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November 2007 - Gewerbeverband des Kantons Luzern

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Abb. 2: Karte der Epizentren historischer Erdbeben um den Vierwaldstättersee<br />

(Datenbasis Schweizerischer Erdbebendienst 2006, Symbole wie Abb. 1).<br />

Naturgefahren versus Risiken im Verkehr<br />

Unvorstellbar, welche Schäden solch starke Erdbeben<br />

heute in dicht besiedelten Tälern und der<br />

auf weichem Lockergestein gebauten Siedlungen<br />

der Neustadt von <strong>Luzern</strong>, in Horw, Stansstad oder<br />

Buochs verursachen würden – die Froscher der<br />

ETH schätzen für ein Ereignis vergleichbar mit<br />

jenem von 1601 eine Schadenssumme von zwi-<br />

BAUWIRTSCHAFTSKONFERENZ<br />

schen 1 bis 9 Milliarden Franken. Wie weit wir<br />

uns vor solch seltenen, dafür aber umso zerstörerischen<br />

Ereignissen schützen wollen oder müssen,<br />

stellt für unsere Gesellschaft eine wichtige<br />

und zugleich schwierige Frage dar: Im Vergleich<br />

mit den Risiken anderer Naturgefahren (Abb. 3)<br />

aber wird das Erdbebenrisiko eher unterschätzt<br />

und andere wie Steinschlag werden oftmals<br />

überschätzt. Nehmen wird aber die Risiken<br />

durch den Verkehr als Mass, so sind die Naturgefahren<br />

in der Schweiz doch eher bescheiden, erlangen<br />

in den Medien aber eine überproportionale<br />

Aufmerksamkeit – Urgewalten beeindru -<br />

cken uns halt einfach mehr!<br />

Detaillierte Baugrundkarte für <strong>Luzern</strong><br />

Die Erdbebenvorsorge ist in der Schweiz erst in<br />

jüngster Zeit zum Thema geworden: Die von<br />

Fachleuten zu erarbeitenden Baugrund sowie<br />

Erdbeben-Risikokarten zeigen auf, in welchen<br />

Gebieten spezielle Massnahmen für ein erd -<br />

bebensicheres Bauen notwendig sind. Während<br />

der Kanton Nidwalden bereits über eine wenn<br />

auch stark generalisierte Baugrundkarte verfügt,<br />

wird das bedeutsame Blatt <strong>Luzern</strong> der Baugrundkarte<br />

mit einem der städtischen Agglomeration<br />

angemessenen, höheren Detaillierungsgrad<br />

noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Mit<br />

der Norm SIA 261 (2003) verfügen Ingenieure<br />

und Architekten auch über geeignete Grundlagen,<br />

um dem Erdbebenrisiko angemessen zu begegnen:<br />

Unter Beachtung einiger bautechnisch<br />

relevanter Prinzipien lässt sich mit relativ geringen<br />

Mehrkosten die Erbebenverletzlichkeit von<br />

Bauwerken massiv auf ein akzeptables Mass<br />

reduzieren. Nur fehlen dazu oftmals noch das<br />

Verständnis für und glücklicherweise auch die<br />

reellen Erfahrungen mit Erdbeben. �<br />

Abb. 3: Vergleich der<br />

jährlichen Schadenssummen<br />

(jährliche Risiken)<br />

der verschiedenen Naturgefahren<br />

der Schweiz<br />

(Quelle Schadenstatistik<br />

VFK 1996 – 2005) mit<br />

derjenigen von Erd -<br />

beben in der Zentral -<br />

schweiz (Quelle ETH<br />

Zürich). In der Gegenüberstellung<br />

mit den<br />

Verkehrsunfällen (Quelle<br />

BFS 2000, rot in kleiner<br />

Grafik oben) erscheinen<br />

die Risiken durch Naturgefahren<br />

jedoch als eher<br />

bescheiden.<br />

<strong>November</strong> <strong>2007</strong> 23 <strong>Luzern</strong>er Gewerbe Zeitung

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