entdeckenMarmor mit Quarz, dazwischen graue Schiefer.Die Mineralisation der Quelle beträgt 1918 Milligrammpro Liter: Calcium 436, Magnesium 54,Natrium 10.7, Chlorid 2.5, Fluorid 0.63, Eisen 6, Iodid0.02, Kalium 2.0, Mangan 0.03, Hydrogenkarbonat386, Sulfat 990, Kieselsäure 25.Spuren aus der BronzezeitDas genaue Alter der Thermalquelle ist nicht bekannt,aber es wurden auf dem Areal der ThermeTonscherben aus der Crestaulakultur (1500 –1300 v.Chr.) gefunden, die vermuten lassen, dassdie Quelle schon in der Bronzezeit bekannt war.Die ersten schriftlichen Hinweise zur Nutzung derThermalquelle gehen auf das 17. Jahrhundert zurück.Die erste chemische Untersuchung des Wassersstammt vom Churer Apotheker G.W. Capelleraus dem Jahr 1826.Der Mediziner J.A. Kaiser qualifiziert das Wasserder Therme wenig später wie folgt: «Es ist ein leichtes,klares Wasser, weich, wie wenn man laues mitfeiner Seife gemischtes Wasser berührte, von sehrfadem kaum merkbar salzigem Geschmack, seinefixen Bestandteile sind vorzugsweise eine feineThon- und Kalkerde.“ An der Wiener Weltausstellung1873 wird die Valser Heilquelle als einzigeThermal-Mineralquelle Graubündens mit denanderen Mineralquellen des Landes durch dieNaturforschende Gesellschaft Graubündens vorgestellt.Zwanzig Jahre später, im Sommer 1893wurde das erste Kurhaus Therme mit 60 Bettenund einem Badehaus eröffnet. Eine Erfolgsstory,denn zwischen der Eröffnung und dem erstenWeltkrieg wurde Vals mit seiner Therme ein beliebterTreffpunkt der europäischen Oberschicht.Man liess sich hier gegen Tuberkulose und Rheumabehandeln und genoss gleichzeitig die herrlicheNatur, die Wandermöglichkeiten und die frischeBergluft. Doch in der Nachfolgezeit, geprägtdurch Rezession und zweiten Weltkrieg, konnteVals seine Bedeutung im Tourismus nicht mehrwiedererlangen. Nach mehreren Eigentümerwechselnwurde der Kur- und Badebetrieb 1956aufgegeben und zum Verkauf ausgeschrieben. Esfand sich jedoch kein Käufer, bis im Jahre 1960ein Mineralwasserfachmann die Quelle und dasGrundstück erwarb, ein neues Abfüllwerk für dasMineralwasser erstellte und den Bau eines ambitiösen,neuen Aparthotels samt medizinischerKurabteilung in Auftrag gab. Das moderne HotelTherme war geboren, leider ging auch diese InvestitionKonkurs. Heute ist die Quelle im Besitzder Gemeinde Vals.Besuch der ThermeDie Therme kann auch von Nichthotelgästen besuchtwerden, allerdings müssen Sie dafür Tickets vorreservieren!Die Plätze pro Tag sind nämlich beschränkt.Reservationen unterTelefon +41 81 926 89 61Webseitewww.therme-vals.chE-Mailtherme@therme-vals.chEintrittspreise Erwachsene CHF 40.–Kinder 5 bis 16 Jahre CHF 26.–Die Therme in Vals ist von Juni bis März geöffnet, täglichvon 11 bis 20 Uhr.Die Aufenthaltsdauer ist innerhalb der Öffnungszeitenunbegrenzt.Kinder ab 5 Jahren dürfen mit ins Bad.Mobiltelefone und Fotokameras sind in der Thermenicht erlaubt.10 www.magazinbrauchtum.ch
Valser QuarzitDer Valser Quarzit ist mit seinem kurvigenVerlauf der Mineralien und Quarzadern, sowiedurch die mehrfachen Schieferungen Zeuge derUrkräfte, welche bei der Entstehung der Alpengewirkt haben. Das Gestein ist über 250 Mio.Jahre alt, wurde aber vor 50 Mio. Jahren durchdie Alpenfaltung zum Valser Quarzit umgestaltet.Bei der Alpenauffaltung entstanden neueMineralien, die sich im Gestein einlagerten. Diefarbliche Durchmischung von Quarz- und Feldspatkristallengeben dem Valser Quarzit die spezielleFärbung.Valser Quarzit wird in Vals seit hunderten von Jahrenabgebaut. Anfänglich verwendeten die Valserdie Steinplatten als Deckmaterial für die Dächer.Heute wird das Gestein auch an anderen Orteneingesetzt, z.B. auf dem Platz vor dem Bundeshausin Bern oder auf dem Sechseläutenplatz inValser Quarzit wurde auch auf dem Belvueplatz in Zürichverbaut.Zürich. Natürlich findet das Gestein im geschliffenenZustand auch im Innenausbau Verwendung.Die Therme in Vals besteht aus übereinander geschichtetenSteinplatten. Die Steinplatten sindnicht vorgemauert, sondern als massive MauernTeil der tragenden Elemente. Die Platten wurdennach genauen Vorgaben von Peter Zumthor imSteinwerk zugeschnitten, nummeriert und aufder Baustelle gemäss seinen Plänen aufgemauert.Die Platten sind von äusserster Präzision, dieMasstoleranzen für die Steinproduktion bewegtensich in 1/10 mm Bereich. Insgesamt wurden60 000 Platten verwendet. Der Valser Quarzit wirdin der Therme in allen Bearbeitungsmöglichkeitengezeigt: gespalten, gefräst, gesägt, geschliffen,gestockt, poliert, gebrochen, aber immer inabsoluter Präzision gehalten. Einzelne Werkstücke(Boden und Decken in der Quellgrotte) habenein Gewicht von über 4 Tonnen.www.magazinbrauchtum.ch11