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Die Geister, die er rief - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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6<br />

DAS POLITISCHE BUCH 2010<br />

Begrüßung<br />

Anke Fuchs<br />

Vorsitzende d<strong>er</strong> <strong>Friedrich</strong>-Eb<strong>er</strong>t-<strong>Stiftung</strong><br />

Ein Buch üb<strong>er</strong> Karl Marx im Jahr 2010 auszuzeichnen, mag manche üb<strong>er</strong>rascht<br />

haben. Hat sich <strong>die</strong> SPD, d<strong>er</strong> <strong>die</strong> <strong>Friedrich</strong>-Eb<strong>er</strong>t-<strong>Stiftung</strong> nahesteht,<br />

nicht mit dem Godesb<strong>er</strong>g<strong>er</strong> Programm 1959 von Marx und seinen Nachfolg<strong>er</strong>n<br />

dau<strong>er</strong>haft v<strong>er</strong>abschiedet?<br />

Das hat <strong>die</strong> Partei und im Anschluss daran <strong>die</strong> <strong>Friedrich</strong>-Eb<strong>er</strong>t-<strong>Stiftung</strong> ab<strong>er</strong><br />

nicht davon abgehalten, sein Erbe ganz konkret zu pfl egen. Seit 1968 ist<br />

uns<strong>er</strong>e <strong>Stiftung</strong> Haush<strong>er</strong>rin d<strong>er</strong> von Tausenden aus dem In- und Ausland<br />

besuchten Erinn<strong>er</strong>ungsstätte an Karl Marx in seinem Tri<strong>er</strong><strong>er</strong> Geburtshaus.<br />

<strong>Die</strong> <strong>er</strong>ste von uns betreute Ausstellung <strong>er</strong>öffnete 1968 d<strong>er</strong> Außenminist<strong>er</strong><br />

Willy Brandt als damalig<strong>er</strong> Parteivorsitzend<strong>er</strong> d<strong>er</strong> SPD. Seit 2005 ist dort<br />

eine mod<strong>er</strong>ne, völlig neu konzipi<strong>er</strong>te Präsentation zu sehen.<br />

Als am 10. Mai 1933 auf dem B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Op<strong>er</strong>nplatz und in vielen and<strong>er</strong>en<br />

Städten Büch<strong>er</strong> v<strong>er</strong>brannt wurden, gehörten <strong>die</strong> Schriften von Karl Marx zu<br />

den <strong>er</strong>sten und v<strong>er</strong>hasstesten. Mit dem b<strong>er</strong>üchtigten Feu<strong>er</strong>spruch „Gegen<br />

Klassenkampf und Mat<strong>er</strong>ialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische<br />

Lebenshaltung! Ich üb<strong>er</strong>gebe den Flammen <strong>die</strong> Schriften von Marx und<br />

Kautsky“ wurden Karl Marx’ und Karl Kautskys Büch<strong>er</strong> in <strong>die</strong> Flammen<br />

geworfen. D<strong>er</strong> nationalsozialistische Hass auf Sozialismus und Sozial demokratie<br />

war grenzenlos.<br />

Nach dem Ende des Dritten Reichs wurde Marx neben Engels und Lenin<br />

zu ein<strong>er</strong> Galionsfi gur d<strong>er</strong> DDR. In d<strong>er</strong> alten Bundesrepublik führte das in den<br />

Zeiten des Kalten Krieges fast zwangsläufi g zu sein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>bannung. Marx-<br />

Lektüre – etwa in den Zirkeln d<strong>er</strong> 68<strong>er</strong>-Studentenbewegung – war ein Zei -<br />

chen fundamental<strong>er</strong> Opposition gegen den bundesrepublikanischen Main-

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