Wiegen von Ferkeln gibt AufschlussIm vergangenen Frühjahr begann <strong>ForFarmers</strong> mit der Vitalitätsprüfungvon Ferkeln. Mehrere Schweinehalter haben ihre neugeborenenFerkel durchgängig gewogen und das Geburtsgewichtfestgehalten. Daraus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, umkünftig eine bessere Ferkelvitalität erzielen zu können. Die Ergebnissesind sehr aufschlussreich.Das Gewicht der Ferkel ist ein wichtigerPunkt für die Ferkelvitalität, denn ein Ferkelmit einem hohen Geburtsgewicht kannhöhere tägliche Zunahmen erzielen. DasVerhältnis zwischen dem Gewicht der Ferkelund ihrer Vitalität war für <strong>ForFarmers</strong> derAnlass, das Geburtsgewicht als Maßstab fürdie Ferkelvitalität genauer zu analysieren.Ferkelgewicht und RenditeEinheitliche und ausreichend schwere Ferkelpartiensorgen für direkte Rendite. Immerhinliefert jedes Gramm zusätzliches Wachstumdurchschnittlich € 0,079 pro Mastschwein(gemäß den Produktionszahlen, die dieniederländische ‘Animal Sciences Groep’jährlich herausgibt). Außerdem verdient dieFerkelvitalität besondere Aufmerksamkeit,da sie auf der politischen und gesellschaftlichenAgenda ganz oben steht. Durch dieKontrolle des Ferkelgewichts ist es möglich,die Ferkelvitalität und damit das Wachstumder Ferkel zu verbessern.Daten von 20.000 Ferkeln erfasstInzwischen wurde das Gewicht von 20.000Ferkeln erfasst. Die Erfassung erfolgtebei Kunden und Nicht-Kunden. Diese Zahlnimmt noch immer zu, da bei verschiedenenSchweinehaltern weiterhin Ferkel gewogenwerden. Die Ferkel wurden alle an denWurftagen gewogen; folglich handelt es sichum die Geburtsgewichte. Pro Betrieb wurdenmindestens 40 Ferkelwürfe gewogen.“Das scheint viel Arbeit zu sein, aber dieSchweinehalter finden jedes einzelne Ergebnisinteressant und machen diese Arbeitdeshalb gern”, erklärt Sauenspezialist RoyNieuwenhuis. “Viele schätzen das Gewichtihrer Ferkel anders ein als das tatsächlicheGewicht. Die Unterschiede werden beimWiegen der Ferkel erkennbar. Und so wird sofortdeutlich, wo eventuell Handlungsbedarfbesteht.” Auch Spezialist Adri Pater bestätigt,dass Schweinehalter die Ferkelvitalitätsprüfunginteressant finden: “Ein Kunde vonmir wird künftig selber seine Ferkel einmal imHalbjahr wiegen”, erzählt er.Das Geburtsgewicht hat einen erheblichen Einfluss auf die Ferkelvitalität. Das Zeigen regelmäßige Wiegungen in zahlreichen Betrieben.16
Ernährung hat Einfluss aufFerkelgewichtDass sich die Fütterung der Sauen auf dasFerkelgewicht auswirkt, ging auch bereitsaus der <strong>ForFarmers</strong>-Untersuchung über dieAuswirkungen eines Deckstallfutters auf dasGeburtsgewicht hervor. Die Zahl der Ferkelmit einem Geburtsgewicht von weniger als900 Gramm sank um 5 Prozent, wenn zuBeginn der Trächtigkeit ein Deckstallfutter(Première) eingesetzt wurde.Dank der Erfassung der Ferkelgewichtekönnen die richtigen Futterpläne und Futtersortennoch gezielter eingesetzt werden.Die <strong>ForFarmers</strong>-Experten sind von denVorteilen begeistert: “In Betrieben mit zuleichten Ferkeln bei Erst- und Zweitwürfenund der Möglichkeit, nach der Futterkurve zufüttern, haben wir die Jungsauen am Endeder Trächtigkeit auf getrennte Futterkurvengesetzt”, erzählt Sauenspezialist Peter Rutten.“Aber auch in Betrieben mit einer etwaszu hohen Ferkelsterblichkeit bei der Geburtund mit zu schweren Ferkeln können wir mitder Ferkelvitalitätsprüfung viel erreichen,indem wir die Futtergabe gegen Ende derTrächtigkeit an die Futterkurve anpassen.”Adri Pater hat festgestellt, dass auch beistark variierenden Ferkelgewichten – alsoeiner schlechten Einheitlichkeit – mit einemFutterplan viel erreicht werden kann.% FerkelanteilAbbildung 1. Prozentsatz der Ferkel pro Gewichtsklasse bei unterschiedlicherTrächtigkeitsdauer. Invloed van drachtlengte op biggewichten25,0%20,0%15,0%10,0%25%20%5,0%0,0%elke Jeder dag langer zusätzliche is 1% Tag minder =biggen 1 < % 1000 weniger gramFerkel< 1.000 Gramm< 700 700 - 900 900 - 1100 1100 - 1300 1300 - 1500 1500 - 1700 1700 - 1900 > 1900114 115 116 117 118 Praxisdurchschnittpraktijk gemiddeldeFerkelgewichtAbbildung 2. Unterschied bei der Ferkelgewichtsverteilung zwischen den25 % der Sauen mit der niedrigsten Ferkelvitalität und den 75 % der Sauenmit der höchsten Ferkelvitalität.Verschil in biggewichtverdeling tussen de 25% slechtste zeugen tov 75% beste zeugen<strong>ForFarmers</strong> 2010:<strong>ForFarmers</strong> 2010:Datensatzanalysedatasetanalysevon 1.500 Sauenvanund1.500zeugen 20.000 en Ferkeln 20.000 biggen.Länge der Trächtigkeit beeinflusstFerkelgewichtNeben Anhaltspunkten für einen optimalenFutterplan bieten die Ferkelgewichte fürden jeweiligen teilnehmenden Betrieb nochviele weitere Informationen. So zeigt eineerste Analyse, dass das Ferkelgewicht vonder Länge der Trächtigkeit beeinflusst wird.Sauen, die länger trächtig sind, bringenschwerere Ferkel zur Welt (siehe Abbildung1). Aus der Analyse von 20.000 Ferkelgewichtengeht hervor, dass an jedem Tag, dendie Sau länger trägt, 1 % weniger Ferkel miteinem Gewicht unter 1.000 Gramm auf dieWelt kommen. Dieser Punkt sollte also auchbei einem eventuellen Einleiten der Geburtbei Sauen berücksichtigt werden.Höheres Potential bei 25 % der SauenVon den Ferkeln, die weniger als 800 Grammwiegen, sterben 60 %. Bei den 800 bis 1.000Gramm schweren Ferkeln sterben auch noch20 %. Die Kunst besteht also darin, die Zahlder Ferkel, die weniger als 1 Kilo wiegen, sogering wie möglich zu halten.Aus den Daten, die bei der Ferkelvitalitätsprüfunggewonnen wurden, wird ersichtlich,% Ferkelanteil15%10%5%0%< 700 700 - 900 900 - 1100 1100 - 1300 1300 - 1500 1500 - 1700 1700 - 1900 > 1900Bigvitaliteit Ferkelvitalität goed hoch Ferkelvitalität Bigvitaliteit slecht niedrig Mittelwert gemiddelde aller van Gewichte alle zeugendass es einen großen Unterschied zwischenden 25 % Sauen mit den höchsten und den25 % Sauen mit den niedrigsten Ferkelgewichtengibt. In Abbildung 2 können Siesehen, dass bei den 25 % der Sauen mitden niedrigsten Ferkelgewichten nahezu dieHälfte der Ferkel leichter als 1 Kilo ist. Unddas ist sehr viel.Durch eine bessere Anpassung kann dieserProzentsatz verringert werden – beispielsweisedurch eine höhere Futtermenge beiFerkelgewichtdieser speziellen Gruppe von Sauen, abervielleicht auch durch eine bessere Erfassungder Sauen, die selektiert werden müssen.“Das Schöne an den individuellen Ferkelgewichten,die wir jetzt erfassen, ist die Tatsache,dass man sehen kann, dass die Einheitlichkeitder Ferkel bei Sauen mit steigenderWurfzahl abnimmt. Das ist zwar keine neueErkenntnis, aber dadurch, dass dieser Punktjetzt verdeutlicht wurde, können wir uns besserdarauf einstellen”, erklärt Rutten.17