Standort VI 2011.pdf - Braunschweiger Zeitungsverlag
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10<br />
ungewöhnlich:<br />
Das Disco-taxi Gifhorn<br />
Stadtjugendpfleger Jens Brünig. Foto: BZ-Archiv/Hopf<br />
Wanderer, kommst du nach Wolfsburg,<br />
dann fahr mit dem Bus. Denn obwohl die<br />
national bekannten sehenswürdigkeiten<br />
der stadt beinahe in fußläufiger entfernung<br />
voneinander liegen, liegt man<br />
in der stadt des automobils mit dem<br />
Omnibus immer richtig.<br />
Insgesamt 25 Linien befördern Fahrgäste<br />
durch das Busnetz im Raum Wolfsburg.<br />
Vom Hallenbad am Sandkamp im Nordosten<br />
bis zum Reislinger Einkaufszentrum im<br />
Südwesten muss man nur einmal umsteigen.<br />
Das ist in Wolfsburg besonders einfach.<br />
Die Wolfsburger Verkehrs GmbH (WVG)<br />
beschafft seit 1991 Niederflurbusse für den<br />
Fahrbetrieb im Wolfsburger Stadtgebiet. Die<br />
Bauart der Niederflurbusse erleichtert den<br />
Einstieg, da der Türbereich stufenlos ist.<br />
Die unfallgefahr im straßenverkehr<br />
ist vor allem für jugendliche<br />
Fahranfänger hoch. laut aDaC<br />
ist das risiko für junge, unerfahrene<br />
autofahrer im alter von 18<br />
bis 25 Jahren sechsmal höher als<br />
bei älteren Verkehrsteilnehmern.<br />
als besonders gefährlich werden<br />
privat organisierte Discofahrten am<br />
Wochenende eingestuft. Dieser Gefahr<br />
will die stadt Gifhorn mit dem Disco-taxi<br />
entgegenwirken.<br />
„Das Projekt läuft jetzt seit einem Jahr<br />
sehr erfolgreich“, sagt Stadtjugendpfleger<br />
Jens Brünig. Er erklärt, dass die Idee von<br />
den Gifhorner Jugendlichen in das Diskussionsforum<br />
des „Runden Tisches“ selbst<br />
eingebracht wurde. Weil es in Gifhorn keine<br />
Discothek gibt, wurde überlegt, wie den Jugendlichen<br />
ein preiswerter und vor allem sicherer<br />
Weg in die Discos nach Braunschweig,<br />
Celle und Wolfsburg zu ermöglichen ist.<br />
„Mit den beiden Taxi-Unternehmen<br />
Hoffmann und Riese haben wir schnell Partner<br />
gefunden, die sich für das Projekt begeistert<br />
haben und faire Preise anbieten“,<br />
erklärt Brünig. Auch von Seiten der Discothekenbetreiber<br />
wurde schnell Kooperationsbereitschaft<br />
signalisiert. Aus Wolfsburg<br />
machen das „Esplanade“ und der „Club 28“<br />
Außerdem kann der Fahrer die Türseite zur<br />
Bordsteinkante hin absenken.<br />
Auf ihrer Internetseite verspricht die<br />
WVG außerdem, dass nach vorheriger Anmeldung<br />
in jedem Fall ein Niederflurbus die<br />
gewünschte Strecke befährt, da noch nicht<br />
die gesamte Fahrzeugflotte aus den modernen<br />
Fahrzeugen besteht.<br />
Anmelden können die Fahrgäste ebenfalls<br />
ihre persönliche Haltestelle. Wenn es der<br />
Verkehr zulässt, halten die Busse einmalig<br />
auch zwischen zwei regulären Haltestellen.<br />
So wird beispielsweise die Heimfahrt vom<br />
Theater zu einer Art Taxifahrt von Tür zu<br />
Tür. Und das kostenlos, denn die Eintrittskarten<br />
für das Wolfsburger Theater gelten<br />
– wie auch die Tickets des VfL Wolfsburg<br />
– kurzzeitig als Fahrkarte.<br />
mit, aus Celle<br />
das „Inkognito“,<br />
aus Braunschweig<br />
das<br />
„Jolly Joker“<br />
und aus Müden<br />
das „Kubus“.<br />
„Für eine Fahrt<br />
zum Jolly nach Braunschweig und zurück<br />
zahlen die Jugendlichen in einer Gruppe<br />
von acht Leuten dann höchsten zehn Euro“,<br />
rechnet Brünig ein Beispiel vor. „Dazu bieten<br />
die Discos dann oft noch Angebote wie<br />
freien Eintritt oder Welcome-Drinks an“,<br />
fügt er hinzu.<br />
Das Ziel der Stadt sei es gewesen, gleichzeitig<br />
für mehr Sicherheit und feste Preise zu<br />
sorgen. „Und dafür haben wir ein attraktives<br />
Angebot geschaffen, das die jungen Leute<br />
aus Gifhorn auch gut annehmen“, freut sich<br />
Brünig. 1.200 Teilnehmer wurden seit Beginn<br />
des Projektes gezählt. „Gestärkt wurde<br />
die Initiative durch die positiven Rückmeldungen<br />
der Eltern, denen die Sicherheit natürlich<br />
wichtig ist“, berichtet Brünig. Auch<br />
der ADAC hat das Vorhaben finanziell unterstützt.<br />
„Durch die vielen Befürworter und<br />
Partner ist es ohne viel Verwaltungsaufwand<br />
gelungen, ein Angebot zu etablieren, das die<br />
Sicherheit erhöht und durch faire Festpreise<br />
auch bezahlbar ist“, fasst Brünig zusammen.<br />
riesentaxi macht vor der Haustür halt<br />
Bus fahren in Wolfsburg lohnt sich<br />
Foto: Fotolia