die angst vor risiko & dialogEinige Grundsätze, die Dialogfähigkeitund Kommunikations-Kompetenzerheblich för<strong>de</strong>rn:• Es sollten keine Effekte gesuchtwer<strong>de</strong>n, die nicht zum eigenen Wesen, <strong>de</strong>reigenen Persönlichkeits-Struktur passen.• Diese Struktur sollte je<strong>de</strong>r kennen,<strong>de</strong>r eine höhere Kommunikations-Kompetenz erreichen möchte.• Die hauptsächlichen Gesten, die<strong>de</strong>r Einzelne anwen<strong>de</strong>t, sollten ihm bekanntsein.• Die Wirkung auf an<strong>de</strong>re auch.• Das gleiche gilt für die Mimik unddie eigene Stimme.• Eines <strong>de</strong>r wichtigsten Themen ist<strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>n eigenen Aggressionen.• Ständiges Training im Alltag,begleitet und unterstützt durch erstklassigesCoaching, ist für einen dauerhaften persönlichenErfolg notwendig.Beziehungsmanagementin Unternehmen –Ergebnisse einer UmfrageKürzlich hat die Harzburger Aka<strong>de</strong>miefür Führungskräfte Ergebnisse einerneuen Studie über Beziehungsmanagementin Unternehmen und Führung/Unternehmenskulturbekannt gegeben. Befragt wur<strong>de</strong>n242 Führungskräfte durch die Aka<strong>de</strong>mie.Die Teilnahme war freiwillig undanonym. Hier einige <strong>de</strong>r interessantestenAussagen auf die Frage „Wie zufrie<strong>de</strong>n sindSie mit <strong>de</strong>m internen BeziehungsmanagementIhres Unternehmens?”:• Knapp 47 Prozent <strong>de</strong>r Befragtenbetonen, daß die Umsetzung verbessertwer<strong>de</strong>n muß: Anspruch und Wirklichkeit<strong>de</strong>s Beziehungsmanagements liegen weitauseinan<strong>de</strong>r.Auch wenn die Unternehmenskulturoffene Konfliktklärung zuläßt und dasMiteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Menschen offiziell hochhält,wird dieser Anspruch nicht gelebt.• Weitere 25 Prozent betonen, daßBeziehungsmanagement trotz <strong>de</strong>s hohenBedarfs im Unternehmen zu wenig praktiziertwird.• Und: Nur wenige suchen dieGrün<strong>de</strong> für unzureichen<strong>de</strong>s Beziehungsmanagementin <strong>de</strong>r eigenen Person und imeigenen Fehlverhalten.Soweit diese Aussagen. Es stellt sicheben immer wie<strong>de</strong>r die Frage:Wer will diesenmöglicherweise langen Weg <strong>de</strong>r„Selbstbetrachtung” mit notwendigen Verhaltensverän<strong>de</strong>rungengehen, um eine hoheKommunikations-Kompetenz zu erreichenund dadurch einigermaßen sattelfest undsouverän Krisen mit Hilfe konstruktiverDialoge erfolgreicher bewältigen zu können?Eingeschränkte SelbstwahrnehmungerweiternDie Regel im Verhalten lautet vielmehr:Wir hören, was wir hören wollen.Wir sehen, was wir sehen wollen. Unangenehmeswird häufig verdrängt, auch überlängere Zeit.• Für konstruktive Dialog-Prozesse,die in unseren weltweit vernetztenGesellschaften immer wichtiger wer<strong>de</strong>n, istes allerdings entschei<strong>de</strong>nd, diese eingeschränkteSelbstwahrnehmung zu erweitern,sie zu trainieren und uns die Frage zustellen, wie offen wir angesichts <strong>de</strong>r selektivenWahrnehmung tatsächlich für Dialogesind; ob in dieser Dialogbereitschaft auchdie Bereitschaft zum konstruktiven Austragenvon Konflikten vorhan<strong>de</strong>n ist, ob wirdie Gesprächspartner ernst nehmen undauf dieser Basis zuhören können, trotz allerinneren Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> sozusagen „ein offenesOhr” haben.• Entschei<strong>de</strong>nd für einen konstruktivenDialogprozeß, für Risikokommunikationist auch die Frage, ob wir dazu bereitsind, uns schließlich „selbst zu bewegen”und dies nicht nur o<strong>de</strong>r in erster Linie „vomAn<strong>de</strong>ren” for<strong>de</strong>rn.Das scheint außeror<strong>de</strong>ntlichschwer zu sein. Allenthalben, in unzähligenDiskussionen ist stark zu spüren, daß es <strong>de</strong>nmeisten Menschen offensichtlich vor allemdarum geht, <strong>de</strong>n „an<strong>de</strong>ren zu bewegen”, ihnzu überzeugen o<strong>de</strong>r gar „argumentativ nie<strong>de</strong>rzu zwingen”. Diese Beobachtung trifftinsbeson<strong>de</strong>re auf heterogen zusammengesetzteGruppen zu. Nicht ohne Grund. Siesind in einer ungleich schwierigeren Ausgangslageals homogen zusammengesetzte„Zirkel”. Diese können sich gegenseitigbestätigen, <strong>de</strong>nn „<strong>de</strong>r Gegner” ist ausgegrenzt.Jene dagegen müssen irgendwie einegemeinsame Plattform fin<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r RegelMißtrauen ab- und Vertrauen aufbauen; vonständigen Störungen begleitet. Ein schwierigesUnterfangen ...
transparent09„Können wir nochgut zuhören, <strong>de</strong>nAn<strong>de</strong>ren trotz <strong>de</strong>rGegensätze ernstnehmen?”GerhardJakubowski