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FEZ FLENSBURGER ENERGIE ZEITUNG - Stadtwerke Flensburg ...

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8<br />

Unsere Serie: Regionale Künstlerinnen und Künstler – Teil 5<br />

Wer die Galerie und<br />

das Atelier „Alte<br />

Schule Kleinsolt“<br />

von Uwe Michelsen betritt,<br />

steht zunächst sprachlos, wie<br />

verzaubert vor einem großartigen<br />

künstlerischen Werk. Die<br />

sich an den Wänden, auf Böden<br />

und Stellflächen ausbreitende<br />

Schaffensvielfalt des 70-Jährigen<br />

begeistert den Besucher<br />

auf Anhieb.<br />

Das Magische und Fantastisch-<br />

Realistische, die malerische<br />

Feinheit auf großflächigen und<br />

kleineren Ölbildern und Farbstiftzeichnungen,<br />

die Abwandlung<br />

von Fotos und die Umwandlung<br />

von Fundstücken aus<br />

natur und Alltagswelt in Form<br />

von Collagen und Objekten,<br />

Grafiken und Plastiken – das<br />

alles fasziniert: „Wow, das hat<br />

was!“, denkt der Rezensent. Uwe<br />

Michelsen, der bescheidene, zurückhaltende,<br />

wortkarge Maler,<br />

Bildhauer und Objektkünstler,<br />

spürt die Begeisterung des Betrachters<br />

und kommentiert es<br />

mit Schmunzeln.<br />

Uwe Michelsen – sein magisches,<br />

fantastisches Werk verzaubert<br />

Wie versteht sich Uwe Michelsen,<br />

der Kulturpreisträger<br />

2004 des Kreises Schleswig-<br />

<strong>Flensburg</strong>, als Künstler selbst?<br />

„Ich finde und erfinde“, sagt<br />

er. Kurz angebunden wirkt das,<br />

aber dennoch verbindlich. nun<br />

sollte vermutet werden, dass ein<br />

Sammler und „Aufheber“ wie<br />

Michelsen eine Art „Messie“ ist,<br />

der chaotisch wahllos irgendwo<br />

seine Fundfragmente hortet,<br />

aber weit gefehlt – er vollbringt<br />

genau das Gegenteil. Der Ruhe<br />

ausstrahlende Michelsen mit seinem<br />

seit jeher charakteristischen<br />

Kinnbart ist überaus ordnungsliebend,<br />

fast schon pedantisch.<br />

Er arbeitet exakt, hat den Überblick<br />

und alles dann Sichtbare<br />

hängt und steht akurat.<br />

In Bremerhaven geboren, beginnt<br />

Uwe Michelsen als 19-Jähriger<br />

an der Kieler Muthesius-<br />

Werkkunstschule das Studium<br />

der freien und angewandten<br />

Malerei und ist seit 1960 freischaffend;<br />

heiratet 1963 seine<br />

Frau Ursula, eine Lehrerin, folgt<br />

ihr in den Kreis <strong>Flensburg</strong>, hat<br />

dort sein erstes Atelier, den „Malerboden“,<br />

in der früheren Schule<br />

in Ausacker, zieht 1973 in die<br />

frühere Schule nach Freienwill-<br />

Kleinsolt und stellt dort seitdem<br />

seine Werke aus.<br />

Woher nimmt Michelsen seine<br />

Ideen für die Motive, wie die<br />

von Kuhhörnern kombinierte<br />

Orgelpfeife oder die Farbzeichnungen<br />

auf altem DDR-Packpapier,<br />

was regt ihn zu seinen<br />

Schöpfungen aus eigentlich<br />

wertlosen Fundmaterialien an,<br />

wie die Serie thematisch ausgestalteter<br />

Kisten und Kästen?<br />

„Man sieht es, und dann wird<br />

es…“, antwortet er philosophisch,<br />

blickt über seine Brille<br />

und pickt eine hineingetragene<br />

Erdkrume vom blitzsauberen<br />

Kachelboden. „Mit der Zeit bin<br />

ich realistischer geworden“, sagt<br />

er zu seinem Stil, so als wenn<br />

er es selbst gar nicht wäre, der<br />

so spontan und auch akribisch<br />

schnippelt, malt, zeichnet, kombiniert,<br />

fotografiert, modelliert,<br />

experimentiert. – Vieles von seinem<br />

Können gibt Uwe Michel-<br />

sen weiter, bringt es bereits seit<br />

fast 25 Jahren seinen „Schülern“<br />

bei. Das sind zurzeit rund 40<br />

Frauen und Männer, jung und<br />

auch schon älter, bis um die 80<br />

Jahre, die der Künstler in drei<br />

„Klassen“ wöchentlich in seiner<br />

Kunstwerkstatt unterweist.<br />

Dieses Projekt wird von der Kulturstiftung<br />

Schleswig-<strong>Flensburg</strong><br />

getragen. Auch an der <strong>Flensburg</strong>er<br />

Volkshochschule unterrichtet<br />

er seit einigen Jahren.<br />

In fast 100 Gemeinschafts-<br />

und meist Einzelausstellungenaußerhalb<br />

seiner eigenen Galerie<br />

– auch im Ausland<br />

– waren bisher die Werke<br />

von Uwe Michelsen zu<br />

sehen. Mit zahlreichen<br />

Wandmalereien, Beton-,<br />

Keramik- und Edelstahlarbeiten<br />

hat er „Kunst am<br />

Bau“ geschaffen. Ein Besuch<br />

in der „Alten Schule<br />

Kleinsolt“ (Schulstr. 7)<br />

lohnt sich! Anmeldungen<br />

unter Tel. 04602 301.

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