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Ausgabe 2011-3 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH

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28<br />

Sicherheit in der Arzneimitteltherapie<br />

Neuer Service der Krankenhausapotheke für Patienten und Mediziner<br />

Etwa 55.000 zugelassene Arzneimittel (ein-<br />

schließlich Generika = wirkstoffgleiche Kopien<br />

von Originalpräparaten) gibt es auf dem deutschen<br />

Markt. Verständlich, dass nicht alle in<br />

einer Krankenhausapotheke vorhanden sein<br />

können. Schon aus wirtschaftlichen Gründen<br />

ist es nicht sinnvoll, identische Präparate von<br />

unterschiedlichen Herstellern zeitgleich vorzuhalten<br />

und einzusetzen. Deshalb gibt es im<br />

Marienhospital, wie in allen anderen Krankenhäusern<br />

auch, eine hauseigene Arzneimittelliste.<br />

Muss ein Patient stationär aufgenommen<br />

werden, bringt er oft zahlreiche, ganz unterschiedliche<br />

Medikamente mit, die ihm sein<br />

Haus- oder ein niedergelassener Facharzt verordnet<br />

hat. Sie müssen dann durch Arzneimittel<br />

aus der hauseigenen Liste ersetzt werden.<br />

Die vom Hausarzt verordneten Arzneimittel<br />

benötigen die Patienten im Krankenhaus in<br />

der Regel nicht. Ohne Rücksprache mit dem<br />

<strong>St</strong>ationsarzt sollten sie diese während des<br />

Krankenhausaufenthaltes auch nicht einnehmen.<br />

Der Arzt im Krankenhaus stellt möglicherweise<br />

auf ein Präparat mit dem gleichen Wirkstoff<br />

von einer anderen Firma mit einem anderen<br />

Namen oder ein anderes Medikament mit einem<br />

ähnlichen Wirkstoff um. Form, Farbe und<br />

die Einnahmeweise können ganz anders sein<br />

als gewohnt. Darüber sind die Patienten oft<br />

irritiert und haben viele Fragen.<br />

Fragen und Antworten<br />

Da ist es gut, dass es das Arzneimittelanamne-<br />

segespräch durch die Krankenhausapotheke<br />

gibt. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter<br />

der Apotheke fragt dabei nicht nur nach den<br />

bisher eingenommenen Medikamenten, sie<br />

informieren gleichzeitig und klären über die<br />

Hintergründe und Zusammenhänge auf. Der<br />

Patient kann alle Fragen stellen, die ihn wegen<br />

der Medikation beschäftigen. Ist der Krankenhausaufenthalt<br />

geplant, erhalten Patienten<br />

beim prä-stationären Gespräch einen Fragebogen<br />

zu den Arzneimitteln, die sie regelmäßig<br />

einnehmen. Zu Hause können sie diesen<br />

dann in Ruhe ausfüllen. In diesen Fällen erfolgt<br />

die Umstellung der Medikamente durch die<br />

Apotheke auf dieser Grundlage. Bei der Umstellung<br />

der Arzneimittel ersetzen die Apotheker/innen<br />

nicht nur die alten durch neue<br />

Medikamente, sie errechnen die Dosierung<br />

und berücksichtigen dabei mögliche Wechselwirkungen<br />

und Auffälligkeiten. Ebenso<br />

werden Applikationshinweise für die Pflegekräfte<br />

aufgeführt. Der <strong>St</strong>ationsarzt erhält<br />

einen umfassenden Medikationsplan<br />

mit allen Hinweisen, der direkt der elektronischen<br />

Patientenakte beigefügt ist und<br />

ausgedruckt werden kann. Lediglich seine<br />

Unterschrift genügt und die Therapie mit<br />

den Substitutionsvorschlägen kann starten.<br />

Dieses Vorgehen entlastet Mediziner und Pfle-<br />

gende, Doppelverordnungen und Unverträglichkeiten<br />

werden vermieden, Unklarheiten<br />

im Vorfeld geklärt.<br />

Schon seit 2008 läuft dieses Projekt im Mari-<br />

enhospital, zunächst in der Inneren Medizin,<br />

dann in der Zentralambulanz. Nun steht im<br />

Eingangsbereich zu diesem Zwecke ein eigenes<br />

Apothekenberatungsbüro zur Verfügung.<br />

Wir handeln damit bereits jetzt nach den<br />

Vorstellungen des Aktionsplanes des Bundesgesundheitsministeriums<br />

zur Erhöhung<br />

der Arzneimitteltherapiesicherheit“, ist Chefapothekerin<br />

Anette Woermann zu recht stolz:<br />

„Ärzte, Pflegende und unsere Patienten sind<br />

damit sehr zufrieden. Die Patienten schätzen<br />

den unmittelbaren Kontakt zu uns Apothekern<br />

als weitere an ihrer Behandlung beteiligte<br />

Berufsgruppe.“ [uk]

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