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mit dem Ehepaar Schwerte 8. u. 9. Oktober 1996 Unveröffentlicht

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17habt, daß Weydt ihn durchschauen könnte, er hätte sofort "Nein" gesagt, als das Angebotkam, Weydt im Sommersemester 1963 (nicht - wie in der "Zwischenbilanz" - WS1963/64!) in Münster zu vertreten. <strong>Schwerte</strong> nutzt das Argument des Absurden: Hält manes für wahrscheinlich, daß er sich in die Nähe alter Kameraden begab, die seine ganze neueExistenz bedrohen konnten? 41Grundsätzlich bemerkt <strong>Schwerte</strong> zu den Aspekten 'alte Kameraden' und Netzwerke: Mandürfe sich den nationalsozialistischen Apparat in den okkupierten Ländern nicht als eineEinheit denken. So habe es etwa in den Niederlanden ständige Reibereien zwischen <strong>dem</strong>HSSPF und <strong>dem</strong> Reichskommissar gegeben; so etwa hätten in Den Haag "auf der anderenStraßenseite" 42 SS-Standartenführer Wimmer, v. Stokar und Schwartz residiert, die sich anden Konkurrenzmachereien stark beteiligten. (Frau <strong>Schwerte</strong> zitiert hier den trefflichen,aus der NS-Zeit stammenden Ausdruck "NS-Kampfspiele".)<strong>Schwerte</strong> als wissenschaftlicher Neuerer in der Aachner Zeit. Er war an <strong>dem</strong> ersten Kongreßüber Germanistik und EDV führend beteiligt (1968 oder 1969). Der Einstieg sei ihmdurch gute Kontakte zu Wilhelm Fucks 43 erleichtert worden, der selbst mathematischeTheorien auf Literatur, Kunst und gesellschaftliche Probleme angewandt hatte. Auf Anregungvon Félix Bertaux ließ <strong>Schwerte</strong> einen Hölderlin-Index erarbeiten (was ihm natürlichdie Häme der konservativen Zunft eintrug). Zur Finanzierung des Hölderlin-Index trugendie Thyssen- und die VW-Stiftung bei.Als Rektor in Aachen habe er das Stimmrecht der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterdurchgesetzt (und dabei allerdings klargemacht, daß diese Gruppe nur bei den sie betreffendenFragen <strong>mit</strong>stimmen sollte, nicht aber, wenn es um den wissenschaftlichen Bereichging).Witte, der bei ihm über Walter Benjamin habilitierte, habe zu <strong>Schwerte</strong>s späterem Engagementin Belgien und den Niederlanden geschrieben, der Täter sei da<strong>mit</strong> an den Tatortseiner Verbrechen zurückgekehrt. <strong>Schwerte</strong> überlege noch immer, ob er deshalb juristischgegen ihn vorgehen sollte.41Dieser Argumentation ist logisch nicht viel entgegenzusetzen. Aber die Kontaktvermeidung <strong>mit</strong> alten Kameraden,die sich (statistisch betrachtet) in den Wissenschaften auf der konservativen Seite des Spektrumsbefanden, läßt <strong>Schwerte</strong>s spätere Linksposition noch in einem anderen Licht erscheinen als in <strong>dem</strong> der ideellenKonversion.42Hier erinnert sich <strong>Schwerte</strong> erstaunlich präzis!43Prominenter Physikprofessor der RWTH, wegen seiner SA-Mitgliedschaft in studentischen Flugblätternkritisiert, in den 50er Jahren Rektor, einer der 'Väter' der nordrhein-westfälischen Arbeitsgemeinschaft fürForschung und der einstigen Kernforschungsanlage Jülich.

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