programm oktober - Bochumer Kulturrat eV
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PROGRAMM SEPTEMBER<br />
Fr 04.09. 20 h: Erd-Quintett mit modern mainstream<br />
Die <strong>Kulturrat</strong>shausband tritt an diesem Abend in Reinform<br />
auf. Bandleader Michael Erdmenger hat die Stammmitglieder<br />
um sein Tenorsaxofon versammelt.<br />
Zu erleben also in gewohnter Besetzung, aber zweifellos mit<br />
neuen Titeln und Arrangements wie auch schönen Solopartien:<br />
Martin Theurer am Klavier, Matthias Bergmann am Flügelhorn,<br />
Caspar van Meel am Kontrabass und Drummer Bernd<br />
Gremm.<br />
Sa 05.09. 20 h: DASKwartett - mixed crossed string music (Rahmen<strong>programm</strong><br />
zur Ausstellung „FFREMDSein“)<br />
Vier Musikerinnen haben sich anno 2002 zusammen geschlossen,<br />
um als Streichquartett neue Wege zu gehen. Sie nutzen<br />
die klassische Besetzung aus zwei Geigen, Bratsche und Cello<br />
mit ihrem enormen Ausdrucksspektrum und fügen das spontane<br />
Moment der Improvisation hinzu. In dem Programm aus<br />
Eigenkompositionen mischen sich Melodik und Harmonik aus<br />
zeitgenössischer Klassik , Folklore und Jazz zu einem farbigen<br />
und nuancenreichen Klanggeschehen.<br />
Die unterschiedlichen musikalischen Wurzeln der Interpretinnen<br />
tragen deutlich zur Vielseitigkeit bei. Ihre Kompositionen<br />
wurden beim Jazz-Werk-Ruhr-Festival und in der Essener<br />
Philharmonie aufgeführt, im Kulturmagazin treten sie zum<br />
zweiten Male auf.<br />
Ausführende: Donja Djember, Violincello / Antje Vetter, Violine/<br />
Sabine Rau, Violine / Katrin Mickiewicz, Viola<br />
Fr 11.09. 20 h: „Schockwerbung“ - Oliviero Toscanis umstrittene<br />
Reklamekampagnen für Benetton (1984 - 2000)<br />
Vortrag mit Power-point-Präsentation von Carsten<br />
Roth (Rahmen<strong>programm</strong> „FREMDsein“)<br />
2007 sorgte eine von Oliviero Toscani (geb. 1942) konzipierte<br />
Werbekampagne für Aufsehen, als er für Benetton<br />
den ausgemergelten Körper einer magersüchtigen<br />
Frau ablichtete. Mit schockierenden Bildern<br />
wollte der streitbare Fotograf einmal mehr auf ein<br />
gesellschaftliches Problem aufmerksam machen.<br />
Bereits in den Jahren 1984 bis 2000 hatte Toscani<br />
für das italienische Bekleidungsunternehmen<br />
eine spektakuläre Werbekampagne und damit<br />
eine neue Corporate Identity des Modeimperiums<br />
konzipiert. Der vorgegaukelten Scheinwelt<br />
konventioneller Reklame setzte er seine krassen<br />
Bilder von Parallelwelten zwischen den Polen Geburt und Tod<br />
entgegen.<br />
Seine Sujets sind Flüchtlingsproblematik, Sinnlosigkeit des<br />
Krieges, religiöser Fanatismus, Todesstrafe, Kinderarbeit, Umweltzerstörung,<br />
Aids und Rassismus, wobei er zu letzterem Topos<br />
den Markennamen „United Colours of Benetton“ zu Hautfarbenspielen<br />
ausreizt. Toscani betrachtet seine Fotoarbeiten<br />
keineswegs als Werbung, vielmehr als provokante Kunst, in<br />
der er mit Stereotypen spielt und gängige Klischees bricht. Der<br />
Referent stellt die wichtigsten Arbeiten der benetton-Kampagnen<br />
vor und dokumentiert ihre thematische und ästhetische<br />
Spannweite. Dabei wird deutlich, welch exzellenter Kenner<br />
der Kunstgeschichte Toscani ist, da er christliche Bildmotive<br />
und andere Bildtopoi der Malerei alter Meister zitiert.