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innovativ - bluebox - auf Bohmann

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en Seite haben wir neben der Hydro<br />

einige weitere Unternehmen verk<strong>auf</strong>t.<br />

Und im Mai dieses Jahres wurden wir<br />

von der Konzernleitung in München mit<br />

der Tatsache konfrontiert, dass es eine<br />

Neuordnung der Kommunikationssparte<br />

gibt, die mit einem 25prozentigen Umsatzrückgang<br />

für unsere Gruppe verbunden<br />

ist, da maßgebliche Erträge<br />

aus der Bilanz fallen. Dennoch war das<br />

Jahr 2006 – ohne der kommenden Bilanzpressekonferenz<br />

etwas vorwegzunehmen<br />

– auch k<strong>auf</strong>männisch ein sehr<br />

gutes. Innerhalb des Konzerns sind wir<br />

hier in Österreich jedenfalls sehr gut<br />

<strong>auf</strong>gestellt. Neben dem weltweiten<br />

Kompetenzzentrum für Telematik haben<br />

wir kürzlich auch am Sektor Biometrie<br />

in Graz ein Welt-Kompetenzzentrum<br />

<strong>auf</strong>gebaut. Beides Bereiche, die in Zukunft<br />

immer wichtiger werden.<br />

AI: Wie hoch sind bei der Siemens<br />

Österreich-Gruppe die Ausgaben für<br />

Forschung und Entwicklung?<br />

Ederer: Ziemlich genau 734 Millionen<br />

Euro. Das entspricht einer Steigerung<br />

gegenüber dem Vorjahr von 20,5 Prozent.<br />

Und wir werden auch in Zukunft<br />

in diesen Bereich kräftig investieren.<br />

Für uns ist F&E der zentrale Schwerpunkt.<br />

Speziell im Patentwesen konnten<br />

wir uns beispielsweise hohes Knowhow<br />

<strong>auf</strong>bauen und wickeln mittlerweile<br />

für den Konzern weltweit erhebliche<br />

Teile patentrechtlicher Angelegenheiten<br />

ab. Auch unser „Incentive System“, in<br />

dessen Rahmen MitarbeiterInnen für ihre<br />

Ideen und Verbesserungsvorschläge<br />

belohnt werden, wird sehr gut angenommen.<br />

Und schließlich profitieren<br />

wir natürlich vom Austausch unserer<br />

ForscherInnen innerhalb der Gruppe<br />

mit ihren KollegInnen aus Zentraleuropa.<br />

Dadurch haben wir die Möglichkeit,<br />

Wissen schneller in unserem Unternehmen<br />

breit zu implementieren.<br />

AI: Welche weiteren Vorteile hat die<br />

zentrale Steuerung der überantworteten<br />

CEE-Länder noch?<br />

Ederer: Unser mächtigstes Asset ist,<br />

dass wir mit unserer Gruppe in einem<br />

Wirtschaftsraum aktiv sind, der in den<br />

von uns bearbeiteten Bereichen<br />

Wachstumsraten von acht bis zehn<br />

Prozent <strong>auf</strong>weist. Wir haben damit sozusagen<br />

„Tigerstaaten“ direkt vor un-<br />

serer Haustür. Ziel ist, diese Länder<br />

konzerntechnisch von ihren natürlichen<br />

Grenzen zu befreien und immer<br />

weiter zusammenwachsen zu lassen.<br />

Das ist zwar noch ein weiter Weg,<br />

gelingt uns jedoch von Schritt zu<br />

Schritt immer besser.<br />

■<br />

Brigitte<br />

Ederer: „Wir<br />

konnten unsere Ausgaben<br />

für Forschung und<br />

Entwicklung gegenüber<br />

dem Vorjahr um mehr<br />

als 20 Prozent steigern.<br />

Und wir werden<br />

auch in Zukunft<br />

in diesen<br />

Bereich<br />

kräftig investieren“<br />

■<br />

AI: Zurück nach Österreich: Wie wollen<br />

Sie es schaffen, die Fertigung nachhaltig<br />

im Land zu halten?<br />

Ederer: Das ist und bleibt ein täglicher<br />

Kampf. Aktuell ist die Ertragslage<br />

zwar gut, und es deutet auch nichts <strong>auf</strong><br />

eine Veränderung hin. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass dies ein langfristiges<br />

Ruhekissen ist und auch noch für die<br />

nächsten Jahre gilt.<br />

AI: Im Sommer kam aus der Konzernzentrale<br />

„grünes Licht“ für die „Siemens<br />

City“ in Floridsdorf. Was hat sich<br />

zwischenzeitlich getan?<br />

INTERVIEW<br />

Ederer: Die Detailplanungen sind abgeschlossen<br />

und werden jetzt der Stadt<br />

Wien für die erforderlichen Umwidmungen<br />

vorgelegt. Ich gehe davon<br />

aus, dass wir im Sommer 2007 zu<br />

bauen beginnen können und bereits<br />

2010 einziehen. Wir werden dann an<br />

diesem Standort <strong>auf</strong> 485.000 m 2 -Fläche<br />

unseren kompletten Mitarbeiterstab<br />

– immerhin rund 10.000 Beschäftigte<br />

– zusammengefasst haben. Damit sind<br />

dann alle Siemens-Aktivitäten <strong>auf</strong> einen<br />

Standort konzentriert, was uns allein<br />

schon <strong>auf</strong>grund des Wegfalls der zahlreichen<br />

PendlerInnen eine Menge Zeit<br />

und Geld sparen wird.<br />

AI: Und zum Schluss: Was würden Sie<br />

sich wünschen, dass am Ende Ihrer<br />

Karriere in den Köpfen der Menschen<br />

bleibt – abgesehen vom unvermeidlichen<br />

„Mock-Busserl“ und dem „Ederer-<br />

Tausender“?<br />

Ederer: Anzunehmen ist, dass tatsächlich<br />

nur diese beiden Dinge in Erinnerung<br />

bleiben. Wünschen würde ich mir<br />

aber, wenn es am Ende des Tages<br />

heißt, dass es mir gelungen sei, mit<br />

Siemens-CEE ein Unternehmen in Zentral-<br />

und Osteuropa <strong>auf</strong>zubauen, das<br />

als eine Einheit wahrgenommen wird.<br />

GD BRIGITTE EDERER<br />

geb. am 27. Februar 1956 in Wien;<br />

bis 1974 Grundschule & AHS<br />

1974 Studium der Volkswirtschaft (Universität<br />

Wien)<br />

1977 Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung<br />

der Arbeiterkammer Wien – Schwerpunkt<br />

Industriepolitik<br />

1980 Abschluss des Studiums<br />

1983 – 1992 Nationalratsabgeordnete<br />

1992 – 1994 Staatssekretärin für Integration<br />

und Entwicklungszusammenarbeit<br />

1994/1995 Staatssekretärin für europäische<br />

Angelegenheiten<br />

1995 bis 1997 Bundesgeschäftsführerin<br />

der SPÖ und Nationalratsabgeordnete<br />

1997 bis 2000 amtsführende Stadträtin<br />

für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener<br />

Stadtwerke in Wien<br />

2001 bis 2005 Mitglied des Vorstands der<br />

Siemens AG Österreich<br />

Seit Dez 2005 Vorsitzende des Vorstands<br />

der Siemens AG Österreich<br />

29<br />

WWW.AUSTRIAINNOVATIV.AT • 6 / 2006

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