DGPPN KONGRESS - Ärztekammer Berlin
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Herzlich Willkommen<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
im Namen der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde<br />
möchte ich Sie ganz herzlich zum diesjährigen <strong>DGPPN</strong>-Kongress nach <strong>Berlin</strong> einladen.<br />
Der Kongress 2011 steht unter dem Motto „Personalisierte Psychiatrie und Psychotherapie“.<br />
Verschiedene Aspekte der so genannten „personalisierten Medizin“ werden wir<br />
dabei an drei Thementagen im Detail beleuchten.<br />
Der erste Thementag steht im Zeichen der personalisierten Diagnostik. Hier geht es um die<br />
Frage, wie weit wir mit Biomarkern in der Lage sind, individuell frühe Stadien einer psychischen<br />
Erkrankung zu erkennen, um früh zu intervenieren und den Verlauf günstig zu beeinflussen.<br />
Am Beispiel der Demenzen, Psychosen und Suchterkrankungen wird dieses Thema<br />
aufgearbeitet.<br />
Der zweite Thementag widmet sich der personalisierten Therapie. So wollen wir an diesem<br />
Tag der Frage nachgehen, wie effektiv unsere Psychopharmakotherapie beim individuellen<br />
Patienten im Vergleich zu anderen somatischen Erkrankungen ist, wir wollen wissen, wer<br />
von unseren Patienten Psychotherapie braucht und wie gut wir dafür gerüstet sind. Wir<br />
wollen der Frage nachgehen, was wir mit Non-Respondern machen und ob Stimulationsverfahren<br />
bereits heute eine wirkliche Therapieoption darstellen. Schließlich wollen wir in<br />
die Zukunft schauen, ob wir die Belastungen individueller Patienten verlässlich abbilden<br />
können, um damit eine individualisierte, belastungsbasierte Therapie entwickeln zu können.<br />
Gute Therapie muss bezahlt werden und auf funktionsfähige Strukturen zurückgreifen<br />
können. Dementsprechend werden auch bei diesem Kongress Aspekte innovativer Versorgungs<br />
konzepte wie integrierte Versorgung aber auch der aktuelle Diskussionsstand zum<br />
Entgeltsystem breiten Raum finden.<br />
Während des dritten Thementages wird der Kongress die Gesundheit und Lebensqualität<br />
von uns Therapeutinnen und Therapeuten in den Blickpunkt rücken, um deutlich zu machen,<br />
wie viel Energie tagtäglich in eine optimale Behandlung psychisch kranker Menschen<br />
von Seiten unseres Fachgebietes gesteckt wird. Zentrale Themen sind hierbei beispielsweise<br />
das Burn-Out-Syndrom sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />
Neben dieser Thementage werden Sie auf unserem Fachkongress auch in diesem Jahr wieder<br />
die Vielfalt unseres Faches erleben können. Neben neuester Ergebnisse der biologischpsychiatrischen<br />
Forschung, facettenreichen Möglichkeiten der Forschungsförderung, philosophischen<br />
Debatten sowie historischen Auseinandersetzungen werden wir uns in diesem<br />
Jahr dabei insbesondere versorgungspolitischen Fragestellungen widmen. Aktuell beschäftigen<br />
uns ernste Versorgungsfragen, bei denen sich die Fachgesellschaft intensiv für eine<br />
Verbesserung der Versorgungsrealität stark macht. So stellen der andauernde Ärztemangel<br />
und die damit wachsenden Versorgungslücken wie auch die Einführung eines neuen Entgeltsystems<br />
und die damit verbundenen befürchteten personellen und finanziellen Veränderungen<br />
große Herausforderungen für unser Fach dar. Es zeichnet sich ab, dass wir alle<br />
deutlich umdenken und mit einer höheren beruflichen Belastung rechnen müssen. Neben<br />
unterschiedlicher Auffassungen zu einzelnen Entwicklungsschritten des Entgelt systems<br />
eint uns jedoch das Ziel eines leistungsgerechten Vergütungssystems in Psychia trie und<br />
Psychotherapie. Daher gilt es besonders, unsere Kräfte zu bündeln und geschlossen Handlungsfelder<br />
gegenüber der Politik auszuloten. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass wir<br />
in diesen Fragen zusammenrücken und gemeinsam Lösungswege suchen und finden.<br />
Wie Sie sicher festgestellt haben, ist unser Kongress in den letzten zwei Jahren spürbar<br />
jünger geworden. Unsere erfolgreichen Kongress-Angebote für Studierende zeigen, wie<br />
wichtig es ist, dass wir den Nachwuchs frühzeitig ansprechen und fördern. Nur so können<br />
wir dem allgemeinen Ärztemangel entgegenwirken. Neben der Förderung von Studierenden<br />
geht es uns ebenso um unsere Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten. Daher<br />
entwickelt die <strong>DGPPN</strong> derzeit ein Modulprogramm, welches die einzelnen Bausteine der<br />
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Peter Falkai