RMC 2011 - ROTAX MAX Challenge
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[ <strong>ROTAX</strong> <strong>MAX</strong> CHALLENGE ]<br />
36 [ MXL 09/<strong>2011</strong> ]<br />
hin rangierte der Alsdorfer nach<br />
dem Qualifying ohne gezeitete<br />
Runde auf dem letzten Platz! Still<br />
und heimlich war er im Prefinale<br />
auf Position zehn vorgefahren,<br />
um im Finale wie aus dem Nichts<br />
die Führung zu übernehmen. Am<br />
Ende war er der Überraschungssieger<br />
des Tages.<br />
JUNIOR-World: Erneuter<br />
Sieg für Nico Müller<br />
Lokalmatador Moritz Kremer (Intrepid)<br />
zeigte der Konkurrenz, wo<br />
es lang geht. Nach der Bestzeit<br />
im Zeittraining war er auch im<br />
Prefinale unschlagbar und feierte<br />
den Sieg vor heimischer Kulisse.<br />
Nico Müller (Intrepid) und<br />
Florian Wiesinger (M-Tec) blieben<br />
zu diesem Zeitpunkt nur die Ehrenplätze.<br />
Doch Kremers Freude<br />
währte nicht lange: Im Startgetümmel<br />
des Finales geriet er in<br />
eine Kollision und verschwand<br />
ans Ende des Feldes. Müller ließ<br />
dies kalt. Er fuhr wie entfesselt<br />
und setzte sich weit von den Verfolgern<br />
ab. Das Rennen schien<br />
schon entschieden als einsetzender<br />
Regen das slickbereifte Feld<br />
auf eine harte Probe stellte. Mül-<br />
Marco Bassendowski (#407) setzte<br />
sich im Feld der <strong>MAX</strong>-Cup durch.<br />
In der Klasse <strong>MAX</strong>-World feierte Maximilian Gunkel den Heimsieg.<br />
ler büßte plötzlich seinen gesamten<br />
Vorsprung ein und musste<br />
sich die letzten rutschigen Runden<br />
gegen Lukas Wenig (M-Tec)<br />
und Moritz Oberheim (Energy)<br />
zur Wehr setzen. In einem sehenswerten<br />
Finish wechselten<br />
die Positionen und erst auf den<br />
letzten Metern setzte sich Müller<br />
knapp gegen Wenig und Oberheim<br />
durch.<br />
<strong>MAX</strong>-Cup: Bassendowski<br />
gewinnt Reifenpoker<br />
Iris Perey (M-Tec) schockierte die<br />
Männerdomäne einmal mehr mit<br />
der Bestzeit im Zeittraining. Im<br />
Prefinale folgte aber das frühe<br />
Aus der Heinsbergerin. Eine defekte<br />
Batterie warf sie nicht nur<br />
aus dem Kreis der Sieganwärter,<br />
sondern auch aus dem Titelrennen.<br />
So gaben im Prefinale vor<br />
allen Dingen Marco Bassendowski<br />
(Intrepid) und Fabian Erle<br />
(Maranello) das Tempo vor. Das<br />
Duell der beiden hielt die Zuschauer<br />
bis zum Schluss in Atem.<br />
Die Entscheidung fiel in der letzten<br />
Kurve als sich die Streithähne<br />
in die Quere kamen. Der Drittplatzierte<br />
Niklas Rosenbach (Energy)<br />
fackelte nicht lang und schoss auf<br />
den letzten Metern vorbei zum<br />
Sieg. Während Rosenbach sein<br />
Glück nicht fassen konnte, kreuzten<br />
Bassendowski und Erle kopfschüttelnd<br />
den Zielstrich auf den<br />
Rängen zwei und drei.<br />
Das Finale verlief weniger spannend,<br />
dafür aber ebenso überraschend:<br />
Eine leicht feuchte Strekke<br />
stellte die Piloten vor die Qual<br />
der Wahl des Reifentyps. Während<br />
ein Großteil auf Nummer<br />
sicher ging und Profilreifen montierte,<br />
war die richtige Entscheidung<br />
eindeutig der Slick, für welchen<br />
sich unter anderem Bassendowski<br />
entschied. In Windeseile<br />
fuhr er der Konkurrenz davon,<br />
überrundete fast das gesamte<br />
Feld und gewann mit rund 17<br />
Sekunden Vorsprung. Auf Position<br />
zwei hielt sich lange Zeit Fabian<br />
Erle, der aber mit Regenreifen<br />
zur Rennhalbzeit chancenlos<br />
war und bis auf Position sechs<br />
zurückfiel. Ganz im Gegenteil zu<br />
Janno Theussing (EA). Er hatte<br />
richtig gepokert und sich mit<br />
Slicks aus dem Mittelfeld nach<br />
vorne bugsiert. Der Gronauer feierte<br />
mit Platz zwei sein bestes<br />
Saisonergebnis. Komplettiert wurde<br />
das Podium von Alessio Curto<br />
(CRG) auf dem dritten Platz.<br />
<strong>MAX</strong>-World: Heimsieg für<br />
Maximilian Gunkel<br />
Kein Weg führte in Wittgenborn<br />
an Lokalmatador Maximilian Gunkel<br />
(Intrepid) vorbei. Den Vorteil<br />
des Heimspiels wusste der Rödermarker<br />
schon im Zeittraining<br />
zu nutzen, wo er mit der Pole-<br />
Position den Grundstein für zwei<br />
erfolgreiche Rennen legte. Zwar<br />
ging es in der Topklasse gewohnt<br />
eng zu, aber diesmal auch vergleichsweise<br />
ruhig, denn viel<br />
passierte im Prefinale nicht.<br />
Schon am Start war die Reihung<br />
entschieden: Mit Maximilian<br />
Gunkel an der Spitze und dem<br />
Verfolgerquartett Stefan Riener<br />
(Intrepid), Julian Wagner (Praga),<br />
Larry ten Voorde (EA) und Christopher<br />
Friedrich (Tony) stand<br />
das Ergebnis schnell fest.<br />
Ähnlich war das Bild im Finale:<br />
Wie auf einer Perlenschnur umkurvten<br />
Gunkel, Riener, Wagner<br />
und Friedrich den 1.038 Meter<br />
langen Kurs. Einzig ten Voorde<br />
musste abreißen lassen und wurde<br />
auf Platz neun durchgereicht.<br />
Vorne hatte man offensichtlich<br />
einen Waffenstillstand geschlossen.<br />
Als es aber in den letzten<br />
Runden zu regnen begann, wurden<br />
die Messer noch mal gewetzt.<br />
Der Nichtangriffspakt war aufgehoben.<br />
Auf der rutschigen Bahn<br />
spielte Gunkel seine Streckenkenntnis<br />
jedoch gekonnt aus und<br />
brachte den Sieg äußerst knapp<br />
ins Ziel. Dahinter fand Wagner in<br />
der letzten Runde noch einen<br />
Weg an Riener vorbei und sicherte<br />
sich Platz zwei vor dem Österreicher.<br />
Friedrich lief als Vierter<br />
ein vor Coen Nijsen (EA), der seine<br />
Regenqualitäten zum Schluss<br />
ausspielen konnte und sein bestes<br />
Saisonresultat einfahren<br />
konnte.<br />
DD2-Masters: Andreas<br />
Matis vorzeitig Meister<br />
Andreas Matis (Zanardi) gewann<br />
in dieser Saison so ziemlich jedes<br />
Rennen, wenn man mal vom<br />
zweiten Prefinalplatz beim Saisonauftakt<br />
in Wackersdorf absieht.<br />
Daran sollte sich auch in<br />
Wittgenborn nichts ändern: Sowohl<br />
im Zeittraining als auch den<br />
Rennen hatte er die Nase vorn.<br />
Die Dauerkonkurrenten Thomas<br />
Schumacher (CRG) und Michael<br />
Becker (Zanardi) konnten an diesem<br />
Wochenende zwar deutlich<br />
aufschließen, schafften es aber<br />
nicht den Seriensieger vom Thron<br />
zu schubsen. Matis konnte sich<br />
ein Rennen vor Ende der Saison<br />
Erster Sieg für DD2-Newcomer Pascal Marschall in der Klasse DD2-World.<br />
Platz zwei ging an Simon Wagner (l.) vor Dennis Tuszynski.<br />
vorzeitig den Meistertitel sichern.<br />
Nach 2006 stellt dies schon seinen<br />
zweiten Gesamtsieg dar, der<br />
ihn damit auch wieder zum großen<br />
<strong>ROTAX</strong>-Weltfinale führen<br />
wird. „Ich freue mich riesig auf<br />
die Grand Finals in Abu Dhabi.<br />
Auch wenn ich schon einmal teilgenommen<br />
habe, so ist es dieses<br />
Jahr etwas ganz anderes. Damals<br />
beim Weltfinale in Portugal bin<br />
ich noch <strong>MAX</strong> gefahren – dieses<br />
Jahr sitze ich im DD2 und ich bin<br />
mir sicher, dass es in den Emiraten<br />
auch nicht so nass wird wie<br />
2006 in Portugal“, scherzte der<br />
Gochener am Abend.<br />
DD2-World: Erster Sieg für<br />
Pascal Marschall<br />
Ein schweres Los hatten die DD2-<br />
World-Piloten in Wittgenborn<br />
gezogen, denn Wettergott Petrus<br />
meinte es gar nicht gut mit ihnen.<br />
Das Prefinale war nur wenige<br />
Runden alt als sich die massiven<br />
Regenwolken in einem Unwetter<br />
entleerten und den Vogelsbergring<br />
binnen weniger Minuten<br />
unter Wasser setzten. Der Rennabbruch<br />
und die Flucht aller Betei-<br />
ligten ins Trockene war die Folge.<br />
Schnell war der Wolkenbruch<br />
wieder verschwunden und die<br />
Sonne kam zum Vorschein und<br />
nach tatkräftigem Einsatz der<br />
Streckenposten waren auch die<br />
überschwemmten Streckenabschnitte<br />
wieder trocken gelegt.<br />
Das Rennen konnte fortgesetzt<br />
werden: Während Pole-Setter<br />
Martin Grupe (CRG) schon im<br />
ersten Teil des Rennens im Mittelfeld<br />
verschwunden war, übernahm<br />
nun Nils Hendrik Jung<br />
(CRG) das Kommando. Lange Zeit<br />
lag er in Front bevor er den Sieg<br />
letztlich an Simon Wagner (M-Tec)<br />
abtreten musste. Auf Platz drei<br />
wurde derweil Pascal Marschall<br />
(CRG) gewertet – ein erster Vorgeschmack<br />
des Youngsters auf<br />
das, was noch kommen sollte.<br />
Das Finale fand bei strömendem<br />
Regen statt, Bedingungen unter<br />
denen Wagner schon mehrfach<br />
sein Können unter Beweis gestellt<br />
hat. Doch diesmal sollte es<br />
anders kommen. Nur drei Runden<br />
konnte sich der Tabellenführer<br />
an der Spitze behaupten bevor er<br />
einem furios fahrenden Pascal<br />
Marschall den Weg frei machen<br />
musste. Letzterer drehte danach<br />
erst richtig auf und verschaffte<br />
sich bis zum Ziel einen Vorsprung<br />
von über vier Sekunden. Am Ende<br />
feierte der DD2-Neuling seinen<br />
ersten Sieg in dieser Kategorie<br />
und war am Abend ganz aus dem<br />
Häuschen: „Einfach unglaublich!<br />
Wir hatten mit dem Klassenwechsel<br />
anfänglich Probleme und<br />
enorm viel zu lernen. Unsere Pace<br />
stimmt seit den letzten Läufen<br />
endlich und ich freue mich riesig.<br />
Dass ich im ersten DD2-Jahr<br />
gleich um den Sieg fahren würde,<br />
hätte ich nicht gedacht“. Auch<br />
die Konkurrenz hatte den Rookie<br />
nicht auf der Rechnung und so<br />
gaben sich Simon Wagner, Dennis<br />
Tuszynski und Nils Hendrik Jung<br />
mit den Verfolgerplätzen zufrieden.<br />
„Wittgenborn war dieses Jahr<br />
ein spektakuläres Event. Das<br />
Wetter hat uns auf eine harte<br />
Probe gestellt und sportlich haben<br />
wir dramatische und spannende<br />
Rennen gesehen, die<br />
teilweise auf den letzten Metern<br />
entschieden wurden. Die Überraschungs-<br />
und Premierensieger<br />
waren natürlich das Salz in der<br />
Suppe“, resümiert <strong>RMC</strong>-Chef<br />
Peter Kessler am Abend. Mitte<br />
September findet nun das große<br />
Finale auf dem Hunsrückring<br />
statt. Sollte dies ähnlich turbulent<br />
wie das Rennen in Wittgenborn<br />
verlaufen, brauchen nicht<br />
nur die Titelfavoriten starke<br />
Nerven. ■<br />
[ 09/<strong>2011</strong> MXL ] 37