M.A. Thesis - senior street art

Es war so viel Genuss dabei. Genuss ist, wenn man etwas nicht mehr
als Arbeit betrachtet, sondern sich dem Genuss hingibt. Ja, man wird
so sensibel, wenn man sich mit Farben oder überhaupt mit Kunst
beschäftigt, kriegt alles eine andere Richtung.
Man kann nicht bei dem bleiben, was mal war, auch das ist Fortschritt,
es muss immer weiter gehen. Es geht weiter, auch wenn ich nicht mehr
bin. Als Kind hat man doch die Vorstellung, das wird ja später alles
anders, ich werde weiter leben. Dass man mal stirbt, kann man sich
nicht vorstellen. Und jetzt versuch ich immer schon zu denken, wie das
ist, wenn ich schon ein paar Jahre tot bin, wie das sein wird. So oft,
wenn jemand stirbt, ob das nun ein Künstler ist oder ein Nichtkünstler,
denk ich, eigentlich müsste die Welt doch stehenbleiben, es stirbt doch
einer. Aber dann wär ja absoluter Stillstand, das geht nicht (lacht).
Nee, ich bin der festen Meinung, dass das bleibt mit dem Sprayen.
Vielleicht wird das ja auch mal ganz stark hervortreten, im Augenblick
tut sich ja nicht viel, ´ne, da muss ja noch wahrscheinlich was dazu
kommen.
Was?
Ja, ich hab so Träume, dass das plötzlich, dass das aus dem Untergrund
vorgeholt wird, dass es noch mehr Graffiti geben wird.
Dass es gesellschaftlich anerkannter wird?
Ja, genau. Also wenn´s gut wird, dann wird es richtige Maler geben, so
wie früher, oder die jetzigen, je nachdem, in 0 oder 50 Jahren...
Ja, dieser Anschluss fehlt ja, es sind noch zu wenig von den
Wandmalereien, es ist noch so wenig, dass es auffällt, wenn man mal
eins trifft.
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beidseitig schabloniertes Brett für den Eingang der Tagesstätte