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Bau aktuell 02 / 2012 1 - Die Bauindustrie NRW

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UNtErNEhMEraBEND<br />

Balance statt Burnout: Wie der Balanceakt zwischen beruflicher Leistungsoptimierung<br />

und privater Lebensqualität dauerhaft gelingt, erläuterte Ralph Goldschmidt anhand<br />

seines Life-Balance-Modells. <strong>Die</strong>sem Modell liegen wesentliche Erkenntnisse der Motivations-,<br />

Glücks-, Verhaltens- und Hirnforschung zu Grunde.<br />

Shake your life<br />

Willkommen im Leben, willkommen in der Jangada<br />

Bar! In sieben frech und dynamisch erzählten Geschichten<br />

erfährt der Leser, wie er seinen individuellen<br />

Lebensstil finden und scheinbare Gegensätze<br />

integrieren kann. Im Mittelpunkt steht der Barmixer<br />

Bruno, der seinen Gästen sieben Prinzipien für mehr<br />

Leistungskraft und Lebensglück vermittelt und daraus<br />

sehr individuelle und süffige Cocktails mixt. Eine<br />

hochprozentige Lektüre.<br />

Ralph Goldschmidt, Jhrg. 1963, ist gefragter Interviewpartner in den Medien, Gastdozent<br />

an mehreren Hochschulen und Akademien, Professional Member der German<br />

Speakers Association (GSA) und gehört zu den Top 100-Trainern in Deutschland<br />

(Trainers Excellence). s<br />

2 <strong>Bau</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>02</strong> / <strong>2012</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1: unternehmerabend <strong>2012</strong> der <strong>Bau</strong>industrie <strong>NRW</strong> in aachen<br />

tipp 3: Gehen Sie raus aus der Opferrolle. „Jeder von uns ist<br />

ab und zu mit unangenehmen und schwer zu ändernden Fakten<br />

und Rückschlägen konfrontiert. Mein Tipp: Nehmen Sie sie an<br />

und lernen Sie daraus, anstatt fruchtlos zu jammern. Fragen Sie<br />

sich, was Sie tun können, denn etwas können Sie immer tun!<br />

Herausforderungen meistern Sie leichter und besser, wenn Sie<br />

beschließen, zu ‚wollen’ und nicht zu ‚müssen’.“<br />

Balance statt Burnout. <strong>Die</strong> meisten Menschen lebten, so<br />

Goldschmidt, nicht in der Gegenwart, sondern bereiteten sich<br />

permanent darauf vor, demnächst zu leben. Und auf ihrem Grab-<br />

stein könnte stehen: „Er gab alles für die Arbeit und nichts für den<br />

Rest.“ Dabei ginge es auch anders. Berufliche Spitzenleistungen<br />

und privates Glück müssten sich nicht ausschließen. Es gebe ein<br />

Konzept, das ein Leben in Balance ermöglicht. Sieben Säulen<br />

bildeten das Fundament und den Weg für dauerhafte Höchstleistungen.<br />

Sieben wichtige Fähigkeiten, die es zu entwickeln<br />

gelte, um dauerhaft Spitzenleistungen bringen zu können.<br />

Ralph Goldschmidt zum thema lebensplanung. „<strong>Die</strong> meisten,<br />

die gefragt werden, was sie anders machen würden, wenn sie<br />

nochmal leben dürften, sagen: Mich mehr um meine Liebsten<br />

kümmern.<br />

Bei ganz vielen geht es bei dieser Frage um Liebe, Beziehung,<br />

Partnerschaft, Nähe, Intimität. Auch Kinder und Freundschaften<br />

kommen in der Rückschau in vielen Leben zu kurz. Ist auch eigentlich<br />

klar. Kein Mensch sagt auf dem Sterbebett: „Schade, dass ich<br />

nicht mehr Zeit im Büro verbracht habe.“ Karriere ist eben nicht<br />

das zentrale Lebensthema. Stellen Sie sich vor, für Ihren Unterhalt<br />

wäre gesorgt und Sie hätten alle finanziellen und zeitlichen Ressourcen,<br />

die Sie bräuchten für das, was Sie im Leben vorhaben.<br />

Und stellen Sie sich weiter vor, es wäre ausgeschlossen, dass<br />

es ein Misserfolg werden könnte, egal, was Sie anpacken. Und<br />

darüber hinaus hätten Sie auch noch den nötigen Mut, – was<br />

würden Sie dann mit Ihrem Leben in den nächsten 10, 15, 20<br />

Jahren anfangen?“<br />

… zum thema Selbstbestimmung. „Selbständige sind seltener<br />

krank als Angestellte, arbeiten aber in der Regel mehr. Warum?<br />

Weil sie zu einem höheren Prozentsatz machen, was sie selbst<br />

wollen. Das Fremdbestimmte scheint es zu sein, was Druck macht.<br />

Unter den Angestellten sind dem entsprechend die Chefs seltener<br />

krank als die Leute in den unteren Ebenen. Aus demselben<br />

Grund. Der Grad an Selbstbestimmung nimmt zu, je höher man<br />

kommt. Alle Welt denkt reflexartig, dass die Gestressten und Unzufriedenen<br />

zu viel arbeiten müssen und zu wenig Entspannung<br />

haben. Das ist meines Erachtens eine oberflächliche Sichtweise.<br />

Es gibt gute Anspannung und schlechte Anspannung. So wie es<br />

gute Entspannung und schlechte Entspannung gibt. Schlechte<br />

Entspannung sind zum Beispiel die 212 Durchschnittsminuten<br />

Glotze, die wir Deutschen uns derzeit täglich reinziehen. Zu viel<br />

Anspannung und zu wenig Entspannung? Das ist nur die halbe<br />

Rechnung. Denn auch als Angestellter kann man sein Ding machen.<br />

<strong>Die</strong> Kunst besteht darin, die eigenen Ziele und die der Firma,<br />

für die man arbeitet, überein zu bekommen. Wenn das nicht passt,<br />

sollte man schleunigst etwas verändern. Verträge kann man kündigen.<br />

Kein Geld der Welt ist es wert, seine Gesundheit zu opfern.<br />

Und die geht kaputt, wenn der Grad an fremdbestimmter Anspannung<br />

zu groß wird. Wir haben die Freiheit uns einen neuen Job<br />

zu suchen. Oder, uns selbstständig zu machen, wenn wir genug<br />

Energie und Know-how haben. Und ja, das ist eigentlich Luxus.“<br />

… zum thema Willenskraft. „Woran liegt es, dass wir uns so oft<br />

darauf zurückziehen, wir ‚müssten’ irgendetwas tun? Etwas, das<br />

uns davon abhält, etwas anderes zu tun, das besser für uns wäre?<br />

Joggen statt Fernsehen, mit den Kindern spielen statt zuhause<br />

E-Mails vom Job zu beantworten und was dergleichen Dinge<br />

mehr sind. Nun, es kommt uns gut aus: Wir haben immer Ausreden.<br />

Keine Zeit. Andere Prioritäten. <strong>Die</strong> anderen sind Schuld. Mal<br />

ehrlich: Wann fangen Sie an, etwas zu ändern? Meistens dann,<br />

wenn es fast zu spät ist. Rauchen, schlemmen und den ganzen<br />

Tag herum sitzen bis zur ersten Bypass-Operation. Dann ändert<br />

sich das Verhalten – vielleicht. Und auch dann oft nicht auf Dauer.<br />

Das größte Problem: Unser Unterbewusstsein, also unser innerer<br />

Schweinehund, will, dass es uns jetzt gut geht. Und gut gehen<br />

heißt für ihn: angenehm, bequem. Oft müssen wir aber etwas<br />

unternehmen, das unangenehm oder mühsam ist, damit es uns<br />

in einer Stunde, morgen oder in einem Jahr gut oder besser geht.<br />

Da ist unser innerer Schweinehund dann leider überfordert, denn<br />

er lebt ganz im Hier und Jetzt. Da braucht er dann seine Willenskraft.<br />

Das sollten Sie verstehen: Wir müssen uns nicht überwinden.<br />

Wir haben keinen Feind in uns. Wir müssen uns vielmehr wieder<br />

mit uns befreunden. Gefragt ist nur etwas Köpfchen, um allen<br />

Persönlichkeitsanteilen beizubringen, das so anzustellen, dass es<br />

auch zu Ihrer Situation und Ihrem Umfeld passt. Denken Sie mal<br />

darüber nach.“ s

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