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Je nach strukturellen, konzeptionellen und regionalen Gegebenheitensind die benannten Aspekte auf jede Einrichtung individuellzuzuschneiden.Einrichtungskultur und Haltung:Voraussetzungen für eine gelingendeImplementierung von BeschwerdeverfahrenDas Vorhandensein formell festgeschriebener Beschwerdeverfahrenallein reicht nicht aus um zu sichern, dass Kinder und Jugendlichediese auch in Anspruch nehmen. Vielmehr müssen weitereBedingungen erfüllt sein, damit Kinder und Jugendliche sich ermutigtfühlen, ihre Anliegen und Beschwerden zu äußern. EntscheidendenEinfluss auf die Nutzung der strukturell verankertenVerfahren haben die Kultur einer Einrichtung und die Haltung derMitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Kinder und Jugendliche sind in ihrem Alltag emotional und materiellauf die betreuenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen.Nur wenn diese die Kinder und Jugendlichen aktiv unterstützenund mit ihrer Haltung Zuspruch, Motivation und die Erlaubniszum Beschweren ausdrücken, können Kinder und Jugendliche daherdie vorhandenen Beschwerdeverfahren ohne Angst vor negativenFolgen nutzen. Darüber hinaus kommt den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern die Aufgabe zu, neu angekommene/ neu eingezogeneKinder und Jugendliche über die existierenden Verfahrenzu informieren und Zugang zu diesen zu ermöglichen, beispielsweisedurch die Ausgabe von Beschwerdeformularen. Kinder imKindergarten- und Grundschulalter sowie Kinder und Jugendlichemit Lernschwierigkeiten und Beeinträchtigungen betrifft dies inbesonderer Art und Weise.Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen damit eine Schlüsselrollehinsichtlich der Nutzung formeller Beschwerdeverfahren ein.Ihre persönliche Haltung gegenüber Kritik und Beschwerdeverfahrenträgt wesentlich zur Förderung oder Verhinderung der Äußerungvon Beschwerden durch Kinder und Jugendliche bei.Mitarbeiter hat die in der Einrichtung vorherrschende Kultur. Deshalbgilt es, diese so zu gestalten, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdurch ihre Haltung Kinder und Jugendliche zur Äußerungvon Beschwerden ermuntern können. Eine beschwerdefreundlicheEinrichtungskultur ist geprägt durch einen wertschätzenden Umgangaller Beteiligten und ein professionelles Selbstverständnis, dasFehler als Bestandteil der alltäglichen Berufspraxis begreift. DennWertschätzung und Fehlerfreundlichkeit tragen zu einer offenenAtmosphäre einer Einrichtung bei, in der Probleme angesprochenund unterschiedliche Meinungen gehört werden können.Die in den 10 Empfehlungen zur gelingenden Implementierungeines Beschwerdeverfahrens formulierten Hinweise sind dahervor dem Hintergrund der Bedeutung der Einrichtungskultur undHaltung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu lesen bzw.berücksichtigen diese als Einflussfaktoren in besonderem Maße.Folgende Texte können fürdie Auseinandersetzunghilfreich seinPLUTO, Liane/ Seckinger, Mike (2003): Die Wilde 13. ScheinbareGründe, warum Beteiligung in der Kinder- und Jugendhilfe nichtfunktionieren kann. In: Sozialpädagogisches Institut im SOS-Kinderdorf e.V. (Hrsg.). Beteiligung ernst nehmen. München.Eigenverlag. S. 59-81.WUTZKE, Stefan, STORK, Remi (2011): »Just do it now« – EinPartizipationsprojekt in der Evangelischen Jugendhilfe Bergisch-Land. In: Evangelische Jugendhilfe. 2 /2011 . S.87-99.PLUTO, Liane (2008): Partizipation zwischen Bedenken und positiverUtopie. Sichtweisen von Fachkräften auf Beteiligung. In:Forum Erziehungshilfen. 4/2008. S. 196 – 200.Wesentlichen Einfluss auf die Haltung der Mitarbeiterinnen und7

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