Weltformat» Samstag, 24. März 2012, 20.15 Uhr ... - Klick-Bild
Weltformat» Samstag, 24. März 2012, 20.15 Uhr ... - Klick-Bild
Weltformat» Samstag, 24. März 2012, 20.15 Uhr ... - Klick-Bild
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein beispielhaftes<br />
Kunstprojekt<br />
mit Schülern<br />
Die frechen Katzen, schrägen Vögel und braven<br />
Hunde sitzen seit neuestem im Rheinfelder<br />
Tierheim aussen an der Wand. Tiefblau,<br />
knallrot, kanariengelb - und der Schalk blitzt<br />
ihnen aus den Augen. Eine Kunstaktion der<br />
Schillerschule Rheinfelden hat sie ins farbkräftige<br />
Leben gerufen. Sie sind das Ergebnis<br />
eines in mehrfacher Hinsicht beispielhaften<br />
Kunstprojekts, das zeigt, was möglich ist,<br />
wenn Schule und Öffentlichkeit sich auf einem<br />
gemeinsamen Nenner treffen und ein bemerkenswertes<br />
Ergebnis erreichen.<br />
Zwei Ziehväter hat die lustige Menagerie am Tierheim.<br />
Der erste ist natürlich Gerold Limberger,<br />
der Lehrer, Künstler und Ideengeber aus der<br />
Schillerschule. Der zweite Ziehvater blieb im<br />
Hintergrund, hat aber gleichwohl jede Menge<br />
Vaterschaftsrechte an Katz und Maus. Es ist der<br />
Künstler Otmar Alt. Er ist bekannt wegen seiner<br />
klaren Kunst: Eindeutige Farben, saubere Kontu-<br />
ren, eindeutige, oft witzige <strong>Bild</strong>sujets, nicht selten<br />
mit Katze und Hund im Zentrum.<br />
„Das wäre doch etwas für unsere Schüler“, dachte<br />
sich Gerold Limberger, der sehr wohl weiss,<br />
dass man den Vorschlag des Tierheim-Teams,<br />
das Haus künstlerisch zu verschönern, keinesfalls<br />
dem freien Spiel der Kräfte überlassen durfte.<br />
Guter Wille allein ist selten Kunst, und am Ende<br />
hätte es vielleicht geheissen: „Da sieht man es<br />
wieder, so eine Schmiererei.“ Stattdessen ein<br />
enges Korsett für die künstlerische Freiheit und<br />
eine Anfrage beim Künstler, ob er etwas dagegen<br />
hätte, wenn im Stil von Otmar Alt vorgegangen<br />
würde. Er hatte nichts dagegen. Ganz im Gegenteil.<br />
Und so malte die zehnte Klasse mit Lust und<br />
Liebe ihre Vorstellung vom tierischen Glück an<br />
die Wand und Gerold Limberger, der Künstler,<br />
sorgte für Ordnung, Rhythmus und die richtigen<br />
Proportionen am Haus.<br />
Das Ergebnis ist faszinierend schön und begeistert<br />
einhellig die Betrachter. Witzige Schilder laden<br />
bereits auf dem Weg ein, das Tierheim zu<br />
besuchen. Am Haus selbst wurde nass in nass,<br />
sozusagen „al fresco“, gemalt wie bei den alten<br />
Meistern. „Ich habe während des Malens kaum<br />
eingegriffen“, erinnert sich Gerold Limberger<br />
an die Malaktion. Die Schülerinnen und Schüler<br />
seien mit grosser Begeisterung bei der Sache gewesen,<br />
hätten sich als sehr zuverlässig und vor<br />
allem teamfähig gezeigt.<br />
„Die Gruppe ist durch die Kunstaktion richtig zusammengewachsen“,<br />
bestätigte er anerkennend,<br />
und auch aus dem Kreis der Schülerinnen und<br />
Schüler hörte man nur Positives. „Wir haben uns<br />
durch die Malerei intensiv auch mit den Fragen<br />
des Tierschutzes auseinandergesetzt,“ berichten<br />
sie über das Kunstprojekt, das so zu einem<br />
Rundum-Pädagogik-Paket für die kunstbegeisterte<br />
Klasse wurde. Die organisierte dann auch<br />
selbstbewusst die Vernissage, bei der dem Tierschutzverein<br />
ausgiebig zum gelungenen Werk<br />
gratuliert wurde. rk<br />
Schulkunst<br />
11