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3.3 Desphenyl-Chloridazon<br />

Desphenyl-Chloridazon ist, wie auch Methyldesphenyl-Chloridazon, ein Abbauprodukt<br />

des zugelassenen Rübenherbizides Chloridazon. Nachdem die Metaboliten in Roh-<br />

und Trinkwässern in teils sehr hohen Konzentrationen nachgewiesen wurden, kam es<br />

zu einer Vereinbarung mit der chemischen Industrie im Jahr 2007 zum freiwilligen Verzicht<br />

auf den Einsatz in Wasserschutzgebieten Baden-Württembergs [Umweltministerium<br />

Baden-Württemberg (2007)]. Chloridazon wird seither von den Herstellern für eine<br />

Anwendung in Wasserschutzgebieten nicht mehr empfohlen. In die SchALVO wurde<br />

Chloridazon im Gegensatz zu Tolylfluanid nicht aufgenommen, sodass die Anwendung<br />

chloridazonhaltiger Mittel in Wasserschutzgebieten weiterhin nicht verboten ist.<br />

Die Konzentrationsentwicklungen für Desphenyl-Chloridazon seit 2008 wurden in der<br />

Abbildung 8 in identischer Vorgehensweise wie für DMS dargestellt.<br />

Konzentration (Jahresmittelwert) [µg/L]<br />

Anteil Messstellen<br />

mit Konzentration > 1,5 µg/L<br />

1,80<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Abbildung 8: Entwicklung der Konzentrationen von Desphenyl-Chloridazon im<br />

Rohwasser an konsistenten Messstellen<br />

Ähnlich wie bei DMS ergibt sich ein uneinheitliches Bild. Zwischen 2008 und 2011<br />

nahmen die mittleren Konzentrationen zwar leicht ab, zwischen 2010 und 2011 ist aber<br />

im Kollektiv 2008 – 2011 ein deutlicher Konzentrationsanstieg zu verzeichnen. Auch<br />

bei den beiden anderen Kollektiven ist dieser Anstieg festzustellen. Der Anteil von<br />

Messstellen mit Konzentrationen über 1,5 µg/L (50% des GOW) liegt aktuell mit 42 %<br />

geringfügig über dem Anteil im Jahr 2008 (38,5%). Wie bei DMS ist hier ebenfalls erwartungsgemäß<br />

noch keine deutliche Verbesserung der Belastungssituation aufgetreten.<br />

Setzt man voraus, dass die freiwilligen Vereinbarungen greifen, so ist die seit der<br />

letztmaligen Anwendung chloridazonhaltiger Mittel vergangene Zeit im Schnitt über<br />

Baden-Württemberg noch zu kurz, um großräumige Effekte erkennen zu können. Hier<br />

muss die weitere Entwicklung abgewartet werden. Die in der Grundwasserdatenbank<br />

GWD WV<br />

2008 2009 2010 2011<br />

2008 2009 2010 2011<br />

14<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2008‐2011/<br />

26 konsistente Messstellen<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2009‐2011/<br />

147 konsistente Messstellen<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2010‐2011/<br />

168 konsistente Messstellen<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2008‐2011/<br />

26 konsistente Messstellen<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2009‐2011/<br />

147 konsistente Messstellen<br />

Desphenyl‐Chloridazon / 2010‐2011/<br />

168 konsistente Messstellen

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