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Zukunftswunsch: Weltfrieden Endsieg – ein Master-Abschlussfilm ...

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Und nun eben auch für die Tagung „Transdisziplinäres AtelierZHdK“, die vom 12. bis 14. Oktober 2007 auf Initiative vonHans-Peter Schwarz, Gründungsrektor der Zürcher Hochzett1–08 0Mix der Disziplinen auf dem Monte Verità: Daniel Fueter (Musik), Tina Mantel (Tanz), Elke Bippus (Bildende Kunst), Andrea Gl<strong>ein</strong>iger (Scenographical Design),Isabel Mundry (Musik), Stefan Kreysler (Rektorat), Ruedi Baur (Design), Vera Kockot (Design) und der Fotograf im Bild, Frank den Oudsten (Szenografie).symposiumauf dem monteverità:geburtsstätte<strong>ein</strong>es „transdisziplinärenateliers“In <strong>ein</strong>em Kick-off-Meeting auf dem Monte Veritàhaben sich im Oktober 2007 künstlerischtätige Dozierende aus verschiedenen Bereichender ZHdK (Musik, Tanz, Theater, Kunst, Museum,Film, Szenografie, Architektur, Design)sowie <strong>ein</strong>ige KulturwissenschaftlerInnen mitverschiedenen Fragen transdisziplinärer Praktikenbeschäftigt. Clemens Bellut*Eine paradoxe Konstellation: fast 30 Künstler, Designerinnen,Dozenten und Forscherinnen akademischer Institutionenfinden sich in <strong>ein</strong>em umsorgenden Tagungshotel –auf <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Berg oberhalb von Ascona am Lago Maggiore,verwöhnt von <strong>ein</strong>em weithin schweifenden Blick überden von Bergen gesäumten See – dort, wo im ersten Vierteldes 20. Jahrhunderts nördlichere Entfremdungsflüchtlinge<strong>ein</strong> anderes Leben und Wirken gesucht haben. Aufgebrochenaus den Institutionen, aus den raubbauenden Zivilisationsverhältnissen,um ihren eigenen Ort zu entwickeln,weil die Welt sich nicht anders verändern lasse, als indemdas eigene Leben grundlegend in Veränderung gebrachtwürde: vegetarisch, lebensreformerisch, anarchisch, individualistisch-gem<strong>ein</strong>schaftlich.Nicht transdisziplinär, sondernim Rückzug aus Disziplinen und Disziplinierungen.Eine anarchische Keimzelle, ohne die viele der Experimentealternativer Lebensformen im letzten Viertel des 20. Jahrhundertsundenkbar gewesen wären.Die <strong>ein</strong>zige Verbindung dazu an demselben Ort, auf demBerg, den sie damals prätentiös Monte Verità getauft haben,stellt die Küche des Tagungshotels her durch ihr vegetarischesAngebot. Sonst werden dort heute alle Annehmlichkeitenbereitgehalten, denen s<strong>ein</strong>e Begründer damals mitexistenziellem Ernst entgegengetreten sind. Harald Szeemannhat 1978 diesen fast vergessenen Ort in <strong>ein</strong>er Ausstellungins europäische Bewußts<strong>ein</strong> zurückgerufen (Vgl.:Monte Verità. Berg der Wahrheit. Lokale Anthropologie alsBeitrag zur Wiederentdeckung <strong>ein</strong>er neuzeitlichen sakralenTopographie. G. Borsano, C. Halperin, I. Lüscher, H. Szeemann,Marche und Tegna. Mailand 1980). Diese Entdeckunghat paradoxerweise selbst noch den Grundst<strong>ein</strong> zus<strong>ein</strong>er kolonialisierenden Nutzung gelegt: für Ausflüge, alsErholungsort, für Tagungen und für andere Verwechselbarkeiten.

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