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Rundbrief - Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte ...

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– möglicherweise auch im internationalenVergleich, denn Forschungen dieserArt gibt es auch in Dänemark, Schweden<strong>und</strong> Polen – ganz zu schweigen vomdeutschsprachigen Südraum. Auch fürSchleswig-Holstein wäre eine Neuauflagevon Forschungen zu diesem Bereichhöchst erwünscht.LSSebastian Lehmann, Kreisleiter derNSDAP in Schleswig-Holstein. Lebensläufe<strong>und</strong> Herrschaftspraxis einerregionalen Machtelite, Bielefeld 2007(IZRG-Schriftenreihe Band 13), 527 S.,Abb.Lange erwartet – <strong>und</strong> zwar schon bevorder jetzige Autor sein Studium aufnahm,nun ist sie da: Die Darstellungder schleswig-holsteinischen Kreisleiterder NSDAP. Detlef Korte, mehrjährigerMitarbeiter am IZRG ist an dem Projektauf tragische Weise gescheitert, nun hatHerr Lehmann mit seiner 2004 von derUniversität Flensburg angenommenenDissertation eine solide überzeugende<strong>und</strong> solide Arbeit abgeliefert, die zuRecht Aufnahme in der Schriftenreihedes IZRG fand <strong>und</strong> mit der einmal mehrder Mythos von der „schlechten Quellengr<strong>und</strong>lage“für die Erforschung derZeit des Nationalsozialismus im Landezerstört wird.Es bedarf für das Land keiner besonderenRechtfertigung für diese Untersuchung.Seit durch Gründung des AKENS<strong>und</strong> der Etablierung des IZRG die NS-Forschung auch äußerlich sichtbar ineine neue Phase getreten ist, besteht<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> 96das Desiderat, einmal einen vertiefendenBlick auf die NS-Elite im Lande zuwerfen, also jener Gruppe, die nächstdem Gauleiter <strong>und</strong> seinem Stab die Herrschaftder NSDAP im Lande verkörperte.Sebastian Lehmann stellt nach kurzerEinleitung zuächst die Kreisleiter vor (S.31-56), wobei er die relevanten Merkmale(Alter, soziale Herkunft, Bildung, Beruf,politische Sozialisation, Konfession)berücksichtigt, aber auch die regionaleHerkunft berücksichtigt. Die Kreisleiterdes Landes waren ganz überwiegendLandeskinder. Im den nächsten beidenHauptteilen beschreibt er die Geschichteder Kreisorganisation bis 1933 (S.57-97) <strong>und</strong> zwischen 1933 <strong>und</strong> 1939 (S.98-170), wobei ausführlich auf die Stellung<strong>und</strong> Funktion der Kreisleiter <strong>und</strong>die personelle Zusammensetzung derGruppe eingegangen wird. Hier wirdauch auf die Sonderrolle Lübecks eingegangen,das bis 1937 zum Gau Mecklenburggehörte. Der fünfte Hauptteilbeleuchtet die Herrschaftsmittel desKreisleiter (Partei-Kreisgerichtsbarkeit,„Politische Beurteilungen“ <strong>und</strong> „Schutzhaft“),mit denen sie die Kontrolle <strong>und</strong>Überwachung sowohl der Parteimitgliederals auch der Bevölkerung bewerkstelligten(S. 171-236). Das nicht immerspannungsfreie Verhältnis zwischenKreisleitern <strong>und</strong> Landräten bildet dasThema des sechsten Hauptteiles, wobeihier besonders die gut dokumentiertenVerhältnisse in den kreisen Pinneberg<strong>und</strong> Stormarn exemplarisch herangezogenwerden (S. 237-313). Das folgendeKapitel beschäftigt sich mit den Aufgabender Kreisleiter während des ZweitenWeltkrieges; einen Exkurs bildet hierdie Rekrutierung von Personal für die27

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