Ausgabe 2011-3 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
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Sicherheit in der Arzneimitteltherapie<br />
Neuer Service der Krankenhausapotheke für Patienten und Mediziner<br />
Etwa 55.000 zugelassene Arzneimittel (ein-<br />
schließlich Generika = wirkstoffgleiche Kopien<br />
von Originalpräparaten) gibt es auf dem deutschen<br />
Markt. Verständlich, dass nicht alle in<br />
einer Krankenhausapotheke vorhanden sein<br />
können. Schon aus wirtschaftlichen Gründen<br />
ist es nicht sinnvoll, identische Präparate von<br />
unterschiedlichen Herstellern zeitgleich vorzuhalten<br />
und einzusetzen. Deshalb gibt es im<br />
Marienhospital, wie in allen anderen Krankenhäusern<br />
auch, eine hauseigene Arzneimittelliste.<br />
Muss ein Patient stationär aufgenommen<br />
werden, bringt er oft zahlreiche, ganz unterschiedliche<br />
Medikamente mit, die ihm sein<br />
Haus- oder ein niedergelassener Facharzt verordnet<br />
hat. Sie müssen dann durch Arzneimittel<br />
aus der hauseigenen Liste ersetzt werden.<br />
Die vom Hausarzt verordneten Arzneimittel<br />
benötigen die Patienten im Krankenhaus in<br />
der Regel nicht. Ohne Rücksprache mit dem<br />
<strong>St</strong>ationsarzt sollten sie diese während des<br />
Krankenhausaufenthaltes auch nicht einnehmen.<br />
Der Arzt im Krankenhaus stellt möglicherweise<br />
auf ein Präparat mit dem gleichen Wirkstoff<br />
von einer anderen Firma mit einem anderen<br />
Namen oder ein anderes Medikament mit einem<br />
ähnlichen Wirkstoff um. Form, Farbe und<br />
die Einnahmeweise können ganz anders sein<br />
als gewohnt. Darüber sind die Patienten oft<br />
irritiert und haben viele Fragen.<br />
Fragen und Antworten<br />
Da ist es gut, dass es das Arzneimittelanamne-<br />
segespräch durch die Krankenhausapotheke<br />
gibt. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter<br />
der Apotheke fragt dabei nicht nur nach den<br />
bisher eingenommenen Medikamenten, sie<br />
informieren gleichzeitig und klären über die<br />
Hintergründe und Zusammenhänge auf. Der<br />
Patient kann alle Fragen stellen, die ihn wegen<br />
der Medikation beschäftigen. Ist der Krankenhausaufenthalt<br />
geplant, erhalten Patienten<br />
beim prä-stationären Gespräch einen Fragebogen<br />
zu den Arzneimitteln, die sie regelmäßig<br />
einnehmen. Zu Hause können sie diesen<br />
dann in Ruhe ausfüllen. In diesen Fällen erfolgt<br />
die Umstellung der Medikamente durch die<br />
Apotheke auf dieser Grundlage. Bei der Umstellung<br />
der Arzneimittel ersetzen die Apotheker/innen<br />
nicht nur die alten durch neue<br />
Medikamente, sie errechnen die Dosierung<br />
und berücksichtigen dabei mögliche Wechselwirkungen<br />
und Auffälligkeiten. Ebenso<br />
werden Applikationshinweise für die Pflegekräfte<br />
aufgeführt. Der <strong>St</strong>ationsarzt erhält<br />
einen umfassenden Medikationsplan<br />
mit allen Hinweisen, der direkt der elektronischen<br />
Patientenakte beigefügt ist und<br />
ausgedruckt werden kann. Lediglich seine<br />
Unterschrift genügt und die Therapie mit<br />
den Substitutionsvorschlägen kann starten.<br />
Dieses Vorgehen entlastet Mediziner und Pfle-<br />
gende, Doppelverordnungen und Unverträglichkeiten<br />
werden vermieden, Unklarheiten<br />
im Vorfeld geklärt.<br />
Schon seit 2008 läuft dieses Projekt im Mari-<br />
enhospital, zunächst in der Inneren Medizin,<br />
dann in der Zentralambulanz. Nun steht im<br />
Eingangsbereich zu diesem Zwecke ein eigenes<br />
Apothekenberatungsbüro zur Verfügung.<br />
Wir handeln damit bereits jetzt nach den<br />
Vorstellungen des Aktionsplanes des Bundesgesundheitsministeriums<br />
zur Erhöhung<br />
der Arzneimitteltherapiesicherheit“, ist Chefapothekerin<br />
Anette Woermann zu recht stolz:<br />
„Ärzte, Pflegende und unsere Patienten sind<br />
damit sehr zufrieden. Die Patienten schätzen<br />
den unmittelbaren Kontakt zu uns Apothekern<br />
als weitere an ihrer Behandlung beteiligte<br />
Berufsgruppe.“ [uk]