel Freiraum wie möglich. „Mir scheint es, dass dieses Gebäude wirklich etwas Besonderes dort ist, was vielleicht sogar auf die Umgebung ausstrahlt“ formuliert es Inga Kappeller, die seit drei Jahren mit dem Zen-Kreis Kassel verbunden ist. „Ich finde das Haus super, für unseren Ansatz genau richtig“. Diese Meinung scheinen viele Besucher mit der Gruppenleiterin zu teilen. Die große Fensterfront, die das Licht so wunderschön im Raum verteile, die für Meditation passende Stimmung und die allgemeine Freundlichkeit machen den einzigartigen Charme des Gruppenraums und des Hauses aus. „Ein Pionier am Rande der Innenstadt“ titelte die Lokalpresse im Rahmen einer Begehung erhaltenswerter und vorbildhafter Liegenschaften im Stadtteil, die vom „Evangelischen Forum“ organisiert wurde. Ein klares Plädoyer für eine Vorbildfunktion, die von diesem kleinen Punkt auf der Stadtkarte ausgeht. Wer sich von der viel beschriebenen, positiven Atmosphäre selbst ein Bild machen möchte, ist herzlich eingeladen. Info: Tel. 0561 - 77 01 74 info@fabrik-chasalla.de I www.fabrik-chasalla.de 26. Juni 2010 Hausführungen Offene Büros, Ateliers & Studios Schnupperstunden 13 – 19 Uhr Tag der offenen Tür Ausstellungen & Vorträge Speis & Trank Unterhaltung & Musik QUAN DAO Kampfkunstschule im Chasalla, Kassel www.fabrik-chasalla.de Sickingenstraße 10 34117 Kassel Qi Gong Feldenkrais Kurdische Spezialitäten Grafik Bauklimatik Schule für darstellende Kunst Musik-Übungsräume Architektur Heilungsfördernde Raumgestaltung Stimmtherapie Heilpraktik Begleitende Kinesiologie Psychotherapie Upcycling Landschaftsarchitektur Design Quan Dao Schneiderei Aikido Tai Chi Chuan Fotografie Traditionell Chinesische Medizin Wing Tsung Yoga AIKIDO-ZEN Kassel e. V. - Meditation in Bewegung Sickingenstr. 10 • 34117 Kassel Tel. 0561 / 31 18 75 oder 0561 / 88 55 08 • www.aikido-kassel.de Farbe Raum Wirkung, Heilungsfördernde Wandgestaltung, Auftragsmalerei Gabriela Wolf Sickingenstraße 10 • 34117 Kassel Fon 0561 28 737 1 • Fax 0561 97 954 16 • info@farbe-raum-wirkung.de Praxis Andrea Gulbis Tätigkeitsschwerpunkt Traditionelle Chinesische Medizin Sickingenstr. 10 • D-34117 Kassel • Tel. 0561/ 7396105 KRAFT SAMMELN FÜR DEN ALLTAG Infos über Michael Schmidt www.quandao.de Ines Hentschel Grafikdesign Kassel 0561 61 979 9 54 15 www.querpunkt.net 25
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