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Frühlingserwachen - Einwohnergemeinde Lengnau BE

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Studie für ein Kleinwasserkraftwerk liegt vor, aber das Projekt ist auf Eis gelegt<br />

Geldhahn für «grünen» Strom bleibt in <strong>Lengnau</strong> zu<br />

Jürg Amsler<br />

Das Komitee pro Wasserkraft hat dem Gemeinderat erste<br />

Unterlagen zur Nutzung der Wasserkraft in der Gemeinde<br />

<strong>Lengnau</strong> geliefert. Die gemachten Abklärungen sind ermutigend.<br />

Die Behörde setzt andere Prioritäten. DasThema ist<br />

damit aber nicht vom Tisch, sicher bei den Initianten nicht.<br />

Wenn Karl Renfer über das Projekt Kleinwasserkraftwerk in<br />

<strong>Lengnau</strong> zu erzählen beginnt, kommt er richtig in Fahrt. «Wir<br />

haben eine externe Studie vorliegen, die aufzeigt, dass<br />

unsere Idee realisierbar wäre.» Der Initiant des Komitees pro<br />

Wasserkraft zeigt auf das Dossier, das von der Firma Proma<br />

Consult AG in Untersiggenthal (AG) erarbeitetet worden ist.<br />

«Das sind Spezialisten in der Branche.» Sie, die Fachleute,<br />

bescheinigen dem ehemaligen Feuerwehrkommandanten<br />

von <strong>Lengnau</strong> schwarz auf weiss, was dieser vermutet hat:<br />

Im Dorf am Jurasüdfuss besteht die Möglichkeit, mit der<br />

vorhandenen Wasserkraft der Wasserversorgung elektrische<br />

Energie zu erzeugen.<br />

Jetzt brauchts ein Vorprojekt<br />

Nach einer Besichtigung vor Ort und gestützt auf Angaben<br />

des Komitees wurden von den Mitarbeitenden der Beratungsfirma<br />

insgesamt elf Nutzungsmöglichkeiten untersucht.<br />

Es haben sich drei Varianten herauskristallisiert, bei<br />

denen Energienutzung und Wirtschaftlichkeit in einem angemessenen<br />

Verhältnis stehen. Dem Gemeinderat wurde letztlich<br />

der einstimmig gefällte Beschluss mitgeteilt, es sei mit<br />

der Ausführung der Variante «Reservoir West» zu beginnen.<br />

Zudem wurde vorgeschlagen, dass ein Spezialausschuss<br />

gebildet werden muss, damit ein Vorprojekt in Auftrag gegeben<br />

und erstellt werden kann. Ein solches wird schätzungsweise<br />

14’000 Franken kosten.<br />

Enttäuscht von der Antwort<br />

Der Bescheid der <strong>Lengnau</strong>er Behörde hat Karl Renfers<br />

Freude über den erzielten Fortschritt getrübt. Der Gemeinderat<br />

stehe dem Projekt zur Produktion von sauberer Energie<br />

generell positiv gegenüber, wird dem Komitee beschieden.<br />

«Aufgrund anderweitiger Projekte und insbesondere<br />

der Änderungen der bundesrechtlichen Rechtsprechung im<br />

Energiebereich, sah sich der Gemeinderat veranlasst, das<br />

Projekt zu sistieren.» Sie hätten diesen Beschluss des Gemeinderates<br />

zu akzeptieren, sagt Karl Renfer, «aber wir im<br />

Komitee finden das mutlos». Bei zugedrehtem Geldhahn<br />

bleibe ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten – und zu<br />

hoffen, dass die Sache wieder in Gang gebracht werden<br />

kann.<br />

Mit anderen Arbeiten belastet<br />

Gemeindeschreiber Marcel Krebs will den Vorwurf der Mutlosigkeit<br />

nicht gelten lassen: «Der Gemeinderat hat im überarbeiteten<br />

Leitbild klar festgelegt, dass ein generelles Interesse<br />

an ‹grünem› Strom vorhanden ist. Die Behörde ist wie<br />

das Komitee der Ansicht, dass eine spezielle Gruppe das<br />

Projekt Kleinwasserkraftwerk weiter zu begleiten hat. In die-<br />

11<br />

ser müssten aber auch gewählte Behörde- und Kommissionsmitglieder<br />

vertreten sein.»<br />

Genau dieser Punkt habe dafür gesorgt, dass das Projekt<br />

vom Gemeinderat vorläufig auf Eis gelegt worden sei. «Zurzeit<br />

sehen die Behörden keine Möglichkeit, jemandem diese<br />

Aufgabe zu übertragen. Der zuständige Gemeinderat wie<br />

die Mitglieder der Kommission Bau und Werke sind gegenwärtig<br />

mit anderweitigen Arbeiten im Energiebereich zu<br />

stark belastet.» Krebs ist überzeugt: «Wenn sich die Situation<br />

einigermassen normalisiert hat, wird sich der Gemeinderat<br />

bestimmt wieder mit alternativen Energieprojekten<br />

auseinandersetzen.»<br />

Drei Varianten, geringe Kosten für einen hohen<br />

Nutzen<br />

Die Variante A sieht den Einbau einer Trinkwasserturbine im<br />

Reservoir West vor. Mit verhältnismässig moderaten Kosten<br />

für die Turbinenanlage (zirka 120’000 Franken) würde eine<br />

relativ hohe Wirtschaftlichkeit erzielt. Jährlich könnten<br />

80’000 Kilowattstunden (kWh) produziert werden. Der so<br />

gewonnene Strom sollte der Gemeinde, so wurde errechnet,<br />

jährlich netto 18’400 Franken einbringen. Die Investition<br />

wäre somit in sechseinhalb Jahren bereits wieder zurückgezahlt.<br />

Bis in 20 Jahren hätte das <strong>Lengnau</strong>er Trinkwasser<br />

gegen 230’000 Franken in die Gemeindekasse gespült. Die<br />

Variante B sieht eine Erweiterung mit einer zweiten Turbine<br />

im neuen Regenwasserauffangbecken im Dorfbach vor. Die<br />

Investitionskosten werden auf 240’000 Franken geschätzt,<br />

die jährliche Stromproduktion auf 120’000 kWh. Die Variante<br />

C schlägt vor, im Reservoir Ost eine dritte Trinkwasserturbine<br />

einzubauen. Den Investitionen von 345’000 Franken<br />

stünde die Produktion von 143’000 kWh pro Jahr gegenüber.<br />

Aufgrund der Wirtschaftlichkeitsanalyse wird empfohlen,<br />

mit der Variante A zu starten und mit den Varianten B<br />

und C die Energienutzung sinnvoll zu steigern. ♣<br />

Wichtige Termine<br />

Eidgenössische Volksabstimmung vom<br />

17. Mai 2009<br />

– Zukunft mit Komplementärmedizin – Gegenentwurf<br />

zur zurückgezogenen Volksinitiative «Ja zur Komplementärmedizin»<br />

– Genehmigung und die Umsetzung des Notenaustauschs<br />

zwischen der Schweiz und der Europä -<br />

ischen Gemeinschaft betreffend die Übernahme der<br />

Verordnung über biometrische Pässe und Reise -<br />

dokumente (Weiterentwicklung des Schengen-<br />

Besitzstands)<br />

An diesem Tag findet keine kantonale Volks -<br />

abstimmung statt.

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