Weltformat» Samstag, 24. März 2012, 20.15 Uhr ... - Klick-Bild
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Spielerisch und Schritt für Schritt zu einem intensiveren<br />
Miteinander zwischen Vater, Mutter und Kleinkind<br />
Seit Oktober gibt es das pädagogische Frühförderprogramm schritt:weise auch in Rheinfelden<br />
Opstapje ist holländisch und heisst übersetzt „Schritt für Schritt“. Als Fachbegriff steht es für ein<br />
in den Niederlanden entwickeltes Spiel- und Lernprogramm, das auf eineinhalb- bis vierjährige<br />
Kinder und deren Eltern ausgerichtet ist. Seit Oktober 2011 gibt es Opstapje, das in der Schweiz<br />
unter dem Namen „schritt:weise“ bereits in einigen Regionen erfolgreich eingeführt ist, nun auch<br />
in Rheinfelden. Das Programm wird vom Verein „a:primo“ an die schweizerischen Verhältnisse<br />
angepasst und eben unter dem Namen „schritt:weise“ Städten und Gemeinden angeboten. Das<br />
präventive Förderprogramm richtet sich an sozial benachteiligte Familien, sowohl schweizerische<br />
als auch solche mit Migrationshintergrund, und bietet pädagogisch fundierte Unterstützung<br />
im Erziehungsalltag.<br />
Im Kanton Aargau wird „schritt:weise“<br />
vom Verein Erziehung und <strong>Bild</strong>ung<br />
(VEB) umgesetzt und während einer<br />
Pilotphase vom Kanton finanziert.<br />
Projektleiterin für die Region<br />
Rheinfelden ist die Sozialpädagogin<br />
Brigitte Günthardt, die im Augarten<br />
ein Büro bezogen hat und gegenwärtig<br />
vor allem daran arbeitet, das<br />
wichtige soziale Netzwerk aufzubauen,<br />
das die Kontakte zu potentiellen<br />
Familien, aber auch zu einem Kreis<br />
von Mitarbeiterinnen, ermöglicht.<br />
Erste Schritte sind vollzogen und ein<br />
kleines Team arbeitet bereits konkret<br />
an der schritt:weisen Umsetzung der<br />
gesetzten Ziele.<br />
Die wöchentlichen Hausbesuche<br />
von ca. 30 Minuten Dauer werden<br />
von geschulten Laienhelferinnen,<br />
ebenfalls Mütter aus der Zielgruppe,<br />
durchgeführt. Zusätzlich finden alle<br />
vierzehn Tage Gruppentreffen statt,<br />
an denen soziale Kontakte geknüpft<br />
und relevante Informationen zur Entwicklung<br />
und Erziehung der Kinder an die Eltern weitergegeben<br />
werden.<br />
Letztlich geht es darum, die Mütter und Väter<br />
dabei zu unterstützen, wie sie einen guten, vertrauensvoll<br />
aufmerksamen Kontakt zu ihren Kindern<br />
herstellen und halten können. schritt:weise<br />
bietet dafür die entsprechende Methodik und ein<br />
schritt:weise<br />
6<br />
erprobt stimmiges Material, das die Zusammenarbeit<br />
zwischen Eltern, Kindern und Helferinnen<br />
erleichtert. All das hat seine Testphasen längst<br />
hinter sich und wurde in wissenschaftlichen Evaluationen<br />
als äusserst hilfreich bestätigt.<br />
Ein Durchlauf des Programms dauert jeweils<br />
eineinhalb Jahre und findet aus gutem Grund<br />
zu Hause in den Familien statt. Mit dieser Geh-<br />
struktur sollen nämlich auch Familien erreicht<br />
werden, die andere Angebote der Familienbildung<br />
und Erziehungshilfe nicht in Anspruch<br />
nehmen können. Die gesamte Konzeption des<br />
Programms fokussiert sich ja besonders auf die<br />
Nutzung und Erweiterung vorhandener Kompetenzen<br />
und Ressourcen, sowie die Stärkung der<br />
Eigenverantwortung in den Familien.<br />
Die fachliche Anleitung und Begleitung<br />
der Hausbesucherinnen wird durch<br />
die Projektkoordinatorin, etwa eine<br />
qualifizierte Sozialarbeiterin oder Sozialpädagogin,<br />
gewährleistet. Zu ihren<br />
Aufgaben zählt vor allem die Gewinnung<br />
der Familien, die Organisation<br />
der zweiwöchentlich stattfindenden<br />
Gruppentreffen, die Vernetzung mit<br />
anderen sozialen Einrichtungen vor<br />
Ort und die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Mit den Hausbesuchen habe man in<br />
der Region Rheinfelden begonnen,<br />
bestätigt Brigitte Günthardt, die Rheinfelder<br />
Projektkoordinatorin, und vier<br />
junge Frauen, drei davon ebenfalls<br />
mit Migrationshintergrund, wurden<br />
als Hausbesucherin ausgebildet. Die<br />
Gruppentreffen im Haus Pelikan,<br />
Augarten, an denen die Sozialpädagogin<br />
unter anderem auch Informationen<br />
zu aktuellen Gesundheitsthemen<br />
geben will, kommen in der nächsten<br />
Projektphase dazu.<br />
„Das wichtigste Ziel des Programms ist die Verbesserung<br />
und Intensivierung der Mutter- bzw.<br />
Vater-Kind-Interaktion“, so Brigitte Günthardt.<br />
Dies erfolge durch modellhafte Anleitung zu<br />
entwicklungsförderlichen Verhaltensweisen der<br />
Eltern und gleichzeitige Bereitstellung altersgerechter,<br />
anregender Materialien. Auf diese Weise<br />
sollen sich die Spiel- und Lernerfahrungen der<br />
Kinder erweitern und differenzieren, wodurch