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Das vierte Gebot - Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

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Weitere Fragen:Welche Rolle spielt das Elterngebot in meinem Alltag?Wie verstehe ich es? Welche Grenzen gibt es in meinen Augen?Wann habe ich schon einmal unter diesem Anspruch gelitten?Ursprung <strong>und</strong> Bedeutung<strong>Das</strong> <strong>Gebot</strong> richtet sich ursprünglich an erwachsene Kinder, die für ihre alten <strong>und</strong> hilflosenEltern sorgen sollten – keine Selbstverständlichkeit in einer Gesellschaft ohne organisierteAltersversorgung…Aber Gott legt ein besonderes Augenmerk auf das gefährdete <strong>und</strong>ungeschützte Leben!Die Alten, Kranken <strong>und</strong> Schwachen waren allein auf die Versorgung durch die Jüngerenangewiesen – vor allem durch die Söhne, die Töchter heirateten ja nach auswärts. Im Haus<strong>und</strong> auf dem Erbland blieben die Söhne. Die waren lebensnotwendig für die Zeit des Alters!<strong>Das</strong>s es mit dieser Versorgung oft Probleme gab, davon zeugt die Häufigkeit derErmahnungen. Nach manchen Zählungen stehen die ethischen Weisungen in Bezug auf denUmgang mit den Alten an der Spitze – auch das Tötungsverbot wird längst nicht so häufigbehandelt. Vielleicht steht auch deswegen das Elterngebot an erster Stelle der „sozialen“<strong>Gebot</strong>e, der zweiten Gesetzestafel?<strong>Das</strong> Wort „<strong>ehren</strong>“ wird man übrigens allumfassend verstehen müssen, es schließt denrespektvollen Umgang wie auch die ausreichende materielle Versorgung mit Nahrung <strong>und</strong>Kleidung <strong>und</strong> schließlich auch ein würdiges Begräbnis ein. Je älter die Eltern werden, <strong>und</strong> jeälter die erwachsenen Kinder werden, umso mehr wechselt der Grad der Verantwortung!Zur Diskussion: „Zeugenschaft“ als Aufgabe der ElternKARL BARTH: Eltern sind „vom Himmel aus gesehen gewiss nur eben einwenig ältere Kinder“. Eltern haben im alttestamentlichen Sinne eine ganzwichtige geistliche Aufgabe: Sie sollen für ihre Kinder „ehr-würdig“ sein,weil sie ihnen von den befreienden Taten Gottes erzählen: „Wenn dichnun dein Sohn morgen fragen wird: Was sind das für Vermahnungen,<strong>Gebot</strong>e <strong>und</strong> Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?, so<strong>sollst</strong> du <strong>deine</strong>m Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten <strong>und</strong> der HERRführte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand… „ (ab 5. Mose 6,20)Außerdem sind es ja die Eltern selbst, die ihren Kindern vorleben, was Respekt vor der älterenGeneration bedeutet. Ihre Aufgabe ist „Er-Ziehung“ im wahrsten Sinne, <strong>und</strong> nicht: „Laufenlassen…“ oder: „Mein Kind soll sich selbst entscheiden“. <strong>Das</strong> schließt die Bereitschaft ein,Werte vorzuleben bzw. vorzugeben, an denen die Jüngeren sich „abarbeiten“ können – <strong>und</strong>damit zu leben, dass jede neue Generation Werte auch neu „durchbuchstabieren“ muss!Es war einmal ein alter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, die Knie zitterten ihm. BeiTisch konnte er den Löffel kaum noch halten <strong>und</strong> er verschüttete oft Suppe auf das Tischtuch oder die Suppe liefihm aus dem M<strong>und</strong>winkel. Sein Sohn <strong>und</strong> dessen Tochter ekelten sich davor <strong>und</strong> deshalb musste der alteGroßvater schlussendlich hinter dem Ofen in der Ecke sitzen <strong>und</strong> dort alleine essen. Er saß dort <strong>und</strong> sah betrübtnach dem Tisch der Anderen <strong>und</strong> weinte. Eines Tages konnten seine schweren Hände den Suppenteller nichtmehr festhalten, er fiel auf den Boden <strong>und</strong> zerbrach. Seine Schwiegertochter seufzte, ging am nächsten Tag hin<strong>und</strong> kaufte ihm einen hölzernen Futternapf. Nun musste er aus diesem essen. Wie sie nun so da sitzen, sammeltder kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettchen zusammen. „Was machst du da?“ fragte der<strong>Vater</strong>. „Ich mache einen Suppentrog“ sagte das Kind, „daraus sollen <strong>Vater</strong> <strong>und</strong> <strong>Mutter</strong> essen, wenn ich großbin“. Da sahen sich die Eltern an, fingen an zu weinen, holten sofort den alten Großvater wieder an den Tisch,ließen ihn von nun an da sitzen <strong>und</strong> sagten auch nichts mehr, wenn er etwas verschüttete.“(frei nach „Grimms Märchen“)Grenzen des ElterngebotesDa steht nicht: „<strong>Du</strong> <strong>sollst</strong> <strong>deine</strong> Eltern lieben“ oder gar: „vergöttern“. Da steht auch nicht:„Alles, was <strong>deine</strong> Eltern machen, ist richtig“. Leben bedeutet immer: Schuldig werden, auchals Eltern. Wie ich für jeden Menschen beten kann, so auch für meine Eltern. Und wo mirDinge klar werden, wo ich auf Verletzungen stoße, kann ich es vor Gott bringen <strong>und</strong> ihn umBefreiung bitten!2

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