Eine Ganztagsschule? - Freie Waldorfschule Schopfheim
Eine Ganztagsschule? - Freie Waldorfschule Schopfheim
Eine Ganztagsschule? - Freie Waldorfschule Schopfheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
18 l Aus dem Schulleben<br />
Sonnige Einschulung<br />
Am Ende der ersten Schulwoche<br />
wurden im Foyer des Schulgebäudes am<br />
Samstagvormittag 34 neue Erstklässler<br />
vor einem weißen Vorhang eingeschult.<br />
Im vollbesetzten Treppenhaus<br />
sangen zuerst alle Einschulungs-Eltern<br />
im Kanon das Lied: “Lauter kleine<br />
Leute/ an vielen kleinen Orten/ die viele<br />
kleine Schritte tun/ können das Gesicht<br />
der Welt verändern.“<br />
Dann betrat Frau Futterer, die neue<br />
Erstklasslehrerin die Bühne und bat ihre<br />
alte Klasse, d.h. die jetzige 9. Klasse<br />
als Patenklasse zu sich hoch, bevor sie<br />
alle vierunddreissig Erstklässler<br />
namentlich aufrief. Diese vielen kleinen<br />
Kinder stellten sich im Halbkreis vor<br />
ihre großen Schulpaten und erhielten<br />
dann von den Zweitklässlern jeder eine<br />
große blühende Sonnenblume<br />
überreicht.<br />
Mit diesen Blumen durften sie sich<br />
dann direkt vor die Bühne setzen. Dort<br />
erklang erst ein Sonnenblumenlied der<br />
Zweitklässler, und dann begann Frau<br />
Futterer den Anfang des Einschulungsmärchens<br />
„Das Wasser des Lebens“ zu<br />
erzählen.<br />
Während die Eltern daraufhin im<br />
Speisesaal sich an den Köstlichkeiten<br />
labten, die traditionsgemäß die Eltern<br />
der letztjährigen ersten Klasse bereitet<br />
hatten, und dort der Gespräche pflegten,<br />
konnten die neuen „Kleinen Leute“ das<br />
bedeutungsreiche Märchen in ihrem<br />
neuen Erstklassraum zu Ende hören.<br />
Dann sprangen auch sie in die Sonne<br />
dieses ganz besonders strahlenden<br />
Tages.<br />
Frauke Roloff<br />
Vor nur kleinem Kreis (mit-ohne erwünschte, staunende Kinder) fand heuer wieder ein<br />
„Feuerwägen“ statt. Schade, dass weitere Interessierte und Begeisterte, die sich das<br />
ganze Jahr auf dieses Ereignis freuten, nicht informiert waren - es wurde wohl einfach<br />
vergessen in all dem Alltagsstress......? Aber schön, dass die Schulgemeinschaft nun<br />
einen Bericht davon im Prisma lesen kann. (Die Red.)<br />
Mittwoch 29. Sep. 2004: Michaeli und die Feuerwaage<br />
Dieses Jahr dominierte die Aktionswoche<br />
der <strong>Waldorfschule</strong>n die Michaelizeit.<br />
<strong>Eine</strong> gute und starke Erinnerung an<br />
die Feuer-Waage – oder wie sie im<br />
Prisma 42 genannt worden war:<br />
Michaels Waage – impulsierte einige<br />
Menschen, die Waage wieder aufzubauen,<br />
und ebenso Begeisterte kamen und<br />
begleiteten den feurigen Wägevorgang.<br />
Diesmal fand das Experiment im<br />
Schulgarten statt unter der Schirmherrschaft<br />
von Frau und Herrn Beidek.<br />
Herr Schubert begrüßte. Herr Hermes<br />
spielte auf der Viola ein Michaelslied,<br />
und er wurde von Herrn Schubert begleitet.<br />
Herr Schubert stimmte anhand<br />
einer Ausstellung von Michaels-Darstellungen<br />
vom frühen Mittelalter bis heute<br />
die Anwesenden in die michaelische<br />
Unternehmung ein. Die Anwesenden<br />
erlebten seine engagierte Frage, wie<br />
herausfordernd ein mögliches und<br />
zukünftiges Michaels-Fest sei.<br />
Im <strong>Freie</strong>n sprach der Initiator der<br />
Feuerwaage Herr König zu dem Motiv<br />
der vielfältigen Erscheinung und der<br />
innermenschlichen Realität des Wägens.<br />
Der Mensch ist heute in einem noch nie<br />
da gewesenen individuellen Maße<br />
herausgefordert, zwischen gegensätzlichsten<br />
Kräften und Angriffen<br />
auszugleichen. Herr König verdeutlichte<br />
dies dadurch, dass er die Situation des<br />
modernen Menschen als eine experimentelle<br />
Gegebenheit ansprach. Auch<br />
unsere Arbeit mit der Feuer-Waage stellt<br />
ein geführtes Experiment dar, in dem<br />
Anzeige<br />
der Betrachter als tätig empfindender<br />
und wahrnehmender selbst drinnen<br />
vorkommt.<br />
Wir wurden noch an den spektakulären<br />
Flammenschlag des Birkenholzes<br />
erinnert im Gegensatz zur die Flamme<br />
bindenden Eiche. In diesem Jahr standen<br />
Kirsche und Esche Scheit an Scheit in<br />
den im Gleichgewicht schwebenden<br />
Schalen. Herr König und Herr Staiger<br />
entzündeten die Hölzer.<br />
Erstaunlich schnell eroberten sich<br />
die Flammen das Eschenholz; die Schale<br />
mit der nach und nach immer heftiger<br />
flammenden Kirsche senkte sich<br />
auffallend. Das Kirschholzfeuer schien<br />
rötlicher mit einem dichteren Gelbanteil.<br />
Die Esche brannte heller und strahliger.<br />
<strong>Eine</strong> Zeitlang brannten beide Feuer<br />
gleich scheinend. Doch die Esche<br />
flammte letztlich fröhlich munter auch<br />
mit niederen Flammen luftvoll der<br />
Nacht entgegen.<br />
Die ganze Zeit – bis zum Morgen –<br />
zeigte die zur Kirsche geneigte Waage,<br />
wie Schwere und Leichte durch das<br />
Feuer verteilt wurden. Welch eine handgreifliche<br />
Frage zeigte sich in der morgendlichen<br />
Asche: die Esche erbrachte<br />
eine durch und durch fast flauschig,<br />
duftige Asche in großer Fülle, und die<br />
Kirsche zeigte zum größten Teil sich<br />
mit zahlreichen Holzkohlestückchen.<br />
So reichen die Schalen<br />
übers Jahr geneigt und erhaben<br />
dir Frage und Antwort.<br />
Albert Staiger<br />
Das Bienenjahr beginnt mit der<br />
Herbstpflege<br />
Nur vereinzelt fliegen noch Bienen an<br />
den letzten warmen und sonnigen Herbsttagen.<br />
In der Natur finden die Bienen<br />
kein Futter mehr. Sie leben von ihren<br />
gesammelten Vorräten (Honig, Nektar<br />
und Pollen).<br />
Während der Brutzeit im Sommer<br />
beträgt die Temperatur in der Bienenwohnung<br />
37°C. Wenn es kalt wird, sinkt<br />
die Temperatur auf 20°C. Ganz dicht<br />
gedrängt, wie in einer Traube, wärmen<br />
und füttern sich die Bienen gegenseitig<br />
und schützen ihre Königin.<br />
Die Winterbienen leben 6-8 Monate,<br />
während die Sommerbienen nur etwa<br />
4-6 Wochen alt werden.<br />
Neben vielen anderen Einflüssen, wie<br />
zum Beispiel Futtervorrat, Temperaturschwankungen<br />
usw. entscheidet der<br />
Milbenbefall (Varroa), wie gut die<br />
Bienen durch den Winter kommen. Die<br />
Imker haben gelernt, die Varroa-Milbe<br />
Aus dem Schulleben l 19<br />
Bienenwachs-Kerzen am Bazar - von den Bienen:<br />
durch geeignete Maßnahmen unter<br />
Kontrolle zu halten. Die Milbe ist vor<br />
etwa 25 Jahren nach Europa durch den<br />
Handel mit Bienenvölkern eingeschleppt<br />
worden.<br />
Im Schulgarten gab es dieses Jahr<br />
zwei Schwärme, die von Herrn Beidek<br />
im Beisein von Schülern “eingeschlagen”<br />
wurden. Diese Schwärme, die in Wehr<br />
und Karsau stehen, haben sich laut<br />
Herrn Buder (Imker) gut entwickelt und<br />
überstehen hoffentlich auch den Winter<br />
unbeschadet.<br />
Mehr Informationen zur Bienenhaltung<br />
und zu Bienenprodukten gibt es<br />
am Bazar, Sonntag, den 14. Nov.<br />
im Gartenbauhaus. Dort werden auch<br />
wie jedes Jahr die von Schülern gezogenen<br />
Bienenwachskerzen zu kaufen<br />
sein<br />
Imke Liehr<br />
Alle Handpuppen<br />
der letztjährigen 4. Klasse schmücken<br />
diese Prisma-Ausgabe.<br />
Sie warten auf ihren Auftritt!<br />
Claudia Kist-Johansen<br />
Herbst<br />
Nun holt die Welt noch einmal aus<br />
zu einem Zauberschlag der Zeitund<br />
Alles wird so bunt und weit,<br />
so wie die Dinge oft vor dem Vergehn!<br />
Die Uhren und die Herzen bleiben stehn,<br />
denn da ist nichts mehr,<br />
das sie misst und treibt.<br />
Und was du dachtest, das du bist,<br />
verglüht in diesem nicht mehr Sein der Zeit.<br />
Du brauchst Gepäck und Abschied nichtdu<br />
bist bereit,<br />
und löst dich wie ein Blatt<br />
vom alten Baum.<br />
Du fühlst, dass alles,<br />
alles was du bist<br />
nur Farbe, Wind<br />
und Freiheit ist!