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12 STRASSEN- UND ERDBAUWALZEN Mit harten Bandagen Hamm Walzen sind der Hammer Wohl jeder von uns war als Kind fasziniert von den mächtigen, im Straßenbau eingesetzten Walzen mit den eisernen, zylindrischen „Rädern“ (Bandagen). Mit den Kolossen von einst haben heutige Straßenwalzen vielleicht noch die Form gemein. Alles andere hat sich sehr verändert. Das hat erst kürzlich die BAUMA in München gezeigt, auf der die Firma Hamm Straßen- und Erdbauwalzen ihre neuen Baureihen präsentierte. Die 1878 von Anton und Franz Hamm in Tirschenreuth gegründete Hamm AG ist einer der führenden Hersteller von Straßenwalzen und zählt seit der Gründung zu den Pionieren im Straßenbau. Schon 1911 baute Hamm die erste motorgetriebene Straßenwalze und legte damit den Grundstein für den fast schon legendären Ruf seiner Walzen. Inzwischen sind diese so verschieden wie die Bauarbeiten, für die sie eingesetzt werden. 84 Modelle von 1,45 bis 28 Tonnen Betriebsgewicht hat das Unternehmen im Programm. Sie unterscheiden sich weiterhin von der Arbeitsbreite, den Bandagenausführungen, Frequenzen und Amplituden sowie der Vibrations- und Oszillationstechnologie. Für den Straßenbau gelten heute Tandemwalzen mit Vibrations- und Oszillationstechnologie zur Asphaltverdichtung und optimaler Oberfl ächenqualität als Non-plus-Ultra. Im Erdbau werden Walzenzüge verwendet, die vorne mit Vibrations- oder HYDRAULIKPRESSE Oszillationsbandagen ausgestattet sind. Eine bereifte Antriebsachse sorgt für die nötige Traktion im schweren Gelände. Die dynamische Verdichtungstechnologie basiert auf rotierenden Unwuchten. Bei der Vibration bewegt sich die Bandage als Kreisschwinger und verdichtet durch vertikale Auf- und Ab-Bewegungen den heißen Asphalt oder das kalte Erdmaterial. Hamm hat die patentierte Oszillationstechnik entwickelt. Bei dieser Technik werden horizontale Scherkräfte in das Material eingeleitet – die Bandagen sind im ständigem Bodenkontakt. Oszillation sorgt für ein größeres Temperaturfenster bei der Asphaltverdichtung, vermeidet Kornzertrümmerung und bewirkt eine schnelle und kontinuierliche Verdichtungszunahme. Nicht nur bei der Asphaltverdichtung, vor allem im Erdbau reduziert sie die Umgebungsschwingungen. Hammtronic fürs Optimum Hamm Walzen der modernen Serie 3000 können über die so genannte Hammtronic gesteuert werden. Diese unterstützt den Fahrer, in dem sie elektronisch die Verteilung des Antriebsdrehmoments zwqischen Bandage und Hinterrädern je nach Steigung, Radschlupf, Geschwindigkeit und Fahrtrichtung optimiert. Eine Geschwindigkeits- voreinstellung erlaubt ein konstantes, gleichmäßiges Verdichtungsergebnis. Und die Hammtronic verfügt über ein Vibrationsmodul zur Regelung der Verdichtungsfrequenz und optimaler Anpassung der Amplitude an das jeweils bearbeitete Material. Es können sogar Verdichtungsparameter berechnet, abgespeichert und zur späteren Auswertung bereitgestellt werden. Um Verdichtung, Planheit und Oberfl ächenqualität eines Belages in hoher Qualität zu erzielen, ist eine korrekte Maschinenführung unerlässlich. Dabei hilft das satellitengestützte GPS-System, indem es den Bearbeitungszustand erfasst und mit Farbkennungen auf einem Display anzeigt. Sieht der Fahrer Rot, ist die Verdichtungstiefe noch nicht erreicht. Erst wenn Braun angezeigt wird, ist alles „im grünen Bereich“. Der Betrieb einer modernen Walze verlangt vom Fahrer gute Kenntnisse ihrer Möglichkeiten, weshalb Hamm seine Kunden schult, um das Optimum aus der Maschine herausholen zu können. Anspruchsvoll und servicebereit Die Vibrationstechnologie fordert den hydraulischen Verbindungselementen einer Walze einiges ab. Hier muss einer Materialermüdung vorgebeugt werden, weshalb Hamm als OEM-Kunde an HANSA-FLEX hohe Ansprüche stellt. Die Zusammenarbeit begann bereits 2002 und seit Juni 2004 begann man mit der Kommissionierung von ca. 800 Hydraulikschlauchleitungen pro Woche für die Serie 3000 – heute sind es ca. 4000. Sven Becker, Hydraulik-Ingenieur bei Hamm, lernte im Rahmen einer Fachtagung HANSA-FLEX kennen und beauftragte den Hydraulikdienstleister erste Verbindungselemente für einen Prototypen zu bemustern und auszulegen. Nach ersten Aufträgen und der Kommissionierung von Schlauchleitungs- Baugruppen wuchs das Vertrauen in die Leistungen von HANSA-FLEX und führte kontinuierlich zur Erweiterung der Geschäftsbeziehungen. AUSGABE JUNI 2007
Gestützt auf die Niederlassungen in Schwandorf und Bayreuth sowie die Serienfertigung in der Slowakei betreut und berät Mitarbeiter Matthias Müller den in der nördlichen Oberpfalz ansässigen Hersteller bereits bei Konstruktion und Entwicklung seiner Walzen mit aktuellem Know-how aus der Fluidtechnik. Kurzfristig sorgt er für die Bereitstellung von Mustern und für die richtige Auswahl und Dimensionierung der eingesetzten Schlauchware, Hydraulikrohre und Armaturen sowie die richtigen Befestigungslösungen und die dafür passenden Schellen und steuert die Fertigung von Schlauchleitungen und Sonderrohren. Wobei zu beachten ist, dass der hydrostatische Fahrantrieb der Walzen mit etwa 450 bar arbeitet. „Sehr zufrieden“ ist Sven Becker mit der Zusammenarbeit, denn Hamm wird schnell und zuverlässig bedient. Bei Bedarf fährt sogar ein FLEXXPRESS Servicefahrzeug vor, um Musterschlauchleitungen für Prototypen zu fertigen. Meist geht es dann auch AUSGABE JUNI 2007 darum, die besten Verlegewege einer Schlauchleitung – vorteilhafterweise innen liegend – zu ermitteln und dabei Biegeradien in Abhängigkeit zur Konstruktion der Struktur festzustellen. Zum Thema Schlauchverlegungstechnik, Aufbau von Schlauchleitungen, Prävention und der Vorbeugung von Montagefehlern kooperiert HANSA-FLEX eng mit der Hamm Qualitätssicherung. HANSA-FLEX Schulungsleiter Ulrich Hielscher und Matthias Müller haben bereits die Mitarbeiter des Technischen Büros und etwa 120 Monteure von Hamm im Betrieb geschult. Das kommt an, weshalb neue Schulungen auch hinsichtlich berufsgenossenschaftlicher Fragen und Produkthaftung geplant sind. Darf es mehr sein? Direkt auf dem Hamm-Betriebsgelände unterstützt HANSA-FLEX den Kunden mit einem weiteren Ser- STRASSEN- UND ERDBAUWALZEN vice: Alle von HANSA-FLEX gelieferten Hydraulikkomponenten und Verbindungselemente werden vor Ort maschinenbezogen kommissioniert und für die Montage bereit gestellt. Die Monteure des Walzenherstellers erhalten zur vereinbarten Zeit den kompletten Bausatz Hydraulik an den Montageplatz geliefert; und zwar strukturiert nach Arbeitsgängen. Zunächst werden alle erforderlichen Teile in übersichtlich gepackten Gitterboxen für die Vormontage bereitgestellt, wo Motoren, Knickgelenke, Bandagen für die Endmontage vorbereitet werden. Für die eigentliche Taktmontage werden für die Takte eins bis sechs ebenfalls die kompletten Hydraulikbausätze an die Arbeitsplätze geliefert. Alles ist mit SAP-Listen vorbereitet, so dass Fehler nahezu ausgeschlossen sind und es kein Zeit raubendes Suchen nach Bauteilen gibt. Hamm senkt dadurch die Kosten und steigert die Produktionsleistung. Jede gewonnene Minute am Montageband ist wertvoll, denn: die Nachfrage nach Hamm Walzen boomt! HYDRAULIKPRESSE 13
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