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FAIRdammt gut gekleidet - umweltberatung

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Teppichkäfer(bis 3 mm lang, oval geformt undverschiedenartig bunt gefleckt)Die bis zu etwa 5 mm langen dunklen Larven habenlange Borsten am ganzen Körper und stellen den eigentlichenSchädling dar. Sie bevorzugen als Nahrungtrockene tierische Produkte aller Art. Die Käfer suchendas Licht und halten sich im Frühjahr auf Blüten auf, andenen sie ihre Nahrung finden; zur Eiablage begeben siesich aber ins Dunkle. Schon nach wenigen Tagen schlüpfendie behaarten Larven. Sie sind lichtscheu und haltensich häufig abseits der Fraßstelle hinter Scheuerleisten,Schränken und in anderen Schlupfwinkeln versteckt.MottenschutzmittelBekämpfen mit InsektizidenZur Bekämpfung von Textilschädlingen aber auch zurVorbeugung ist im Handel eine Fülle verschiedener Produkteerhältlich. Viele Mittel wirken durch hochproblematischeInsektizide, in den meisten sind Pyrethroideenthalten. Dabei handelt es sich um synthetische Nachbautendes Nervengiftes Pyrethrum, das in Chrysanthemenvorkommt. Pyrethroide (häufig Transfluthrin, Tetramethrin,Phenothrin, Empenthrin), gelten allgemein alsnatürlich und daher als harmlos. Daher scheinen sie oftkommentarlos auf der Verpackung auf.MuseumskäferEntwicklung und Lebensweiseähneln dem Teppichkäfer.Pyrethroide wirken jedoch auf das Nervensystem, nichtnur auf das der Materialschädlinge! Akute Pyrethroid-Vergiftungen äußern sich in Reizerscheinungen derHaut und der Schleimhäute, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen,Schwindel und Müdigkeit.Vorbeugen, Abschrecken und VertreibenAnders als bei Kleidermotten wirken Duftstoffe zurAbschreckung und Vorbeugung bei Käfern nicht. Alsvorbeugende Maßnahme bleibt nur regelmäßige sorgfältigePrüfung des Materials und das „Einmotten“ mitDiatomeen-Erde. Dieses auch Kieselgur genannte mineralischePulver verletzt den Chitinpanzer der Insekten,sie trocknen aus und sterben ab. Da es rein physikalischwirkt, sind die Textilien völlig ungiftig für Jahre geschützt.Vor Benutzung sollten die Textilien durch Waschen vomPulver befreit werden.Bei Befall zunächst nach den eigentlichen Herden suchen.Häufig sind alte Wollreste oder Federbetten, dielange Zeit unberührt irgendwo aufbewahrt werden,Pelze, Felle, Teppiche oder Kleidungsstücke die Quelle.Die befallenen Sachen sollten einer chemischen Reinigungoder einer möglichst heißen Wäsche unterzogenwerden. Auch das Einfrieren betroffener Textilien (mind.-20° C über 2 Tage) tötet Eier und Larven ab. SowohlKäfer als auch Larven sind kälteempfindlich. Gründlicheund wiederholte, ausgiebige Reinigung können beieinem begrenzten Befall zum Erfolg führen. Ist der Schadenallerdings groß, müssen die befallenen Teile entsorgtwerden.Symptome einer chronischen Pyrethroid-Vergiftung sindvor allem Störungen des Nervensystems wie Beeinträchtigungder intellektuellen Leistungsfähigkeit, Konzentrations-und Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungenund Antriebslosigkeit. Pyrethroide haftensehr <strong>gut</strong> an Oberflächen und gehen mit der Zeit in denHausstaub über. Vorsicht bei Aquarien; Pyrethroide sindsehr giftig für Wasserorganismen. Auch Katzen reagierenäußerst empfindlich.Giftfreie AlternativenViele Mittel halten die Motten mit Duftstoffen fern. Lavendelöl,Zedernholz oder Zedernholzöl sowie andereätherische Öle spielen dabei eine wichtige Rolle. Es gibtauch Produkte mit Neem-Extrakten. Dass die Stoffewirken, ist in Versuchen gezeigt worden. E i n eabsolute Garantie für Mottenfreiheitbieten sie allerdings nicht.Motten mit natürlichenStoffenvorbeugendfernzuhalten, ist injedem Fall die bessereAlternative zurchemischen Keule!© Jürgen Rodeland

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