November 2007 - Gewerbeverband des Kantons Luzern
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uns gegenseitig zu schröpfen.<br />
Im Gegenteil! Was die Gegner<br />
hier behaupten, lässt einen<br />
die Haare zu Berge stehen.<br />
Der Kanton ist laufend<br />
bemüht, Stadt und Land zu<br />
verknüpfen. Investitionen<br />
am Schwanderholz sind nur<br />
ein Beispiel. In der Stadt wissen<br />
wir sehr genau, dass es<br />
darum geht, einen ganzen<br />
Kanton und nicht nur einzelne<br />
Gemeinden zu stärken.<br />
Ich bin selber auch auf dem<br />
Land gut verwurzelt und<br />
weiss, dass es beide braucht.<br />
Meiner Meinung werden hier<br />
wieder einmal Probleme geschaffen,<br />
die gar nicht bestehen.<br />
Statt zusammen etwas<br />
zu erreichen und den Feinschliff<br />
zu diskutieren, hetzen<br />
nun die Gegner Stadt und<br />
Land gegeneinander auf. Das<br />
Die Fusion Littau/<strong>Luzern</strong> ist<br />
auf demokratischem Weg<br />
entschieden worden. Befürworter<br />
wie Gegner haben die<br />
Plattform vor der Abstimmung<br />
genutzt und ihre Sichtweisen<br />
dargelegt. Das Volk<br />
hat deutlich Ja zur Fusion gesagt.<br />
Die Strategie der <strong>Kantons</strong>regierung<br />
hat zum Ziel,<br />
durch die Schaffung eines<br />
starken Zentrums langfristig<br />
die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu verbessern<br />
und damit <strong>Luzern</strong> als führende<br />
Zentralschweizer Stimme<br />
zu positionieren. Davon profitiert<br />
nicht zuletzt auch unsere<br />
Wirtschaft. Der ganze<br />
Kanton <strong>Luzern</strong>, also Stadt<br />
und Land, ist auf diese Entwicklung<br />
angewiesen und<br />
braucht <strong>des</strong>halb ihre Unterstützung.<br />
Der Fusionsbeitrag<br />
<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> von 20 Millionen<br />
Franken ist in diesem<br />
Sinne zu verstehen. Es ist im<br />
Interesse <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong>, die<br />
eingeschlagenen Entwicklungsschritte,<br />
die im Interesse<br />
aller liegen, konsequent<br />
fortzuführen. Eine Steuersenkung,<br />
wie sie die Stadt vor-<br />
ist unbegreiflich und überhaupt<br />
nicht nötig! Ein<br />
kontraproduktives Verhalten,<br />
das eine Stimmung schafft,<br />
die ich absolut nicht begrüsse.<br />
Ich bin gegen diese Politik<br />
der Angst und Futterneid.<br />
Lasst uns zusammen mit Stil<br />
die Zukunft von <strong>Luzern</strong> planen<br />
und statt Referenden zu<br />
ergreifen und Menschen<br />
gegeneinander aufzuhetzen,<br />
die Zukunft von unserem<br />
Kanton gemeinsam angehen.<br />
Auch SVP und andere Gegner<br />
sollten endlich einsehen,<br />
dass wir nur zusammen stark<br />
sein können. Für mich ist es<br />
klar: Die 20 Millionen sind<br />
schlussendlich nicht nur für<br />
die Stadt, sondern helfen<br />
dem ganzen Kanton. �<br />
Lucas Beck, <strong>Luzern</strong><br />
Vorstand sayyes<br />
Lösungsorientierte Politik gefragt<br />
sieht, ist nicht mit dem Fusionsbeitrag<br />
in Verbindung<br />
zu setzen. Sie ist für die Stadt<br />
<strong>Luzern</strong> die richtige Strategie,<br />
denn sie ist nur attraktiv,<br />
wenn sie mit den umliegenden<br />
Gemeinden wie Meggen<br />
und Hergiswil mithalten<br />
kann. Dies sind zwei unterschiedliche<br />
finanzielle Geschäfte<br />
und dürfen nicht vermischt<br />
werden. Der <strong>Kantons</strong>beitrag<br />
zur Fusion ist im<br />
Zusammenhang mit der Strategie<br />
<strong>des</strong> ganzen <strong>Kantons</strong> zu<br />
verstehen. Die Steuersenkung<br />
der Stadt <strong>Luzern</strong> hingegen<br />
ist ein eigenständiger<br />
Entscheid auf kommunaler<br />
Ebene. Stärken Sie den Kanton<br />
<strong>Luzern</strong>, wovon Stadt und<br />
Land profitieren und stimmen<br />
sie dem Fusionsbeitrag<br />
am 25. <strong>November</strong> <strong>2007</strong> zu.<br />
Eine Politik, die polarisiert<br />
und Wichtigkeiten gegeneinander<br />
ausspielt, bringt uns<br />
nicht weiter. Gefragt ist eine<br />
lösungsorientierte und zielgerichtete<br />
Politik zur Stärkung<br />
<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Luzern</strong>. �<br />
Monika Pfister-Wüest,<br />
Reussbühl<br />
LSVA<br />
Trauerspiel<br />
Leserbriefe<br />
Für Stadt und Land<br />
<strong>Luzern</strong> ist die grösste Stadt<br />
der Zentralschweiz. Sie<br />
nimmt zahlreiche Zentrumsfunktionen<br />
für die ganze Region<br />
wahr. Selber steht sie im<br />
Sog <strong>des</strong> Wirtschaftsraumes<br />
Zürich und im verschärften<br />
Steuerwettbewerb mit den<br />
umliegenden Kantonen. Der<br />
Stadtrat schlägt eine Steuersenkung<br />
vor, um diese Situation<br />
zu verbessern. Der Kanton<br />
<strong>Luzern</strong> als Ganzes muss<br />
in seiner wirtschaftlichen Position<br />
und im politischen<br />
Einfluss auf Bun<strong>des</strong>ebene gestärkt<br />
werden. Der Regierungsrat<br />
und das Parlament<br />
haben dazu eine Gesamtstrategie<br />
entworfen. Die Stärkung<br />
<strong>des</strong> ländlichen Raumes<br />
wie auch der Agglomeration<br />
durch Gemeindevereinigungen<br />
sind ein zentraler Punkt<br />
dieser Gesamtstrategie. Als<br />
Verfassungsartikel 85 und das<br />
Schwerverkehrsabgabengesetz<br />
schlagen vor, dass die LSVA<br />
maximal so hoch sein darf<br />
wie der Schwerverkehr Kos -<br />
ten verursacht. Gemäss der<br />
Transportkostenrechnung <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>amtes für Raumentwicklung<br />
deckte der Strassentransport<br />
die Kosten <strong>des</strong><br />
Schwerverkehrs im Jahr<br />
2003 mit rund 850 Millionen,<br />
das heisst zu 93 Prozent. Im<br />
Jahre 2005 wurde die LSVA<br />
erhöht, so kamen im Jahre<br />
2006 1,48 Milliarden in die<br />
Bun<strong>des</strong>kasse. 75 Prozent oder<br />
rund 1 Milliarde dieser Abgaben<br />
zahlt der Schweizer Endverbraucher.<br />
Ein Fuhrhalter<br />
zahlt heute für einen Lastwagen<br />
im Binnenverkehr zwischen<br />
achtzig und hunderttausend<br />
Franken LSVA. Mit<br />
meiner Motion, die von 95<br />
Parlamentsmitgliedern unterzeichnet<br />
wurde, wollte ich<br />
die beschlossene LSVA-Erhö-<br />
Anreiz für Gemeinden, Fusionen<br />
zu prüfen und einzugehen,<br />
stellt der Kanton finanzielle<br />
Beiträge zur Verfügung.<br />
Dies hat er bei den bereits<br />
durchgeführten Fusionen auf<br />
der Landschaft überall gemacht.<br />
Um die Stadt <strong>Luzern</strong><br />
zu attraktivieren und konkurrenzfähiger<br />
zu machen,<br />
braucht es eine Steuersenkung.<br />
Um die Fusion zu realisieren,<br />
braucht es den finanziellen<br />
Beitrag <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong>.<br />
Um den Kanton als Ganzes,<br />
mit starken Zentren und einem<br />
verstärkten ländlichen<br />
Raum weiterzubringen, ist<br />
dem Fusionsbeitrag von 20<br />
Millionen zuzustimmen. Für<br />
Stadt und Land, früher eine<br />
Fernsehsendung, heute politische<br />
Notwendigkeit. �<br />
Laura Grüter Bachmann,<br />
Grossstadträtin FDP<br />
hung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rates verhindern,<br />
denn der Bun<strong>des</strong>rat ist<br />
nicht verpflichtet, hat aber<br />
die Kompetenz, die LSVA zu<br />
erhöhen. In der Debatte liessen<br />
mich selbst Ratsmitglieder,<br />
welche die Motion unterschrieben<br />
hatten, im Regen<br />
stehen, sie stimmten sogar<br />
gegen die Motion. So stimmten<br />
von der CVP nur noch<br />
gerade 5 Mitglieder zu, 17<br />
stimmten dagegen, von der<br />
FDP stimmten 24 zu und 9<br />
dagegen, von der SVP 47 zu, 2<br />
dagegen. So fehlten letztlich<br />
8 bürgerliche Stimmen, damit<br />
eine Erhöhung verhindert<br />
werden konnte. Was mich<br />
am meisten ärgert, ist, wenn<br />
ich an Wahlveranstaltungen<br />
die wirtschaftsfreundlichen<br />
Voten höre und in Bern das<br />
Abstimmungsverhalten sehe<br />
– ist Reden und dementsprechend<br />
Handeln zweierlei? �<br />
Josef Kunz,<br />
Nationalrat SVP<br />
<strong>November</strong> <strong>2007</strong> 37 <strong>Luzern</strong>er Gewerbe Zeitung