Montage- und Betriebsanleitung TSCHAN - Tschan GmbH
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<strong>Montage</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
1 Funktion<br />
Die Nor-Mex ®-Kupplung GTW/GBS ist eine drehelastische<br />
<strong>und</strong> durchschlagsichere Klauenkupplung<br />
mit Bremsscheibe <strong>und</strong> verschiebbarem Klauenring.<br />
Sie gleicht winkligen, radialen <strong>und</strong> axialen Wellenversatz<br />
innerhalb festgelegter Toleranzen aus. Das<br />
Drehmoment wird über einen druckbeanspruchten,<br />
elastischen Zwischenring übertragen.<br />
Der elastische Zwischenring aus Perbunan (Pb)<br />
dämpft Stöße <strong>und</strong> Drehschwingungen, ist ölfest,<br />
temperaturunempfindlich <strong>und</strong> in der Regel elektrisch<br />
leitfähig. Er verhindert somit u. a. unerwünschte<br />
statische Aufladung.<br />
2 Aufbau<br />
1 2<br />
<strong>TSCHAN</strong><br />
1 Innensechskantschraube<br />
2 Sicherungsscheibe<br />
3 Klauenring<br />
4 Flanschnabe<br />
5 Elastischer Zwischenring<br />
6 Kupplungsnabe<br />
7 Bremsscheibe<br />
GTW1 – Twiflex, gekröpft<br />
GTW2 – Twiflex, gekröpft<br />
(GTW 1, gedreht)<br />
GBS – gerade<br />
8 Sicherungsscheibe<br />
9 Sechskantschraube<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
GTW1<br />
Die Kupplung ist in jeder Drehrichtung <strong>und</strong> Einbaulage<br />
einsetzbar.<br />
Eine Kupplungshälfte ist zweigeteilt <strong>und</strong> ermöglicht<br />
somit die problemlose Trennung der gekuppelten<br />
Maschinen. Bei zurückgeschobenem Klauenring ist<br />
eine Drehrichtungsprüfung des Antriebs möglich.<br />
Gleichfalls läßt sich eine Kupplungshälfte mit zugehörigem<br />
Aggregat radial ausheben.<br />
Der elastische Zwischenring läßt sich ohne axiales<br />
Verschieben der Maschinen auswechseln<br />
(Abschnitt 7).<br />
8 9<br />
Elastische Kupplung<br />
Nor-Mex ® GTW/GBS<br />
7<br />
GTW2<br />
7<br />
GBS<br />
BAWN004-DEU-0<br />
Hinweise:<br />
Klauenring (Pos. 3) <strong>und</strong> Flanschnabe<br />
(Pos. 4) sowie Kupplungsnabe (Pos. 6)<br />
<strong>und</strong> Bremsscheibe (Pos. 7) werden<br />
verschraubt geliefert.<br />
Ausgewuchtete Teile sind zueinander<br />
markiert.<br />
<strong>TSCHAN</strong> <strong>GmbH</strong> • Zweibrücker Straße 104 • D-66538 Neunkirchen-Saar<br />
Telefon (0 68 21) 8 66-0 Fax (0 68 21) 8 83 53<br />
1
• Elastischen Zwischenring herausnehmen (Abb. 2,<br />
Pos. 1).<br />
• Bohrungen der Flansch- <strong>und</strong> der Kupplungsnabe,<br />
die Wellenenden sowie die Bremsscheibenbeläge<br />
vor der <strong>Montage</strong> reinigen.<br />
• Bei größeren Kupplungen geeignete <strong>Montage</strong>hilfsmittel<br />
verwenden.<br />
• Flanschnabe mit Klauenring <strong>und</strong> Kupplungsnabe<br />
mit Bremsscheibe auf die Wellenenden aufziehen<br />
(Abb. 2, Pos. 2).<br />
Hinweis:<br />
Zur leichteren <strong>Montage</strong> ist ein Erwärmen der Naben<br />
auf 80 bis 120° C unbedenklich.<br />
2<br />
3 Vor der <strong>Montage</strong> beachten<br />
WARNUNG!<br />
Vor allen Arbeiten an der Kupplung den<br />
Motor ausschalten! Motor gegen<br />
unbeabsichtigtes Einschalten sichern!<br />
• Sicherstellen, daß die vorgesehenen Drehzahlen<br />
<strong>und</strong> Drehmomente sowie die Betriebstemperatur<br />
die zulässigen Werte im aktuellen Katalog Nr. 3<br />
nicht überschreiten.<br />
4 Kupplung einbauen<br />
WARNUNG!<br />
Zum Schutz vor heißen Kupplungsteilen<br />
nur mit Handschuhen arbeiten!<br />
• Naben nur so weit aufziehen, bis die Wellenenden<br />
mit den inneren Bohrungsöffnungen bündig abschließen<br />
(Abb. 3).<br />
Abweichende Vereinbarungen beachten.<br />
ACHTUNG!<br />
Die heißen Naben erst abkühlen lassen, bevor der<br />
elastische Zwischenring eingesetzt wird.<br />
• Elastischen Zwischenring vor dem Einsetzen mit<br />
einem Gleitmittel (z. B. Talkum) versehen.<br />
• Zwischenring einsetzen.<br />
• Wellen mit den montierten Naben zusammenfügen<br />
(Abb. 4).<br />
Hinweis:<br />
Wird ein Aggregat mit einer Kupplungshälfte radial<br />
montiert, den Klauenring abschrauben <strong>und</strong> zurückschieben.<br />
<strong>Montage</strong> siehe Abschnitt 7.<br />
• Wenn im Betrieb statische Aufladung verhindert<br />
werden muß, ist vor dem Einbau der Kupplung eine<br />
Abstimmung mit <strong>TSCHAN</strong> erforderlich.<br />
• Maximal zulässige Größe der Fertigbohrungen in<br />
der Kupplungsnabe sowie der Flanschnabe<br />
entsprechend aktuellem Katalog Nr. 3.<br />
• Standard-Toleranzen für Fertigbohrungen<br />
entsprechend ISO-Passung H7 (DIN 7161 Blatt 2).<br />
• Standard-Paßfedernut entsprechend DIN 6885<br />
Blatt 1.<br />
• Stellschrauben nach Bedarf.<br />
Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Abb. 4<br />
1<br />
2<br />
2
5 Kupplung ausrichten<br />
Empfohlene Ausrichtwerte – winkelig<br />
• Eine ganze Umdrehung (360°) vermessen.<br />
Dabei die größte Abweichung z 1 sowie die kleinste<br />
Abweichung z 2 ermitteln (Abb. 5).<br />
Winkelverlagerung ∆z = z 1 – z 2 berechnen.<br />
• Beim Ausrichten maximal zulässige Winkelverlagerung<br />
∆z max nach Tabelle 1 einhalten.<br />
Die Werte nach Tabelle 1 gelten für eine<br />
Bezugsdrehzahl von 1500 min -1.<br />
Tabelle 1<br />
Empfohlene Ausrichtwerte – radial<br />
• Eine ganze Umdrehung (360°) vermessen.<br />
Dabei die größte Abweichung y 1 sowie die<br />
kleinste Abweichung y 2 ermitteln (Abb. 6).<br />
Radialverlagerung y = 0,5 (y 1 – y 2 ) berechnen.<br />
• Beim Ausrichten maximal zulässige Radialverlagerung<br />
y max nach Tabelle 2 einhalten.<br />
Die Werte nach Tabelle 2 gelten für eine<br />
Bezugsdrehzahl von 1500 min -1.<br />
Tabelle 2<br />
Empfohlene Ausrichtwerte – axial<br />
• Axiales Einbauspiel S messen (Abb. 7).<br />
• Beim Ausrichten zulässige Toleranz x nach<br />
Tabelle 3 einhalten.<br />
ACHTUNG!<br />
Werden im Betrieb größere Axialverlagerungen<br />
erwartet, ist eine Abstimmung mit <strong>TSCHAN</strong><br />
erforderlich.<br />
Tabelle 3<br />
WARNUNG!<br />
Vor allen Arbeiten an der Kupplung den<br />
Motor ausschalten! Motor gegen<br />
unbeabsichtigtes Einschalten sichern!<br />
Hinweis:<br />
Genaues Ausrichten der Kupplung erhöht die<br />
Lebensdauer des elastischen Zwischenrings.<br />
Die in den Tabellen 1 bis 3 angegebenen maximal<br />
zulässigen Verlagerungen sind allgemeine Richtwerte.<br />
In Sonderfällen mit hohen Anforderungen an die Laufruhe<br />
oder höheren Drehzahlen können in den drei<br />
Verlagerungsebenen Ausrichtgenauigkeiten ≤ 0,1 mm<br />
erforderlich werden.<br />
Nähere Angaben hierzu siehe Werknorm TWN.<br />
Δ z<br />
Abb. 5<br />
Größe 112 128 148 168 194 214 240 265 295 330 370 415<br />
∆zmax [mm] 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3<br />
y<br />
Abb. 6<br />
Größe 112 128 148 168 194 214 240 265 295 330 370 415<br />
ymax [mm] 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3<br />
Abb. 7<br />
Größe 112 128 148 168 194 214 240 265 295 330 370 415<br />
S [mm] 3,5 3,5 3,5 3,5 3,5 4 4 5,5 8 8 8 8<br />
x [mm] ±1,0 ±1,0 ±1,0 ±1,5 ±1,5 ±2,0 ±2,0 ±2,5 ±2,5 ±2,5 ±2,5 ±2,5<br />
S±x<br />
y<br />
180°<br />
180°<br />
180°<br />
180°<br />
3
• Vor einer Drehrichtungsprüfung des Antriebs den<br />
gelösten Klauenring gegen axiales Verschieben<br />
sichern.<br />
• Vor Inbetriebnahme Anzugsdrehmomente MA1 <strong>und</strong><br />
MA2 der Schrauben entsprechend Tabellen 4 <strong>und</strong> 5<br />
prüfen (Abb. 8).<br />
• Klauenring abschrauben <strong>und</strong> zurückschieben<br />
(Abb. 9, Pos. 1).<br />
• Zwischenring an einem Verbindungssteg durchschneiden.<br />
• Zwischenring herausziehen (Abb. 9, Pos. 2). Am<br />
durchgeschnittenen Verbindungssteg beginnen.<br />
• Neuen elastischen Zwischenring vor dem Einsetzen<br />
mit einem Gleitmittel (z. B. Talkum) versehen.<br />
• Neuen Zwischenring an einem Verbindungssteg<br />
durchschneiden <strong>und</strong> zwischen Kupplungsnabe <strong>und</strong><br />
Flanschnabe einsetzen.<br />
ACHTUNG!<br />
Die Anlageflächen von Klauenring <strong>und</strong> Flanschnabe<br />
müssen sauber sowie öl- <strong>und</strong> fettfrei sein.<br />
Ausgewuchtete Teile sind zueinander markiert.<br />
• Klauenring in der markierten Position aufsetzen.<br />
• Schrauben gleichmäßig leicht anziehen.<br />
• Mit den in Tabelle 4 <strong>und</strong> 5 vorgeschriebenen<br />
Anzugsdrehmomenten MA Schrauben festziehen<br />
(Abb. 8).<br />
4<br />
6 Betrieb<br />
Tabelle 4<br />
Größe 112 128 148 168 194 214 240 265 295 330 370 415<br />
DIN 933-8.8 M8 M8 M10 M10 M12 M12 M12 M16 M16 M16 M16 M16<br />
MA1 [Nm] 25 25 49 49 85 85 85 210 210 210 210 210<br />
Tabelle 5<br />
Größe 112 128 148 168 194 214 240 265 295 330 370 415<br />
DIN 912-8.8 M8 M8 M10 M10 M10<br />
DIN 912-10.9 M12 M12 M14 M14 M16 M16 M16<br />
MA2 [Nm] 25 25 49 49 49 125 125 200 200 310 310 310<br />
WARNUNG!<br />
Alle beweglichen Teile müssen vor<br />
Inbetriebnahme durch ortsfeste<br />
Schutzeinrichtungen abgedeckt werden!<br />
Die Nor-Mex ®-Kupplung GTW/GBS ist im Betrieb<br />
wartungsarm.<br />
Bei routinemäßiger Überwachung des Antriebs prüfen:<br />
• Ausrichtung der Kupplung<br />
• Elastomer-Zustand<br />
7 Elastischen Zwischenring wechseln<br />
WARNUNG!<br />
Vor allen Arbeiten an der Kupplung den<br />
Motor ausschalten! Motor gegen<br />
unbeabsichtigtes Einschalten sichern!<br />
Abb. 8<br />
Abb. 9<br />
M A2<br />
1<br />
M A1<br />
Bei Instandhaltungsarbeiten am Antrieb, spätestens<br />
jedoch nach 5 Jahren<br />
• Elastischen Zwischenring wechseln.<br />
Hinweis:<br />
Wird eine Kupplungshälfte mit dem zugehörigen<br />
Aggregat radial ausgehoben, kann der Zwischenring<br />
axial ausgewechselt werden.<br />
Danach muß die Kupplung wieder ausgerichtet<br />
werden (siehe Abschnitt 5).<br />
2<br />
WARNUNG!<br />
Vor Inbetriebnahme alle Schutzeinrichtungen<br />
wieder anbringen!