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Klausur - Wiwi Uni-Frankfurt

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<strong>Klausur</strong><br />

zur Vorlesung<br />

"Sozialpolitik I (soziale Sicherung)“<br />

im Wintersemester 2003/2004<br />

Veranstalter:<br />

Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn<br />

Lesen Sie sich die Fragen genau durch und entscheiden Sie dann, welche<br />

Fragen Sie beantworten. Zur Beantwortung der Fragen haben Sie<br />

120 Minuten Zeit.<br />

Von den nachfolgenden sechs Fragen sind genau drei zu beantworten.<br />

Werden mehr als vier Fragen beantwortet, werden nur die ersten drei<br />

beantworteten Fragen in der Reihenfolge der Aufgabenstellung gewertet.<br />

Beginnen Sie die Beantwortung jeder Frage bitte auf einem neuen<br />

Blatt, nummerieren Sie Ihre Lösungsblätter und schreiben Sie auf jedes<br />

Blatt Ihre Matrikelnummer.<br />

Viel Erfolg !!!


Frage 1: Theorie der Alterssicherung<br />

a) Gehen Sie von folgendem einfachen 2-Perioden-Modell aus:<br />

In Periode 1 wird gearbeitet und ein Arbeitseinkommen in Höhe von<br />

1.750 Euro erzielt. In Periode 2 wird nicht mehr gearbeitet. Es existiert<br />

ein perfekter Kapitalmarkt mit einem Marktzins von 20%. Es<br />

handelt sich um eine kleine offene Volkswirtschaft. Die Nutzenfunktion<br />

des repräsentativen Wirtschaftssubjekts laute:<br />

u = ln c1 + 0,75 · ln c2,<br />

wobei c1 der Konsum in Periode 1 und c2 der Konsum in Periode 2 ist.<br />

- Wie hoch ist die Ersparnis des repräsentativen Wirtschaftssubjekts,<br />

wenn es keine staatliche Alterssicherung gibt?<br />

- Was ändert sich in Bezug auf individuelle Ersparnis, gesamtwirtschaftliche<br />

Ersparnis und individuellem Konsum, wenn eine kapitalgedeckte<br />

Rentenversicherung mit einem Rentenbeitrag von 20%<br />

eingeführt wird?<br />

- Angenommen, die Rentenversicherung wäre umlagefinanziert und<br />

die Bevölkerung sinke um 10%. Um wieviel Prozent müssten die<br />

Löhne steigen, damit die interne Rendite der Alterssicherung so<br />

hoch ist wie im kapitalgedeckten System?<br />

b) Diskutieren Sie den Vorschlag einer Ersetzung der umlagefinanzierten<br />

Rente durch eine kapitalgedeckte Alterssicherung<br />

Frage 2: Soziale Sicherung von Familien<br />

a) Was sind die sozialpolitischen Ziele der sozialen Sicherung von<br />

Familien. Orientieren sie sich dabei an den von Barr genannten Zielen<br />

und objectives.<br />

b) Welche Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderarmut bzw. zur<br />

Vermeidung von Sozialhilfebezug von Kindern kennen Sie? Beurteilen<br />

Sie diese Vorschläge.


Frage 3: Reform der Alterssicherung<br />

In Schweden wurde eine große Rentenreform mit folgenden drei<br />

Kernpunkten durchgeführt:<br />

1. die Umstellung von einem contribution defined system auf ein benefit<br />

defined system, wobei<br />

2. ein festgelegter Teil des Beitrags verpflichtend für eine obligatorische,<br />

private, kapitalgedeckte Rente bestimmt ist.<br />

3. die Einführung einer Garantierente.<br />

Beurteilen Sie diese Reform als Vorschlag für eine Rentenreform in<br />

Deutschland. Erklären Sie dabei den Unterschied zwischen contribution<br />

defined und benefit defined und erläutern Sie weitere Möglichkeiten<br />

für eine Grundsicherung im Alter.<br />

Frage 4: Gesundheit<br />

a) Begründen Sie, warum es staatliche Gesundheitspolitik gibt. Gehen<br />

Sie dabei insbesondere auf die ökonomischen Gründe ein.<br />

b) Beurteilen Sie die Einführung der Patientengebühr von 10 Euro pro<br />

Quartal.<br />

Frage 5: Soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe<br />

a) Erläutern Sie die Unterschiede zwischen Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.<br />

Gehen Sie dabei auch darauf ein, wodurch sich Arbeitslosenhilfe<br />

und Arbeitslosengeld unterscheiden.<br />

b) Beurteilen Sie den Vorschlag des ifo-Instituts, der aus folgenden<br />

Elementen besteht:<br />

- Absenkung der Sozialhilfe für erwerbsfähige, aber nicht erwerbstätige<br />

Personen<br />

- Erhöhung der Sozialhilfe für Erwerbstätige<br />

- Angebot von öffentlicher Arbeit für Arbeitsuchende, die keine Arbeit<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt finden.

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