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RBW-Aktuell - Mai 2003 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.

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Das folgende Beispiel verdeutlicht erhebliche<br />

Unsicherheiten bei der Brunsterkennung,<br />

die man versucht, durch einen<br />

überhöhten Anteil an Doppelbesamungen<br />

(28 % bei Kühen) zu kompensieren.<br />

Im Normbereich von 18 bis 24 Tagen<br />

Zwischenbesamungszeit liegen nur 25%<br />

der Kühe. Rund 40% der Kühe werden un-<br />

Abb.6: Auswertung der Zwischenbesamungszeiten am Beispiel der Kühe.<br />

ter Auslassung einer oder mehrer Brunsten<br />

zu spät wiederbesamt. Diese zu<br />

häufig vorkommenden zu langen Zwischenbesamungszeiten<br />

führen in der<br />

Folge zu überhöhten Zwischentragezeiten.<br />

Rastzeit und Zwischenbesamungszeit<br />

stehen in engem Zusammenhang.<br />

Mit steigender Rastzeit sinkt meist der<br />

Besamungsaufwand, und es steigt parallel<br />

die Zwischenbesamungszeit und<br />

damit die Zwischentragezeit. Herden mit<br />

Rastzeiten über 85 haben oft eine um<br />

durchschnittlich 41 Tage höhere Zwischenbesamungszeit<br />

– vor allem durch<br />

höhere Häufigkeiten in den Klassen über<br />

30 und über 90.<br />

Verzögerungszeit (VZ)<br />

Zeitraum (Tage) zwischen der Erstbelegung<br />

und der Belegung, die zur<br />

Trächtigkeit führte.<br />

Sie ist Null, wenn die Kuh aus der Erst<br />

belegung tragend wird.<br />

Richtwert: Färsen unter 20 Tage, Kühe<br />

unter 30 Tagen<br />

Größere Abweichungen vom Richtwert<br />

deuten bei einem verlängerten Intervall<br />

und wenigen Besamungen auf mangelhafte<br />

Brunstbeobachtung oder eine hohe<br />

Zahl KB-abgelehnter Tiere hin. Einem<br />

kurzen Intervall mit vielen Besamungen<br />

liegen Unsicherheiten bei der Brunstbeurteilung<br />

oder Besamungen bei<br />

zyklusgestörten Tieren zugrunde.<br />

Zwischentragezeit (ZTZ)<br />

(Güstzeit, Serviceperiode)<br />

Die Zwischentragezeit ist der Zeitraum<br />

zwischen der Kalbung und<br />

der erfolgreichen Besamung.<br />

Sie ergibt sich aus der Summe von<br />

Rastzeit plus Verzögerungszeit<br />

(ZTZ = RZ + VZ) Richtwert: 85 -125 Tage<br />

Die Hauptursachen für zu lange<br />

Zwischentragezeiten sind<br />

• zu lange Rastzeiten<br />

• zu lange Zwischenbesamungszeiten u.<br />

• zu viele Wiederholungsbesamungen<br />

Sie werden durch die Zwischentragezeit<br />

in einer Kennzahl charakterisiert.<br />

Die Zwischentragezeit ist demzufolge<br />

der wichtigste Fruchtbarkeitsparameter.<br />

Sie charakterisiert einerseits das Fruchtbarkeitsvermögen<br />

der Kuh und andererseits<br />

das Besamungsmanagement.<br />

Die optimale Länge der Zwischentragezeit<br />

zielt darauf ab,<br />

• das Leistungsvermögen der Kuh auszuschöpfen,<br />

da sie die Länge der Laktation<br />

bestimmt.<br />

Kühen mit einer höheren Leistung<br />

kann eine höhere Zwischentragezeit<br />

gewährt werden.<br />

•die Kuh physiologisch nicht zu über<br />

lasten und ihr eine ausreichende Regeneration<br />

nach der Kalbung zu er<br />

möglichen (Puerperium, Körperfettabbau).<br />

• die Gesundheit der Kuh zu erhalten,<br />

ihr natürliches Anpassungsvermögen<br />

zu unterstützen.<br />

• den ökonomischen Gesichtspunkten<br />

der Fruchtbarkeit gerecht zu werden.<br />

Besamungsindex (BI) (Besamungsaufwand)<br />

Der Besamungsindex kennzeichnet den<br />

Aufwand an Besamungen je Trächtigkeit.

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