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Werte, Wichs und Waffenbrüder - RZ User

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<strong>Werte</strong>, <strong>Wichs</strong> <strong>und</strong> <strong>Waffenbrüder</strong> 19<br />

aufgereiht“ gesagt worden sein. Im Anschluss an die Feier<br />

sollen Marschlieder gesungen worden sein, unter anderem<br />

das ” Westerwald-Lied“ <strong>und</strong> ” Es zittern die morschen<br />

Knochen“ von Hans Baumann. Das Lied des ehemaligen<br />

HJ-Führers <strong>und</strong> NS-Lyrikers endet mit dem mehr als programmatischen<br />

” Und morgen gehört uns die Welt“.<br />

Göttingen, Februar 1999. Infostand der Jungen Union während<br />

ihrer rassistischen Kampagne gegen die Doppelte Staatsbürgerschaft.<br />

Rechts Karlheinz Weißmann (Publizist der Neuen<br />

Rechten), links Holger Welskop (CDU-Ratsmitglied <strong>und</strong> -<br />

Stadtverbandsvorsitzender).<br />

5.2 Kontakte zur NPD?<br />

Die Burschenschaften Hannovera <strong>und</strong> Holzminda<br />

müssen auch über gute Kontakte zum Göttinger NPD-<br />

Ortsverband verfügen. Das zeigt sich insbesondere daran,<br />

dass die NPD-Homepage des öfteren zeitnah <strong>und</strong> erstaunlich<br />

gut informiert über Veranstaltungen dieser Burschenschaften<br />

berichtet. So war im Juni 2004 von einem antifaschistischen<br />

Angriff auf die Sonnwendfeier obiger Burschenschaft<br />

sowie über die Veranstaltung mit R. Günzel<br />

<strong>und</strong> die gegen diese stattfindende Demonstration zu lesen.<br />

Die in ihrem Bericht über die Veranstaltung mit R.<br />

Günzel enthaltenen Informationen legen den Schluss nahe,<br />

dass Vertreter der NPD bei der Veranstaltung persönlich<br />

anwesend waren oder zumindest aus erster Hand von dieser<br />

erfahren haben. Die Berichte wurden in jedem Fall so<br />

zeitnah nach den Veranstaltungen veröffentlicht, dass die<br />

Informationen nicht den öffentlichen Medien entnommen<br />

werden konnten. Die Göttinger NPD schrieb über den<br />

Vortrag, dass ” Günzel [. . . ] erstaunlich kompromiss- <strong>und</strong><br />

schonungslos mit dem noch bestehenden BRD-System<br />

abrechnete. [. . . ] Erfreulich fiel auf, dass Brigadegeneral<br />

Günzel, im Gegensatz zu Martin Hohmann <strong>und</strong> so vielen<br />

anderen, ganz <strong>und</strong> gar auf irgendwelche ’ Distanzierungen‘<br />

verzichtete, sondern ausschließlich seine klare <strong>und</strong> direkte<br />

Sicht der Dinge <strong>und</strong> momentanen Zustände wiedergab.“. 72<br />

Stephan Pfingsten, der damalige NPD-Kreisvorsitzende<br />

<strong>und</strong> Beisitzer im NPD-Landesvorstand Niedersachsen,<br />

hinterließ nach der Günzel-Veranstaltung einen Eintrag<br />

im Gästebuch auf der Homepage der Holzminda, welcher<br />

aber, politisch klug, umgehend wieder gelöscht wurde. 73<br />

72 Homepage der NPD Göttingen<br />

73 Schwarz-Rot-Kollabs, Blutgrätsche Nr. 10, S. 3<br />

5.3 Christian Marcel Vollradt<br />

Zu den hervorstechenden Personen der Hannovera zählt<br />

der ehemalige Fuxmajor (Wintersemesters 01/02) Christian<br />

Marcel Vollradt. Er ist Mitglied des RCDS <strong>und</strong> der Jungen<br />

Union (JU) <strong>und</strong> beobachtete <strong>und</strong> fotografierte in seiner<br />

Freizeit auch gerne mal linke Demonstrationen. Auch<br />

Zutritt zu linken Veranstaltungen versuchter er in der Vergangenheit<br />

zu bekommen. So erschien er mit anderen Vertretern<br />

des ADF/RCDS-AStA beim Bündnistreffen gegen<br />

den Naziaufmarsch am 15. April 2000. Seit 1998 schreibt<br />

Vollradt Artikel für die rechtspopulistische Zeitung Junge<br />

”<br />

Freiheit“, in denen er hauptsächlich gegen die Göttinger<br />

Linke hetzt. Darüber hinaus publiziert er seit 2003 auch<br />

regelmäßig für die vom IfS herausgegebene Zeitschrift Se-<br />

”<br />

zession“.<br />

Gemeinsam mit Karlheinz Weißmann <strong>und</strong> dem heutigen<br />

CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Holger Welskop beteiligte<br />

sich Vollradt im Frühjahr 1999 an einem gegen<br />

die Doppelte Staatsbürgerschaft“ gerichteten Infostand<br />

”<br />

der JU in der Göttinger Innenstadt. Die damalige Unterschriftenaktion<br />

der CDU setzte auf eine rassistische Mobilisierung<br />

gegen den ohnehin noch diskriminierenden rotgrünen<br />

Gesetzesentwurf zur doppelten Staatsbürgerschaft.<br />

Im März 2000 wurde er Sprecher der neu gegründeten<br />

Jugendorganisation des Landesverbandes der Paneuropa<br />

Union, der Paneuropa Jugend Niedersachsen. Christian<br />

Vollradt gehörte auch Ende 2003 zu den Erstunterzeichnern<br />

eines Aufrufs Kritische Solidarität mit Martin Hoh-<br />

”<br />

mann“. Dieser war aus der CDU ausgeschlossen worden,<br />

nachdem er in einer Rede anlässlich des Tags der deutschen<br />

Einheit 2003 in Neuhof die Möglichkeit, Juden als<br />

” Tätervolk“ zu bezeichnen diskutiert hatte. Er verneinte<br />

dies zwar, distanzierte sich aber nicht von den antisemitischen<br />

Äußerungen anhand derer er es diskutiert hatte.<br />

Christian Vollradt am 1.11.2004 im ZHG der Uni Göttingen.<br />

Gemeinsam mit anderen Burschis Saalschutz bei einer RCDS-<br />

Veranstaltung mit dem niedersächsischen Innenminister Uwe<br />

Schünemann.<br />

Häufig ist er mit dem Ex-AStA-Vorsitzenden Thorsten<br />

Scharf (damals ADF) anzutreffen, der bei der oben beschriebenen<br />

Günzel-Veranstaltung an den Eingangskon-

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