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mit dem Ehepaar Schwerte 8. u. 9. Oktober 1996 Unveröffentlicht

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13sel erfolgte, und zwar im Mai / Juni 1945 angesichts in Lübeck angeschlagener Bilder vonKonzentrationslager-Greueln. Diese Bilder zu sehen - der "eigentliche Wendepunkt" fürSchneider / <strong>Schwerte</strong>. Ein Ruck sei durch ihn gegangen. Er faßte den "festen Entschluß":"Du trägst einen neuen Namen. Jetzt mußt Du eine neue Verantwortung übernehmen."Nach <strong>Schwerte</strong>s Darstellung bedeutete das: Heraus aus der schuldhaften Verstrickung; pädagogischesEngagement, da<strong>mit</strong> solche Greuel nie wieder geschehen würden: Lehrer wollte<strong>Schwerte</strong> werden, nach<strong>dem</strong> er zwischenzeitlich auch einmal daran gedacht hatte, als Volontärin eine Buchhandlung einzutreten.Er studierte noch einmal, ging zu Pretzel nach Hamburg, pendelte täglich von Lübeck aus.Über das Rilke-Thema seiner zweiten Promotion kam er schließlich zu Prang 32 nach Erlangen.Das hätte sich glücklich gefügt, da ja Frau und Tochter in der Nähe untergekommenwaren. Frau <strong>Schwerte</strong> kam, noch als Frau Schneider, am 1.4.1945 <strong>mit</strong> der Tochter inNeuendettelsau an.Bei Prang habe auch der später so bekannte Germanist und Romancier Walter Höllererpromoviert.Prang sei Vorsitzender einer Entnazifizierungskommission gewesen. Die bloße Andeutung,das kleinste Gerücht, daß <strong>Schwerte</strong> bis 1945 etwas <strong>mit</strong> der SS zu tun hatte, hätte für Pranggenügt, ihn schroff abzuweisen.<strong>Schwerte</strong> stimmt der Auffassung zu, daß er ein fast unglaubliches Glück gehabt hätte, inErlangen eine der raren, bei den Heimkehrern so heiß begehrten Assistentenstellen zu erhalten,die zugleich auch noch <strong>mit</strong> der Familienzusammenführung verbunden war. <strong>Schwerte</strong>hat Verständnis dafür, wenn viele an dieser Stelle seiner Lebensgeschichte an ein Netzwerkalter Kameraden glauben. Aber es sei eben nichts als Glück gewesen. 33Bis auf Rößner und Spengler sei er in der Nachkriegszeit nieman<strong>dem</strong> wissentlich begegnet,der über das Doppelleben informiert gewesen wäre. Er beharrt auch darauf, als ihm entgegnetwird, das sei doch ziemlich unvorstellbar.Prang habe ihn in Erlangen eingestellt, nicht Burger. Die ganze in der "Zwischenbilanz"aufgeworfene "Klopstock-Frage" hält <strong>Schwerte</strong> für "absurd". Diese Recherche werde in eine"Sackgasse" führen. Für derlei Projekte sei er im Ahnenerbe nicht zuständig gewesen,32Wobei Prang, der ihn in Erlangen ja eingestellt hatte, zu jenen gehört, über die <strong>Schwerte</strong> ebenfalls kein gutesWort übrig hat.

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