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Akademisches Netzwerk für europäische Behindertenpolitik (<strong>ANED</strong>) – VT/2007/005Es wäre sehr nützlich, wenn harmonisierte Behinderungsvariablen in die nationalenArbeitskräfteerhebungen einfließen (und die Mitgliedstaaten darüber berichten) würden. DerBeschluss, das Behinderungsmodul für die Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2011 zuimplementieren, war daher überfällig und ist sehr zu begrüßen.Etwaige neu verfügbare Daten zeigen, dass in den betreffenden Ländern die positiveBeschäftigungsentwicklung, die im Jahr 2008 für die gesamte Bevölkerung zu verzeichnenwar (Anstieg der Beschäftigungsquote und Rückgang der Arbeitslosigkeit), infolge deswirtschaftlichen Abschwungs durchweg nachgelassen hat oder gar umgekehrt wurde. Diehohe Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderungen (in den Ländern, in deneneinschlägige Daten gemeldet oder geschätzt werden können) gibt Anlass zu großer Sorge,und daher ist es nach wie vor sehr wichtig, dass auch in Zukunft verlässliche amtliche Datenüber die Arbeitsmarktentwicklung verfügbar sind. Es gibt Anzeichen dafür, dass dieBeschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen rückläufig ist und die Zahl derarbeitssuchenden Menschen mit Behinderungen zunimmt (außerdem gibt es Beispiele dafür,dass immer mehr Menschen mit Behinderungen eine bezahlte Tätigkeit fordern). Abgesehenvon dem bestehenden Stellenmangel mag dies zum Teil auch daran liegen, dass bestimmtenationale Förderprogramme für Menschen mit Behinderungen verstärktes Gewicht auf denMobilisierungsaspekt legen.Anlass zur Sorge gibt gleichwohl die Entwicklung in zwei Bereichen: Zum einen ist eswahrscheinlich, dass die aktuellen Kürzungen der öffentlichen Ausgaben auch Einschnitte fürMenschen mit Behinderungen mit sich bringen werden, die von mit öffentlichen Mittelnfinanzierten oder bezuschussten Beschäftigungsmaßnahmen profitieren. So ist damit zurechnen, dass Mittel für Wiedereingliederungsmaßnahmen, Fördermittel für eine bevorzugteBeschäftigung und Mittel für Behindertenorganisationen eingefroren oder gar gekürztwerden. Dies gilt womöglich auch für bestimmte Unternehmen, die eine betreuteBeschäftigung anbieten, bzw. für derartige Programme (und ganz besonders für solche, beidenen bereits die bestehenden strategischen Investitionen vorrangig auf einen langfristigenÜbergang zur Beschäftigung auf dem offenen Arbeitsmarkt abstellen). Zweitens handelt essich bei einigen hiervon erheblich betroffenen Beschäftigungsbereichen um Sektoren, indenen viele Menschen mit Behinderungen erst in jüngster Zeit einen Arbeitsplatz gefundenhaben. So ist beispielsweise die Beschäftigungsquote (einschließlich der Quotenerfüllung) imöffentlichen Sektor und im Dienstleistungssektor angestiegen. Außerdem kann es infolge derrezessionsbedingten Umstrukturierung und Neuausrichtung der Arbeitsagenturen dazukommen, dass der Unterstützung oder der Förderung von arbeitssuchenden Menschen mitBehinderungen künftig weniger Bedeutung beigemessen wird (was zur Folge hätte, dass dieMitarbeiter der Arbeitsagenturen, deren Funktionen und Aufgaben ja auch geändert wurden,im Umgang mit Menschen mit Behinderungen geschult werden müssten).Gleichwohl stimmt die Entwicklung der Situation von Menschen mit Behinderungen nichtimmer mit der allgemeinen Entwicklung überein: Wie bereits im letztjährigen Berichthervorgehoben wurde, gibt es eine Reihe von Ländern, in denen die Beschäftigungsquote vonMenschen mit Behinderungen während der Phase des allgemeinen Beschäftigungsanstiegsrückläufig war.20

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