Ausgabe April 2004 - Landesärztekammer Brandenburg
Ausgabe April 2004 - Landesärztekammer Brandenburg
Ausgabe April 2004 - Landesärztekammer Brandenburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schreibende Ärzte treffen sich<br />
Grundstein für Landesverband <strong>Brandenburg</strong> gelegt<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
im Heft 9/2003 des „<strong>Brandenburg</strong>ischen<br />
Ärzteblattes“ machte ich Sie auf den Bundesverband<br />
Deutscher Schriftstellerärzte<br />
(BDSÄ), Mitglied in der UMEM (Union Mondiale<br />
des Ecrvains Medizicins) aufmerksam,<br />
verbunden mit dem Ziel, auch im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
eine Landesgruppe zu bilden. Sie<br />
sollte das organisatorische und schöngeistige<br />
Dach sein für Ärztinnen und Ärzte, die<br />
sich in ihrer knappen Freizeit in der verschiedensten<br />
Weise literarisch betätigen aus<br />
Lust am Schreiben und der Freude sich dadurch<br />
anderen mitzuteilen oder Erlebtes zu<br />
verarbeiten.<br />
Auf meinen Artikel haben sich Frau Kollegin<br />
Kromphardt und Kollege Dr. Krüger mit mir<br />
in Verbindung gesetzt, wobei ein erstes gemeinsames<br />
Treffen mit regem Gedankenaustausch<br />
und dem Vortragen eigener Gedichte<br />
bereits stattfand und somit der Grundstein für<br />
Lindendüfte<br />
von Barbara Kromphardt<br />
Wie herrlich, wenn die Stadt volltrunken<br />
vom Duft der Linden süß verklebt,<br />
es ist, als ob die Luft erbebt,<br />
wo Bienen in die Blüten tunken.<br />
Der Duft ist golden mit Musik,<br />
er riecht nach Tanz und nach Akkordeon,<br />
auch jener sechs-Uhr-Glockenton<br />
kommt aus den Linden nicht zurück.<br />
Es klebt sogar das grüne Gras,<br />
die Autodächer süß besprüht,<br />
wenn über ihnen eine Linde blüht,<br />
es ist, als säßen wir im Honigfass.<br />
Es ist der reine Überfluss,<br />
ist ein Symbol für reiches Leben,<br />
ist so verschwenderisch gegeben,<br />
dass man hier an nichts sparen muss.<br />
Nun öffnet eure Hände und genießt,<br />
der süße Saft fließt aus der Liebe Baum,<br />
das Überfließen ist kein Traum,<br />
ist wie ein Land, wo Milch und Honig fließt.<br />
So ist die Liebe: jeder kann sie haben,<br />
in unbegrenzten Mengen überall<br />
verströmt sie Duft und trifft die Wahl<br />
für die, die offene Herzen haben.<br />
Barbara Kromphardt und OMR Dr. Hans Brockmann<br />
Foto: privat<br />
eine Landesgruppe des BDSÄ in <strong>Brandenburg</strong><br />
gelegt werden konnte. Zugleich verschwand<br />
einer der letzten „weißen Flecken“<br />
im Rahmen des BDSÄ. Doch sicher gibt es<br />
noch mehr Ärztinnen und Ärzte, die selbst<br />
Kaum zu glauben: Käfer im Ohr!<br />
von OMR Dr. Hans Brockmann<br />
Nachts wurde ich von einem aufgeregten<br />
Ehemann zu einem dringenden Hausbesuch<br />
in ein 13 km entferntes Dorf gerufen.<br />
Seine 58jährige Frau war ca. eine<br />
Stunde nach dem Einschlafen plötzlich<br />
mit "Ohrensausen” erwacht und ließ sich<br />
nicht beruhigen.<br />
Kurz darauf traf ich mit dem Gedanken<br />
an einen ernsten HNO-Notfall mit eventueller<br />
stationärer Einweisung ein.<br />
Prompt traf ich die am ganzen Körper zitternde<br />
Frau auch noch mit hochrotem<br />
Kopf an.<br />
Bei der Ohrenspiegelung fand sich dann<br />
als Ursache ein in Lupenvergrößerung<br />
"riesiger” Käfer, der mit den Beinen regelrecht<br />
am Trommelfell kratzte. Verständlicherweise<br />
war die Patientin durch<br />
die Ohrenspülung mit einer 10-ml-Spritze<br />
nach zwei Minuten beschwerdefrei und<br />
ich der "Allergrößte”. Alle staunten über<br />
den Winzling von zwei Millimetern, der<br />
soviel Aufregung verursacht hatte. Die<br />
Frau erhielt noch eine Tablette Diazepam<br />
und ich trat befriedigt mit der Lehre<br />
den Heimweg an, dass man nie Diagnosen<br />
vorausahnen sollte.<br />
Aktuell<br />
schreiben und Interesse an der Begegnung<br />
mit Gleichgesinnten, am Erfahrungsaustausch<br />
mit ihnen und an gemeinsamen Lesungen<br />
vor einem Publikum oder auch an der<br />
Veröffentlichung eigener Arbeiten haben als<br />
Ausgleich für Ihren schweren und verantwortungsvollen<br />
Beruf und den täglichen Ärger<br />
mit den Folgen einer chaotischen Gesundheitspolitik.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch<br />
weitere Kolleginnen und Kollegen als Dichtende,<br />
Erzählende oder als Anekdoten, Satiren<br />
und Berichte Verfassende „outen“ würden.<br />
Wenn dies der Fall ist, setzen Sie sich bitte mit<br />
OMR Dr. Hans Brockmann, Puschkinstraße 4,<br />
04924 Bad Liebenwerda, Telefon und Fax<br />
(035341) 22 87, E-Mail: Dr. HansBrockmann@web.de,<br />
in Verbindung.<br />
Abschließend sei erwähnt, dass der Jahreskongress<br />
des BDSÄ in diesem Jahr vom<br />
19. bis 23. Mai in Bad Harzburg stattfindet.<br />
Einladungen bzw. Anmeldungen hierzu können<br />
Sie über mich erhalten.<br />
Schreib-Impfung<br />
von Dr. Ludwig-Chr. Krüger<br />
Ein älterer Patient hat seine Chipkarte<br />
vergessen und will aber trotzdem eine<br />
Grippeschutzimpfung erhalten.<br />
Die Fertigspritze wird bereitgelegt. Vorher<br />
soll der Patient aber noch seine Unterschrift<br />
auf den Abrechnungsschein setzen.<br />
Plötzlich ist die Spritze weg. Wer hat<br />
denn nur ...? Im gleichen Augenblick ruft<br />
der Patient mürrisch: "Haben Sie keinen<br />
Kugelschreiber, der schreibt?” – Er hatte<br />
doch tatsächlich versucht, mit der Spritze<br />
zu unterschreiben!<br />
Pumuckel-Spritze<br />
von Dr. Ludwig-Chr. Krüger<br />
Wir impften gerade eine ältere Dame gegen<br />
Grippe, als sie bemerkte: "Herr Doktor,<br />
voriges Jahr bekam ich noch eine zweite<br />
moderne Schutzimpfung, muss die auch<br />
aufgefrischt werden?” Als sie meinen fragenden<br />
Blick sah, meinte sie: "Na, ich<br />
glaube die "Pumuckel-Impfung!”<br />
Sie meinte Pneumokokken.<br />
<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> 14. Jahrgang<br />
131