12.07.2015 Aufrufe

„Motivation im Fernstudium. Oder: Warum ist eine ...

„Motivation im Fernstudium. Oder: Warum ist eine ...

„Motivation im Fernstudium. Oder: Warum ist eine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

II. Orientierung macht die zukünftige Lebenswelt als Fernstudent transparentOrientierung <strong>ist</strong> ein Best<strong>im</strong>mungsmerkmal von <strong>Fernstudium</strong>! 6 . Es wird die These vertreten, dass erst wenn manweiß,- woher man kommt (Welche Lernformen haben mich in 15000 Stunden Schule geprägt? Inwieweit habeich Selbstlernkompetenzen in <strong>eine</strong>m Schulsystem mit hoher Fremdsteuerung und Lehrerzentrierungerworben?)- wo man steht (was hat mich dazu gebracht, dieses Fach in dieser Form studieren zu wollen?Motivationsanalyse?)- wo man hin will (Wie will ich zukünftig Leben, Arbeiten und Lernen?),dass man aufgeklärt(er) <strong>eine</strong> solche Fern-Studien-Entscheidung treffen und entsprechend reflektiert an das neueStudium herangehen kann. Und – mehr noch - es wird aufgrund von Erfahrungswerten unterstellt, dass sich nichtalle <strong>im</strong>matrikulierten Fernstudierenden bewusst sind (und auch <strong>im</strong> relevanten sozialen Umfeld nicht transparentgemacht haben!), dass sie sich <strong>im</strong> Blick auf ein abschluss-orientiertes Masterstudium (120 LP) inmitten <strong>eine</strong>s‚prallen‘ privaten/sozialen/beruflichen Lebens ‚mal eben‘ für 3.600 Stunden individueller/lerngruppenbezogenerLernzeit entschieden haben, was – rein rechnerisch betrachtet! – zu <strong>eine</strong>r studienbezogenen Arbeitsbelastungvon 180 Wochen a 20 Lernstunden führt.III. Die zentralen D<strong>im</strong>ensionen des OrientierungswochenendesDas Verständnis von Orientierung <strong>ist</strong> bis ins späte Mittelalter bekannt und zielt auf <strong>eine</strong> umfassende‚Ortsbest<strong>im</strong>mung‘ (z.B. in der Seefahrt; vgl. auch die Ausrichtung von Gebäuden in der Architektur). Das WortOrientierung wird <strong>im</strong> Deutschen seit dem 19. Jahrhundert verwendet und meint in s<strong>eine</strong>r Ursprungsbedeutung‚Ausrichtung, Kenntnis von Weg und Gelände, ge<strong>ist</strong>ige Einstellung‘. 7 Von Kant wissen wir, dass „Sich <strong>im</strong> Denkenüberhaupt orientieren heißt also: sich, bei der Unzulänglichkeit der objektiven Prinzipien der Vernunft, <strong>im</strong>Fürwahrhalten nach <strong>eine</strong>m subjektiven Prinzip derselben best<strong>im</strong>men.“ 8 Und in der Allgem<strong>eine</strong>n Psychologie giltdie Orientierung als die kognitive Fähigkeit, sich bezüglich Zeit, Ort, Situation und der eigenen Person(autopsychische Orientierung) zurechtzufinden. Als Voraussetzungen für <strong>eine</strong> Orientierung gelten ein ungestörtesBewusstsein, <strong>eine</strong> le<strong>ist</strong>ungsfähige Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Zeitsinn und Gedächtnis. 9 Für unserenZusammenhang <strong>ist</strong> die pädagogisch akzentuierte Orientierung wichtig, die dazu beitragen kann, nach derVerarbeitung von Reizen (intensive Begegnungen und aufrüttelnde Übungen zur intensiven Wahrnehmung auf<strong>eine</strong>m ersten Wochenendseminar) zu <strong>im</strong> Idealfall angemessenen Varianten des Fernstudienverhaltens alsbestmögliche Reaktion führt. Eine solche mentale Orientierung soll die Bewusstheit <strong>eine</strong>s zukünftigenFernstudierenden zu folgenden D<strong>im</strong>ensionen erhalten:6 Anlehnung an Raapke, H.-D. (1968): Didaktische Aspekte der Erwachsenenbildung. In: Ritters, C. (Hrsg.):Theorien der Erwachsenenbildung. Weinhe<strong>im</strong>/Berlin/Basel, S. 117–1447 Das zugrunde liegende Verb orientieren wurde bereits <strong>im</strong> 18. Jahrhundert aus dem französischen orienter entlehnt undgeht auf das lat. oriens (Sonnenaufgang, siehe Orient) zurück, also die (Aus-)Richtung nach Osten. Vgl. Duden«Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Auflage, Dudenverlag, 19898 Immanuel Kant: Was heißt: sich <strong>im</strong> Denken orientieren? In: Schriften zur Metaphysik und Logik 1. Werkausgabe hgg. vonWilhelm Weischedel. stw 188. 1. Aufl. Frankfurt/Main 1977. ISBN 3-518-27788-X. S. 270, Anm.9Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch, 257. Auflage, 1993

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!