Ausgabe 11/12 2009 - BDH
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Klinik-News<br />
<strong>12</strong><br />
14. Braunfelser Fachtagung für<br />
hessische Krankenhaussolzialdienste:<br />
••• Über<br />
nachstationäre<br />
Versorgung<br />
Wieder boten die rasanten Veränderungen in der Sozialgesetzgebung<br />
sowie im Gesundheitswesen Anlass,<br />
eine Fach- und Arbeitstagung für Sozialarbeiter/innen<br />
und -pädagogen/innen aus Krankenhaussozialdiensten,<br />
Rehabilitationseinrichtungen und angrenzenden<br />
Berufsfeldern anzubieten. Diese Braunfelser Fachtagung<br />
erfuhr damit ihre 14. Neuauflage.<br />
Frank Preuß, Leiter des Sozialdienstes<br />
der Klinik, begrüßte dazu<br />
eine Vielzahl von SozialarbeiterInnen<br />
bzw. MitarbeiterInnen aus entsprechenden<br />
Institutionen im Arbeitsfeld<br />
des Gesundheitswesens<br />
und der Rehabilitation in der <strong>BDH</strong><br />
Klinik Braunfels. Nicht zuletzt in der<br />
hochkarätigen Besetzung des Diskussionspodiums<br />
spiegelte sich die<br />
besondere Brisanz der Thematik<br />
„Nachstationäre Versorgung“ wider.<br />
Nach den einleitenden Worten von<br />
Klinik-Geschäftsführer Dietmar Demel,<br />
der stellvertretenden Leitenden<br />
Ärztin, Oberärztin Dr. Inga Sün-<br />
keler, sowie von Oberarzt Dr. Jürgen<br />
Lenzen hatten die Podiumsgäste<br />
das Wort. Referenten waren<br />
Clemens Beraus, Regierungsdirektor<br />
und Referent beim Beauftragten<br />
der Hessischen Landesregierung<br />
für behinderte Menschen, Wiesbaden,<br />
zu dem Thema „Pflegereform<br />
<strong>2009</strong> und deren praktische Umsetzung“,<br />
Doris Metzendorf, Beratungsstelle<br />
für ältere Menschen und<br />
Angehörige im Lahn-Dill-Kreis,<br />
Zweigstelle Dillenburg, Caritasverband<br />
Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder e.V.,<br />
zur Thematik „Erfahrungsbericht im<br />
Umgang mit dem Pflegereformgesetz<br />
in der Beratungsstelle für ältere<br />
Menschen und Angehörige“ so-<br />
wie Hubert Hofmann, Regionalmanager<br />
beim LWV Hessen (Landeswohlfahrtsverband)<br />
Wiesbaden zur<br />
Problematik der „Nachstationären<br />
Versorgung von Schwer- und<br />
Schwerstbetroffene Menschen unter<br />
65 Lebensjahre“. Es moderierte<br />
Frank Preuß.<br />
Seit Januar <strong>2009</strong> hat jeder Versicherter<br />
Anspruch auf eine individuelle<br />
Pflegeberatung durch so genannte<br />
Pflegeberater, wobei in der<br />
Praxis hierzu noch kaum oder noch<br />
keine Erfahrungen bestehen. Diese<br />
Pflegeberater sollen Träger unabhängig<br />
in den noch zu errichtenden<br />
Pflegestützpunkten tätig sein. Weitere<br />
Erleichterungen: die Begutachtung<br />
durch den MDK (Medizinischen<br />
Dienst der Krankenkasse)<br />
zur Einstufung in eine Pflegestufe<br />
soll wesentlich zügiger erfolgen.<br />
Die Angehörigen haben einen Anspruch<br />
auf Pflegezeit, können sich<br />
also für eine gewisse Zeit vom Beruf<br />
freistellen lassen. Einen neuen<br />
Schwerpunkt nehme auch die Bewertung<br />
dementieller Pflegebedürftiger<br />
ein. Für deren Betreuung kann<br />
ein zusätzlicher Betreuungsbetrag<br />
von bis zu 2400 Euro im Jahr beansprucht<br />
werden.<br />
Hubert Hofmann erläuterte die Versorgungssituation<br />
von jüngeren<br />
schwer- bzw. schwerst behinderten<br />
Menschen in Hessen. Priorität bei<br />
der Versorgung dieser Personengruppe<br />
sei es Fehlplatzierungen zu<br />
vermeiden. Noch viel zu oft, so Hofmann,<br />
komme es vor, dass schwerst<br />
neurologisch Erkrankte in einem Altenheim<br />
ohne spezifische Erfahrung<br />
aufgenommen würden.<br />
Fazit war, dass ein frühzeitiger Kontakt<br />
und Austausch aller Beteiligten<br />
nötig sei, um im Interesse der Betroffenen<br />
zu einem positiven Ergebnis<br />
zu führen.<br />
<strong>BDH</strong>-Kurier <strong>11</strong>/<strong>12</strong> <strong>2009</strong>