RBW-Aktuell - Mai 2003 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.

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Kriterium in Mexiko ist der Sitz und die
Ausprägung der Hoden. Sie sollen möglichst
gleichmäßig und hoch ansitzend
sein, damit es bedingt durch Dornen
auf den Weiden nicht zu Verletzungen
kommt. Das Fleckvieh hat hier im
Vergleich mit den Zeburassen einen
eindeutigen Vorteil, die Unterschiede
zwischen den Fleckvieh Bullen fielen
nur gering aus, so dass andere Kriterien
stärker in die Reihung einfliesen konnten.
Auffällig bei den Bullen war, dass
doch eine größere Teil der Tiere erhebliche
Formmängel aufwiesen. Dies ist
sicherlich mit darauf zurück zu führen
dass keine Vorauswahl durch den Tierzuchtverband
stattfand. Jeder Züchter
stellt die Tier vor, die nach seiner Meinung
den idealen Typ verkörpern.
Daher kommt es innerhalb der Rassen
zu ganz unterschiedlichen Vorstellungen
an die wirtschaftliche
Zwei -
nutzungskuh. In Zukunft
muss daher in
Mexiko darüber
nachgedacht werden
die Rasse Fleckvieh
mit unterschiedlicher
Zuchtrichtung zu züchten:
den klassischen
Doppelnutzungstyp und
den Mutterkuhtyp, um
insbesondere den konkurrierenden
Anforderungen
von Milcherzeuger und Mutterkuhaltern
gerecht zu werden.
Neben dem Richten der Tiere bekam
der Autor die Gelegenheit einem interessierten
Publikum die RBW und ihr
Zuchtprogramm zu präsentieren. In
Mexiko gibt es zwar Leistungsansammlungen
von Tieren in einzelnen Betrieben
und auf den Schlachthöfen, es
finden aber keine wissenschaftlichen
Auswertungen der Daten statt, die
den Züchter bei der Selektion
unterstützen.
Besonderes
Inter-
esse für die
Züchter stellte die Lineare Beschreibung
der Bullennachzucht und die
Ermittlung der einzelnen Zuchtwerte
dar. Es wird darüber nachgedacht bei
der Herdbuchaufnahme in Zukunft die
Tiere nach einem ähnlichen System zu
bewerten. Momentan müssen nur mindest
Kriterien für Rahmen, Form,
Bemuskelung und Abstammung erfüllt
werden.
Sehr beeindruckt zeigten sich die Züchter
von dem hohen Milchleistungsniveau,
welches das Fleckvieh inzwischen erreicht.
In der Diskussion zeigte es sich
jedoch, dass viele mexikanische Züchter
die Meinung vertreten, man müsse nur
den richtigen Bullen auswählen und
schon steigt die Milchleistung. Hier gilt
es beim Verkauf von Sperma die Bullen
den Betrieben anzupassen und den
Züchtern klar zu machen, dass die
Grundlage für hohe Leistungen ein
richtiges Management der Tier neben
der richtigen Genetik darstellt.
Rainer Kubach, BTC GmbH