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Liebesbrief-Kommunikation in der Gegenwart zwischen alt und neu ...

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<strong>Liebesbrief</strong>-<strong>Kommunikation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gegenwart</strong> 445<br />

Bald darauf zieht Lisas Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Stadt. Erst Jahre später treffen<br />

die beiden Hauptfiguren sich zufällig wie<strong>der</strong> <strong>und</strong> haben e<strong>in</strong>e kurze<br />

Affäre mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, die Lisa weit mehr bedeutet als Stefan, <strong>der</strong> ihre Liebe<br />

wie<strong>der</strong> nicht zur Kenntnis nimmt. Lisa verschweigt ihm bald darauf ihre<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> verlässt ihn, da sie se<strong>in</strong>er Karriere nicht im Wege<br />

stehen möchte. Wenig später heiratet sie e<strong>in</strong>en älteren Mann, um ihrem<br />

K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Zuhause zu geben. Als sie Stefan wie<strong>der</strong> begegnet, plant sie,<br />

ihren Mann <strong>und</strong> ihren Sohn zu verlassen. Nachdem Stefan sie nicht e<strong>in</strong>mal<br />

wie<strong>der</strong>erkennt, stirbt Lisa kurz darauf an Typhus.<br />

Die Lektüre des <strong>Liebesbrief</strong>s wird im Film bezeichnen<strong>der</strong>weise als<br />

Rahmung e<strong>in</strong>er B<strong>in</strong>nenerzählung e<strong>in</strong>gesetzt. Durch ihn erfährt <strong>der</strong> Musiker<br />

erst von Lisas Lebensgeschichte <strong>und</strong> ihrer Liebe zu ihm. Der Brief<br />

wird dabei zum zentralen Medium <strong>und</strong> Träger e<strong>in</strong>er signifikanten Er<strong>in</strong>nerung<br />

<strong>und</strong> zum entscheidenden Auslöser e<strong>in</strong>es verspäteten Erkenntnisprozesses,<br />

<strong>der</strong> die eigentliche Filmhandlung allererst generiert. Er wird durch<br />

die langsame Sequenz am Filmbeg<strong>in</strong>n <strong>und</strong> die Kameraführung <strong>in</strong> dieser<br />

konstitutiven Rolle ganz beson<strong>der</strong>s fokussiert.<br />

Stefan öffnet <strong>und</strong> entf<strong>alt</strong>et den Brief, beugt sich darüber, während er die Leselampe anzündet.<br />

Aus Nervosität o<strong>der</strong> Gewohnheit nimmt er sich e<strong>in</strong>e Zigarette / Brief als E<strong>in</strong>gangstableau<br />

Während zunächst gezeigt wird, wie Stefan sich e<strong>in</strong>e Zigarette anzündet,<br />

den Briefumschlag öffnet, das Papier langsam entf<strong>alt</strong>et, ersche<strong>in</strong>en wenig<br />

später die Züge <strong>der</strong> Handschrift <strong>in</strong> Nahaufnahme. Der Inh<strong>alt</strong> des Briefs<br />

wird sodann von e<strong>in</strong>er melodischen Frauenstimme aus dem Off, <strong>der</strong><br />

Stimme Lisas bzw. Joan Fonta<strong>in</strong>es erzählt. Die konkrete s<strong>in</strong>nliche Präsenz

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